Testbericht SL42 LAG

  • Testbericht Siemens SL42
    ************************
    Einführung
    **********
    Nachdem sich mein Bruder vor Kurzem ein SL42 zugelegt hat und es jetzt endlich mal aus den Fingern lassen kann gibt es nun TT-Exklusiv meinen Testbericht über das SL42.



    Äußeres
    *******
    Wer das SL45 kennt, dem wird das SL42 bekannt vorkommen. Kunststück - ist ja auch praktisch das gleiche Handy. Die Oberschale ist galvanisiert und so recht abriebfest. Leider sieht man aber auch jeden Fingerabdruck darauf. Dennoch wirkt das Handy sehr edel und sehr gut verarbeitet. Wie man es sonst eigentlich nur von Ericsson Modellen kennt ist dem Gehäuse kein Ächzen und kein Stöhnen zu entlocken. Das Displayglas macht einen robusten Eindruck, obwohl es recht exponiert auf dem Gehäuse sitzt. Auf der Rückseite befindet sich unter dem IrDA Fenster eine kleine Öse für eine Trageschlaufe, die aber meiner Meinung nach unnötig ist denn das SL42 gehört in seinen JetCase! Etwas kritischer finde ich den gänzlich ungeschützten Antennenanschluss. Über kurz oder lang wird er korrodieren. Hier finde ich die Lösung von Motorola ganz gut, die serienmäßig einen kleinen Gummistöpsel in der Antennebuchse haben und nur wenn man das Handy auch wirklich in einer FSE verwenden will kann man ihn entfernen.
    Zentral auf dem Handy liegt der runde Navikey, mit dem man sich sehr schnell durchs Menü hangelt. Links und rechts daneben finden sich die Softkeys und darunter die Auflegen/ Abnehmen Tasten.



    Bedienung/ Menü
    ***************
    Früher war der Siemens-Slogan "Easy to use". Leider trifft das wie bei allen neueren Mobiltelefonen nur noch begrenzt zu. Wenn man einen Mini-PDA, ein Diktiergerät, einen Browser, einen MP3-Player, einen Gameboy und ein Mobiltelefon in ein Gehäuse quetscht und dann noch ein (relativ) kleines Display samt 17 Tasten davor klemmt dann kann man nicht die Bedienung erwarten, die noch möglich war als man wirklich nur ein Telefon vor sich hatte. Dennoch finde ich das Siemens Menü noch vergleichsweise gut gelöst und logisch aufgebaut. Verglichen mit einem Motorola Timeport/ Talkabout ist es geradezu idiotensicher. Ich persönlich ziehe aber die Ericsson-Registerkarten vor.
    Um ins Menü zu kommen drückt man den Navikey nach rechts und mit links kommt man wieder zurück. Die Tasten haben generell einen sehr guten Druckpunkt und das Telefon reagiert angenehm schnell. T9 läuft ganz gut, aber mir persönlich sind die Tasten zu klein und zu eng beinander positioniert. Das selbe gilt für die Softkeys und die Auflegen/ Annehmen-Taste. Auf der linken Seite sitzen die Tasten für den mp3-Player und das Diktiergerät aber dazu später.



    Ausstattung
    ***********


    Nachdem die Liste der Dinge die das Handy hat weitaus länger ist als die die das Handy nicht hat, fange ich mal mit letzterem an.


    KEIN: triband, bluetooth, GPRS, HSCSD, Graustufen/ Farbdisplay, integrierter Würstchengriller


    Dafür gibt's aber


    - mp3 player
    - Bernsteinfarbenes Display (einfach Kult!)
    - Diktiergerät
    - MMC Kartenleser mit austauschbarer Speicherkarte
    - Vollwertiger Organizer
    - Adressbuch
    - Taschenrechner
    - Sprachsteuerung (20 Einträge)
    - Spiele (z.T. nachladbar)
    - Chronometer
    - Stoppuhr
    - programmierbarer Währungsrechner
    - W@P Browser
    - IrDA Schnittstelle
    - T9 Texteingabe
    - integriertes Modem
    - Fax/ Datentauglichkeit
    - alles was frühere Siemens-Telefone auch hatten


    Nun gut, fangen wir oben an:


