Wasserenthärtung im EFH - ist sowas sinvoll?

  • Hi


    Mich würde mal interessieren, ob ihr bei euch eine Wasserenthärtungsanlage in eurem
    Haus verbaut habt?


    Ich habe bisher sowas noch nicht verbaut - und frage mich irgendwie ob es Sinn machen würde.
    Oder ob es nur Kosten verursacht für Kauf, Kartuschen / Salz, Strom...


    besten Dank für jede Meinung


    viele Grüße

  • Würde mich auch interessieren, vor allem ob es da etwas sinnvolles gibt.
    Vorteile wie "weiches" Wasser sind sicherlich merkbar in Gegenden mit hartem Wasser. Wegen etwas anderem würde ich auch keinerei Filter einbauen.


    Meine (vielleicht unbegründeten) Vorbehalte sind eben Wartung und Hygiene (wenn ich da an die kleinen "Wasserfilter" denke und das dann im ganzen Haus?).

  • Da ich in einer Gegend wohne, in der wir nahezu den maximalen Härtegrad im Trinkwasser haben (und mir bis dato nicht klar ist, warum das Wasserwerk hier nicht schon etwas Abhilfe schafft), habe ich mich mit dem Thema schon etwas beschäftigt.
    Die Technik dahinter ist mittlerweile schon recht ausgereift und Firmen wie BWT oder Grünbeck liefern recht gut skalierbare (je nach Haushaltsgröße) Anlagen, die dann im Keller oder Hausanschlussraum verbaut werden. Salz muss natürlich schon nachgefüllt werden, aber interne Spülungen etc. leisten die Anlagen schon allein.
    Aber wichtig: "helfen" können solche Anlagen natürlich nur, wenn man vorher wirklich hartes Wasser (entsprechender Härtegrad) hatte und man sich nicht nur über einen gelegentlichen Kalkrand in der Spüle ärgert, sondern schon Haushaltsgeräte (Waschmaschine, Wasserkocher, Spülmaschine) unter dem Dauerkalk leiden. Mein Nachbar hat mittlerweile eine BWT Anlage verbaut und ist sehr zufrieden damit - mich schrecken momentan noch die ca. 3.000 Euro (EFH mit 4 Personen) Installationskosten ab.


    Bis denne
    kalla25de

  • Zitat

    Original geschrieben von kalla25de


    Aber wichtig: "helfen" können solche Anlagen natürlich nur, wenn man vorher wirklich hartes Wasser (entsprechender Härtegrad) hatte und man sich nicht nur über einen gelegentlichen Kalkrand in der Spüle ärgert, sondern schon Haushaltsgeräte (Waschmaschine, Wasserkocher, Spülmaschine) unter dem Dauerkalk leiden. Mein Nachbar hat mittlerweile eine BWT Anlage verbaut und ist sehr zufrieden damit - mich schrecken momentan noch die ca. 3.000 Euro (EFH mit 4 Personen) Installationskosten ab.


    Bis denne
    kalla25de


    Mich würde zudem mal interessieren, wieviel Betriebskosten nebenbei noch anfallen. Das werde auch monatlich ein paar Euro sein.

  • Salz brauchst Du -je nach Härtegrad und Auslastung- ungefähr einen Sack pro Monat (jeweils 10-12 Euro). Die zusätzlichen Energiekosten für die Pumpleistung habe ich tatsächlich nicht in Erfahrung bringen können; da die meisten Geräte aber mit Eco-Modi ausgestattet sind, dürfte das nicht allzu sehr ins Gewicht fallen. Was noch dazu kommt, sind jährliche Wartungskosten der Anlage, die so um die 100 Euro oder etwas drüber (je nach Anbieter) liegen.


    Bis denne
    kalla25de

  • Tja, die Wasserenthärtung ist zu einem lukrativen Geschäftszweig geworden, so dass dank aggressiver Werbung viele Leute meinen, "hartes Wasser" wäre etwas schlechtes. Umgekehrt werden die Risiken und Probleme verharmlost. hinzu kommt, dass der stolze oder glückliche Käufer einer Aufbereitungsanlage fast immer positiv berichtet, da er sich ja sonst eingestehen müsste, Geld für unsinniges Zeug ausgegeben zu haben.


