Autoproduzenten, E-Autos, E-Mobilität, Ladesäulen & Co

  • Zitat

    Original geschrieben von NoIdea
    Ende der 80er/ Anfang der 90er als es einen starken Einbruch im Machinenbau gab (was haben mich meine Schulkameraden damals für verrückt erklärt als ich Anfang der 90er mit einem Maschinenbaustudium angefangen habe) und sich auf irgendwas mit Kaufmann gestürzt haben),


    Ende der 80er, Anfang - Mitte der 90er war der Arbeitsmarkt für Maschinenbauer, Naturwissenschaftler etc. komplett dicht. VW arbeitete 25 h/Woche und gründete die 5000 x 5000 GmbH. Wer in dieser Zeit sein Studium beendete, wie ich, hatte ein maximales Problem. KEINER meiner Mitstudenten (Physik) fand seinerzeit eine entsprechende Arbeit in Deutschland. KEINER.


    Diesmal geht es nicht um Japaner, Koreaner oder Chinesen. Diesmal geht es um eine Technologie, die 90 % der drehenden Teile, die wir lieben, obsolet macht. Das ist IMHO eine ganz andere Nummer.


    Man sollte das realistisch sehen. Der Anteil der Autoindustrie in Deutschland am BIP hat sich seit 1990 mehr als verdoppelt. Das bedeutet letztlich, wir sitzen praktisch auf ein großes, dickes Pferd. Alle anderen Pferde, wie Biotechnologie, Gentechnik, Pharma, Elektronikindustrie, Solar, Stahl... sind uns bereits abhanden gekommen.


    Monokultur ist aus meiner beschränkten Sicht sehr schlecht. Das konnte man wunderbar in den Monostädten in der DDR und Osteuropa sehen. Branche in der Krise -> Stadt +Umland tot. Übertrage das mal auf Wolfsburg, Braunschweig, Hannover, Ingolstadt, Sindelfingen, Regensburg, München, Köln...


    In Köln arbeiten 12000 Leute bei Ford. Passiert denen etwas, schlägt das auf dem Immobilien- und Arbeitsmarkt ein wie eine Atombombe. Diese Prognose kommt nicht von mir, sondern von Prof. Dudenhöffer in seinem Buch "Wer bekommt die Kurve".


    Sogar Dr. M. sieht die läge der Autoindustrie kritisch. Sonst hätte sie das Thema in der Elefantenrunde am 24.09. nicht beiläufig angeschnitten.


    Zitat

    Original geschrieben von NoIdea
    Ja, es wird durch die Elektromobilität die eine oder andere Verschiebung geben, aber auch dafür werden Engineering, Produktionanlagen, Steuerungssysteme, Logistik, Projektplanung Rohstoffe und Anlagen zu deren Gewinnung und was alles sonst noch dazugehört ein Auto zu bauen benötigt womit sich weiterhin ein großes Betätigungsfeld für die deutsche Industrie ergibt.


    Ds deutsche Steckenpferd sind Premiumautos. Dieser Sektor ist IMHO ab dem Zeitpunkt tot, ab dem autonom gefahren wird. Dann ist es nämlich egal, wer das Auto fertigt bzw. reduziert sich dann wie bei Zucker, Strom, Benzin etc. das Produkt einzig und allein auf den Preis. Wer sich dann autonom im Benz für 3x mehr Geld als mit dem NoNameChinesen chauffieren lässt, ernstes ggf. sogar Mitleid für den zu hohen Preis den er zahlt. Aber warten wir es doch einfach ab. Die Zukunft ist spannend und ich freue mich darauf.


