CAT-M1 (CAT-M) und NB-IoT

  • Hallo,


    alle deutschen IoT Anbieter (Telekom, Vodafone, Telefonica) vergeben derzeit "internationale" SIM-Karten, um leichter nationales Roaming zu ermöglichen, was für die Branche ja wichtig ("crucial") ist. Kann also sein, dass man sich beim Ausbau ein klein wenig "abstimmt" oder sich an der Konkurrenz orientiert :D


    Der NB-IoT Ausbau muss auch deswegen flott anlaufen, weil viele IoT Anbieter längst auf Billigst-"Netze" auf ISM/SRD Basis bei 433 MHz, 868 MHz oder 2400 MHz setzen, um ja keine SIM-Karte und keine laufenden Kosten für die Karte(n) oder die übertragene Datenmenge etc. zahlen zu müssen.


    Einer dieser Low Cost Anbieter ist SIGFOX, der mit Telefonica ein Rahmenabkommen zur Mitnutzung von Senderstandorten hat. Die empfangen dann die Module auf 433 oder 868 MHz und transportieren das über einen Satelliten-Link zur "Zentrale". Andere Systeme arbeiten mit MESH oder ähnlichen Technologien. Mobile Module empfangen andere Signale in der Bewegung und nehmen sie dann zur "Zentrale" mit oder leiten sie am nächsten "Sammelpunkt" weiter. Das reicht ja in vielen Fällen. "Hallo mir geht es gut, ich bin noch da" als Message z.B.
    Wie gut diese Lowcost-Netze "abdecken", gute Frage. Ich weiß es nicht, bin aber skeptisch.

  • Zitat

    Original geschrieben von hrgajek Der NB-IoT Ausbau muss auch deswegen flott anlaufen, weil viele IoT Anbieter längst auf Billigst-"Netze" auf ISM/SRD Basis bei 433 MHz, 868 MHz oder 2400 MHz setzen, um ja keine SIM-Karte und keine laufenden Kosten für die Karte(n) oder die übertragene Datenmenge etc. zahlen zu müssen.

    Wie soll sich sowas finanzieren wenn es keine grundkosten oder Verbrauchsabhängige Kosten gibt?


    Die Telekom dürfte beim Thema wirtschaftlich besser aufgestellt sein da das LTE900 Netz eh betrieben werden muss und durch normale Mobilfunkkunden finanziert wird.

  • Hallo,


    Zitat

    Original geschrieben von habehandy
    Wie soll sich sowas finanzieren wenn es keine grundkosten oder Verbrauchsabhängige Kosten gibt?


    Irgendeinen Basispreis (pro Device) scheint es wohl zu geben. Aber das ist flexibler zu handeln, als SIM-Karten zu kaufen und einzulegen oder einzubuchen (meist embedded sprich eingelötet)


    Zitat


    Die Telekom dürfte beim Thema wirtschaftlich besser aufgestellt sein da das LTE900 Netz eh betrieben werden muss und durch normale Mobilfunkkunden finanziert wird.


    Was für Vodafone (LTE 800) und Telefonica (LTE 800) theoretisch auch gilt. aber die NB IoT Infrastruktur muss erst mal ausgerollt werden (ist wohl "nur" ein Software Update der Basisstation)
    plus Signalvermittlung zum IoT Dienstleister, Nutzer etc.

  • Hab mir mal SIGFOX angeschaut - meiner Meinung nach ist das nix halbes und nix ganzes.

    Flächendeckungskarte ist sehr "schwammig" - gibt es nur einen Sender in Frankfurt
    und unter optimalsten Sichtbedingungen reicht er bis Aschaffenburg, wenn ich
    für meinen Device an einem 50 Meter hohen Sendemasten betreibe ?


    Wenn das mit 14dbmW stimmt, dann liegt die Sendeleistung bei etwas über 10 mWatt.
    Wie man damit in bebautem Gebiet auf mehr als 200 Meter Reichweite kommen will
    erschließt sich mir nicht.


    Ich wolllte das mal so aus Interesse ausprobieren. Allein mit den Materialkosten für einen
    ganz kleine Wetterstation lieg ich im Bereich von 200 Euro - da ist noch keine einzige Stunde
    Lötarbeiten oder Softwaretest/Programmmierung für die App drin.


    Am Ende kann ich dann sehen, dass ich den Device tatsächlich nur 100 Meter von der Sendeanlage
    entfernt betreiben kann !??? Hat jemand evtl. Fotos von so einer SIGFOX Sendeanlage an einem
    Telefonica Masten ?


    Wenn die nicht preislich deutlich unter IOT der Mobilfunknetzbetreiber liegen dann seh ich -
    weil sie mit nix kompatibel sind und ihr eigenes Protokoll fahren - wenig Chancen.


    Das Thema IOT ist im allgemeinen natürlich schon interessant.

  • Zitat

    Original geschrieben von genex_katalog
    Hat jemand evtl. Fotos von so einer SIGFOX Sendeanlage an einem Telefonica Masten ?


