Autoproduzenten, E-Autos, E-Mobilität, Ladesäulen & Co

  • Zitat

    Original geschrieben von rasputin
    Du hast ja erwähnt, dass du aus dieser Branche bist. Vielleicht solltest du dir mal Gedanken über deine Kundschaft machen :p Bzw. über das Geschäftsgebaren in deiner Branche.


    Mir sind die Aussagen schlicht zu pauschal und zu schwarz/weiß. Die Elektromobilität wird eine Herausforderung für die deutsche Wirtschaft, ja. Aber es wird deswegen nicht gleich die Welt untergehen.


    Die Immobilienbranche wird Kunden ebenso wenig überteuerte Häuser ausreden, wie die Autobranche Kunden SUVs ausreden würde. Man bearbeitet einen Markt. Punkt.


    Wir erleben aktuell eine preisliche Aufblähung sämtlicher Vermögenswerte. Das Ganze wird irgendwann ein Ende finden, so oder so.


    Der Umstieg Verbrenner auf Elektro könnte beinahe mit Handweber -> Webstuhl verglichen werden. Die ersten Webstühle ersetzten 10 Weber. Die Elektroautos reduzieren die drehenden Teile um 90%. Langfristig betrachtet ist beides eine Herausforderung. Kurzfristig führten die Webstühle zu Weberaufständen...


    Bis dato lief parallel zu allen technologischen Brüchen eine Ausdehnung der Märkte. Dies funktioniert heute nicht mehr, der Planet ist komplett erschlossen.


    Man muss sich nur mal ansehen, wie die alte BRD vor 1989 dastand. Die Osterweiterung und folgend riesige Absatzmärkte kam gerade recht.


    Die Welt wird nicht untergehen. Schließlich ist Deutschland nicht die Welt. Aber man sollte die Risiken wahrnehmen. Und exakt das vermisse ich im Großen auf Bundesebene und auch im Kleinen, so wie hier... Ich denke, Ossis sind diesbezüglich deutlich sensibler, da die schon einmal einen Niedergang mit allen Konsequenzen erlebt haben. Der Westen kann nach 60 Jahren unentwegtem Siegen dies natürlich nicht nachvollziehen und blickt von oben herab, aus einer saturierten Position. Nur liegt genau darin der Keim für den Niedergang.


    Über 30 Jahre alt. 30 h pro Woche arbeiten, keine Kinder, keine Familie, 2190€ brutto, keinen finanziellen Plan, aber ein Ego groß wie ein Turm und in der Zeitung jammern. Das ist Deutschland 2017: http://www.zeit.de/arbeit/2017…endliche-gehaltsprotokoll


    Meine Meinung. In diesem Sinn. Schönen Sonntag. Grüße aus Salzburg.

  • Zitat

    Original geschrieben von bjweber
    ...
    Einspritzpumpen? Getriebe? Davon leben Bosch und ZF in Deutschland. bis dato nicht schlecht.


    Wirds auch in 10-20 Jahren noch geben, bei Hybrid entfällt der ganze Kram nicht, und ich sehe auch in 10 Jahren keine hoch 2 stelligen Marktanteile für rein elektrische Autos.


    Zitat


    Crashsicherheit ist obsolet sobald Autonomie kommt. Und ich denke, genau dies wird deren Einfallstor. Die Versicherungen der Selbstfahrer werden explodieren, die der Autonomen kaum messbar sein.


    Dann schau dir mal das Durchschnittsalter der Fahrzeuge in Deutschland an, bis die einmal durcherneuert dauert schonmal 15 Jahre.
    Und wenn ich die Reife der aktuellen Assistenzsysteme sehe schätze ich eher 25-50 Jahre. Ansosnsten werden die Unfallzahlen in die Höhe schnellen wenn man das überstürzt in den Markt wirft.
    Und solange ein Mischbetrieb aus autonimen und nicht Autonomen Fahrzeugen besteht wäre es grob fahrlässig an der passiven Sicherheiut zu sparen.


    Zitat


    ...