    Ich war vorhin diesbezüglich zu einer Diskussionsrunde hier in Salzburg. Resümee: Es ist vielen vielen Entscheiden sonnenklar, das die Hütte lichterloh brennt. Man hält nur den Ball möglichst flach, um keine Hektik aufkommen zu lassen. Man hofft einerseits auf die verbleibende Zeit (Manager mit grauen Schläfen) bzw. auf die Demografie, die dämpfend wirkt (betriebswirtschaftlich ja, volkswirtschaftlich NEIN). Durch Elektro sieht man mindestens 30 % des Personals im gesamten Sektor wackeln. Bei Vollautonomie inkl. der Reduktion des Fahrzeugbestandes in Europa mehr als 2/3 der Leute... (Ich war gespannter Zuhörer und hätte nicht geglaubt, dass bereits mit derart großen Zahlen hantiert wird.)


    Die von dir oben benannten Betätigungsfelder sind zutreffend, nur braucht es dafür anderes Personal, als die Hersteller bisher haben. Aus Getriebeentwicklern bei ZF und Strömungstechnikern bei Bosal macht man keine Aufbereiter für Rohstoffe (Davon werden jährlich 2 Hände voll in Freiberg und Claustal/Zellerfeld ausgebildet).


    Wie gesagt, alles sehr spannend.

  • Zitat

    Original geschrieben von bjweber
    ...
    Diesmal geht es nicht um Japaner, Koreaner oder Chinesen. Diesmal geht es um eine Technologie, die 90 % der drehenden Teile, die wir lieben, obsolet macht. Das ist IMHO eine ganz andere Nummer.


    Ja, aber die drehenden Teile sind nur ein Bruchteil des Autos, das ist simple Mechanik die zu 90% in Billiglohnländern hergestellt wird und allenfalls noch in Deutschland zusammengeschraubt wird.

    Zitat


    Man sollte das realistisch sehen. Der Anteil der Autoindustrie in Deutschland am BIP hat sich seit 1990 mehr als verdoppelt. Das bedeutet letztlich, wir sitzen praktisch auf ein großes, dickes Pferd


    Ja, das ist aber nur zu einem geringen Teil dem steigenden Aufwand bei Verbrennungsmotoren geschuldet, in Crashsicherheit, Fahrassistenzsystemen und Bordelektronik allgemein ist ein Golf 2 von einem Golf 7 so weit entfernt wie ein Ti30 von einem IPhone 10.

    Zitat


    Alle anderen Pferde, wie Biotechnologie, Gentechnik, Pharma, Elektronikindustrie, Solar, Stahl... sind uns bereits abhanden gekommen.


    Elektrotechnik und Pharma abhanden gekommen? Bayer schluckt gerade Monsanto, Siemens gehts prächtig, Mittelstand bei Elektrotechnik ist durchaus vorhanden, so düster sehe ich das Bild nicht.
    Edelstähle werden durchaus noch in Deutschland hergestellt, aber da gibts wegen der Delle in China aktuell Probleme, aber auch Mittal kämpft.

    Zitat


    ... Diese Prognose kommt nicht von mir, sondern von Prof. Dudenhöffer in seinem Buch "Wer bekommt die Kurve".


    Dessen nicht eingetretene Prognosen füllen mehr als ein Buch ;)

    Zitat


    Sogar Dr. M. sieht die läge der Autoindustrie kritisch. Sonst hätte sie das Thema in der Elefantenrunde am 24.09. nicht beiläufig angeschnitten.


    Naja, da sehe ich hauptsächlich Zwei Ursachen:
    -Die unsägliche Diskussion um Dieselfahrverbote. Hier wären Politik und Industrie gefragt Nägel mit Köpfen zu machen
    -VW Abgasbetrug in den USA. Die Strafen und Schadensersatzzahlungen sind mehr als schmerzhaft, das frisst die Gewinne der letzten 10 Jahre locker auf.

  • Zitat

    Original geschrieben von NoIdea


    Ja, aber die drehenden Teile sind nur ein Bruchteil des Autos, das ist simple Mechanik die zu 90% in Billiglohnländern hergestellt wird und allenfalls noch in Deutschland zusammengeschraubt wird.
    [/QUOTE]


    Einspritzpumpen? Getriebe? Davon leben Bosch und ZF in Deutschland. bis dato nicht schlecht.


