Autoproduzenten, E-Autos, E-Mobilität, Ladesäulen & Co

  • Ist zumindest ein intressanter Entwicklungsschritt, denn wenn es bei einem 75 KWh Akku in 40 Minuten geht, müsste es bei einem 35 KWh Akku in 19 Minuten klappen.


    Thats not how it works!
    Die maximale Ladegeschwindigkeit bezieht sich quasi immer auf die Kapazität des Akkus. Weswegen man beim Volladen eines Akkus in einer Stunde von 1C spricht. In einer halben Stunde dann 2C. Und 2C scheint wohl über einen Ladehub von 20 auf 80% gerade so Stand der Technik zu sein. Kurzfristig scheint etwas mehr zu gehen, hinten raus dann etwas weniger. Das dürfte auch der Grund sein, warum Tesla keine 350kw Ladesäulen aufstellt. Die werden sie einfach in absehbarer Zeit nicht brauchen. Sollten Sie ihren LKW auf die Beine stellen mit einer deutlich größeren Batterie als in den PKW, werden sie vermutlich nochmal spezielle Ladesäulen bauen.

  • Ich finde das wichtigste bei einer Ladeinfrastruktur wäre das man nicht die gleichen Fehler wie bei der Breitbandinfrastruktur und beim ÖPNV macht.


    Es nutzt naemlich nicht viel wenn man als "Leuchtturmprojekt" jetzt Deutschland vielleicht 30-50 solche 250KW Lader spendiert, es im Alltag aber fast nur 3.7KW bis 11KW Ladeplätze gibt.

  • Ich glaube zwar schon an eine Elektrifizierung des Verkehrs, glaube jedoch nicht zwangsläufig an riesige Batterien als Energieträger.
    Meiner Meinung nach wird die Brennstoffzelle in der allgemein überhitzten und in meinen Augen auch chaotischen Diskussion rund um die Automobile sträflich vernachlässigt.


    Mit dicken Batterien alleine werden unsere Premium-Hersteller reihenweise baden gehen. Während man sich beim Verbrenner mit seinen über 1.000 Bauteilen durch Ingenieurskunst von der Konkurrenz absetzen konnte, wird das beim entwicklungstechnisch ausgelutschten E-Motor mit 28 Bauteilen nicht funktionieren. Auch die imense Materialschlacht, die bei der Produktion der Akkus veranstaltet wird, konterkariert die gebetsmühlenartige "Zero Emission" Diskussion ganz gehörig. Von der fehlenden Lade-Infrastruktur (wo will man die ganzen Säulen überhaupt aufstellen? Halten unsere Netze das überhaupt aus?) über die Art der Energiegewinnung (wo soll der Strom für sagen wir mal 25% E-Autos her kommen?) bis hin zur eingeschränkten Reichweite im Winter und den vergleichsweise langen Ladezeiten (Wer bezahlt Servicetechnikern / Vertretern die Wartezeit) mal ganz abgesehen.


    Die Brennstoffzelle ist sicher kein leichtes Betätigungsfeld, jedoch halte ich die Probleme hier (ökologische H2 Erzeugung / Wirtschaftlichkeit) für eher lösbar und zielführend, als das die Entwicklung von immer größeren / schwereren Batterien.


  • Meiner Meinung nach wird die Brennstoffzelle in der allgemein überhitzten und in meinen Augen auch chaotischen Diskussion rund um die Automobile sträflich vernachlässigt.
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    Die Brennstoffzelle ist sicher kein leichtes Betätigungsfeld, jedoch halte ich die Probleme hier (ökologische H2 Erzeugung / Wirtschaftlichkeit) für eher lösbar und zielführend, als das die Entwicklung von immer größeren / schwereren Batterien.


    Wenn Du Dich nur mal ein wenig damit beschäftigst wirst Du folgendes feststellen.


    Die Brennstoffzelle wird schon ewig mit Unmengen Subventionsgeldern entwickelt. Dabei ist das das goldene Kalb der Autoindustrie. Von der Brennstoffzelle hat niemand Angst. Alleine die Wartung ist so aufwendig, dass allen Servicecentern die Dollarzeichen in den Augen stehen. Und was ist draus geworden. Nix! Von der lächerlichen Effizienz im Vergleich zu BEV wollen wir mal überhaupt nicht anfangen. Und eine Wasserstoffzapfstelle hat niemand zu Hause. Eine Steckdose sehr wohl.