    Die Tendenz ist damit klar. Das nicht als Niedergang wahrzunehmen ist IMHO verwegen.


    Ich bezweifle ja nicht dass ein stetiger Wandel stattfindet, ich sehe aber keinen Wendepunkt und keinen Nierdergang der deutschen Industrie.
    Rationalisierung findet seit 30 Jahren in hohem Maße statt und vernichtet in der Tat Arbeitsplätze, sorgt aber dass die Wertschöpfung immer noch in Europa und dort maßgeblich in Deutschland stattfindet.


    Zitat


    1. Die Industrie hat Nägel mit Köpfen gemacht. Betrogen, beschissen und unter den Teppich gekehrt.


    Die Industrie hat eine schwammige unspezifische Gesetzeslage zu ihren Gunsten ausgelegt.
    In den USA ist die Sache klar, alles muss offen gelegt werden, und wenn man etwas dabei nicht angibt kostet es Strafe.

    Zitat


    2. VW hat doch noch Glück, dass der Eu-Verbraucher mehr oder weniger entrechtet ist. Jeder Mittelständler wäre bei einem derartig vorsätzlichen Gesetzesbruch längst geschlossen. Damit ist die Politik diesem VEB doch weit weit entgegen gekommen. Allein, damit Niedersachsen nicht brennt...


    Da stimme ich dir voll zu. Das was VW gemacht hat ist auch von der seinerzeit gültigen Rechtslage nicht abgedeckt gewesen.

    Zitat


    "Clean Diesel" war die Basis für den Dieselexport nach Amerika. Nun ist dieser Markt dieselmäßig tot. Kommt die von der EU geforderte Versteuerung der Kraftstoffe nach Energieinhalt (was eigentlich logisch wäre), ist der Diesel auch in Deutschland tot. Zu kompliziert, deshalb zu teuer und letztlich nur über die niedrigere Besteuerung in den Markt gedrückt.


    Womit wir wieder bei den politischen Rahmenbedingugnen wären.


    Zitat


    Man sollte dringend von diesem toten Pferd absteigen. Aber nein, lieber entwickelt man noch die letzten 2 Prozent Wirkungsgrad heraus und büsst die dann bei der Abgasreinigung gleich wieder ein.


    Warum soll das nicht einfach der Markt entscheiden? Hersteller bauen das von dem sie erwarten dass der Kunde es kauft, nicht das was sich Weltverbesserer wünschen.
    Da die politischen Rahmenbedingungen dabei einen starken Einfluss haben wie sich der Markt entwickelt wäre es hier an der Zeit die von mir erwähnten Nägel mit Köpfe zu machen damit Kunden die jetzt ein Auto kaufen wollen/ müssen auch Planungssicherheit haben.
    Der Spritpreis ist dabei eh immer die Unbekannte, wenn man von steigenden Preisen ausgeht liegt man aber selten verkehrt und kann sich freuen wenns nicht eintritt.
    Gilt allerdings auch für Strom wenn man den nicht mit eigener Photovoltaik und Speicher in einer für ein Elektroauto ausreichenden Menge selbst produziert, der wird auch nicht billiger, und wenn die Mineralöleinnahmen einbrechen und die Elektro- und Hybridquote satt 2 stellig ist gehe ich davon aus dass die Stromsteuern erheblich steigen bzw. dass Strom der für Fahrzeuge verwendet wird gesondert besteuert wird.


    Zitat


    Was meinst du, wie viele meiner Mitfahrer auch geil auf meinen Tesla sind?! Das ist ähnlich, wie vor 9 Jahren beim iPhone.


    iPhone hat mich nie interessiert, hab erst seit gut 3 Jahren überhaupt ein Smartphone weil es unsmart nur noch Seniorenhandys gibt.
    Keine Frage, ein Tesla S ist geil, wenn ich das Spielgeld dafür hätte würde ich mir auf jeden Fall einen zulegen, für die Fahrt auf die Arbeit muss dann halt ein billiger Zweitwagen her.
    Aber einen Zoe, Leaf, oder i3 der in mein Budget passen würde als einziges Auto? Nur wenns nichts anderes mehr gibt.