    Habe ich, komme aber morgen Abend erst ran.

  • Zitat

    Original geschrieben von genex_katalog

    für meinen Device an einem 50 Meter hohen Sendemasten betreibe ?


    Wenn das mit 14dbmW stimmt, dann liegt die Sendeleistung bei etwas über 10 mWatt.
    Wie man damit in bebautem Gebiet auf mehr als 200 Meter Reichweite kommen will
    erschließt sich mir nicht.


    Das Geheimnis nennt sich Codierungsverfahren (bspw. Spreizcode) ... somit kann man sogar noch unter der Rauschgrenze funken! (Klingt erstmal nicht logisch, aber funktioniert in der Signaltheorie und in der Praxis hervorragend) Daher haben die Empfänger auch eine so hohe Eingangsempflindlichkeit, denn die müssen das anliegende "Rauschen" linear auf ihre interne Prozessstufen weiterleiten, die dann das Signal "mathematisch" decodieren.

  • Wie hoch ist die Datenrate beim NB-IoT? Würde sie etwa reichen, um bei einem Notfallmelder eine rudimentäre Sprachübertragung zu gewährleisten?


    Momentan läuft (noch) etliches im IoT via GSM/M2M. Bei dieser Technik kann im Notfall auch ein Gespräch mit der Notfallzentrale geführt werden. Weil NB-IoT insbesondere für Hardware preisgünstigster Art konzipiert ist, dürften die hier eingesetzten Module kaum (zusätzliche) 4G/5G-Technik zur Sprachübertragung enthalten.


    NB-IoT machte in meinen Augen dann Sinn, wenn alle GSM/M2M-Module ersetzt werden könnten. Dazu müssten die Fähigkeiten neuer Module zumindest denen der abzulösenden entsprechen.

  • Ehrlich gesagt verstehe ich Sigfox und LoraWan nicht so wirklich.
    Europäische Roaming-Sims gibts ab 0,25 Euro / Monat inkl. Grundgebühr und Jasper Plattform und 1MB Daten im 1KB Abrechnung und das ganze auch noch gepoolt (oder sogar noch günstiger).
    Die dürfen sogar ins LTE rein...
    Was ich so gehört habe, liegen die Kosten für Sigfox irgendwo bei 10.-€ / Jahr pro Device... LoraWan ist wieder viel zu begrenzt und die Investition lohnt sich wohl nur bei richtig vielen Lokalen installationen.


    T-Mobile will wohl auch um einen Euro pro Monat für LTE-nB nehmen, auch da frage ich mich, wer macht so was wenn er das für 0,25 Euro haben kann?? Und von wegen Stromverbrauch: nen moderner gsm Chipsatz und GPS Chipsatz braucht ca. 1mA bei 3,7V um 1x Durchlauf (aus Deepsleep aufwachen, GPS max. 60 Sekunden suchen, gleichzeitig ins GSM Netz GPRS Verbindung anwerfen und 1x Message schicken und wieder in Deep Sleep gehen).
    Alle bisherigen "IOT" Hardware-Devices haben einen gleichen oder sogar momentan noch höhreren Stromverbrauch...


    Aber vielleicht versteh ich was nicht?


    Gruss Wolfgang


    P.S. interessater Simulationsvergleich wieviele "Units" pro Basisstation in SigFox und LoraWan reinpassen...
    jedenfalls nicht viel wenn eine Basisstation eine ganze Großstadt ausleuchten soll.
    https://www.linkedin.com/pulse…igfox-lora-harald-naumann
    In eine LTE Nb Celle sollen (hab ich irgendwo anders gelesen), bis zu 200.000 Units passen (bei 100 Bytes pro Tag)


    Ach ja, ein Vorteil hat LTE-nB über GSM: 20dB besseres Linkbudget = man brauch weniger Basisstationen.
    Und GSM ist nicht wirklich für so viele neue Devices geschaffen.

  • Zitat

    Original geschrieben von wwbusch
    ...
    Aber vielleicht versteh ich was nicht?
    ...


    Der Dreh- und Angelpunkt ist eine extrem günstige Hardware, die keine volle 4G/5G-Funktionalität hat. Die Billig-Module sollen massenweise in insgesamt preisgünstigen Geräten verbaut werden, bei denen zum Teil jeder Cent zählt. Die Kosten der Datenübertragung kommen allenfalls an zweiter Stelle. Man sucht halt eine Alternative zu den preiswerten GSM-M2M Modulen, weil GSM auf Dauer eingestellt werden soll.


    NB-IoT ist auch kein eigenes Netz, sondern Bestandteil von 4G/5G, welches m.W. extrem niedrige Anforderung an die eingesetzte Hardware hat.



    Edit:
    Hab gerade rausgefunden, dass bei CAT-M1 eine Sprachübertragung zumindest spezifiziert ist, Für NB-IoT wohl nicht.

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