    Zitat

    Original geschrieben von NoIdea
    Ja, das ist aber nur zu einem geringen Teil dem steigenden Aufwand bei Verbrennungsmotoren geschuldet, in Crashsicherheit, Fahrassistenzsystemen und Bordelektronik allgemein ist ein Golf 2 von einem Golf 7 so weit entfernt wie ein Ti30 von einem IPhone 10.


    Crashsicherheit ist obsolet sobald Autonomie kommt. Und ich denke, genau dies wird deren Einfallstor. Die Versicherungen der Selbstfahrer werden explodieren, die der Autonomen kaum messbar sein.


    Zitat

    Original geschrieben von NoIdea


    Elektrotechnik und Pharma abhanden gekommen? Bayer schluckt gerade Monsanto, Siemens gehts prächtig, Mittelstand bei Elektrotechnik ist durchaus vorhanden, so düster sehe ich das Bild nicht.
    Edelstähle werden durchaus noch in Deutschland hergestellt, aber da gibts wegen der Delle in China aktuell Probleme, aber auch Mittal kämpft.


    Mit Elektronik meine ich Nordmende, Grundig, Blaupunkt, Loewe. Ich empfehle eine Reise nach Nürnberg.


    Pharma war z.B. Schering. Bayer investiert 80 % des Budgets in USA. In Deutschland liegen die seit JAHREN deutlich unter den Abschreibungen, fahren also auf Verschleiss.


    Edelstahl? OK.


    Stahlbranche:
    1980: 288000 Beschäftigte
    2017: 86000


    http://www.deutschlandfunk.de/…ml?dram:article_id=350992


    Die Tendenz ist damit klar. Das nicht als Niedergang wahrzunehmen ist IMHO verwegen.


    Zitat

    Original geschrieben von NoIdea
    Dessen nicht eingetretene Prognosen füllen mehr als ein Buch ;)


    Dudenhöffer? Ich sage nur "Opel". Der hatte mehr als rechtzeitig den Finger in der Wunde, wurde mt Scheisse übergossen und hatte trotzdem Recht. Ebenso beim ADAC. Und die Zahlen zu Elektro und Autonomie zeigen, dass er nicht wirklich falsch liegt.


    Was er sagt, tut sicher weh und grenzt in Deutschland an Majestätsbeleidigung, trotzdem ist das IMHO der Mann, auf dessen Prognosen basierend man gegen die deutsche Industrie spekulieren kann.


    Zitat

    Original geschrieben von NoIdea
    Naja, da sehe ich hauptsächlich Zwei Ursachen:
    -Die unsägliche Diskussion um Dieselfahrverbote. Hier wären Politik und Industrie gefragt Nägel mit Köpfen zu machen
    -VW Abgasbetrug in den USA. Die Strafen und Schadensersatzzahlungen sind mehr als schmerzhaft, das frisst die Gewinne der letzten 10 Jahre locker auf.


    1. Die Industrie hat Nägel mit Köpfen gemacht. Betrogen, beschissen und unter den Teppich gekehrt.
    2. VW hat doch noch Glück, dass der Eu-Verbraucher mehr oder weniger entrechtet ist. Jeder Mittelständler wäre bei einem derartig vorsätzlichen Gesetzesbruch längst geschlossen. Damit ist die Politik diesem VEB doch weit weit entgegen gekommen. Allein, damit Niedersachsen nicht brennt...


    "Clean Diesel" war die Basis für den Dieselexport nach Amerika. Nun ist dieser Markt dieselmäßig tot. Kommt die von der EU geforderte Versteuerung der Kraftstoffe nach Energieinhalt (was eigentlich logisch wäre), ist der Diesel auch in Deutschland tot. Zu kompliziert, deshalb zu teuer und letztlich nur über die niedrigere Besteuerung in den Markt gedrückt.