    Mp3-Player:
    Mit dem fantastischen Sennheiser-Headset kann man hier den besten mp3-Sound genießen, den man momentan in einem Handy bekommt. Sogar gegen vollwertige mp3-Bonzen schlägt sich das Siemens nicht nur wacker sondern den Großteil dieser Schwergewichte deklassiert es regelrecht. Die Kopfhörer erreichen bis in gehörschädigende Lautstärken klare Höhen und volle Bässe. Die Mehrkosten die das Headset verursacht sind in jedem Fall gut angelegt! Ein Manko das aber momentan ally Handys mit mp3 teilen ist dass man nebenbei nichts anderes Machen kann weil die mp3s den Prozessor stark belasten (jedenfalls beim SL42/45).


    Display:
    Dieses Display ist eines Ericssons würdig und das ist wohl das größte Kompliment das man einem Display machen kann. Messerscharf und für LED-Technik perfekt ausgeleuchtet. Nur die EL-Displays im S40 und in einigen Ericssons sind noch eine Spur gleichmäßiger aber dafür nicht so hell beleuchtet.


    Diktiergerät:
    Je nach MMC kann man ganze Hörspiele aufnehmen. Wer's braucht wird es sicher nützlich finden (Ärzte zum Beispiel).


    MMC-Slot:
    Das ist nun eine wirklich nützliche Funktione. Auf der MMC kann man tonnenweise SMS oder andere Daten speichern. Da wirken die 400k eines S45/ ME45 geradezu lächerlich. Zusätzlich kann man die MMC schnell austauschen. Die SyncStation, die dem SL45 beiliegt sollte man aber nur als Ladestation verwenden denn eine Viertelstunde für drei MB sind viel zu langsam. Ein Parallel-Port oder besser noch ein USB Reader sind hier dringend angeraten.


    Organizer:
    Wie der Name sagt ein Organizer mit Monats, Wochen und Tagesansicht. Sehr übersichtlich und kinderleicht zu bedienen. Im Prinzip das was man von vielen anderen Handys auch kennt. Dafür ist er aber synchronisierbar.


    Selbiges gilt übrigens für das Adressbuch


    Spiele sind beim SL42 Load a Game ein leidiges Thema. Ein breakout Klon ist zwar integriert, dafür aber derart miserable vertont dass die ganze Umgebung genervt wird. Ganz stumm macht das spielen aber irgendwie auch keinen Spaß. Dass hier ein Netzbetreiber am Werk war merkt man recht schnell: Man kann immer nur ein Spiel speichern und wenn einem das zu langweilig wird muss man ein neues natürlich kostenpflichtig nachladen. Nach jedem Spiel fragt das Handy ob es den Punktestand via SMS versenden soll. Auch eine Möglichkeit die Rechnung hochzutreiben. Noch dazu verhindert das Load a Game Plug-in dass man selbst Java-Applikationen per Datenkabel oder SMS auf das Handy laden kann. Ich persönlich finde das -gelinde gesagt- eine Schweinerei seitens D2. Damit kann man nicht einmal Nokiakiddies zufriedenstellen. Mich stört ja nich dass so wenige Spiele an Bord sind (Ich spiele ja praktisch nie). Mich stört aber die Art und Weise wie D2 ein Handy zu einem verlängerten Werbeträger und Gebührenspender wird.


    Aber genug des Ärgers, wenden wir uns den sonnigeren Seiten des Lebens zu :)
    IrDa funktioniert prächtig und auch T9 ist ausreichend flott und elegant integriert. Fax und Daten habe ich ehrlichgesagt noch nie gebraucht und ohne GPRS/ HSCSD werde ich es auch auf absehbare Zeit nicht verwenden.




    Akkulaufzeiten konnte ich leider noch nicht testen, aber bei intensiver benutzung dürfte man so etwa eine knappe Woche überbrücken können.



    Conclusio
    *********


    Insgesamt gesehen ist das SL42 ein ganz brauchbares Handy. Die Abstriche zum SL45 (Syncstation, MMC) kann man getrost verkraften den sie rechtfertigen keinesfalls den gepfefferten Mehrpreis. Etwas unglücklich bin ich mit der Farbe, weil ich silberne Handys noch nie mochte. In piano-schwarz würde es viel edler wirken aber das wird wohl ein frommer Wunsch bleiben.

