Triple Play über Telefon- oder Kabel-Anschluss - Datenschutz?!

Technisch ist das sicher bei jeder digitalen unverschlüsselten Ende zu Ende Verschlüsselung möglich die Gespräche automatisiert zu analysieren und zu speichern, da ist es eigentlich ziemlich egal über welchen Anbieter man telefoniert.
Die Frage ist, wer macht es zu welchem Zweck?
-Die Telekommunikationsunternehmen selbst? Unwahrscheilich, Datenschutztechnisch extrem dünnes Eis und abgesehen von Werbung kein echtes Geschäftmodell
-Sicherheitsbehörden? Möglich, wenn man selbst oder der Angerufene ins Visir geraten ist.
-Geheimdienste: Schnorcheln glaube ich per Stichwort / Mustererkennung automatisiert alles ab, bei VF sitzt der GHQC an der Quelle, bei Telekom der BND, und bei den Meisten wird auch die NSA mitlauschen.
Von daher gehe ich davon aus dass regelmäßig irgendein Geheimdienst Gespräche abschnorchelt, aber da auch Schlapphüte i.d.R. einen Auftrag haben und vermutlich von Privatgesprächen die ihr Computer zufällig interessant fand einfach nur gelangweilt bis genervt sind dürften die schnell im Rundordner landen.

Bei einem Breitbandkabel-Anschluss kurz Kabelfernsehen spricht der Receiver am Fernseher nicht mit Deinem Anbieter, er lauscht lediglich. Diese Leitung ist nicht Rückkanal-fähig. Daher weiß Unitymedia nicht, was Du am Fernseher schaust. Beim Telefon-Anbieter ist das anders – hier ist das technisch gegeben und Du musst Dich bei der Telekom Deutschland auch aktiv aus der „Vermarktung“ nehmen, mehr dazu…

Bei Vodafone weiß ich es nicht. Ob sich der Telefon-Anbieter daran dann hält, musst Du ihm glauben, mehr dazu…

Das ist ein Grund, warum Triple-Play mir nicht über Telefon ins Haus kommt. Niemand geht etwas an, was ich für Radio bzw. welche Kanäle ich sehe. Daher geht auch mein Fernseher nicht ins Internet und ich ziehe Firmware-Updates nur über USB – ansonsten wüsste dessen Hersteller, was ich mache. Egal wie langweilig ich bin, ich sehe das nicht ein irgendwelche Grundrechte hier aufzugeben.

Problematisch sehe ich in diesem Zusammenhang auch nicht nur Behörden sondern viel mehr Hacker-Angriffe bzw. Marketing-Firmen.

Die Internet-Leitung kann bei beiden aufgezeichnet werden. Um Inhalte zu schützen, hilft nur vermeiden oder verschlüsseln, also E-Mail (OpenPGP bzw. S/MIME) und VoIP ([D]TLS mit sRTP). Ich mache das so mit meiner Familie und meinem Bekanntenkreis. Nicht aus Verfolgungswahn (oder doch?), sondern einfach weil ich es kann. Besonders wenn sich mein Gegenüber aktuell im Ausland aufhält und man sich einfach nur austauschen will, sehe ich nicht ein, warum unsere Gesprächsinhalte zum Freiwild werden.

Das war das Thema Inhaltsschutz. Was Du ganz schwer schützen kannst, sind Verkehrsdaten (wer mit wem, wann, wie lange). Hier müsstest in den Bereich Anonymisierung eintauchen, also aktuell Lösungen wie Tor benutzen. Aber auch das ist einfacher als man manchmal denkt. Bevor Du den Schritt gehst, überprüfe, ob Du nicht dauerhaft im „privaten“ Modus Deines Internet-Browsers surfen kannst. Passwörter legst Du in einen Passwort-Manager, beispielsweise Mozilla Firefox oder Apple Schlüsselbund. Der Web-Browser gibt Dir dann automatisch die Daten, wenn Du auf der entsprechenden Anmeldeseite bist. Dadurch machst Du es diesen Trackern schwerer. Die sich aber wie eine Pest in Deinem Smartphone ausbreiten, weil die App-Anbieter nicht auf Deiner Seite sind.

Die Tracker-Industrie möchte das ganze wie ein Katz- und Maus-Spiel aussehen lassen. Nach dem Motto: Mir zu kompliziert, ihr seit eh schlauer, ich lasse es. Allerdings kann man wirklich mit den obigen Tricks einige abschütteln, ohne das man irgendwie an Komfort verliert.

Bei Kabel-Internet ist das Risiko eher als höher einzustufen, da sämtliche Daten prinzipbedingt im gesamten Verteilerbereich zirkulieren. Deinen Datenstrom bekommt also auch der Nachbar. Eine Verschlüsselung dafür ist natürlich dennoch vorgesehen, damit nicht jedermann mitlauschen kann.

Kurz gesagt, was Telefon und Internet angeht ist Kabel anfälliger, was TV angeht ist DSL mehr anfällig.

Zitat

Original geschrieben von Abi99
...
Das ist ein Grund, warum Triple-Play mir nicht über Telefon ins Haus kommt. Niemand geht etwas an, was ich für Radio bzw. welche Kanäle ich sehe.

Du kannst bei Triple Play über TV-Kabel einen ganz normalen Fernseher mit DVB-C und ein analoges Radio anschließen, allerdings wenn du eine Router/ Receivereinheit wie die Horzon Box nutzt kann der Kabelanbieter deine Seh/ Hörgewohnheiten ggf. mitloggen.
Bei TV+ Radio über DSL (z.B. Entertain) kanst du einem möglichen Tracking durch den Anbietzer dagegen nicht entgehen.