    Man sollte dringend von diesem toten Pferd absteigen. Aber nein, lieber entwickelt man noch die letzten 2 Prozent Wirkungsgrad heraus und büsst die dann bei der Abgasreinigung gleich wieder ein.


    Schon mehrfach geschrieben: Ich sehe Post & Co. als Katalysator. Wenn die großflächig auf Elektro gehen, sehen die Leute täglich, dass es geht und sich offenbar rechnet. Dann beginnt das Denken. Danach kommen die first mover und handeln. Die Welle läuft.


    Was meinst du, wie viele meiner Mitfahrer auch geil auf meinen Tesla sind?! Das ist ähnlich, wie vor 9 Jahren beim iPhone.

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    Soweit muss ich dir natuerlich zustimmen.


    Aber ich glaub der Grund ist nicht das weniger erwirtschaftet wird, sondern Umsatz und Gewinne der Industrie steigen von Jahr zu Jahr. Nicht nur weltweit sondern auch in Europa. Das Problem ist nur das davon immer weniger an die normalen Mitarbeiter geht.


    Richtig. und so wird das auch bleiben. Die Sondersituation einer breiten Mittelschicht, die sich nach dem 2. Weltkrieg gebildet hat, ist dem geschuldete, dass nach dem Krieg die Masse von Null neu anfing. Heute ist die Gesellschaft ausdifferenziert und da wir in einem Zinseszinssystem leben ist klar, wie sich das Ganze zunehmend verteilt. Wer wissen will, wie das geht, sollte Monopoly spielen.


    Es wird zunehmend so, dass die Mittelschicht, wie in USA entkernt wird. Breite Massen werden immer weiter absteigen. Andererseits werden Qualifizierte in Milch und Honig schwimmen...


    Man muss sich doch nur USA oder auch Südamerika und Südeuropa ansehen. Breite Massen haben zu tun, die Teller zu füllen und einige leben vom Zinseszins. Nebenbei gesagt, sind aber 75 % der amerikanischen Millionäre wohlhabend in der ersten Generation, es funktioniert also noch, aber eben nicht mehr für die Mittelschicht und Unterschicht, die nur Mittelmaß bzw. schon nicht mehr Mittelmaß ist und Inder, Chinesen, Osteuropäer und nun auch ins Land geholte Araber als Konkurrenz bekommt.


    Im Kapitalismus muss man sich entscheiden. Entweder mit dem Kapital arbeiten oder für das kapital arbeiten. Wenn du von einem Cabrio träumst, ist 2. dein Weg. Als ich jünger war und die Kinder klein waren, haben wir jeden Taler gespart und investiert. Heute ist mein Arbeitseinkommen irrelevant, da Dividenden reinkommen, die ein Vielfaches betragen.

  • Zitat

    Original geschrieben von bjweber
    Warum haben denn zunehmend mehr junge Leute kein eigenes Auto? Das „brauche ich nicht“ ist doch bei vielen nur vorgeschoben. Selbstbetrug. Die haben nicht die Kohle, wohnen bis 30 in einer WG weil es für was eigenes nicht reicht. Klar wollen die nicht als Looser dastehen, also verkleidet man das nichts haben in cool und modern sein. Witzig. Lächerlich. Vergeblich. Lost generation.

    Das kann man glaub ich nicht so pauschalisieren. Hier in der Gegend dürfte das bei den wenigsten jungen Menschen der Fall sein. Die hätten durchaus die Kohle für ein eigenes Auto, haben dafür nur schlicht keine Verwendung. Und bevor du jetzt damit kommst, das wäre nur vorgeschoben: wenn es mit Anfang/Mitte 30 in der mit teuersten Region Deutschlands für eine Eigentumswohnung reicht, dann würde es auch für eine Blechbüchse genügen ;) Die Prioritäten verschieben sich eben nach und nach. Für zahlreiche ist z.B. Reduktion der Arbeitszeit etwas, wo Geld „investiert“ wird.


