Verkehrskonzepte und wer wann, wie, wohin fahren darf …

  • Geschossen wird dann weniger, denn Reisende soll man nicht aufhalten.


    Wir waren eben in Hannover beim Großhändler (machen wir alle 2 Monate) und ich verstehe einfach nicht, wieso man in so einer Stadt (als Beispiel) ein Auto besitzen muss. Sowas ist an Dämlichkeit echt nicht mehr zu toppen. Selbst mein Kollege, der relativ bequem ist (geht aber jeden Tag zu Fuß zur Arbeit) sagt, er würde niemals ein Auto besitzen wollen.


    Der Umwelt zuliebe sollte man komplett aufs Auto verzichten, und auch nicht jährlich das Telefon wechseln, alles online bestellen und 3/4 wieder zurückschicken.

    Also kurz gesagt, uns geht es zu gut.

    Wer meint, mit Müll trennen und auf E-Auto umsteigen hat man seinen Beitrag geleistet, verarscht sich selbst.

    Völlig richtig. Deswegen würde es eben Sinn machen, wenn man die Anzahl der Fahrzeuge deutlich begrenzen würde. Wenn man schon nicht auf Vernunft setzen kann, dann eben mit Verboten. Und als erstes würde ich durchsetzen, dass man nur ein Fahrzeug zulassen darf, wenn man einen Stellplatz nachweisen kann, dann als nächsten Schritt die triftigen Gründe einführen.

    Einmal editiert, zuletzt von Saftkocher () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Saftkocher mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • ich verstehe einfach nicht, wieso man in so einer Stadt (als Beispiel) ein Auto besitzen muss.

    Vielleicht möchten Städter ihren Bewegungsradius nicht auf den urbanen Moloch eingeschränkt bekommen?

  • Dann gibt es als Alternative die Bahn, den Bus, die Mietwagen. Die meisten Leute nutzen ihre Karre doch nur zum Spazierenfahren. Mal eben Kippen holen, den weiten, weiten Weg zur Arbeit von sagenhaften 2-3 km oder mal eben zum Bäcker. Oder man muss ja den schweren Toaster kaufen und braucht dafür natürlich ein Auto.

  • Ihr redet hier darüber, als geht's dabei um Viehhaltung und wie der Großbetrieb seine Massentierhaltung effizienter beheizt als der kleine Bauer mit einer Kuh.

    Nein, so würde ich nicht reden wollen. Wäre dann ein Missverständnis.

    Eine Option freier Menschen ist nämlich auch mitsamt Verbrenner in die Umgebung einer Stadt zu ziehen, die sich gar nicht in Rückschland oder überhaupt in der EU befindet.

    Real gibts die Option nicht für jeden.


    Unterhalb einer bestimmten Einkommensgruppe gibts dann diese Optionen:

    • Kleine Bruchbude in den Slums (vermüllte, verkommene Asi-Wohnruinen) der Stadt, evtl. in Arbeitsplatznähe (5-40 km). Und es bleibt gerade genug Geld um am Wochenende die tempöräre Flucht zu ergreifen.
    • Bessere Wohngegend in der Stadt und über 70% des Netto-Einkommens für Miete und ÖPNV ausgeben, und durch das geschmälerte frei verfübgare Einkommen (auf bis unter Hartz 4 Niveau) erzwungenen Konsumverzicht als Öko und Klimaheld feiern lassen... bis man den Mist gestrichen satt hat!
    • Mit Verbrenner ins Umland ziehen, jeden Tag weit und teuer zu pendeln und sich als Umweltsau beschimpfen lassen.
    • "Zufällig" (eher Weitsicht) auf einer günstigen Genossenschaftswohnung sitzen zu bleiben, sich weiter zu qualifizieren und später diese Option ziehen: Bye Bye Deutschland, und ein Hochqualifizierter weniger...

    Wer hier im Zentrum arbeitet, kann hier entweder 20-60€/qm für eine Singlewohnung/oder Zimmer (niedrigster Standard) ausgeben, oder 40 - 80 km (einf. Strecke) pendeln, oder zum Schluss kommen, Arbeit lohnt dort nicht mehr.

