Funklöcher in Brandenburg an Politik melden

  • Zitat

    Original geschrieben von sailing2capeside
    So verwies Peter Deider von der Telekom auf Widerstände von Bürgerinitiativen und Kommunalvertretern, aber auch auf Naturschutzauflagen, an denen nötige Funkmasten scheitern würden. Das bestätigte Marc Konarski von Vodafone. „Besonders im Spreewald werden Baugenehmigungen für Funkmasten unter Hinweis auf den Naturschutz verweigert“, sagte er. Vodafone berichtete aber auch aus Rheinsberg, wo 2012 ein neuer Mast bekämpft und der Verzicht des Unternehmens auf den Bau dann bejubelt wurde. Das seien dort heute die Funklöcher. Oder in Zossen, wo kurzfristig ein Mietvertrag für die Nutzung eines Mastes auf einer Polizeiwache gekündigt wurde und die Aufstellung eines temporären Ersatzmastes nicht zustande kam. „Das ist von der Stadt Zossen verwehrt worden.“


    In Deutschland merkt man beim Ausbau jedweder Infrastruktur zunehmend, dass wir auf eine Gerontokratie zusteuern. Wenn die Bewahrung des Status quo zur Staatsdoktrin wird, liegt die Zukunft hinter einem.


    In Afrika handelt man diesbezüglich pragmatischer, wobei die Trägerpalme eine Kunstpalme ist:



    In Deutschland geht das natürlich so nicht. Weder in einen Kunstbaum, noch in einen echten und schon gar keinen technisch aussehenden Mast aufstellen. Wir sind doch alle glücklich, uns geht es gut und so soll es bleiben. Somit sind solche Portale irgendwie doch nur Feigenblätter, denn wo es sich lohnt, haben die NBs ein ureigenes Interesse abzudecken und wo die Leute wollen, kommen sie zumeist auch freiwillig hin. Da braucht es keine Politik. Aber Politik ist ja bei TT auch nicht das Thema.

  • Ja, mit Palmen kann man Mobilfunkmasten wunderbar tarnen. Hier in Europa ginge das nur mit getarnten Nadelbäumen, die ja soo unbeliebt sind. Aber in Parks lässt sich da bestimmt etwas machen. Veilleicht hapert es auch an der Höhe, weil unsere Laubbäume nicht so hoch wie die Palmen wachsen. Aber in Afrika ist man auch nicht so pingellig , wenn es darum geht die Landschaft mit so etwas zu verzieren. Da sind wir zu konservativ. Und als Naturschutzobjekte (Brutplatz von Störchen) können Mobilfunkmasten auch dienen.


    Eine Frage würde ich gerne in die Runde stellen: Ist die Bevölkerung gegenüber der Aufrüstung der Mobilfunknetze eigentlich in den letzten Jahren toleranter geworden? Ich würde sagen ja, da viele ohne funktionierende Smartphones unterwegs nicht mehr auskommen wollen. Und es gibt potenziell weniger Zank als zu der Zeit, so vor 10-12 Jahren als die Betreiber massenhaft neue Standorte im Zuge des Aufbaus der UMTS-Netze in Betrieb genommen haben.

  • Zitat

    Original geschrieben von xeno6
    Eine Frage würde ich gerne in die Runde stellen: Ist die Bevölkerung gegenüber der Aufrüstung der Mobilfunknetze eigentlich in den letzten Jahren toleranter geworden? Ich würde sagen ja, da viele ohne funktionierende Smartphones unterwegs nicht mehr auskommen wollen. Und es gibt potenziell weniger Zank als zu der Zeit, so vor 10-12 Jahren als die Betreiber massenhaft neue Standorte im Zuge des Aufbaus der UMTS-Netze in Betrieb genommen haben.


    Ist zwar Bayern aber in Lengdorf, Maria Thalheim, Pforzen wurden die neuen Standorte begrüsst. In unserem Dorf hat sich seit 1992 die Meinung von "das macht krank" zu "wir dürfen froh sein, einen zu haben" gewandelt - wir warten noch auf DSL aber sind damit mittlerweile ein rechter Einzelfall. Die Firmen sind vor Jahren raus aus dem Ort, da dürft das Problem ähnlich wie in Brandenburg sein - viel Fläche und wenig für zu entwickelnde Orte nutzbar weil die Infrastruktur unterentwickelt ist.

    Immer unterwegs auf Straße und Schienen mit:
    Samsung Galaxy A54 - Physische SIM: Vodafone + 1&1. // eSIM: o2 + Telekom.

    o2 VDSL mit AVM FritzBox 7590 AX /// Viele viele Test-SIM und ein im Aufbau befindliches Gerätemuseum.

  • Die Karte mit Ihren Funklöchern ist für mein Bewegungsprofil in Südbrandenburg sehr genau abgebildet.
    Es zeigt sich jedoch auch, dass in dünnbesiedelten Regionen das Interesse der Netzbetreiber aus wirtschaftlichen Gründen verständlicherweise relativ gering ist.

