Telefonica erwägt angeblich den Ausstieg aus Deutschland

Genau das meine ich. Bei o2 arbeiten auch keine Deppen. Die werden schauen und prüfen,was sie mit dem bislang Vorhandenen anstellen können und ob es diesbezüglich Sinn macht, viel Geld in ein neues System zu stecken, was
a) erst nur gewaltige Kostet aufwirft
b) dessen Amortisierung nur langfristig, wenn überhaupt, möglich ist
c) ob man überhaupt die finanziellen Mittel für a) hätte (offenbar nicht mehr)

...Ergo: Ein Koch kann auch nur mit dem ihm zur Verfügung gestellten Zutaten ein leckeres Gericht kochen, allerdings schafft dies ein guter Koch auch mit wenig Zutaten

Zitat

Original geschrieben von jointadventure
Was mir immer in den Sinn kommt. Warum hat Telefónica nicht seine massenhaften 2100 MHz Spektrumsanteile in Band 1 LTE umgesetzt und somit die Kapazität des Netzes drastisch gesteigert. Ich mein, schaut euch doch mal an wie viel Spektrum Telefónica eigentlich besitzt:

Weil dieses Band bald wieder unter den Hammer kommt. Dann müsste man auf Gedeih und Verderb wieder viel Spektrum erwerben damit die Investitionen nicht zu großen Teilen umsonst waren.

Zitat

Original geschrieben von surfkiller20
Weil dieses Band bald wieder unter den Hammer kommt. Dann müsste man auf Gedeih und Verderb wieder viel Spektrum erwerben damit die Investitionen nicht zu großen Teilen umsonst waren.

Oder man müsste bei einer 4/4/4 Verteilung zumindest die Anzahl der UMTS-Träger reduzieren, wo man aber grade erst überall auf 4 Träger umbaut wäre dann wieder ein Teil der Technik für den Müll. In Österreich experimentiert 3AT übrigens schon mit 15 MHz L21 (man besitzt dort 20 MHz 2100er Frequenzen), hat aber trotzdem noch an vielen Orten DC-H+ aktiv. So ganz durchschaut habe ich das noch nicht, es läuft noch nicht überall 15 MHz L21, aber an sehr vielen Stellen, auch grenznah zu Deutschland. Damit bieten sie dort flächendeckend 15 MHz L18 und 15 MHz L21 nach Ende des Rollouts an.

Sollte Telefonica tatsächlich jetzt, ihr o2-Germany Netz verkaufen,
wäre das für die Kunden,zum jetigen Zeitpunkt, mit einem unfertig zusammen gelegten/erweiterten,
Netz, ganz schlecht.

Die Netzintergration, incl. nötiger Erweiterungen, liegt nach meiner Schätzung momentan bei ca. 55%.

Bei einem jetzigen Verkauf bzw. Besitzerwechsel, würden die Arbeiten am Netz,
wegen der erst mal pausierenden Finanzmittel erst mal ruhen,
bis der neue Besitzer die Höhe der notwendigen Inwestitionen ins Netz bewertet hat
und diese dann auch dann von seiner Seite aus bereitstellt.

Da dies alles nur zu weitern Verzögerungen für den Netzausbau führt, kann man nur hoffen, das Telefonica
nicht vor Ende Juli/August verkauft, wenn hoffentlich zumindest das gröbste für das Netz fertiggestellt ist.

Gruß,
Frank

Zitat

Original geschrieben von James B.
Bei einem jetzigen Verkauf bzw. Besitzerwechsel, würden die Arbeiten am Netz,
wegen der erst mal pausierenden Finanzmittel erst mal ruhen,
bis der neue Besitzer die Höhe der notwendigen Inwestitionen ins Netz bewertet hat
und diese dann auch dann von seiner Seite aus bereitstellt.

Wenn du eine Telefonica-Aktie kaufst, musst du dann auch Geld für den Netzausbau überweisen?

Telefonica Germany finanziert sich selbst. Ein Mehrheitsgesellschafter stellt keine "notwendigen Investionen bereit". Spanien überweist kein Geld fürs Netz. Denkbar wäre ein Gesellschafterdarlehen, aber das ist dann einfach ein alternatives Finanzierungsmittel gegenüber der Finanzierung aus Eigenmitteln oder am Kapitalmarkt und muss genauso zurückgezahlt werden.

Was sie aber durchaus machen, ist Einfluss nehmen auf die Höhe der Dividendenzahlung. Und wenn es einen neuen Investor gibt, kann das durchaus wieder mehr Luft geben für Investitionen.

Zitat

Original geschrieben von jointadventure
Was mir immer in den Sinn kommt. Warum hat Telefónica nicht seine massenhaften 2100 MHz Spektrumsanteile in Band 1 LTE umgesetzt und somit die Kapazität des Netzes drastisch gesteigert.

Weil in einem Teil bisher E-Plus UMTS lief und im anderen Teil o2 UMTS. Erst in konsolidierten Gebieten werden hier Frequenzen frei, die sicherlich nicht ungenutzt rumliegen werden zukünftig.

Zitat

Original geschrieben von jointadventure
Was mir immer in den Sinn kommt. Warum hat Telefónica nicht seine massenhaften 2100 MHz Spektrumsanteile in Band 1 LTE umgesetzt und somit die Kapazität des Netzes drastisch gesteigert.

Weil eine LTE-Aufrüstung gleich richtig Geld kostet und in der Praxis erst einmal keine drastische Steigerung der Kapazität bzw. spektralen Effizienz bringt.

Mit 2*10 MHz Bandbreite bekommst Du mit HSPA Category 28 (64-QAM, MIMO und Dual Carrier) 84,4 Mbps im Downlink übetragen und mit LTE Category 4 erreichst Du mit demselben Spektrum sogar nur 75 Mbps. Zwar erreicht man ab LTE Category 5 (4*4 MIMO) theoretisch bereits die doppelte Bandbreite, aber erstens erfordert das 4*4 MIMO, was bislang nur hochpreisige Geräte beherrschen (und auch netzseitig entsprechend neue und größere Antennen erfordert), und zweitens ist die Ausbeute durch höhergradiges MIMO in der Praxis oft deutlich geringer als man animmt.
Einziger großer unmittelbarer Vorteil von LTE ist die bessere Lastverteilung durch die breiteren Träger (bis zu 20MHz, was theoretisch auch durch Quad-Carrier-HSPA ginge, aber von keinem Gerät unterstützt wird) und die Möglichkeit der Carrier Aggregation mit anderen Frequenzbändern. Demgegenüber steht aber ein Verlust an UMTS-Kapazität, was je nach Verbreitungsgrad LTE-fähiger Geräte problematisch sein kann.