    Für 800€ bekommt man immerhin noch "günstige" Zimmerchen auf Airbnb. Eine Freundin vermietet darüber, und da gibt es schon etliche Dauermieter, Wohnungslose mit gutem und festem Job, die auch über 800€ Miete zahlen würden, und können, aber am Wohnungsmarkt nix mehr finden!

    Naja, mit 1,5 Mio. im Portmonee kann man sich was schönes kaufen (Stadtwohnung)... nur, wer hat die (übrig)?


    Aber es bringt mMn nichts, nur an Symptomen wie steigendem Pendlerverkehr (und dadurch verursachtem Energieverbrauch/CO2) rumzudoktern.


    Und wenn morgen alle elektrisch etwas ökologischer pendeln, pendeln müssen, weil arbeitsplatznahes Wohnen aufgrund komplett gescheiterter Wohnraumpolitik für viele nicht möglich ist, aber gewünscht ist, bringt das doch gar nichts. Es bleibt für viele unattraktiv so arbeiten und leben, wird vorraussichtlich aber teurer.


    Also zumindest ich habe keine Lust täglich 100-200 km (oder mehr) abzuspulen, ob im Verbrenner, elektrisch oder mit dem Bahn, selbst im 1. Klasse ICE nicht. (Hab ich alles schon durch. Nur ohne BEV, aber der ändert subjektiv auch nichts.)

    4 Mal editiert, zuletzt von tobmobile ()

  • "Zufällig" (eher Weitsicht) auf einer günstigen Genossenschaftswohnung sitzen zu bleiben, sich weiter zu qualifizieren und später diese Option ziehen: Bye Bye Deutschland, und ein Hochqualifizierter weniger...

    Beschreibt ziemlich gut meine Situation. Meine Genossenschaft hat sogar günstige, exklusive Stellplätze für ihre Mitglieder. 👍


    Dann gibt es als Alternative die Bahn, den Bus, die Mietwagen.

    Dort, wo ich heute noch hin muß, fährt kein Bus hin, also gar keiner. Denn den müßte ja irgendwer bezahlen und das wäre teurer und klimaschädlicher, als wenn dort bei Bedarf mein Auto hinfährt. Ja auch ohne Mitfahrer. Ein Bus verbraucht 3 Liter Diesel pro Kilometer.


    Ein Mietwagen ist schlicht ein Auto. Und die Alternative zum Auto ist ja nicht das Auto, das ist ja wohl eine komplett lächerliche Argumentation. Mietwagen und Taxen sind schlicht Autos, die 1-3 € pro Kilometer kosten und im absurden Strommangel-Zukunftsszenario dann auch geladen werden müssen.


    Aber diese Argumentation zeigt aber schön auf, daß das Klima nur vorgeschoben ist, und es hier eigentlich nur darum geht, den Leuten ihre persönliche Freiheit zu nehmen: Du wirst nichts besitzen und glücklich sein und alles im Abo kaufen. Um nichts anderes geht es hier eigentlich, wenn von der Reduzierung der Fahrzeugflotte die Rede ist.

  • Ein Mietwagen ist schlicht ein Auto. Und die Alternative zum Auto ist ja nicht das Auto, das ist ja wohl eine komplett lächerliche Argumentation. Mietwagen und Taxen sind schlicht Autos, die 1-3 € pro Kilometer kosten und im absurden Strommangel-Zukunftsszenario dann auch geladen werden müssen.

    Ein Mietwagen oder Taxi hat vergleichsweise wenig unproduktive Rostzeit. Dein privates Auto rostet jeden Tag 23 von 24h einfach nur rum, und verschandelt durch seinen Anblick die Umwelt. Natürlich ist auch das Taxi eine optische Umweltverschmutzung, aber davon werden weniger benötigt, weil sie im Idealfall rund um die Uhr fahren.

    Auf den Tag, an dem ich per App ein selbstfahrendes Taxi zum guten Preis buchen kann, freue ich mich.

    Es wird dann vermutlich teurere "Direktfahrten" geben, und zusätzlich wie jetzt bereits preiswertere "Sammelfahrten" mit etwas Umweg und Zwischenstopps.

