Autoproduzenten, E-Autos, E-Mobilität, Ladesäulen & Co

  • [USER="983"]Anja Terchova[/USER] ich empfehle eine Reise ins Herz Dunkeldeutschlands. In Dresden steht die Gläserne Manufaktur, eine Autoschmiede mit marginalem Flächenbedarf aber einem Ausstoß von doch ein paar mehr als 5 Autos pro Tag. Ist die Frage erlaubt, wann du zuletzt in Singapur warst und wie du darauf kommst, dass Einfuhrzölle im zweistelligen Prozentbereich im Vergleich zu Lohnkosten zu vernachlässigen sind?


    Deinen Optimismus finde ich spannend. Ich bin auch optimistisch, aber ich bin nicht naiv. Naivität hatte seit 2015 in Deutschland nicht erst einmal tödliche Folgen.


    Fliege doch mal nach Indonesien und schau dir das Kippen live an. https://www.welt.de/debatte/kommenta...erstaates.html


    Die Toleranz der Vielen wird von einer knallhart intoleranten Minderheit radikal ausgenutzt. Dort, aber auch hier.


    Grundstückspreise werden vermutlich kaum am Rande eine Rolle gespielt haben, schließlich ist Singapur eine der erfolgreichsten gelenkten Demokratien. Wenn die eAuto wollen, sind die in der Lage Grundstücke zu verschenken. Ein Freund arbeitet z.B. für Boskalis in Singapur. Die gewinnen dort Land z.B. für Industriegebiete. Ich weiß, Landgewinnung ist schlecht, böse und unökologisch. Die tun es aber trotzdem, weil die ihren Stadtstaat nicht endverwalten, wie Buntland endverwaltet wird.


    Noch etwas putziges zu Tesla, die ja eigentlich seit zig Jahren eher niedergeschrieben werden: E wie Euphorie. Investor kippt Wette - Tesla-Kurs zieht an
    https://www.n-tv.de/wirtschaft…t-an-article20684935.html


    Sollten nun heute tatsächlich Zahlen kommen, die die Gewinnzone zeigen, müssten Leute wie Zetsche eigentlich ihren Hut nehmen. Werden die aber selbstverständlich nicht, denn noch sind die Taschen nicht komplett vollgestopft.

    Menschen neigen dazu, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu extrapolieren. Deshalb sollte man kaufen, wenn alle verkaufen und umgekehrt.

  • Ich verstehe, ehrlich gesagt, bis heute nicht, warum keiner der deutschen Hersteller Tesla imitiert und in einen Kernmärkten ein Ladenetz etabliert. Letztlich wird der Flaschenhals das Ladenetz, da entsprechende Netzkapazität eben leider nicht flächendeckend verfügbar ist. Sind die besten Plätze weg, sind sie weg. Dann fängt man an, Mittelspannungsleitungen über Kilometer zu verlegen.


    Somit wird Tesla früher oder später zu einem Hochleistungsladenetzbetreiber mutieren, während alle anderen Hersteller ihren Kunden ein ungeordnetes Netz mit stark variierenden Verfügbarkeiten, Qualitäten, Preisen etc. aufhalsen. Gerade Porsche, Audi, Mercedes und BMW sollten ihre Kunden eigentlich verwöhnen. Eigentlich.


    Sinn würde der Verzicht auf dezentrale Ladearchitektur nur machen, wenn man zeitnah autonome Autos bringt, die selbst zum laden fahren. Damit ist ja wohl aber eher absehbar nicht zu rechnen.


    Pseudoalternativen wie H2 und synthetische Kraftstoffe, deren Herstellung ein energetisches Massengrab ist, sind aus meiner beschränkten Sicht bestenfalls Zeitverschwendung und schlechtestenfalls Mittel- und Kapazitätenverschwendung. Letztlich wird sich, wie auf Märkten üblich, das primitivste und zugleich wirtschaftlichste System durchsetzen. Und da man bei den Akkus noch am Anfang der Entwicklung steht, werden dort in den kommenden Jahren bis Jahrzehnten noch gewaltige Reserve gehoben werden. Außerdem werden die Leute auf Grund des Einsickerns der Elektroautos in den Bekannten- und Verwandtenkreis nach und nach über die tatsächlich erforderliche Reichweite nachzudenken beginnen. Schließlich ist es beim Akku ein Kostenfaktor, ob ich 200, 400 oder 600 km weit kommen will/muss. Bei den heutigen Autos und ihren primitiven Tanks war das kein limitierender Faktor, außer natürlich der Hersteller selbst hat aus irgendwelchen Gründen limitiert.