    Bei jungen, gut ausgebildeten und gut verdienenden Städtern ist das Auto mehr und mehr ein Statussymbol aus den Zeiten ihrer Väter und Großväter. Und schon in meiner Jugend hat man gesagt „wenn ich Daimler fahren will, rufe ich mir ein Taxi“ ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von rasputin
    Das kann man glaub ich nicht so pauschalisieren. Hier in der Gegend dürfte das bei den wenigsten jungen Menschen der Fall sein. Die hätten durchaus die Kohle für ein eigenes Auto, haben dafür nur schlicht keine Verwendung. Und bevor du jetzt damit kommst, das wäre nur vorgeschoben: wenn es mit Anfang/Mitte 30 in der mit teuersten Region Deutschlands für eine Eigentumswohnung reicht, dann würde es auch für eine Blechbüchse genügen ;) Die Prioritäten verschieben sich eben nach und nach. Für zahlreiche ist z.B. Reduktion der Arbeitszeit etwas, wo Geld „investiert“ wird.


    Bei jungen, gut ausgebildeten und gut verdienenden Städtern ist das Auto mehr und mehr ein Statussymbol aus den Zeiten ihrer Väter und Großväter. Und schon in meiner Jugend hat man gesagt „wenn ich Daimler fahren will, rufe ich mir ein Taxi“ ;)


    Diese Woche bei Bild.de:


    40% der Haushalte geben mindestens 30% des Einkommens für die KALTmiete aus.
    1/6 geben mehr als 40% für die Kaltmiete aus.


    Naja. Früher war die Todeszone bei 30% für die Warmmiete. Da reicht es dann nicht mehr für Eigentum.


    Ich kenne nur die früheren Mitbewohner unserer Kinder in Köln, München und Hamburg: Studiert (BWL, „Sportwissenschaften“, Psychologie, Soziales), damals knapp vor 30, marginale Einkommen...


    Für Wohnungen reicht es, weil jeder HONK Kredit bekommt. Das ist meine Branche, ich könnte dir dazu abendfüllend Erzählungen zu aktuell üblichen, völlig hirnverbrannten Quoten liefern. Der neueste Schrei sind endfällige Darlehen... Das kann nur schief gehen, denn what goes up, must come down. Auch wenn man das bei Betongold aktuell noch nicht sehen will. Meine Immobilien kaufte ich 2008/2009 zu Multiplikatoren von 5-8 (!!!). Heute zahlt man bei Schnäppchen um die 25. -> 4% Pseudorendite. What the fuck... ist in die Käufer gefahren?

  • Zitat

    Original geschrieben von bjweber
    Ich kenne nur die früheren Mitbewohner unserer Kinder in Köln, München und Hamburg: Studiert (BWL, „Sportwissenschaften“, Psychologie, Soziales), damals knapp vor 30, marginale Einkommen...

    Das ist bei diesen Studienfächern aber nun auch keine wahnsinnig große Überraschung, oder? ;)


    Zitat

    Original geschrieben von bjweber
    Für Wohnungen reicht es, weil jeder HONK Kredit bekommt. Das ist meine Branche, ich könnte dir dazu abendfüllend Erzählungen zu aktuell üblichen, völlig hirnverbrannten Quoten liefern. Der neueste Schrei sind endfällige Darlehen... Das kann nur schief gehen, denn what goes up, must come down. Auch wenn man das bei Betongold aktuell noch nicht sehen will. Meine Immobilien kaufte ich 2008/2009 zu Multiplikatoren von 5-8 (!!!). Heute zahlt man bei Schnäppchen um die 25. -> 4% Pseudorendite. What the fuck... ist in die Käufer gefahren?

