Habt ihr keine Angst vorm Abhören?

  • Moin,
    Ich hab mir vor Jahren ganz bewusst die xbox one mit kinect gekauft. Diese Kamera mit Gesichtserkennung, Sprachwahl, usw.! Damals wurden in den Medien Zweifel am Persönlichkeitsschutz laut. Angst vor dem Abhören wurde geschürt. Wie man sich sowas ins Haus stellen kann, war der Tenor.
    Heute haben etliche Leute Geräte, die jederzeit mithören, die alles aufzeichnen und weiterleiten können, die immer online sind.
    Hat sich der Trend verschoben? Habt ihr, diejenigen, die es nutzen, keine Angst, dass Amazon, Google, Apple und Co. bzw. einzelne Leute dort einfach mal rein hören, was bei euch so los ist?

  • Moin Chris,


    Jaein, man arrangiert sich damit mehr oder weniger. Ich halte die Chance, über mein Handy sowohl aktiv, als auch passiv abgehört zu werden als durchaus höher, als über Alexa oder Kinect Zuhause. Wer mit einem ungepatchten Android Handy Zuhause rumläuft, dürfte sich einem höheren Risiko zusätzlich aussetzen. Grundsätzlich verschiebt sich dies Paranoia, früher war es das bargeldlose Zahlen, Internet, Smartphones, WhatsApp... Heute Sprachassistenten, Routenaufzeichnung durch vernetzte Autos mit GPS. Es ist schwer, sich dem zu versperren und auf viele durchaus tolle Annehmlichkeiten zu verzichten...


    Aber ein interessanter Thread, bin gespannt, wie andere über das Thema denken.

  • Re: Habt ihr keine Angst vorm Abhören?


    Zitat

    Original geschrieben von Chris
    ...Habt ihr, diejenigen, die es nutzen, keine Angst, dass Amazon, Google, Apple und Co. bzw. einzelne Leute dort einfach mal rein hören, was bei euch so los ist?


    Gut, ich nutze es nicht, aber nicht aus dem Grund dass ich Angst habe abehört zu werden, sondern dass ich mein Kosumverhalten komplett in die Hände eines Anbieters lege.
    Ich kaufe zwar durchaus schonmal bei ebay und Amazon, aber bei Weitem nicht alles.


    Aus Bestellungen und Fragen an den Assistenten kann man viel kritischre Daten gewinnen (insbesondere auch Gesundheitsdaten) als aus einer extrem aufwendigen Auswertung dessen was alles gesprochen wird, gerade in einem Mehrpersonenhaushalt mit viel "Publikumsverkehr" gibt das schnell Datensalat und man müsste recht große Datenmengen permanent übertragen.


    Dass einzelne Mitarbeiter reinhören halte ich auch für ziemlich unwahrscheinlich, vielleicht werden.
    Eher schon dass sich ein 3-Buchstabendienst einklinkt weil man irgendwo mit einer überwachten Person zusammengekommen ist.
    Wobei dieses Risiko auch nicht höher ist als beim Telefon, wer davor Angst hat darf kein Telefon (egal ob Mobil oder Festnetz) besitzen.


    "Smart Home" hab ich nur bei den Heizkörperthermostaten, da nutze ich einen MaxCube von EQ3, das ist praktisch da ich öfter beruflich unterwegs bin und privat gerne reise, allerdings viel mehr als die Info ob ich zu Hause bin können die daraus nicht ableiten und ein Hacker könnte mir maximal die Zimmertemperatur verstellen. Um meine Wohnung zu lokalisieren um da einzubrechen müsste er zusätzlich Unitymedia hacken.
    EQ3 hat auch nur meine IP und eine E-Mailadresse ohne Klarnamen, selbst wenn die Profile erstellen können sie mich nicht identifizieren, bei Google und Amazon ist es dagegen nicht möglich anonym zu bleiben (bei google mit extremen Verrenkungen vielleicht gerade noch so)

  • Ich hätte mehr Angst davor, dass sich ein böswilliger Dritter (sei es nun ein gehörnter Partner oder der böse Nachbar) ins System einhackt und mithört. Das ist auch der Punkt, warum ich jegliche Backdoors (für Behörden o.ä.) ablehne. Es ist nicht die Befürchtung, dass (wenigstens halbwegs) Berechtigte sich Zugang verschaffen, sondern dass beabsichtigte oder unbeabsichtigte Lücken im System selbst drittklassigen Hackern offen stehen könnten.