    Bevor man sich sowas anschafft, sollte man sich ein paar Stunden mit den Grundlagen der Trinkwasserqualität und der Wasseraufbereitung beschäftigen und ein paar Begriffe verstehen, z.B. Wasserhärte (was das überhaupt bedeutet), Calcium- und Magnesiumkonzentration, das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht und wissen was eine Kalk-Rost-Schutzschicht ist, und warum Kalzium und Magnesium im Trinkwasser gar nicht so verkehrt sind und ob man das wirklich durch Natrium(ionen) ersetzen möchte... Literatur gibt es ausreichend im Netz, dabei sollte man die Ausführungen der Verkäufer/Hersteller von Enthärtungsanlagen mit Vorsicht genießen, denn die sind (verständlicherweise) parteiisch...


    Es sollte einem ferner klar sein, dass Trinkwasser eins der am besten kontrollierten Lebensmittel in Deutschland ist. Pfuscht man daran durch eine eigene, "dezentrale Wasserenthärtung" herum, kann es zu unerwünschten Effekten bis hin zur Gesundheitsgefährdung kommen. Die Risiken und die verschiedenen Verfahren zur Wasserenthärtung hat das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) m.E. ganz gut zusaamengefasst:


    --> https://www.lgl.bayern.de/gesu…inkwasseraufbereitung.htm


    Wir selbst haben hier vor Ort recht hartes Wasser (18-20 °dH) und haben uns gegen eine Enthärtungsanlage entschieden.


    Viel Erfolg bei der eigenen Entscheidung.


    Grüße, jof.

  • Hallo,


    Bekannter vom mir wollte erst auch so eine Anlage haben, hatte die auch schon fast bestellt, aber ein befreundeter Installateur ( schreibt man das so ? ) hat ihm davon abgeraten, weil es nichts bringt.
    So hoch ist die Wasserhärte in seiner Gegend nicht, das sich so eine Anlage lohnen würde.


    Die Wartungskosten belaufen sich darauf, das 2 mal im Jahr das Granulat nachgefüllt werden müsste, bei seiner Hausgrösse ca 50 kg, zudem Stromkosten und Wartung durch den Hersteller



    Er hat am Ende nur in der Küche eine Trinkwasseraufbereitung ( gekühltes Wasser mit CO2 versetzt ) und Heisswasser-System ( ständig kochendes Wasser für Tee und Co. ) eingebaut, ersteres filtert das Wasser eh vor. ( Gira Red / Gira Blue ).
    Die Teile haben wir auch bei uns in der Firma und die sind einfach nur genial.


    Von den kleinen Wasserfiltern für Teewasser usw. kann man nur abraten, das sind die grössten Bakterienschleudern aller Zeiten. Habe da mal einen BEricht im TV drüber gesehen und danach unseren sofort entsorgt.

  • Zitat

    Original geschrieben von VoIPTom
    Von den kleinen Wasserfiltern für Teewasser usw. kann man nur abraten, das sind die grössten Bakterienschleudern aller Zeiten. Habe da mal einen BEricht im TV drüber gesehen und danach unseren sofort entsorgt.

    Ist zwar ekelig wenn man es weis, aber wenn man das Wasser dann ueber 70° C heiss macht immerhin ungefaehrlich.

  • Warum "filtert" man Trinkwasser (also das, was man wirklich trinkt) eigentlich? Kalk ist gesund (Calcium/Magnesium), warum filtere ich den heraus?


    Bei der Frage nach dem Einsatz einer Wasserenthärtungsanlage wäre für mich eher die Frage, ob ich dadurch die Lebensdauer meiner Wasserleitungen im Haus nennenswert verlängern kann. Ein Rohrleitungstausch der durch Verkalkung notwendig werden sollte, sorgt für einen immensen Aufwand und Kosten. Hier könnte sich die Enthärtungsanlage lohnen, ich würde allerdings für das Trinkwasser (im Sinne vom tatsächlichen menschlichen Konsum) eine weitere Leitung für nicht enthärtetes Wasser vorsehen, da dort dort noch Calcium vorhanden ist und nicht gegen das schädliche Natrium getauscht wurde.

    Viele Grüße
    Martin

  • Für mich persönlich wäre das auch nur für die Leitungen, Maschinen, Armaturen etc. die da dran hängen. Die werden es einem sicher danken bzw. ist eben weiterer Komfort.
    Leitungswasser trinke ich eh nicht (auch wenn es angeblich so toll kontrolliert wird, es schmeckt mir einfach nicht im Vergleich zu Mineralwasser - ohne Kohlesäure).
    Wenn ich es trinken würde, würde ich aber auch versuchen das über zwei Leitungen zu regeln um nicht aus dem Filter zu trinken.

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