    Klar, solche Leute gibt es. Aber auch hier sind mir deine Aussagen zu pauschal. Es gibt genug Käufer, die absolut seriös finanzieren. Obwohl es in dieser Branche häufig unseriös zugeht, wie du ja selbst bestätigt hast.

  • Zitat

    Original geschrieben von rasputin
    Das ist bei diesen Studienfächern aber nun auch keine wahnsinnig große Überraschung, oder? ;)


    Klar, solche Leute gibt es. Aber auch hier sind mir deine Aussagen zu pauschal. Es gibt genug Käufer, die absolut seriös finanzieren. Obwohl es in dieser Branche häufig unseriös zugeht, wie du ja selbst bestätigt hast.


    BWL ist sehr sehr sehr beliebt. Psychologie auch.


    So so, es gibt also genug Käufer, die seriös finanzieren. Nur ist es bei Multiplikatoren jenseits der 20 vollkommen wurscht, wie man finanziert, denn im Krisenfall reicht die Hütte dann nicht als Sicherheit für den Kredit. Das durchlebten doch die Spanier, Portugiesen, Amerikaner, Schweden alle schon. Demnächst dann die Dänen, Australier und Deutschen. Aber nein, diesmal ist alles anders...


    -> https://www.amazon.de/Dieses-M…lles-anders/dp/3898795640

  • Zitat

    Original geschrieben von bjweber
    Monokultur ist aus meiner beschränkten Sicht sehr schlecht. Das konnte man wunderbar in den Monostädten in der DDR und Osteuropa sehen. Branche in der Krise -> Stadt +Umland tot. Übertrage das mal auf Wolfsburg, Braunschweig, Hannover, Ingolstadt, Sindelfingen, Regensburg, München, Köln...


    Würde ich so absolut unterschreiben! :top:


    Allerdings kann man dieses Problem, das Entstehen von Wirtschaftlicher Monokultur, nicht den Konusmenten Vorwerfen, sondern eher der Politik, die die Automobil- und Exportindustrie gefoerdert aber zugleich die Binnenwirtschaft abgewuergt hat.


    Zitat

    Original geschrieben von bjweber
    Das deutsche Steckenpferd sind Premiumautos. Dieser Sektor ist IMHO ab dem Zeitpunkt tot, ab dem autonom gefahren wird. Dann ist es nämlich egal, wer das Auto fertigt bzw. reduziert sich dann wie bei Zucker, Strom, Benzin etc. das Produkt einzig und allein auf den Preis. Wer sich dann autonom im Benz für 3x mehr Geld als mit dem NoNameChinesen chauffieren lässt, ernstes ggf. sogar Mitleid für den zu hohen Preis den er zahlt. Aber warten wir es doch einfach ab. Die Zukunft ist spannend und ich freue mich darauf.


    Bis es selbstfahrende Autos gibt wird es wohl noch etwas dauern. Und wenn dann sehe ich diese nicht als Ersatz fuer Private PKW sondern eher als Ersatz bzw. Konkurrenz fuer Taxis und ÖPNV.


    Aber eine Budget vs. Premium Strategie wird wahrscheinlich auch dort geben. Gibts bei der Bahn oder bei Fluglinien ja auch.


    Zitat

    Original geschrieben von bjweber
    Crashsicherheit ist obsolet sobald Autonomie kommt.


    Selbstfahrende Fahrzeuge werden zwar wahrscheinlich schon sicherer als Fahrzeuge mit Menschen am Steuer. Ganz ohne Unfälle wirds aber auch dann nicht gehen.


    Zitat

    Original geschrieben von bjweber
    Richtig. und so wird das auch bleiben. Die Sondersituation einer breiten Mittelschicht, die sich nach dem 2. Weltkrieg gebildet hat, ist dem geschuldete, dass nach dem Krieg die Masse von Null neu anfing. Heute ist die Gesellschaft ausdifferenziert und da wir in einem Zinseszinssystem leben ist klar, wie sich das Ganze zunehmend verteilt. Wer wissen will, wie das geht, sollte Monopoly spielen.