    Beste Grüße aus der Lausitz

  • Tja da sind die Ortschaften eben auch selbst schuld dran. In den 90ern bis frühen 2000er Jahren wollte man die Masten nicht, weil das ja die Pest persönlich ins Wohnzimmer bringen würde, danach wollte z.B. die Telekom nicht mehr, weil es denen zu blöd wurde, sich mit den ganzen Bürgerinitiativen auseinanderzusetzen. Da bis 2016 die Ausbaudoktrin der Telekom erstmal die Aufrüstung bestehender Masten war, sind diese Orte weiterhin erstmal hinten dran. Erst jetzt hat man begonnen, neue Masten zu planen, um auch letzte Funklöcher mal 25 Jahre nach dem Start des digitalen Mobilfunks zu schließen. Manchmal muss man sich eben auch an die eigene Nase packen, wenn der eigene Ort aufgrund fehlender Internetanbindung ausstirbt...

  • Zitat

    Original geschrieben von andreas-cb
    Die Karte mit Ihren Funklöchern ist für mein Bewegungsprofil in Südbrandenburg sehr genau abgebildet.
    Es zeigt sich jedoch auch, dass in dünnbesiedelten Regionen das Interesse der Netzbetreiber aus wirtschaftlichen Gründen verständlicherweise relativ gering ist.


    Gerade für solche Orte wäre es m. E. sinnvoll, wenn sich die Netzbetreiber nicht nur einen Masten, sondern die gesamte Technik teilen. Also entweder einer baut und alle machen National Roaming an diesem Standort, oder man spannt über ein und dieselbe Antenne "virtuelle Netzwerke" auf (wobei ich nicht weiß, ob das die Technik unterstützt oder ich mir das zu einfach vorstelle).


    Es wird seinen Grund haben, warum das nicht gemacht wird. Entweder es geht nicht, es ist verboten (z. B. seitens Kartellbehörde) oder oder oder. Aber eigentlich hätte jeder was davon - die Telkos neue Standorte zu geringeren Kosten, die Bewohner/Touristen an diesen "schwachen" Standorten eine Mobilversorgung.

    Festnetz: Glasfaser htp All-IP Fiber (FTTH) @ 100000/100000 mit Dual-Stack (IPv4 und IPv6).

    Mobilfunk: fraenk

  • Zitat

    Original geschrieben von mobafan
    Gerade für solche Orte wäre es m. E. sinnvoll, wenn sich die Netzbetreiber nicht nur einen Masten, sondern die gesamte Technik teilen. Also entweder einer baut und alle machen National Roaming an diesem Standort, oder man spannt über ein und dieselbe Antenne "virtuelle Netzwerke" auf (wobei ich nicht weiß, ob das die Technik unterstützt oder ich mir das zu einfach vorstelle).


    Es wird seinen Grund haben, warum das nicht gemacht wird. Entweder es geht nicht, es ist verboten (z. B. seitens Kartellbehörde) oder oder oder. Aber eigentlich hätte jeder was davon - die Telkos neue Standorte zu geringeren Kosten, die Bewohner/Touristen an diesen "schwachen" Standorten eine Mobilversorgung.


    Öffnet man diesen Damm, liefe es letztlich auf ein monopolistisches "Deutschlandnetz" hinaus. Dies würde dann am Ende quasi verstaatlicht, so dass die Preise steigen würden und gleichzeitig die Qualität sinken dürfte.


    Man muss sich doch nur ansehen, wie die Hochspannungsnetze reguliert werden. Dort gibt es staatlich festgesetzte Renditen! Entsprechend packt man als Betreiber alles an Kosten rein, was irgend geht und füttert den Troll.

  • Hallo,


    >Gerade für solche Orte wäre es m. E. sinnvoll, wenn sich die Netzbetreiber nicht nur einen Masten, sondern die gesamte Technik teilen.


    das wäre sinnvoll, wenn man so ganze Netzbereiche teilen würde. Wenn man nur einzelne Standorte komplett teilt, wird es schwierig, das ins vorhandene umgebende Netz einzupassen. Der eine NB hat in 2km die nächste Station, der andere in 10km - wie soll da die Antenne getiltet werden - der eine hat Ausrichtungen 0/120/240 Grad, der andere 60/180/300 Grad - wo sollen die gemeinsamen Antennen hinschauen?


    Aus meiner Sicht ist die gemeinsame Nutzung von Masten schon ein guter Schritt - ansonsten kommt nur noch national Roaming in Frage, aber ob das die drei großen wollen?

    Gruß wirelessfriend

  • Es gibt auch auch Ortschaften die zusammen über einen vorhandenen Mast versorgt werden könnten. Dieser ist mit TETRA in Benutzung. Also schon alles vorhanden. Obwohl man damit 2 Ortschaften versorgen könnte tut sich nix.Hier wurde auch NIE der Mobilfunk bekämpft sondern immer wieder an die Anbieter appelliert, zumal der erste Alleinversorger wäre.


    Keiner der 3 netzbetreiber bietet dort Netz weder IN noch outdoor!! Kein Notruf möglich



    Hier finde ich es, vor allem von der Telekom, sowas von lächerlich dieses Loch nicht zu schließen. Man verweist auf einen Masten 2 km weiter weg der aber durch einen Berg komplett abgeschattet wird. Man wäre über LTE900 und GSm schon froh und es wäre auch ausreichend.




    Ich bin ja mal gespannt ob sich da mal was tut.

  • Hallo ccf24,


    stimme zu - es scheint halt werbewirksamer, das halbe Gigabit an 30 Stellen in D anzupreisen als "wir haben die Versorgung für 30 Dörfer verbessert". Wobei ich das nicht auf Dörfer beschränken möchte - es gibt auch größere Orte ohne oder ohne ausreichende Datenversorgung.

    Gruß wirelessfriend

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