  • Ein Mietwagen oder Taxi hat vergleichsweise wenig unproduktive Rostzeit.

    Das spiegelt sich dummerweise nicht im Preis wieder. Wenn das Modell irgendeinen Vorteil hätte, dann wäre es ja preisgünstiger als allein im eigenen Auto zu sitzen. Obendrein brauche ich keine FFP2-Maske, um irgendwelche Krankheitserreger abzuhalten, die es in meinem eigenen Fahrzeug gar nicht gibt.


    Dein privates Auto rostet jeden Tag 23 von 24h einfach nur rum, und verschandelt durch seinen Anblick die Umwelt

    Damit argumentierst du aber gerade gegen Elektrofahrzeuge, denn die müssen jeden Tag sehr lange rumstehen, um wieder geladen zu werden.


    optische "Umweltverschmutzung"

    Und wer sich am Anblick von Fahrzeugen stört, dem können wir ja auch nicht mit Elektro helfen. Sondern nur mit besser aussehenden Autos.


    Auf den Tag, an dem ich per App ein selbstfahrendes Taxi zum guten Preis buchen kann, freue ich mich.

    Das ist Träumerei, die nie Wirklichkeit werden wird. Und was bringt dich eigentlich auf die Idee, daß du in Deutschland ein jederzeit verfügbares Taxi zu einem guten Preis bekommen wirst? Eher wird das so laufen, daß du wie für den Mobilfunkvertrag erstmal nur für den Nutzungsanspruch einen monatlichen Grundpreis von mindestens 10 € zu entrichten hast und dann noch mal pro Nutzungsminute 1 €.


    Es wird dann vermutlich teurere "Direktfahrten" geben, und zusätzlich wie jetzt bereits preiswertere "Sammelfahrten" mit etwas Umweg und Zwischenstopps.

    Die Synergie-Effekte durch Sammelfahrten steckt sich der Betreiber ein, so wie ein Mobilfunkanbieter dir heute keinen Preisnachlaß gewährt, weil du mit besonders vielen Nutzern auf einer Antenne bist.


    Besonders Umwege und Zwischenstopps sind keineswegs klimafreundlich. Sie sind Zeit- und Energieverschwendung, deshalb ist ja auch jedes ÖPNV-System defizitär, wird also von Leuten, die es gar nicht nutzen können, mitfinanziert. Das gilt übrigens auch für alle Carsharing-Systeme, da gibt's keines, das Gewinne schreibt.

    Einmal editiert, zuletzt von Wechsler ()

  • Beschreibt ziemlich gut meine Situation.

    Meine auch.

    Meine Genossenschaft hat sogar günstige, exklusive Stellplätze für ihre Mitglieder. 👍

    Bei uns kostenlose Nutzung, dafür aber nicht exklusiv vermietet, sondern für alle Bewohner frei. Aber öffentlicher Parkraum ist hier zumindest im direkten Nahumfeld auch ausreichend vorhanden.

    Und auch sonst ist bei mir viel Platz, also Grünflächen (öff. Parkanlagen), die alles andere als überlaufen sind (also auch alles andere als großstadttypisch).


    Auf dem Land mag es von Fall zu Fall etwas ruhiger sein, billiger aber kaum. Nicht mal wenn man die Mobilitätskosten ausklammert.


    Dort, wo ich heute noch hin muß, fährt kein Bus hin, also gar keiner. Denn den müßte ja irgendwer bezahlen und das wäre teurer und klimaschädlicher, als wenn dort bei Bedarf mein Auto hinfährt. Ja auch ohne Mitfahrer. Ein Bus verbraucht 3 Liter Diesel pro Kilometer.

    Busse fahren hier fast überall. Und sehr oft minimal bis unbesetzt. Und verbrauchen viel, aber 3 Liter/km dann doch nicht. Ca. 40-60 Liter/100 km sind aber auch eine Hausnummer. Q: https://www.morgenpost.de/berl…lich-vor-Autoverkehr.html (Berliner Busse als exemplarisches Beispiel für einen typisches Fahrzeug einer Großstadtbusflotte.)


