ZitatOriginal geschrieben von vodafrank
Was ich kritisiere ist vielmehr der Umstand, dass in AT die Tarife bereits mit festgelegter FUP-Datenobergrenze für's EU Ausland angeboten werden. Meiner Meinung nach ist das eine Falschauslegung der FUP, da diese ja generell von Nutzungsbeginn und ohne individuelle Betrachtung des einzelnen Nutzungsverhaltens Anwendung findet.
Nein. Die FUP in der Roaming-Bestimmung wird richtig ausgelegt. Grundsätzlich ist es danach Anbietern erlaubt, nach einer komplizierten Formel das maximale Volumen eines Inlandsdatenpakets für EU-Roaming zu begrenzen. Darüberhinaus dürfen sie nicht sperren, können aber dann Aufpreise nehmen. Dieser Wert errechnet sich nach den von der EU-festgelegten max. Großhandelspreisen für Roaming und wird sich daher auch noch jährlich verändern (da sie sinken, also wird sich im Endeffekt das Volumen vergrößern). Bis Ende des Jahres 2017 müssen konkret gut 2GB pro 10€ Verkaufspreis des Pakets ohne weitere Aufpreise zum Inlandspreis herausgegeben werden. Die Aufpreise darüberhinaus dürfen auch knapp 10€ pro GB nicht übersteigen. Die genauen Werte unterscheiden sich aber je nach Land etwas, weil in den EU-Ländern die Mwst. so etwa um 16-21% schwankt und die Grenzen auf Nettopreisen basieren.
Soll nun jeder einzelne Kunde bei seinem Paket rumrechnen? Da sind so viele Faktoren zu kalkulieren: Großhandelspreisgrenze, 2x, Mwst-Satz. usw... Daher ist es schon besser, dass der Anbieter genau diese Grenze (also bis zu der EU-Roaming in einem Inlandspaket kostenfrei enthalten ist) angibt. Nach der EU-Verordnung ist er sogar dazu verpflichet, sofern er diese FUP einsetzt. Er kann es natürlich lassen sie einzusetzen, wie fast alle deutschen Anbieter oder gleich etwas höher gehen beim Volumen als gesetzlich vorgeschrieben. Und da ist es doch gut, dass er das dann klar angibt (oder vielmehr angeben muss).
Wie deutlich das gesagt wird, unterscheidet sich in der EU/EWR etwas. Ich habe alle Anbieter für das prepaid data Wiki darauf im Sommer mal abgeklopft. Die Österreicher stellen es sehr in den Vordergrund, während z.B. TIM in Italien das sehr im Angebot versteckt und man muss sich alle Fußnoten durchlesen. Mancher polnische Anbieter bewirbt den Mini-Gratis-Roaming-Anteil sogar als "Promotion" und versteckt ihn trotzdem. Das liegt aber wohl immer an der Umsetzung durch die regionalen Regulierer und ihren Vorschriften.