ZitatOriginal geschrieben von Anja Terchova
Es mag sein das die Automobilindustrie-Lobby versucht den Umstieg auf die Elektromobilitaet rauszuzoegern, aber der Hauptgrund ist eher das die Bevoelkerung von den derzeit und in absehbarer Zeit lieferbaren Elektroautos nicht begeistert ist.
Die Bevölkerung wurde meinungstechnisch von der Lobby erzogen. Interessant finde ich, dass du die aktuelle Situation als "Es mag sein das die Automobilindustrie-Lobby versucht...aber..." beschreibst. Wie gesagt, du solltest in die Politik gehen.
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Egal was die Politik in Deutschland oder auf EU-Ebene macht, wenn man anderswo in der Welt, egal ob USA, Brasilien, China, Indien oder Malaysia, ein "Elektrowunderauto" haette das maximal 25% mehr als ein vergleichbarer Verbrenner kostet, 180 km/h Hoechstgeschwindigkeit und 400km Reichweite schafft, und sind ich 20 Minuten nachladen laesst, dann wuerden es auch die Europaer wollen, unt notfalls importieren. Das koennte die Politik dann garicht aufhalten. Aber sowas gibt es eben auf absehbare Zeit nicht.
Dein Nutzungsszenario ist genau dieses Ergebnis des Lobbying. Das hat nichts, aber auch gar nichts mit mehr als 90 % der täglichen Fahrten zu tun. Ich hatte dir Statistiken, sogar vom ADAC gepostet...
Spule mal zurück nach 2007/2008 und lies mal hier bei TT die Diskussion zum ersten iPhone. Geschichte reimt sich...
Bevor ich hier etwas gepostet habe, habe ich nämlich ein bisschen recherchiert. Mir war schon klar, dass trotz eigentlich regelmäßiger Disruptionen das Beharrungsvermögen extrem groß ist. Witzig sind auch die Diskussionen zu whatsapp und der Übernahme durch Facebook.
Alles, was du als Gegenargument bringst, ist IMHO ein Problem der Zeitstreckung und Zeitstauchung. Hätte dich jemand vor 10 Jahren gefragt, ob du ein Smartphone brauchst, hättest du nein gesagt (sagst du ja auch heute noch). Nun hast du aber trotzdem eins.
Ich halte es, anstatt mich im Status quo pudelwohl zu fühlen, eher mit Bill Gates: „Die meiste Zeit denke ich an die Zukunft, denn in ihr verbringe ich den Rest meines Lebens“.
Und dieses Nachdenken über die Zukunft hat meiner Familie wirtschaftliche und damit persönliche Freiheit beschert. Meine Kinder hätten niemals in den USA studieren und nun arbeiten können, wäre ich nicht so, wie ich bin. Dann hätte es natürlich für die FH Merseburg, die TU Dresden oder die RWTH Aachen gereicht, aber eben nicht für Berkeley bzw. Standford. (Und ich sehe es bis dato noch als meine Aufgabe, unsere Kinder auf das Leben möglichst optimal vorzubereiten.)
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Aber in Europa, wo es die Leute eben gewöhnt sich richtige Autos zu fahren, wäre sowas ein Rückschritt der nicht akzeptiert wird. Also muss man eben erstmal bei den Verbrennern bleiben, durch Plug-In Hybride von vielleicht durch Joint-Ventures Erfahrungen sammeln, und erst dann voll auf Elektromobilitaet umschwenken, wenn es so gut wie keine Nachteile mehr gibt. Falls es gelingt. Falls nicht dann kann es auch sein das man ganz bei den Plug-In Hybriden bleiben muss und zum Beispiel durch Synthetikkraftstoffe die Schadstoffemmisionen reduzieren kann.
Ja ja, wir sind den Indern überlegen, deshalb sollen die sich damit zufrieden geben... Synthetikkraftstoffe? Wunderbar. Brot gab ich für Benzin. Hatten wir schon. Wer sich mit Energiedichten auskennt, winkt müde ab...
Wie schon mehrfach geschrieben: > 50 % der Menschen leben in Städten. Tendenz steigend. Dort fährt man an 220 Arbeitstagen im Jahr keine 180 km und auch keine 400 km weit. Und auch nicht an jedem Wochenende. Oft fliegt man sogar am Wochenende, weil das Auto und die Bahn zu langsam sind.
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Micropayment ueber Handy ist vorallem in Laendern ein Thema wo die Normalbevoelkerung nie Kartenzahlung kennengelernt und und viele Leute noch nie eine Bank betreten haben geschweige den ein Konto haben. Da ist Micropayment ueber Handy dann die Einzige Alternative zum Bargeld.
Aber in Europa sind jetzt viele Leute mit Kartenzahlung zufrieden und wollen garnichts anderes.
So so. Da wiehert wieder die Mehrheit... Wie gesagt, eben diese Mehrheit ist langfristig tot und vorher schon alt. Die Leute unter 30 bei mir auf Arbeit nutzen fast als N26, das ist nah dran an vollkommener Virtualisierung.