    Zum anderen steht die Batterietechnik noch ganz am Anfang, weil eben keine Milliarden öffentliche Gelder darin versenkt wurden. Ansonsten ist an einem BEV alles "billig". Von daher um nochmal auf die Frage von [USER="57024"]Action Andy[/USER] aufzugreifen. Ich denke, dass in unter zehn Jahren die Batterien so billig sein werden, dass ein Verbrenner auch im Kleinwagenbereich durch die immer aufwendigere Entgiftung, preislich nicht mehr mit einem BEV konkurrieren kann. Genauso, wie die meisten seltenst einen Schnelllader aufsuchen werden, weil sie es nicht brauchen.



    https://www.youtube.com/watch?v=YP2Vsg8oKjE


    Wenn ich die Tanksituation anschaue, und in Hamburg steht ein Großteil der deutschen Infrastruktur, da kann ich nur lachen, wenn auf schlecht funktionierende Ladesäulen geschimpft wird.

  • Die Brennstoffzelle ist am Ende auch nur ein Range Extender. Ich weiß nicht genau was die aktuell für Wirkunsgrade erzielen, denke aber mit einem Diesel der stationär im Optimalpunkt betrieben wird kommst du auf ähnliche Wirkungsgrade, insbesondere wenn man die Systemverluste der Wasserstoffproduktion und Lagerung einrechnet.
    Ja, die macht bei der Verbrennung natürlich kein böses CO2, aber solange uns der CO2 frei hergestellte Strom nicht so aus den Ohren quillt dass wir gar nicht mehr wissen wohin damit ist Wasserstoffgewinnung und Lagerung zu verlustreich.
    Von den noch vorhandenen Kinderkrankheiten der Brennstoffzellen ganz abgesehen.


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    Zum anderen steht die Batterietechnik noch ganz am Anfang, weil eben keine Milliarden öffentliche Gelder darin versenkt wurden. Ansonsten ist an einem BEV alles "billig". Von daher um nochmal auf die Frage von [USER="57024"]Action Andy[/USER] aufzugreifen. Ich denke, dass in unter zehn Jahren die Batterien so billig sein werden, dass ein Verbrenner auch im Kleinwagenbereich durch die immer aufwendigere Entgiftung, preislich nicht mehr mit einem BEV konkurrieren kann.


    Der Knackpunkt ist eher dass die CO2 Ziele nicht ohne einen zusätzlichen Elektroantrieb zu schaffen sind.
    Daher müssen die Herstelelr alles was in größeren Stückzahlen verkauft wird mit einem Elektrohilfsantrieb versehen der bei den alktuellen Batteriepreisen (ca. 200Euro pro kWh) mehr kostet als die Abgasnachbehandlung beim Verbrenner, bei Benzinern ist das eh nur der Partikelfilter, Diesel in Kleinwagen gibts eh immer weniger.

    Zitat


    Genauso, wie die meisten seltenst einen Schnelllader aufsuchen werden, weil sie es nicht brauchen.


    Ja, der Eigenheimbesitzer mit Stellplatz auf seinem Grundstück hat da natürlich kein Problem und fliegt eher in den Urlaub als dass er mit Boot oder Wohnwagen an die Adria fährt.


  • Die Brennstoffzelle wird schon ewig mit Unmengen Subventionsgeldern entwickelt. Dabei ist das das goldene Kalb der Autoindustrie. Von der Brennstoffzelle hat niemand Angst. Alleine die Wartung ist so aufwendig, dass allen Servicecentern die Dollarzeichen in den Augen stehen. Und was ist draus geworden. Nix!

    Die Forschungsdauer ist der eine Punkt - die Forschungsintensität der andere. Ja, an der Brennstoffzelle wird schon lange geforscht, nur die Intensität ist auf einem anderen, viel niedrigeren Niveau wie Herr Zetsche von Daimler selbst eingeräumt hat (Link). Es würde mich nicht wundern, wenn alleine Samsung deutlich mehr in die Akku-Forschung investiert, als alle Automobilhersteller zusammen.


    Zitat

    Von der lächerlichen Effizienz im Vergleich zu BEV wollen wir mal überhaupt nicht anfangen.

    Nicht die Effizienz der Brennstoffzelle ist das Problem, sondern die Gewinnung des Wasserstoffs. Wie schon zuvor geschrieben, könnten die Saudis statt Öl auch regenerativ erzeugten Wasserstoff exportieren. Genug Sonne und ungenutzte Wüstenfläche hätten sie ja.


    Zitat

    Und eine Wasserstoffzapfstelle hat niemand zu Hause. Eine Steckdose sehr wohl.


