Wie als Eltern am besten Kinderhandy mit Android verwalten?

  • Hallo Leute,



    ich habe eine achtjährige Tochter, die dieses Weihnachten ihr erstes Handy bekommen soll.



    Das Gerät ist schon ausgewählt und gekauft – ein Xiaomi Redmi 4X.



    Nun stehe ich vor der für mich nicht leichten Aufgabe, das Gerät so einzurichten, dass ich es – am besten remotely - verwalten kann, also etwa:


      - Nutzungszeiten einrichten
      - Kontrolle, welche Apps installiert werden dürfen
      - Kontrolle, welche YouTube Videos und welche Seiten im Internet geöffnet werden dürfen


    Einen simplen Kinder-(Zweit-)Account wie bei Microsoft gibt es in den regulären Google-Accounts anscheinend nicht, und ich war schon erfreut, als ich von Google Family Link
    gelesen habe, welches meine Bedürfnisse offensichtlich besser und einfacher abdeckt, musste aber letzten Endes feststellen, dass Family Link in Europa noch nicht verfügbar ist.



    Der Mi-Account von Xiaomi dient - soweit ich das beurteilen kann - in erster Linie dem Diebstahlschutz, hilft mir also bedingt weiter.



    Daher meine Frage an die Eltern hier – wie verwaltet Ihr die Handys Eurer Kinder?



    Vielleicht wisst Ihr aber auch, wie man den Google Family Link hier in Europa (ich bin nicht in DE, aber in der EU) trotzdem einrichten kann - für Hinweise hierzu wäre ich ebenso dankbar.


    Gruss

  • Es gibt, schon seit Android 5 meine ich, die Nutzerverwaltung. D.h. das du quasi als Administrator des Gerätes Nutzer mit Profilen anlegen kannst. Diese Profile lassen sich dann konfigurieren um den Nutzer einzuschränken wie z.B. Apps deaktivieren, den Zugriff auf Google Play untersagen u.s.w.


    Ob und wie sich damit das Surfverhalten kontrollieren lässt kann ich nicht sagen, evtl. geht das aber über eine speziell für den User angelegtes Google Konto. Bei eingeschränkten Nutzungszeiten wird es dann ganz schwierig

  • Ich empfehle dir die "analoge" Herangehensweise. Bei meinen drei Kindern hat das funktioniert.
    Wir haben vor der Nutzung des Handys mit ihnen gesprochen und bestimmte Regeln aufgestellt: Bei der Installation von Apps muss bei uns nachgefragt werden. Nur bekannte Kontakte dürfen bei WhatsApp aufgenommen werden und wir haben uns vorbehalten, "WhatsApp-Chats" am Anfang zu kontrollieren.


    Das hat wirklich gut geklappt. Dann kam musical.ly und instagramm bei unserer großen Tochter und wir haben auch das Regeln aufgestellt und erklärt warum (nur bekannte Kontakte, keine Veröffentlichung von persönlichen Daten und vorher fragen, ob ein bestimmtes Bild/ Video auch für alle Nutzer sichtbar sein darf).
    Gleiches galt für Youtube-Videos. Erst festgelegt, welche Videos, dann ein paar Mal zusammen mit den Kidnern die Verläufe kontrolliert, aber immer auch kommuniziert, warum wir das machen.


    Nach einiger Zeit haben wir dann nicht mehr so oft kontrolliert, weil wir das Gefühl hatten es klappt. Erst gestern kam unsere Tochter (inzwischen fast 13 Jahre) wieder zu uns und fragte, ob und mit welcher Email sie an einem Gewinnspiel teilnehmen darf und ob ein Video aus ihrem Zimmer bei musical.ly hochgeladen werden darf.


    Eine gute Aufklärung un ein gewisses Vertrauen ist imho besser als jede App. Irgendwann gucken sich die Kinder sowieso Sachen an, die sie nicht sehen sollen, das kann man nicht verhindern. Aber den verantwortungsvollen Umgang mit der eigenen Identität und den eigenen Daten kann und muss man ihnen beibringen.


    gruß, slop


    edit: Rechtschreibfehler.....

  • Hallo!