    Auch da hast du wieder absolut Recht ... aber das ist eben wieder ein Versagen der Politik. Nämlich das keine Soziale Marktwirtschaft sondern fast nur noch reine Marktwirtschaft herrscht. Das ist das Problem.


    Zitat

    Original geschrieben von bjweber
    Im Kapitalismus muss man sich entscheiden. Entweder mit dem Kapital arbeiten oder für das kapital arbeiten. Wenn du von einem Cabrio träumst, ist 2. dein Weg. Als ich jünger war und die Kinder klein waren, haben wir jeden Taler gespart und investiert. Heute ist mein Arbeitseinkommen irrelevant, da Dividenden reinkommen, die ein Vielfaches betragen.

    Ich finde man muss im Leben einen gesunden Mittelweg gehen. Geld ausgeben als gäbe es kein Morgen ist sicherlich falsch, aber ebenso falsch finde ich es ebenso sich nur auf Vermoegensbildung und Altersvorsorge zu konzentrieren.


    Was man mit 15-35 machen kann geht mit 55-75 nicht mehr. Je aelter man wird desto weniger Moeglichkeiten hat man, da hilft mehr Geld dann auch nicht viel weiter.


    Zitat

    Original geschrieben von bjweber
    40% der Haushalte geben mindestens 30% des Einkommens für die KALTmiete aus.
    1/6 geben mehr als 40% für die Kaltmiete aus.


    Naja. Früher war die Todeszone bei 30% für die Warmmiete. Da reicht es dann nicht mehr für Eigentum.


    Auch das sehe ich so. Aber auch da liegt die Ursache wieder bei der Politik und nicht bei den Menschen.


    In den Boomtowns wurde der Soziale Wohnungsbau vernachlaessigt.


    Noch schlimmer ist aber das die Politik viele Regionen bei Infrakstrukurmassnahmen vernachlaessigt, und deshalb die Leute von dort fliehen und in die Boomtowns draengen. Wenn man zum Beispiel Ostdeutschland und strukturschwache Regionen in Westdeutschland besser foerdern wuerde, haette man das Problem in der Form garnicht so stark.


    *****


    Nochmal ein kurzer Gedanken zur Vermoegensbildung:


    Wer 5€ zu 8% anlegt bzw. investiert haette nach 50 Jahren dann 235€ ... die Inflation mal einfachhalber vernachlässigt.


    Trotzdem finde ich freut sich aber ein 5-Jähriger über 5€ (dafür gibts immerhin noch eine ganze Menge Süssigkeiten) mehr als ein 55-Jähriger über 235€.

  • Zitat

    Original geschrieben von bjweber
    BWL ist sehr sehr sehr beliebt. Psychologie auch.


    Das BWL sehr beliebt ist, ist einer der Gründe dafür, dass die Absolventen nicht mit Spitzengehältern rechnen können. Angebot und Nachfrage.


    Zitat

    So so, es gibt also genug Käufer, die seriös finanzieren. Nur ist es bei Multiplikatoren jenseits der 20 vollkommen wurscht, wie man finanziert, denn im Krisenfall reicht die Hütte dann nicht als Sicherheit für den Kredit. Das durchlebten doch die Spanier, Portugiesen, Amerikaner, Schweden alle schon. Demnächst dann die Dänen, Australier und Deutschen. Aber nein, diesmal ist alles anders...

    Du hast ja erwähnt, dass du aus dieser Branche bist. Vielleicht solltest du dir mal Gedanken über deine Kundschaft machen :p Bzw. über das Geschäftsgebaren in deiner Branche.


    Mir sind die Aussagen schlicht zu pauschal und zu schwarz/weiß. Die Elektromobilität wird eine Herausforderung für die deutsche Wirtschaft, ja. Aber es wird deswegen nicht gleich die Welt untergehen.

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