Ich bin auch der Meinung, daß die deutsche Automobilindustrie träge ist und mehr an Besitzstandswahrung als an Innovation interessiert ist. Sie wollen so lange es geht so komfortabel wie bisher an den Fahrzeugen und auch den bei Verbrennern recht einträglichen Wartungen und zahllosen Ersatzteilen verdienen.
Ein fittes Management hätte die Entwicklungsabteilungen der m. E. weitgehend ausentwickelten Verbrennungskraftmaschinen / Turbolader usw. drastisch schrumpfen sollen, ggf. zugunsten der Forschung in neuartige Antriebe.
Ich denke aber auch, daß zumindest einige deutsche Autohersteller eine gewisse Weitsicht haben und komplett entwickelte Elektroautos in der Schublade haben, sie jedoch nicht auf die Straße bringen, weil sich mit Verbrennern viel besser und längerfristiger Geld verdienen läßt. Insofern sehe ich das nicht ganz so schwarz - die Entwicklung eines Elektroautos ist für einen Hersteller, der komplexe Verbrenner bzw. sogar Hybride produziert, vergleichsweise ein Kinderspiel.
Eine reguläre km-Inspektion im Marken-Autohaus bei einem Verbrenner kann leicht auch vierstellig werden. Beim Elektroauto ist sie manchmal sogar nicht einmal dreistellig! Allein daran sieht man, wie stark die Umsätze sinken werden, wenn massenhaft Elektroautos gekauft würden.
Ich überlege auch gerade, eines unserer Autos durch ein Elektroauto zu ersetzen. Hyundai IONIQ im Gewerbeleasing für < 300 netto ist schon interessant. Oder der Kona. Allerdings stören mich die langen Lieferzeiten, und dann warte ich lieber noch etwas, weil ich denke, daß auch ein Hyundai Kinderkrankheiten hat, die in der zweiten oder dritten Fahrzeugeneration ausgemerzt sind. Das handhabe ich aber auch bei Verbrennern so - ich kaufe nur Modelle, die schon ein paar Jahre am Markt sind.