    Bei 3 Fahrgästen, was der Durchschnittsbesetzung der von mir gesehenen und ab und an auch mal benutzen Linenbussen vor Ort entspricht, ein Rechenexempel: 13,3 - 20 Liter Diesel / 100 km. Ein ökologischer Totalausfall und auch ökonomisch fragwürdig. Aber ist halt politisch so gewollt.

    Du wirst nichts besitzen und glücklich sein und alles im Abo kaufen. Um nichts anderes geht es hier eigentlich, wenn von der Reduzierung der Fahrzeugflotte die Rede ist.

    Da wittern einige sicher eine Geschäftsidee.


    Reduzierung der Fahrzeugflotte? Der Zuwachstempo wird sich sicher bremsen (müssen), in manchen Städten geht der Platz ja so langsam aus.


    Momentan wächst die Fahrzeugflotte aber deutlich stärker als die Bevölkerung. Für den Zeitraum der letzten 13 Jahre, für die ich auf die Schnelle vergleichbare Daten gefunden habe, wie folgt.


    2008 82,0 Mio. Ew. 41,2 Mio Pkw

    2021 83,2 Mio. Ew. 48,4 Mio Pkw


    Q: https://www.umweltbundesamt.de…des-kraftfahrzeugbestands

    https://www-genesis.destatis.d…me=12411-0001#abreadcrumb


    Also 1,2 Mio. mehr Menschen, aber 7,2 Mio. mehr Pkw in nur 13 Jahren.

  • Das ist Träumerei, die nie Wirklichkeit werden wird. Und was bringt dich eigentlich auf die Idee, daß du in Deutschland ein jederzeit verfügbares Taxi zu einem guten Preis bekommen wirst? Eher wird das so laufen, daß du wie für den Mobilfunkvertrag erstmal nur für den Nutzungsanspruch einen monatlichen Grundpreis von mindestens 10 € zu entrichten hast und dann noch mal pro Nutzungsminute 1 €.

    Ganz einfach: Wenn die Kosten des Taxifahrers wegfallen, weil ein in Massen produzierter Computer für 1000€ Preis die Steuerung des Taxis übernimmt, kann die Fahrt drastisch preiswerter werden.

    Besonders Umwege und Zwischenstopps sind keineswegs klimafreundlich. Sie sind Zeit- und Energieverschwendung, deshalb ist ja auch jedes ÖPNV-System defizitär, wird also von Leuten, die es gar nicht nutzen können, mitfinanziert.

    Natürlich ist das Sammeltaxi, welches z.B. 4 Personen gleichzeitig und mit etwas Umweg oder mehreren Stops befördert, drastisch klimafreundlicher als die Fahrt einer oder weniger Personen im privaten PKW.

    Defizitäres ÖPNV-System: Ob das so ist, weiß ich nicht. Jedoch zahlst Du aus Deinem Nettoeinkommen sehr viel mehr pro Blechkisten-km, als der ÖPNV je Personen-km kostet.
    Die Kosten des ÖPNV werden erheblich sinken, wenn die Fahrzeuge autonom verkehren. ÖPNV und Bahn sind geradezu für autonomes Fahren prädestiniert, weil im wesentlichen immer dieselbe Strecke gefahren wird. Bei der U-Bahn ist das bereits Realität, auch manche Busse fahren bereits autonom im Linienverkehr.

  • Natürlich ist das Sammeltaxi, welches z.B. 4 Personen gleichzeitig und mit etwas Umweg oder mehreren Stops befördert, drastisch klimafreundlicher als die Fahrt einer oder weniger Personen im privaten PKW.

    Die Frage ist folgende: Wieviele Menschen sind freiwillig bereit dazu, sich mit anderen, ihnen völlig fremden Menschen in das selbe Fahrzeug zu setzen?


    Daran wird jedwede Verkehrswende scheitern, bzw. tut es ja schon. Anders kann ich mir das Phänomen leerer Busse auf (pkw-)vollen Strassen nicht mehr erklären.

    Selbst das 9 Euro Ticket hatte hier nur einen minimalen Effekt gehabt.

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