    Wenn nur die Hälfte dessen funktioniert, was etwa im Darknet als Hack angeboten wird, verliert man jede Lust, finanzielle oder sonst sensible Daten über das Netz zu übermitteln. Und fragt sich gleichzeitig, was mit Daten passiert, die Dienstleister über ihre Kunden in irgendwelcher Cloud lagern.

  • Ehrlich gesagt sehe ich bei einem Sprachassistenten für mich keine praktische Vorteile. Außerdem gibt es bei dem ganzen Hausautomatisierungskram so viele Standards und Nicht-Standards, von immer wieder neuen Sicherheitslücken mal ganz zu schweigen, dass man aktuell nicht sinnvoll und nachhaltig in ein System investieren könnte. Aber der early adopter freut sich. Von daher schalte ich mein Licht noch am Schalter und mein Radio über die IR-Fernbedienung ein.



    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo!


    Es ist weniger die Angst vor dem Lauschangriff, sondern viel mehr die Angst vor Hackerangriffen.


    Mal davon abgesehen sehe ich noch immer keine sinnvolle Anwendungsmöglichkeit für "Smart Home". Beispiel Heizungssteuerung. Es kann teurer werden die Wohnung ständig abkühlen zu lassen und wieder aufzuheizen. Da kann es günstiger sein die Heizung permanent auf einer Temperatur stehen zu lassen. Und Lichtsteuerung ist m.E. auch unsinnig, denn Einbrecher lassen sich davon kaum abschrecken (die spionieren das Haus ohnehin vorher aus).


    Sprachassistenten gab es schon vor 15 Jahren (im Mobilfunkbereich zum Anwählen von Telefonnummern z.B.). Bis heute ist nicht wirklich etwas sinnvolles und vernünftiges herausgekommen. Schon allein die zahlreichen Dialekte die es weltweit gibt machen Sprachsysteme schwierig. Und Menschen mit Sprachfehlern können damit m.E. nicht viel anfangen.


    Und meine Musik suche ich mir immernoch selber aus.


    Und Diebstahlkamera nützt vielleicht in der Großstadt, wo die Polizei schnell vor Ort sein kann. Aber auf dem Lande, wo die Polizei eine halbe Stunde braucht bis sie da ist, sind die Einbrecher längst weg bis die Polizei eintrifft. Und Mobilfunkempfang muss man auch erstmal haben.


    Gruß, René

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    Beispiel Heizungssteuerung. Es kann teurer werden die Wohnung ständig abkühlen zu lassen und wieder aufzuheizen. Da kann es günstiger sein die Heizung permanent auf einer Temperatur stehen zu lassen. Und Lichtsteuerung ist m.E. auch unsinnig, denn Einbrecher lassen sich davon kaum abschrecken (die spionieren das Haus ohnehin vorher aus).

    :top:

  • Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    ...
    Mal davon abgesehen sehe ich noch immer keine sinnvolle Anwendungsmöglichkeit für "Smart Home". Beispiel Heizungssteuerung. Es kann teurer werden die Wohnung ständig abkühlen zu lassen und wieder aufzuheizen. Da kann es günstiger sein die Heizung permanent auf einer Temperatur stehen zu lassen...


    Naja, "Smart Home" kann schon mehr. Bei starker Sonneneinstahlung Markiesen oder Rolläden schließen, bei Regen Markiesen automatisch einfahren, Steuerung der Gartenbewässerung, Steuerung Hausgeräte...
    Klar gibts für all das auch Standalone Lösungen oder man verzichtet drauf, aber wenn man es schon hat warum nicht zentral steuern?


    Die Thermostatsteuereung nutze ich eher aus Komfortgründen, wenn ich aus dem Urlaub oder von einer Geschäftsreise zurückkomme ist die Wohnung angenehm temperiert. Im Winter hab ich in solchen Fällen früher teilweise auch die Heizung durchlaufen lassen wenn es nur für eine Woche war, daher spare ich unterm Strich Heizkosten. Tagsüber wenn ich auf der Arbeit bin senke ich die Raumtemperatur nur leicht ab, dafür wärs nicht unbedingt nötig

  • Zitat

    Original geschrieben von NoIdea
    Bei starker Sonneneinstahlung Markiesen oder Rolläden schließen, bei Regen Markiesen automatisch einfahren, Steuerung der Gartenbewässerung, Steuerung Hausgeräte...


    Aber dafür braucht es keine Internetanbindung. Das könnten intelligente Steuerungssysteme ganz von allein. Das konnten sie schon vor 40 Jahren.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


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