Sperrungen für Diesel PKW - Fahrverbote in den Städten. Stuttgart nur ein Anfang?

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    Ich glaub nicht das eine Nachruestung von AdBlue-Einspritzung so billig waere.


    Man kann ja keinen Murks machen und den Tank am Fahrzeugboden oder tief unten im Motorraum verbauen, und den Fahrern dann zumuten alle 2.000-3.000km in die Werkstatt zum nachfuellen in die Werkstatt zu fahren, weil man eine Hebebuehne dafuer braucht.


    Sondern wenn dann muesste man es schon ordentlich machen, das man ueber die Tankklappe AdBlue nachfuellen kann. Also muesste dann fuer die Nachruestung oft Ruecksitzbank, Tank, Verkleidungen raus, und gegen umdesignte Teile ersetzt werden. Deke dann sind 5.000-8.000€ realistischer statt 1.500€.


    Ich habe nur den Wert genannt, der in den letzten Wochen mehrfach übereinstimmend durch die Medien ging und übrigens mit dem Wert korrespondierte den die Firma Twintec für ihren Nachrüstprototypen nannte, und die mussten dafür unter anderem VW-Ersatzteile beschaffen.
    Sicherlich käme in vielen Fällen zusätzlicher Konstruktions-und Entwicklungsaufwand oben drauf, speziell bei Fahrzeugen für die es noch gar keine SCR-Katalysatorsysteme gibt. Und sicherlich auch Fälle wo die Nachrüstung besonders knifflig und damit teurer wird. Eine andere Rücksitzbank baut da aber gewiss keiner ein.


    Mal gucken ob sich nicht doch noch was bewegt, wenn die ersten Fahrverbote kommen, und der Gesetzgeber Voraussetzungen zur Nachrüstung schafft und der Kunde bzw. Steuerzahler die Zeche zahlt, ähnlich wie damals wo man mit Nachrüstpartikelfilter eine Umweltzone aufsteigen konnte.


    Oder einfach direkt das hier: Porsche Hybrid


    Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    Neuanschaffung sind ja wohl eh nicht betroffen weil die ganz aktuellen Diesel sollen ja bis auf ganz wenige Ausnahmen die Euro 6 Norm auch ohne Summelsoftware schaffe


    Da wäre ich mir nicht so sicher. Erst gestern gab es noch eine Übersicht bei Auto Motor und Sport
    Manche Volkswagen fallen jetzt neben z.B. BMW besonders positiv auf, plötzlich geht es, weshalb nicht gleich so?! Aber einige Hersteller reißen die Grenzwerte in realitätsnäheren Fahrprofilen immer noch locker um Faktor 5-10 und mehr, ganz so als wäre nichts gewesen.

  • Zitat

    Original geschrieben von superuser_reload
    Mal gucken ob sich nicht doch noch was bewegt, wenn die ersten Fahrverbote kommen, und der Gesetzgeber Voraussetzungen zur Nachrüstung schafft und der Kunde bzw. Steuerzahler die Zeche zahlt, ähnlich wie damals wo man mit Nachrüstpartikelfilter eine Umweltzone aufsteigen konnte.


    Ich glaube am Besten waere es wenn der Gesetzgeber zwar auf eine Hardware-Nachruestung verzichtet, aber von den Herstellern eine Strafe verlangt die sich daran orientiert, wieviel es gekostet haette gleich von Anfang an eine effiziente Abgasreinigung einzubauen.


    Weil Nachruestung macht wohl Volkswirtschaftlich und auch oekologisch keinen wirklichen Sinn.


    Man muss ja bedenken das auch Dieselfahrzeuge nicht unbedingt ueber die ganze Nutzungsdauern von Vielfahrern gefahren werden.


    So eine typische Historie von z.B. einem Audi A4 TDI duerfte vielleicht so sein: 2 Jahre gewerbliche Nutzung als Dienstwagen ~45.000 km/pa, 3 Jahre Nutzung bei einer Jungen Familie ~25.000 km/pa, 7 Jahre Nutzng bei einem Rentnerpaar ~10.000km/pa.


    Die meisten Skandaldiesel duerften jetzt schon in der letzten Phase sein, und bei ~10.000 km/pa rentiert sich so eine Nachruestung wohl eh kaum.


    Das Geld aus Strafzahlungen lieber in andere Luftreinhaltemassnahmen, zum Beispiel ÖPNV-Ausbau, staedtische Gruenflaechen, etc. duerfte da weit mehr bringen.


