Wasserenthärtung im EFH - ist sowas sinvoll?

  • Und nur wegen 2 l Trinkwasser das getrunken wird, müssen 130 l Tagesbedarf enthärtet werden? Ob das natriumverseuchte Wasser dann besser schmeckt? Dann müssen die empfindlichen Leute eben ihr mineralienfreies Wasser in der Flasche kaufen...
    Kipp halt Wasserenthärtungspulver in die Waschmaschine, dann ist der Waschmittelverbrauch sehr niedrig.


    Ist doch geradezu ein Wahnsinn, sämtliches Trinkwasser zu enthärten das anschließend im Garten oder der Toilette landet.

    Viele Grüße
    Martin

  • EDIT: das Schreiben dieses längeren Beitrags hat sich mit dem oben stehenden Beitrag von MArtin überschnitten, deshalb kommen ein paar Dinge doppelt vor...



    Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova (...) dann sollte das eigentlich der Job vom Wasserwerk sein das Wasser zu enthaerten


    Da scheiden sich die Geister. Eine zentrale Enthärtung des Trinkwassers im Wasserwerk ist aus gesundheitlichen und ökologischen Gründen zunächst nicht erforderlich.


    Ein Großteil des Wassers wird ja gar nicht über 60 Grad erhitzt (Toilettenspülung, Gartenwasser, Duschen), und in der Industrie wird Wasser häufig ohnehin nochmals auf die spezifischen Bedürfnisse hin aufbereitet (oder es ist kein "weiches Wasser" erforderlich).


    Bei einer zentralen Enthärtung (im Wasserwerk) müsste der technische und personelle Aufwand für die Enthärtung auf alle Verbraucher umgelegt werden. Da ist es meist wirtschaftlicher, nur die 10% oder 15% Wasser (dezentral) zu enthärten, wo es Sinn macht.


    In vielen Städten/Gemeinden gibt es zudem mehrere Brunnen und mehrere örtliche Wasserwerke, die dann alle eine aufwendige zentrale Enthärtungsanlage bräuchten, die nicht nur angeschafft sondern auch unterhalten werden will. Und was nicht drin ist, kann auch nicht kaputt gehen oder Störungen verursachen...


    Daher erfolgt eine zentrale Enthärtung im Wasserwerk häufig nur dann, wenn sehr (!) hartes Wasser vorliegt, und das Wasser ohnehin aufwendig aufbereitet werden muss. Üblicher ist bei sehr hartem Wasser dagegen eine Härtestabilisierung durch das Wasserwerk mit Phosphat. Es gibt aber auch Städte/Gemeinden, da hat das geförderte Rohwasser bereits Trinkwasserqualität und muss gar nicht aufbereitet werden!


    Und wie bereits geschrieben, nicht jeder Mensch ist mit "hartem Wasser" unglücklich. Ich kann meinen Wasserkocher alle 4 Wochen mit Essig (oder Zitronensäure) ausspülen, und mir ist noch keine Spül- oder Waschmaschine durch Verkalkung kaputt gegangen. Unterm Strich ist das für mich sinnvoller (und billiger) als der Einbau einer Enthärtungsanlage.


    Selbstverständlich sind sich die Verantwortlichen (Wasserwerke) in Gegenden mit "sehr hartem Wasser" der Problematik bewusst und wissen über die Vor- und Nachteile einer zentralen Enthärtung Bescheid. Es gibt auch wissenschaftliche Untersuchungen, die sich mit dem Thema beschäftigen. Lesestoff für denjenigen, den es interessiert, hier:


    --> http://www.dvgw.de/fileadmin/d…rale_Enthaertung_2006.pdf


    --> http://www.isi.fraunhofer.de/i…ublikationen/enthaert.pdf


    Grüße, jof

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