    Stell Dir vor: Ich habe auch keine Aral Tankstelle in meiner Garage, trotzdem bin ich mobil. Warum? Weil ich an der Tankstelle in 3 Minuten vollgetankt habe.
    Spannend wird auch die Frage, was z.B.in Stadtlagen passiert, in denen nicht jeder einen eigenen (festen) Stellplatz hat. Trotzdem eine Steckdose nach draußen legen?
    Nehmen wir einfach mal Köln, weil es sich mit rund 1 Mio Einwohner so schön rechnen lässt. Statistisch gesehen hat jeder zweite Bewohner in Köln ein KFZ (Link). Gehen wir mal davon aus, dass jedes Auto alle zwei Wochen einmal Strom tanken müsste und gehen wir ferner davon aus, dass jeder zweite das auf der Arbeit tun könnte, so benötigen wir denoch allein in Köln rund 24.000 Ladesäulen in Wohngegenden. Köln selbst baut gerade mal 400 (Link). Fehlen also noch ein paar Säulen. Wo sollen die alle her kommen und wer soll sie bauen?


    Zitat

    Zum anderen steht die Batterietechnik noch ganz am Anfang, weil eben keine Milliarden öffentliche Gelder darin versenkt wurden.

    .
    Na klar, die Mobile Devices Hersteller fangen jetzt erst an zu entwickeln. Der Wunsch der Kunden nach längeren Akkulaufzeiten und damit höherer Energiedichte ist ja auch erst ein ganz neuer Trend *hust*
    800 Mio + x allein von LG Chem sind auch nix (Link)



    Zitat

    Ich denke, dass in unter zehn Jahren die Batterien so billig sein werden, dass ein Verbrenner auch im Kleinwagenbereich durch die immer aufwendigere Entgiftung, preislich nicht mehr mit einem BEV konkurrieren kann.


    Glaube ich nicht. Li-Ion gilt als ausgelutscht und die aktuelle Hoffnung aller Hersteller, die Feststoffzelle, benötigt noch ein paar Jährchen F&E, auch wenn einige Hersteller schon vollmundig erste Fahrzeuge für 2022 angekündigt haben.


  • Urlaub als dass er mit Boot oder Wohnwagen an die Adria fährt.


    Man hat bei den ganzen Zweiflern den Eindruck, dass Wohnwagenurlaub der überwiegende Einsatzzweck sei.


    Ich wohne hier direkt am Nord-Süd und Ost-West Drehkreuz. Also meine Beobachtung, es ziehen noch nicht mal mehr die Mehrzahl der Niederländer einen Wohnwagen Richtung Süden. Und klar haben die nicht Stellplatzbesitzer augenblicklich noch einen Standortnachteil. Wenn die Telekom jeden DSLAM noch mit einem Lader ausstattet, sieht das schon wieder anders aus. Auf alle Fälle, lässt sich elektrische Infrastruktur viel schneller und billiger bereitstellen, als jede Art der Brennstoffversorgung. Ladesäulen entstehen mit dem Bedarf. Im Moment haben wir auf alle Fälle eine Überversorgung. In meinem Ort gibt es 7 Maingau Säulen und 1 am Dialysezentrum. Wenn ich dran vorbei fahre, sind die in der Regel frei. Gut die Maingau hat auch gerade vom guten Tarif in inakzeptabel verändert. Aber das merken die schon, dass es idiotisch ist, an Wechselstrom ab zwei Stunden Strafgebühr zu nehmen.


    Und fragt mal Leute, die elektrisch fahren, ob die nochmal irgendwann 5 Minuten Benzol und andere Kohlenwasserstoffe an der Tankstelle einatmen wollen. Oder dauernd überlegen, ob die Abzocker gerade wie heute mal wieder, einen 15 Cent Aufschlag aufrufen. Mich nerven beide Dinge schon lange. Ich freue mich jedenfalls schon sehr drauf, wenn mein Benziner spätestens 2021 auf der Gebrauchtwagenhalde steht.

  • Man hat bei den ganzen Zweiflern den Eindruck, dass Wohnwagenurlaub der überwiegende Einsatzzweck sei...


    Also ich habe einige Freunde und Bekannte mit Wohnwagen. Die fahren damit 1-2x im Jahr in den Urlaub, aber hunderte Male so oft zur Arbeit, einkaufen..., also statistisch wenig überraschend dass Wohnwagen nicht unser Straßenbild prägen.
    Man kann auf Bedürfnisse von Leuten die sich keinenTesla oder Q7 Hybrid leisten können natürlich scheißen.

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