Zitat

Daher geht auch mein Fernseher nicht ins Internet und ich ziehe Firmware-Updates nur über USB – ansonsten wüsste dessen Hersteller, was ich mache. Egal wie langweilig ich bin, ich sehe das nicht ein irgendwelche Grundrechte hier aufzugeben.

Dto. :top: Wobei, Updates kriegt mein Fernseher gar nicht, der funzt im Auslieferungszustand völlig problemlos und ist offline so dass da auch keine Sicherheitslücken zu stopfen sind.

Zitat

Original geschrieben von NoIdea
-Sicherheitsbehörden? Möglich, wenn man selbst oder der Angerufene ins Visir geraten ist.

Die Telko-Unternehmen sind verpflichtet, jeder Abhörmassnahmen, die per Gerichtsbeschluss kommt, unverzüglich Folge zu leisten. Dafür gibt es entsprechende Rechtgrundlagen und Schnittstellen zu den Behörden.

Am Ende ist es vollkommen egal, ob DSL oder Kabel oder Funk zw. TK-unternehmen und Kunden besteht, das ist eine reine Übertragungsstrecke, die eigentliche Technik dahinter ist bei allen die selbe mit den selben Möglichkeiten.

Zitat

Original geschrieben von Abi99
Bei einem Breitbandkabel-Anschluss kurz Kabelfernsehen spricht der Receiver am Fernseher nicht mit Deinem Anbieter, er lauscht lediglich. Diese Leitung ist nicht Rückkanal-fähig. Daher weiß Unitymedia nicht, was Du am Fernseher schaust.

Du weisst ja, wie Märchen beginnen: "Es war einmal...."
Der Breitbandanschluss ist sehr wohl rückkanal-fähig und zwar schon seit dessen Einführung, anders würde Internet per Kabel oder z.b. Onlinemediatheken über einen Kabelreceiver garnicht funktionieren.

Jedes Smart-TV ist in der Lage deine TV-Gewohnheiten zu ermitteln und teilweise machen die es auch. Bei Unitymedia mit deren Receivern z.b. der Horizon genauso und bei IPTV-Angeboten erst Recht. Die Horizon baut sogar eine eigenen Internetverbindung auch, selbst wenn man selber fürs Internet ne FritzBox nutzt.

Zitat

Original geschrieben von NRWTom
Der Breitbandanschluss ist sehr wohl rückkanal-fähig …

Ja, weiß ich. Mit „Leitung“ meinte ich aber etwas anders als Du verstanden hast. Mir ging es um den Receiver. Dieser spricht nicht mit dem Netz. Jedenfalls wäre mir das neu. Außerdem kannst Du immer noch Hausanschlussverstärker ohne Rückkanal verbauen. So mache ich das.

Zitat

Original geschrieben von NRWTom
Am Ende ist es vollkommen egal, ob DSL oder Kabel oder Funk zw. TK-unternehmen und Kunden besteht, das ist eine reine Übertragungsstrecke, die eigentliche Technik dahinter ist bei allen die selbe mit den selben Möglichkeiten.

Nein.

Zitat

Original geschrieben von NoIdea
Du kannst bei Triple Play über TV-Kabel einen ganz normalen Fernseher mit DVB-C und ein analoges Radio anschließen …

Ja, weiß ich und hatte ich ausgeführt. Aber der Abschnitt bezog sich auf „Triple-Play über Telefon“.

Zitat

Original geschrieben von NoIdea
Updates kriegt mein Fernseher gar nicht, der funzt im Auslieferungszustand völlig problemlos und ist offline so dass da auch keine Sicherheitslücken zu stopfen sind.

Die Übertragungsstandards ändern sich bzw. nutzen manchmal Dinge aus, die der Hersteller vorher nicht richtig getestet hatte. Daher sind Updates auch für Offline-Receiver sinnvoll.

Zitat

Original geschrieben von Abi99
Ja, weiß ich. Mit „Leitung“ meinte ich aber etwas anders als Du verstanden hast. Mir ging es um den Receiver. Dieser spricht nicht mit dem Netz. Jedenfalls wäre mir das neu

Ich glaube die Kabelanbieter wären da auch etwas allergisch wenn private Endgeräte des Kunden einfach so ins Kabelnetz reinsenden.
Gilt natürlich nicht für vom Anbieter bereitgestellte Geräte, die könnten grundsätzlich eine spezifizierte Authorisierung drin haben, bei den normalen Receivern ohne Modemeinheit gehe ich aber auch davon aus dass die keinen Rückkanal haben (nicht weil ich ans Gute bei den Anbietern glaube sondern daran dass die Anbieter immer die für billigst mögliche Lösung wählen).

Zitat

Außerdem kannst Du immer noch Hausanschlussverstärker ohne Rückkanal verbauen. So mache ich das.

Ich hab bei mir die Wahl DSL2000 oder Kabel mit 120MBit (optional bis 400), damit hat sich der Klingeldraht für mich erledigt.
Und auch wenn ich viel Gejammer über Unitymedia im Netz lese, ich kann mich nicht beschweren, ist schnell und funktioniert zuverlässig.
Gut, bei der Hotline hängt man mindestens eine halbe Stunde in der Warteschleife und E-Mails kann man sich sparen, aber bei den wenigen Problemen die ich bis jetzt hatte konnte die Hotline auch immer sofort weiterhelfen.

Zitat

Die Übertragungsstandards ändern sich bzw. nutzen manchmal Dinge aus, die der Hersteller vorher nicht richtig getestet hatte. Daher sind Updates auch für Offline-Receiver sinnvoll.

Klar, wenns irgendwo klemmt kriegt die Kiste natürlich auch ein Update, aber solange alles funktioniert wie es soll halte ich es bei allen Offline Geräten mit "Never touch a running System".