  • Zitat

    Original geschrieben von NRWTom
    Es gibt ein ganz einfache und lange ausgreifte Technik um ein Auto im Stand zu laden: Solarzellen
    Da sind 10h Standzeit am Tag genial.
    ...

    Das würde ich für Deutschland bezweifeln, wenn ich mir folgendes Bild anschaue.


    Al - Andalus
    30.Dec.1066
    »remember«

  • Zitat

    Original geschrieben von bjweber
    Und exakt das vermisse ich im Großen auf Bundesebene und auch im Kleinen, so wie hier... Ich denke, Ossis sind diesbezüglich deutlich sensibler, da die schon einmal einen Niedergang mit allen Konsequenzen erlebt haben. Der Westen kann nach 60 Jahren unentwegtem Siegen dies natürlich nicht nachvollziehen und blickt von oben herab, aus einer saturierten Position. Nur liegt genau darin der Keim für den Niedergang.

    Partiell gibt es das auch im Westen.


    Man braucht nur an den Ruhrpott denken wo Kohle- und Stahl weggefallen ist. Oder an Nordsee und Schwarzwald, wo der Tourismus niedergegangen ist, weil die Leute heute lieber im Sommer auf den Balearen und im Winter in den Alpen Urlaub machen, weil da das Wetter sicherer ist.


    Zitat

    Original geschrieben von bjweber
    Über 30 Jahre alt. 30 h pro Woche arbeiten, keine Kinder, keine Familie, 2190€ brutto, keinen finanziellen Plan, aber ein Ego groß wie ein Turm und in der Zeitung jammern. Das ist Deutschland 2017: http://www.zeit.de/arbeit/2017…endliche-gehaltsprotokoll

    Die ist aber kein typisches Beispiel sondern schon sehr "ökoalternativ". Sich mit einem WG-Zimmer und einem alten Bus begnuegen, aber saemtliche Lebensmittel im Bioladen kaufen.

  • http://www.faz.net/aktuell/wir…dArticle=true#pageIndex_0


    Wie gesagt, es geht bei Elektro IMHO nicht um Evolution, sondern um Disruption. Was würde wohl passieren, wenn die Versicherungsprämien für Selbstlenker explodieren? Die 18 Jahre, die Autos aktuell im Schnitt genutzt werden, sind da ebenso kein Argument, wie bei stationären Festnetztelefonen. Kommt was besseres, sind die schnell tot.


    Und wie gesagt, setzt sich die EU durch, ist der Diesel eh tot, denn für 1,40€ pro Liter Diesel schafft sich kein Mensch mehr einen Selbstzünder an.


    Mir kommt die Elektrodiskussion vor, wie die Diskussion über Onlinehandel um das Jahr 2000. Verwandtschaft im Westen hatte damals mehrere Buchläden und hat mich ausgelacht, als ich erzählte, dass sich Amazon-Aktien für 2 Jahresgehälter gekauft habe. Die Buchläden sind längst tot. Amazon dagegen quicklebendig.


    Wie gesagt, ich kenne Zeiten, da waren in der Familie auf einen Schlag 50% arbeitslos. Über Nacht. Aus dieser Scheisse kann man sich nur heraus kämpfen, wenn man permanent die Antennen ausfährt.

  • Zitat

    Original geschrieben von bjweber
    Und wie gesagt, setzt sich die EU durch, ist der Diesel eh tot, denn für 1,40€ pro Liter Diesel schafft sich kein Mensch mehr einen Selbstzünder an.

    Diesel haben trotzdem immer noch einen geringeren Spritverbrauch, und der Aufpreis von Benzin auf Diesel ist bei den meisten Autos nicht allzuhoch. Und im Gegenzug fuer einen hoeheren Dieselpreis wuerde dann auch die Kraftfahrzeugsteuer guenstiger werden.


    Fuer Vielfahrer wuerde trotzdem der Diesel intressant bleiben.