    Auf eigenen Akkutechnologie zu verzichten halte ich für eine sehr radikale Art von Dummheit. Man macht sich in einer Kernkompetenz für Elektroautos abhängig und bildet sich ein, chinesische Komponenten zusammensetzen und diese dann mit Premiumaufschlag unters dumme Volk bringen zu können. Das wird vermutlich nicht mehr ganz so lange mit üppigen Margen funktionieren. Sieht man ja schon in den Bilanzen.


    Man zehrt sich aus und bildet sich ein, parallel auf 5 Hochzeiten der beste Tänzer sein zu können.


    (Seit etwa 2008/2009 hatte ich eine recht große Menge Daimler-Aktien. Die habe ich nun, zum Glück vor dem letzten größeren Drawdown weg geworfen. Ich kann absolut nicht nachvollziehen, wie ein Mann wie Zetsche trotz mieser Zahlen (2 Gewinnwarnungen), Diesellügen und einer mäßigen Modellpolitik im Amt bleiben darf, um dann später sogar in den Aufsichtsrat einzuziehen. Der Fisch stinkt vom Kopf. IMMER. Das war dann aber auch meine letzte deutsche Aktie im Depot.)

    Menschen neigen dazu, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu extrapolieren. Deshalb sollte man kaufen, wenn alle verkaufen und umgekehrt.

  • Ich verstehe, ehrlich gesagt, bis heute nicht, warum keiner der deutschen Hersteller Tesla imitiert und in einen Kernmärkten ein Ladenetz etabliert. Letztlich wird der Flaschenhals das Ladenetz, da entsprechende Netzkapazität eben leider nicht flächendeckend verfügbar ist. Sind die besten Plätze weg, sind sie weg. Dann fängt man an, Mittelspannungsleitungen über Kilometer zu verlegen.

    Das Tesla Ladenetz ist zwar sicherlich besser als die Versuche der Konkurrenz, so toll damit aber unbeschwerte Langstreckenfahrten moeglich wuerden, ist es dann aber leider bei Weitem nicht. Also nichts Halbes und nichts Ganzes.


    Wenn man eine vernuenftige Dichte an Ladesaeuelen will, koennen das nur viele Anbieter gemeinsam erreichen.



    Außerdem werden die Leute auf Grund des Einsickerns der Elektroautos in den Bekannten- und Verwandtenkreis nach und nach über die tatsächlich erforderliche Reichweite nachzudenken beginnen. Schließlich ist es beim Akku ein Kostenfaktor, ob ich 200, 400 oder 600 km weit kommen will/muss. Bei den heutigen Autos und ihren primitiven Tanks war das kein limitierender Faktor, außer natürlich der Hersteller selbst hat aus irgendwelchen Gründen limitiert.

    Das ist aber das Dilemma. Im Alltag brauchen die meisten Privatleute nicht sonderlich viel Reichweite, gelegentlich aber doch. Und Mietwagen sind nur fuer Grossstadtbewohner mit 24/7 Autovermietungen in der Naehe eine ernsthafte Ergaenzung.


    Deshalb sehe ich fuer reine Elektroautos mit derzeitiger Technologie auch keine ernsthafte Marktchance.

  • [USER="983"]Anja Terchova[/USER] ich weiß, so wie es heute ist, ist es am besten. Neue Technologie ist sowieso Mist. Deshalb weinen sich ja auch alle Elektroautonutzer, die ich kenne, täglich in den Schlaf und bereuen ihre Fehlkäufe. Besonders die Teslafahrer sind nun komplett von der Außenwelt abgeschnitten und können praktisch ihre Dörfer nicht mehr verlassen.


    Das Alles hat auch die Börse längst erkannt. Die deutschen Autoaktien boomen, zumindest wenn man die Charts um 180 Grad dreht. Leider habe ich das zu spät erkannt und gestern zum Börsenschluss noch ein bisschen Tesla gehebelt. Schade, dieses tote Pferd geritten zu haben, schließlich soll man ja sein Geld ausgeben.