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In meinem Umfeld ist das anders.
Das bemerke ich mit jedem deiner Posts.
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Desktop-Computer wurden da teilweise schon vor so zehn Jahren komplett durch Notebooks ersetzt, so das Jungedliche von heute (an die ersten Jahre erinnert man sich ja nicht mehr so) das oft garnicht mehr von daheim kennen.
CDs und Kasseten nutzt heute natuerlich auch niemand mehr, aber es stehen oft schon noch einige Geraete rum die noch benutzt werden, und die noch einen CD-Player oder gar ein Kasettendeck intetriert haetten.
Aber so haben die meisten Jugendlichen die ich kenne noch neben einem Notebook noch einen Flachbildfernseher und auch ein Radio.
Fernsehen auf einem 26"-39" Fernseher macht eben doch mehr Spass als auf einem 13.3"-15.6" Notebookscreen. Und ausserdem kann man dann mit dem Notebook was anderes machen waehrend man auf dem Fernseher schaut.
"Triple-Screen Use" - Also WhatsApp/Instagram auf dem Smarthone, Facebook/Youtube auf dem Notebook und nebenbei noch Fernsehen ist da doch immer noch Standard
Wenn du 3x umgezogen bis, hat der 39"-Screen 3x genervt. Es ist immer wieder interessant, zu sehen, dass das eigene Umfeld offenbar sehr stark von "der Mehrheit" abweicht. Ist aber ok, denn ich denke, mein Umfeld ist in vielen Dingen einfach recht früh dran. Von Multitasking halte ich persönlich gar nichts, weil es letztlich in die digitale Demenz führt. Nebenbei gesagt, habe ich auch noch einen alten 32"-Fernseher, den wir aber nur gelegentlich und für Streaming nutzen. Da wir zu faul waren, einen Spiegel zu montieren und auch kein Lust auf monatliche Gebühren für Kabel-TV hatten, haben wir uns vor 5 Jahren ganz bewusst dafür entscheiden, den Fernseher zwar mit umziehen zu lassen, aber eben nur noch als dummen Screen. Radios haben wir und unser Umfeld tatsächlich nur noch in den Autos. Ggf. stehen vereinzelt noch ein paar Küchenradios herum, aber sobald auf DAB+ umgeschaltet wird, sind die dann auch funktionslos.
Ich wäre gespannt, wie alt du bist. Ich bin 46, in Dresden geboren, war fast 10 Jahre mit der Familie in Amerika und bin nun seit 6 Jahren erstmal wieder in Dresden.
Es gibt schon ein paar witzige Ansätze, auch in Deutschland. Und sogar die Bundesmutti unterhält sich mit diesen Leuten . Wenn aber 3000 Kleinbusse theoretisch 97000 PKW ersetzen, dann haben die 1. dich nicht gefragt und 2. vergessen, dass die Leute mit dem eigenen PKW zufrieden sind. Drittens haben die vergessen, dass bei uns ja die Befahrung der Städte kostenlos ist, hoffentlich für die nächsten 1000 Jahre, denn mit der 1000 haben wir es ja... Steter Tropfen ölt das Schwein. So sagt man doch?!
Nebenbei: Wenn ich mir die innerstädtischen Wohnbauprojekte in Dresden so ansehen, dann ist es doch so, dass je Wohnung ein PKW-Stellplatz (Tiefgarage) nachgewiesen werden muss. Aktuell ist es aber nach Aussage unserer Kunden (Bauträger, Globalinvestoren) eher so, dass diese Stellplätze natürlich mit gebaut werden müssen, aber zu bestenfalls 2/3 genutzt werden. In Berlin haben wir Projekte bei denen die Stellplatznutzung keine 30 % beträgt. Ich sehe zwei möglich Ursachen:
1. diese Verweigerer lieben ihr Auto wie ihren Hund, deshalb darf es in der Wohnung schlafen
2. diese Verweigerer haben gar kein Auto mehr, weil sie ihren Hund, den ÖPNV, Taxis und das Fahrrad lieben
2a. diese Verweigerer bekamen einen Taschenrechner geschenkt und haben die TCO eines Autos berechnet. Das Ergebnis war als Alternative eine Kombination aus CarSharing, Taxi, Flugzeug, ÖPNV, Fahrrad, laufen.
Das Parken auf benachbarten Straßen ist keine Ursache, da keine Straßen zum parken in annehmbarer Laufweite da sind. So sieht es im stock konservativen Dresden, mitten in Dunkeldeutschland aus. Da wäre ich gespannt auf flächendeckende Zahlen aus Berlin, HH, FFM, M, K etc. etc. Zur Not werden aber eben London, Amsterdam, Barcelona, Madrid und die INDER die Vorreiter, weil die ja unsere tollsten Autos noch gar nicht kennen.