    Zitat

    Original geschrieben von superuser_reload
    Oder einfach direkt das hier: Porsche Hybrid

    Zwei Verbrenner in einem Auto macht natuerlich keinen Sinn, aber das Thema Diesel-Hybrid ist durchaus intressant und kein Witz.


    So einen Audi A3 e-tron mit 1.6 TDI + Elektromotor statt 1.4 TFSI + Elektromotor waere schon intressant gewesen.

  • Nachrüstung macht schon Sinn, weil ohne vermutlich die Messwerte in den belasteten Ecken nicht runter gehen werden und deshalb die Fahrverbote kommen werden. Der Staat kann nicht auf ewig die ständige Uberschreiting der Grenzwerte ignorieren.


    Diesel-Hybrid macht überhaupt keinen Sinn, weil die hochgezüchteten Ölmaschinen aka "Clean Diesel" teurer und komplizierter sind als Benziner und Hybrid ist ohnehin schon teuer und komplex genug. Er muss man wohl sagen, in deinem Beispiel müsste man den TSI durch einen einfacheren Sauger ersetzen.

  • Zitat

    Original geschrieben von phonefux
    Diesel-Hybrid macht überhaupt keinen Sinn, weil die hochgezüchteten Ölmaschinen aka "Clean Diesel" teurer und komplizierter sind als Benziner und Hybrid ist ohnehin schon teuer und komplex genug.


    Dem kann ich nur zustimmen, da hat man dann zweimal den höheren Aufwand mit entsprechendem Mehrpreis, und kaum noch Zielgruppe die das kauft. Hat glaube ich auch nur Peugeot und Volvo(?) mal ernsthaft probiert.


    Wenn ich im übrigen daran denke wie zickig manche Dieselmotoren bzw. deren Abgasreinigungssysteme auf Kurzstreckenbetrieb reagieren, fehlt mir umso mehr die Phantasie wo da außer Bremsenergierückgewinnung oder evtl. etwas bessere Betriebspunkte der Mehrwert herkommen soll. Lange Warmlaufphasen, Partikelfilter-Regenerationsphasen, usw. vertragen sich wohl eher nicht mit rein elektrischem Fahren bei geringen Geschwindigkeiten und geringer Last und gelegentlichem Zuschalten des Verbrenners bei kurzzeitig höherer Lastanforderung.
    Und auf der Bahn bei Tempomat 140 ist der Diesel eh in seinem Element, da muss ich kein Hybrid mitschleppen. Da vereine ich irgendwie nur Nachteile verschiedener Systeme.

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    Neuanschaffung sind ja wohl eh nicht betroffen weil die ganz aktuellen Diesel sollen ja bis auf ganz wenige Ausnahmen die Euro 6 Norm auch ohne Summelsoftware schaffen


    Ich halte es für falsch, bei diesem Thema über „schummeln“ zu sprechen. Das verniedlicht die ganze Angelegenheit zu sehr und klingt nach einem Streich kleiner Schuljungen.

  • Außerdem gibt es nicht "die Euro 6 Norm". Solange da nicht RDE gemessen wird, ist das doch eh Augenwischerei.

  • Zitat

    Dann gibt es a) extrem viele Arbeitslose und b) bekommen die betroffenen Autokaeufer nicht ihre Entschaedigung sondern vielleicht so 5-25% Quote davon



    Geht nicht geht nicht - NATÜRLICH GEHT DAS !


    Dann geht ein Volkswagen eben den Bach runter. Schlag einen - und erzieh hundert !


    Ich brauch nach Deiner Rechnung nur groß genug sein, dann kann ich mir mit dem Argument Arbeitsplätze alles erlauben. Was nützt denn der ganze "Code of Conduct" - wenn er nicht gelebt wird ? Dort wird doch Ehrlichkeit und Redlichkeit in den Geschäftsprozessen verlangt.


    Stichwort "Compliance" - aber gelebt werden muss das in den Führungsetagen dann nicht oder was ? Keine Bestechungsgelder annehmen, was ist direkte und indirekte Bestechung, Unterschied zwischen aktiver und passiver Bestechung .... was soll denn sowas, auf das mich mein Arbeitgeber verpflichtet, wenn es nicht gelebt wird ?


    Wenn hier nicht mal mit dem eisernen Rechen durchgegangen wird dann werden noch viel mehr Branchen sich das als Vorbild nehmen.


    Was interessiert mich ein Volkswagen, wenn meine Gesundheit drunter leidet ?