    Wenn man sich z.B. Daimler näher beschaut, steigen derzeit gerade sogar KBV und KGV. Ein wunderbares Zeichen für den von Altmeier angekündigten Aufschwung bis mindestens 2025. Nur blöd, dass beide Werte steigen, weil die Aktie schneller fällt, als die Gewinne nach unten korrigiert werden. Wozu aber auch Gewinne, wir sind doch eine soziale Marktwirtschaft. Da braucht es keine Gewinne, es reichen leere Versprechungen z.B. zur Beschäftigung von 10000en Arabern vollkommen aus, um politisch gut dazustehen. Dazu fällt mir spontan auch ein Josef Käser, der weltoffene Jo, ein, der wunderbar der Gottkanzlerin nachplappert, dabei aber seine eigentliche Arbeit vernachlässigt.


    Man stelle sich vor, zu meiner o.a. Liste der Aufgaben, bei denen sich deutsche OEMs derzeit wunderbar verzetteln, kommt nun ein heftiger Abschwung dazu. Dann kann alles ganz schnell gehen. Und letztlich hat auch die Gottkanzlerin keine ausreichend tiefen Taschen, um 1-2 deutsche OEMs zu retten.


    Nebenbei: gestern vom ZDF geguckt: wer weniger als 2000€ brutto verdient, gehört zu den 16% Geringverdienern. Mittelschicht ist von 2000-4500€. Alle Zahlen monatlich. :D Und trotzdem fühlt sich Buntland reich. Witzig.

    Menschen neigen dazu, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu extrapolieren. Deshalb sollte man kaufen, wenn alle verkaufen und umgekehrt.

  • Ausser ein paar Enthusiasten gibt es derzeit kaum Leute die rein mit Elektroautos unterwegs sind und deshalb auf ein Ladenetz angewiesen sind.


    Ein Grossteil der Elektroautos laeuft in gewerblichen Fuhrparks und wird dort ausschliesslich fuer die kleinen Touren eingesetzt so das sie mit einer Ladung durch den Arbeitstag kommen, die groesseren Touren werden mit den Dieselfahrzeugen gefahren.


    Der anderen Teil der Elektroautos laueft in "Reichenhaushalten" die zur Befriedigung ihres Ökogewissens ihre Alltagsfahrten mit einem Elektroauto erledigen, aber auch noch Reisekombi und Sportcoupe mit Verbrennungsmotoren in der Garage haben.


    Wer mit einem Auto auskommen muss und flexibel bleiben will kann eigentlich maximal zum PlugIn Hybrid greifen.

  • ...


    Nebenbei: gestern vom ZDF geguckt: wer weniger als 2000€ brutto verdient, gehört zu den 16% Geringverdienern. Mittelschicht ist von 2000-4500€. Alle Zahlen monatlich. :D Und trotzdem fühlt sich Buntland reich. Witzig.


    Nein Deutschland ist reich. Der Reichtum ist (wenn auch noch nicht so extrem wie z.B. in Italien oder Griechenland) "etwas" ungleichmäßig verteilt.
    Außerdem halte ich die Definition für fragwürdig, ich hätte "Mittelschicht" zwar auch in diesem Zahlenbereich, aber Netto angesiedelt.
    Wer mit 4600Euro Brutto eine vierköpfige Famile versorgen will dürfte sich jedenfalls noch lange nicht als Besserverdienender fühlen ;)


  • Außerdem halte ich die Definition für fragwürdig, ich hätte "Mittelschicht" zwar auch in diesem Zahlenbereich, aber Netto angesiedelt.
    Wer mit 4600Euro Brutto eine vierköpfige Famile versorgen will dürfte sich jedenfalls noch lange nicht als Besserverdienender fühlen ;)

    Nach dieser Definition haette man dann aber in etlichen Regionen wohl >80% Geringverdiener.


    Fuer 2.000€ Netto braucht man bei Steuerklasse I/IV, Kirchensteuerpflicht und durchschnittlicher Krankenkasse 3.220€ Brutto. Und das ist ohne Studium oder Schichtarbeit mit Schichtzulage wohl kaum zu schaffen.


    So 2.000€ bis 2.600€ Brutto oder anders gesagt bei obigen Voraussetzungen so 1.370€ bis 1.690€ Netto sind in etlichen Branchen dann doch noch moeglich.


  • Nein Deutschland ist reich. Der Reichtum ist (wenn auch noch nicht so extrem wie z.B. in Italien oder Griechenland) "etwas" ungleichmäßig verteilt.
    Außerdem halte ich die Definition für fragwürdig, ich hätte "Mittelschicht" zwar auch in diesem Zahlenbereich, aber Netto angesiedelt.
    Wer mit 4600Euro Brutto eine vierköpfige Famile versorgen will dürfte sich jedenfalls noch lange nicht als Besserverdienender fühlen ;)


    Deutschland ist nicht reich. Weder gemittelt noch im Medianvergleich. Die neuen Zahlen sind leider hinter der Bezahlschranke versteckt: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaf...-12142944.html


    http://www.faz.net/aktuell/wir…rteilung-im-12142930.html


    Der Trick besteht darin, den Leuten neben Steuern als "Sozialabgaben" getarnte Abgaben weg zu nehmen. Zusätzlich tarnt man davon dann noch 50 % als "Arbeitgeberanteil". Was ein Bullshit.