  • hey das mit einer woche standby geht aber nicht mal mit wenig benutzen. mein akku hält ca 2 tage wenn ich nur simse und wenn ich es liegen lasse ca. 3


    Hat jemand andere Erfahrungen gemacht???



    MfG
    Mr. Disc

    -=keine Signatur =-

  • Danke für den tollen Bericht, ich warte schon heiß auf mein bestelltes SL42i, allerdings so ohne Würstchengrill? Nicht mal an der Antenne ? :D


    Martin

    >Doggentreiber

  • ja, es ist schon traurig aber das SL42 hat allenfalls einen Würstchen-punkt-grillchen. Kein Vergleich mit einem R320 samt IAT10 (hochleistungsantenne) :D Da geht mächtig was drauf und mit zwei von den Dingern kann man richtig schön gestreifte Steaks grillen. Mann, Leute jetzt krieg ich schon wieder Hunger :D

  • Also eine Woche Standby schaffe ich ganz locker. Darin sind z.B. auch enthalten die täglichen 30 min. pro Strecke mit der Bahn zur Arbeit und einige Gespräche und SMS. Im Moment verbrauche ich pro Monat ziemlich genau die Take 10 der Platincard.


    Allerdings nutze ich das SL42 auch als Adressbuch, d.H. ich schaue recht oft Adressen oder Rufnummern nach.


    Diktiergerät:
    Man kann das SL42 auch tatsächlich als Diktiergerät verwenden. Auf dem Besprechungstisch legen, aufnahme starten und 114 Minuten Aufnahmezeit laufen. Mit dem serienmäßigen Headset kann man dann die Besprechung auch dann noch nachvollzeihen, wenn gleichzeitig drei oder vier Leute durcheinanderreden. Also eine Qualität die mich sehr positiv überrascht hat.


    Wenn ich jetzt mal MP3 und LAG weglasse, dann bekomme ich ein supergünstiges kleines Handy mit einem riesigen Speicher und sehr guter Ausstattung.


    Leider hat mein SL42 den bekannten Einschaltbug, es braucht gut und gerne zwei bis drei Versuche bis es "anspringt". Deshalb läuft es auch regelmäßig nachts durch :) Die eine Woche Standby schaffe ich trotzdem.


    Eine volle Aufnahme von 114 Minuten und abhören mit vielen Unterbrechungen am nächten Tag kosteten dann 1/4 vom Akku. Anschließend blieben immer noch 3 weitere Tage Standby.

  • Klasse Bericht! Hat mir sehr bei meiner Entscheidungsfindung geholfen :)


    Nachdem ich mich vom T39 und T68 dank "kein Netz", etc. getrennt habe und das S40 gerade auf den Austausch wartet, suche ich nämlich was verlässliches und alltagstaugliches im "älteren" Siemens-Design. Werde es mir bestellen :top:

  • von der stabilität bin ich nicht gerade überzeugt, hab selbst ein SL42.
    mir sind ja schon viele telefone heruntergefallen, aber so schlecht wie das SL42 hat bei mir noch keins abgeschnitten.
    klar die oberschale (imho Magnesium) hat nur eine kleine macke abbekommen.
    aber die rückenschale ist eingerissen, hat an andere stelle eine anständige macke und von der antenne ist ein stück abgebrochen.


    einen so großen und umfangreichen schaden hat noch keins meiner telefone bei einem sturz erlitten und die waren z. T. weit aus spektakulärer!


    Zitat

    Auf der Rückseite befindet sich unter dem IrDA Fenster eine kleine Öse für eine Trageschlaufe


    hä meins hat das nicht!

  • Zitat

    Original geschrieben von Lynxx
    ...hä meins hat das nicht!


    :confused:
    Alle 42er bzw. 45er die ich in der Hand hatte waren mit Öse.
    Hier kannst Du Sie gut sehen.


    cu
    Thomas

     iMac 27Zoll 5K mit 2TB Fusion-Drive
     iPad 6 & iPad Air Wi-Fi/Cellular
     iPhone 12 Pro Max Silber
     Watch 6 44er Edelstahl Gliederarmband

     HomePods, HomePod mini & ATVs 4/4k

    2002 - 2022, 20 Jahre TT:

    Gestern vor 20 Jahren | Ich gratuliere mal

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!