    Danke Euch beiden! :top:


    @SAR: Das mit der Benutzerverwaltung klingt nach einer guten Grundlage, ich wusste nicht dass da Möglichkeiten zum "Finetuning" vorhanden sind, werde mich da mal einlesen :)



    slop: Wenn ich ehrlich bin, ist mir das auch der liebste Weg, doch leider gibt es hier einen regen Austausch an den Schulen zwischen den Kindern, Handys werden Mitschülern in die Hand gegeben, wobei manche Kinder nicht sehr aufmerksam sind in dem, was sie am fremden Handy tun, was manchmal so weit geht, dass schon in solchen jungen Jahren Sachen gezeigt und ausgetauscht werden, von denen ich nicht möchte, dass sie - soweit es geht - am Handy meiner Tochter angezeigt werden.


    Die Idee ist also, das Beste aus beiden Welten zu vereinen:


    Etwas Restriktionen, bis sie den "Dreh raus" hat, und gleichzeitige Erziehung, wie Du es mit Deinen Kindern gemacht hast. Und nach und nach die Restriktionen aufheben und das Verantwortungsbewusstsein schärfen.



    Ich bedanke mich, Ihr habt mir beide sehr geholfen :)


    LG

  • Am Anfang hatten wir auch Dinge eingeschränkt (z.B. am PC kein Admin-Account, Jugendschutz-Sperre etc., an der Fritz Box Nutzungs-Zeitfenster auch für das WLAN der Smartphones festgelegt). Da betraf übrigens zum Teil auch die alten Herrschaften ;-).


    Es gäbe auch spezielle Kindersicherungs-Apps (Launcher), welche die Rechtevergabe ermöglichen.


    Mittlerweile sind, weil die Nutzer mittlerweile fit sind, fast alle Sperren entfernt. Außer bei einer älteren Person, die sich sonst Schadsoftware aufs Auge drücken lassen würde ;).


    Wichtig ist die Drittanbietersperre für die SIM-Karte.

  • Hier stehen bereits einige gute Tipps, die ich bei meinen Kindern auch zum Teil so umgesetzt habe. Vor allem die Aufklärung über die Gefahren und das Aufstellen von Regeln ist unabdingbar. Ich empfehle dazu auf jeden Fall auch eine Sperre für abgehende Anrufe ins Ausland und zu 0900er-Nummern zu setzen.

  • @ Goyale:
    Da habe ich erst mal nachschauen müssen, was die Drittanbietersperre überhaupt ist :o


    Und jetzt muss ich herausfinden, wie "Drittanbietersperre" auf bulgarisch heisst :D



    @ Flycut1984:


    Da hätte ich jetzt auch nicht dran gedacht :o


    Auch an Euch beide, vielen Dank :top:

  • Zitat

    Original geschrieben von Flycut1984
    Ich empfehle dazu auf jeden Fall auch eine Sperre für abgehende Anrufe ins Ausland und zu 0900er-Nummern zu setzen.

    Ich wuerde eher bei Kindern und Jungedlichen kosequent auf Prepaid setzen und nicht uebermaessig viel Guthaben auflade statt Alles zu sperren. Weil dann ist einerseits die Nutzung zu sehr eingeschraenkt, und ein Restrisiko bleibt immer.


    Gut, Drittanbieterdienste und 0900 Rufnummern sperren schadet nie.


    Aber kurze Anrufe ins Ausland koennen durchaus mal gewuenscht sein, wenn das Kind aelter wird, bei WhatsApp und Facebook Bekanntschaften in Gruppen macht, aber mal aus irgendwelchen Gruenden WhatsApp und Facebook nicht funktioniert.

  • In diesem Zusammenhang möchte ich auf das Angebot von Netzclub hinweisen. Das haben wir für unsere Kinder genutzt. Die Werbung ist von der Anzahl her erträglich und man hat den Vorteil, dass das aufgebuchte Gesprächsguthaben nur für Telefonate oder, soweit denn genutzt, für SMS draufgeht. Nach dem Verbrauch der 100MB wird die Geschwindigkeit zwar auf das Minimum gedrosselt, aber zB WhatsApp geht bei Textnachrichten immer. Das ist eine kostengünstige Möglichkei t für die erste SIM-Karte zumal Zuhause ja eh WLAN genutzt wird...


    Gruß,
    slop

  • 100MB ist in der heutigen Zeit aber schon extremst wenig Datenvolumen. Und rein textbasierend macht WhatsApp auch keinen Spass.

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