    Zitat

    Original geschrieben von bjweber
    Mir kommt die Elektrodiskussion vor, wie die Diskussion über Onlinehandel um das Jahr 2000. Verwandtschaft im Westen hatte damals mehrere Buchläden und hat mich ausgelacht, als ich erzählte, dass sich Amazon-Aktien für 2 Jahresgehälter gekauft habe. Die Buchläden sind längst tot. Amazon dagegen quicklebendig.

    Amazon ist zwar ein Branchenprimus geworden, aber auch Buchlaeden gibts noch. Sowohl die grossen Ketten wie Thalia als auch kleine Inhabergeschaefte.


    Nur Quelle und Neckermann gibt es nicht mehr. Gerade da haette man erwartet das denen der Einstieg in den Onlinehandel besonders leicht fallen wuerde.

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    Amazon ist zwar ein Branchenprimus geworden, aber auch Buchlaeden gibts noch. Sowohl die grossen Ketten wie Thalia als auch kleine Inhabergeschaefte.


    Nur Quelle und Neckermann gibt es nicht mehr. Gerade da haette man erwartet das denen der Einstieg in den Onlinehandel besonders leicht fallen wuerde.


    Der letzte Buchladen bei uns in der Stadt hat im Frühjahr geschlossen.


    Einer der grösste Buchläden Europas, der Stern-Verlag in Düsseldorf, hat letzte Jahr nach über 100 Jahren Firmengeschichte die Türen verschlossen.
    Ursache: wirtschaftliche Gründe und der massive Onlinehandel, obwohl die selber sehr stark online tätig waren-


    Quelle/Neckermann haben sich selber abgeschossen, die haben es einfach vergeigt, im Onlinehandel richtig Fuss zu fassen. Die haben noch massiv an ihrem Kataloggeschäfts festgehalten, als andere Händler die online längst rechts überholt hatten.

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    Diesel haben trotzdem immer noch einen geringeren Spritverbrauch, und der Aufpreis von Benzin auf Diesel ist bei den meisten Autos nicht allzuhoch. Und im Gegenzug fuer einen hoeheren Dieselpreis wuerde dann auch die Kraftfahrzeugsteuer guenstiger werden.


    Fuer Vielfahrer wuerde trotzdem der Diesel intressant bleiben.


    Besteuerung nach Energieinhalt bedeutet, dass der Diesel mehr als 10% über dem Benzin läge. Steuersenkungen? Wovon träumst du nachts? Weshalb sollte man Steuern senken? Die Begründung wäre eine ganz Einfache: UMWELTschutz - klappt beim deutschen Mitläufermichel immer.

  • Zitat

    Original geschrieben von NRWTom
    Der letzte Buchladen bei uns in der Stadt hat im Frühjahr geschlossen.


    Einer der grösste Buchläden Europas, der Stern-Verlag in Düsseldorf, hat letzte Jahr nach über 100 Jahren Firmengeschichte die Türen verschlossen.
    Ursache: wirtschaftliche Gründe und der massive Onlinehandel, obwohl die selber sehr stark online tätig waren.


    Beim sternverlag habe ich seit Anbeginn von deren Onlinehandel bestellt. Aus Prinzip sozusagen. Geholfen hat es aber nichts. The winner takes it all. Aber Leute wie Martyn und unsere gewählten Volkszertreter wollen das leider nicht bzw. noch nicht realisieren.

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    Die ist aber kein typisches Beispiel sondern schon sehr "ökoalternativ". Sich mit einem WG-Zimmer und einem alten Bus begnuegen, aber saemtliche Lebensmittel im Bioladen kaufen.

    An Einschätzungen wie deiner ist eine Art deutsche "Krankheit" schön erkennbar - dass der fahrbare Untersatz hinsichtlich der finanziellen Mittel oft als wichtiger, als der eigene Körper betrachtet wird. Wenn jemand nicht genug Geld für beides hat, finde ich es begrüßenswert, wenn jemand sich selbst gegenüber der Blechbüchse bevorzugt und sich vernünftig ernährt. Ganz unabhängig von diesem speziellen Fall im Artikel.

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