    Willst du die Revolution zu Beginn des kommenden Monats? Einfach das Brutto + die "Arbeitgeberanteile" auszahlen und das Finanzamt und die anderen Blutsauger sich um ihr Geld kümmern lassen. Dann sehen die Leute, was eigentlich in diese Industrie hinein gefüttert/verbrannt wird und opponieren.


    Die Südeuropäer habe nur zu großen Teilen eben schon erkannt, dass "der Staat" eher der Feind des Individuums ist als dessen Freund.


    Mit 4600 € wird man in diversen Großstädten dann mit Familie bald leben wie ein Hund und mehr oder weniger für Essen und Miete arbeiten gehen. Modernes Sklaverei. Aber letztlich ist es perfekt, die Leute in Abhängigkeit und besitzlos zu halten. Das einzige "Eigentum" der meisten Menschen ist deren Auto. Und selbst da hängt eine zunehmende Masse in Finanzierungen fest.


    Ein Bekannter, Banker, hat mir letztens das Anfixen der breiten Masse über den Dispo und später nachgeschobene Konsumentenkredite an Hand von Statistiken seiner Bank erklärt. Unglaublich. Der Mensch neigt nicht nur zu zu viel Zuckerkonsum, sondern auch zum finanziellen Überkonsum. Man muss die Leute nur machen lassen, dann graben sie ihr eigenes finanzielles Grab. Ganz freiwillig.


    Aber zurück zum Thema: VW will nach Dies` gestriger Aussage 2020 ein Elektroauto bringen, das 50 % des Tesla kostet. Blöd nur, dass er vermutlich Teslas Model III mit einem eUp deluxe vergleicht.

    Menschen neigen dazu, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu extrapolieren. Deshalb sollte man kaufen, wenn alle verkaufen und umgekehrt.


  • Der Trick besteht darin, den Leuten neben Steuern als "Sozialabgaben" getarnte Abgaben weg zu nehmen. Zusätzlich tarnt man davon dann noch 50 % als "Arbeitgeberanteil". Was ein Bullshit.


    Willst du die Revolution zu Beginn des kommenden Monats? Einfach das Brutto + die "Arbeitgeberanteile" auszahlen und das Finanzamt und die anderen Blutsauger sich um ihr Geld kümmern lassen. Dann sehen die Leute, was eigentlich in diese Industrie hinein gefüttert/verbrannt wird und opponieren.

    Das die Sozialabgaben, vorallem wenn man Arbeitgeberanteil und Arbeitnehmeranteil zusammenzaehlt eine stolze Summe ausmachen stimmt schon, aber prinzpiell waeren Sozialversicherungen schon wichtig, da private Vorsorge noch teurer ist.


    Das Dilemma ist allerdings das vorallem die Renten- aber oft auch die Arbeitslosenversicherung eh nicht mehr funktionieren. denn wenn jemand mit 1.690€ brutto / ~1.200€ netto im Ernstfall dann ca. 717€ Arbeitslosengeld oder später mal ca. 574€ Altersrente bekommen wuerde, dann hilft ihm das auch nicht weiter, sondern muss so oder so gleich zum Sozialamt gehen.


    Selbst bei so 2.300€ brutto / ~1.530€ netto sieht es nicht wirklich gut aus. Zwar sollte das ca. 918€ Arbeitslosengeld gerade so zum ueberleben reichen, aber spaetestens bei ca. 734€ Altersrente ist dann trotzdem der Gang zum Sozialamt faellig.


    Erst ab so 3.370€ brutto / ~2.070€ netto ist man soweit das man mit ca. 1.252€ Arbeitslosengeld und ca. 1.001€ Altersrente halbwegs vernuenftig abgesichert waere.


    *****


    Nur Arbeitslosigkeit und Rente komplett selber vorsorgen ist auch unmoeglich. Am besten waere es man wuerde die Arbeitslosigkeitsversicherung und Rentenversicherung nicht aus Sozialabgaben sondern aus dem Gesamtsteueraufkommen finanzieren.

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