  • Zitat

    Original geschrieben von phonefux
    Nachrüstung macht schon Sinn, weil ohne vermutlich die Messwerte in den belasteten Ecken nicht runter gehen werden und deshalb die Fahrverbote kommen werden. Der Staat kann nicht auf ewig die ständige Uberschreiting der Grenzwerte ignorieren.

    Die Feinstaubwerte in den belasteten Staedten werden so oder so nicht gross sinken, weil die Dieselmotoren ja garnicht die Hauptschuldigen sind


    - nur 1/3 des Feinstaub kommt ueberhaupt vom Verkehr die anderen 2/3 aus Industrie, Kraftwerken, Steinbrueche, etc.
    - ein grosser Teil des Feinstaubs aus dem Verkehr kommt nicht von den Motoren sonder ist Reifen-, Brems- und Ashphaltabrieb


    Zitat

    Original geschrieben von phonefux
    Er muss man wohl sagen, in deinem Beispiel müsste man den TSI durch einen einfacheren Sauger ersetzen.

    Damit waere dann aber der A3 e-tron nicht mehr autobahntauglich


    Ein 1.4 Liter Motor duerfte als Saugbenziner so 55KW/75PS bringen. Wenn man das Gewicht des A3 Sportback und die zusaetzlichen Hybridkomponenten einrechnet duerfte sich das anfuehlen wie ein 33KW/45PS Kleinwagen. Und damit will Keiner ausser im Notfall auf die Autobahn.


    Und das "boosten" durch den Elektromotor funktioniert eben auch nur im Stadtverkehr, weil auf der Autobahn duerfte da schnell der Accu leer sein.


    Zitat

    Original geschrieben von superuser_reload
    Wenn ich im übrigen daran denke wie zickig manche Dieselmotoren bzw. deren Abgasreinigungssysteme auf Kurzstreckenbetrieb reagieren, fehlt mir umso mehr die Phantasie wo da außer Bremsenergierückgewinnung oder evtl. etwas bessere Betriebspunkte der Mehrwert herkommen soll. Lange Warmlaufphasen, Partikelfilter-Regenerationsphasen, usw. vertragen sich wohl eher nicht mit rein elektrischem Fahren bei geringen Geschwindigkeiten und geringer Last und gelegentlichem Zuschalten des Verbrenners bei kurzzeitig höherer Lastanforderung.

    Diesel-Hybrid wuerde dem noch sehr entgegenkommen. Weil wenn man mindestens 35km rein elektrisch fahren kann, dann wuerde fuer die ganzen Kurzstreckenfahrten fuer die ganzen Kurzstreckenfahrten ja der Dieselmotor garnicht gebraucht.


    Sondern der Dieselmotor wuerde ja erst dann gebraucht werden wenn es auf die Autobahn oder zu einer laengeren Ueberlandfahrt geht.

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    Diesel-Hybrid wuerde dem noch sehr entgegenkommen. Weil wenn man mindestens 35km rein elektrisch fahren kann, dann wuerde fuer die ganzen Kurzstreckenfahrten fuer die ganzen Kurzstreckenfahrten ja der Dieselmotor garnicht gebraucht.


    Sondern der Dieselmotor wuerde ja erst dann gebraucht werden wenn es auf die Autobahn oder zu einer laengeren Ueberlandfahrt geht.


    Das geht doch komplett an der Lebensrealität vorbei, man fährt doch nicht nur Kurz- oder Langstrecke. Bei den meisten ist doch ein Mix aus Landstraßen- oder Autobahnabschnitten bei den typischen Arbeitswegen dabei. Und rein elektrisches Fahren geht beim Hybrid auch nur wenn man mit der geringen Leistung zufrieden ist. Mach ich dann den Diesel an wenn ich aus der Stadt raus bin? Und läuft der dann lang genug um nicht in den meist problematischen Kurzstreckenbetrieb zu kommen?
    Und was ist wenn der Arbeitsweg nicht 35 sondern 36km beträgt, geht dann auf dem letzten Kilometer der Verbrenner an? Oder wenn der Partikelfilter gereinigt werden muss, geht dann rein elektrisches Fahren nicht? Und zum Dank für elektrisches Fahren muss ich dann noch jeden Abend an die Steckdose weil sich die Batterie im Betrieb nicht auflädt?
    Nee, da mach ich mir lieber andere Probleme.

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova ein grosser Teil des Feinstaubs aus dem Verkehr kommt nicht von den Motoren sonder ist Reifen-, Brems- und Ashphaltabrieb

    Richtig. Deshalb sollte generell die individuelle PKW-Nutzung in Großstädten so weit wie möglich reduziert werden. Das wird - wie meistens - nur über den Geldbeutel funktionieren.

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