[Testbericht] Alcatel Shine Lite - stylisches Edel-Smartphone mit inneren Schwächen

  • Testbericht Alcatel Shine Lite:





    Zur Cebit 2016 hatte Alcatel wieder eine Neuheit am Start, mit welcher man vielleicht nicht unbedingt gerechnet hätte: das Alcatel Shine Lite. Dieser Name sorgt zu Recht für etwas Verwunderung bei den Alcatel-Kennern, denn bisher gibt es weder eine Modellreihe mit der Bezeichnung „Shine“, noch wurden Geräte mit dem Zusatz „Lite“ gekennzeichnet. Was kann man also als potenzieller Käufer von diesem Gerät erwarten?
    Nun – Alcatel selbst vermarktet das Gerät mit dem Slogan „Dare to shine“. Übersetzt man das wortwörtlich würde das für „sich wagen, zu leuchten“ bedeuten. Umgangssprachlich würde ich mehr zu der Formulierung „…einfach mal Strahlen“ tendieren. Doch wie kommt man auf diesen Slogan? Uranbetriebene Energiequelle? Nein quatsch, natürlich nicht. Stattdessen spielt der Hersteller auf das noble Äußere des Geräts an. Der Rahmen des Geräts besteht nämlich aus Metall, die Vorder- und Rückseite des Shine Lite werden vollflächig von Dragontrail 2.5D Glas geschützt. Diese Kombination lässt das Gerät tatsächlich sehr hochwertig „glänzen“.
    Doch was hat der kleine Mode-Star sonst noch zu bieten? Wie sieht’s im Innern des Geräts aus? Nun, die leuchtende Erscheinung lässt sich leider etwas nach, man könnte auch sagen „Wo Licht ist, ist immer auch Schatten“. Das beginnt bei der Wahl des Prozessors (MediaTek), setzt sich beim verhältnismäßig gering auflösenden Display fort und endet schließlich beim Lautsprecher, der seines Namens nicht wirklich gerecht wird.


    So ganz eindeutig kann ich das Gerät in der Tat nicht einordnen, denn auch softwareseitig unterscheidet sich das Gerät von den bisher veröffentlichten Schwestermodellen der Idol-Reihe. Das beginnt bei der geänderten Bestätigungsreihenfolge beim Abschalten des Geräts (das Shine Lite möchte keine Bestätigung des Abschalt-Vorganges sondern geht direkt aus) und endet wiederrum bei fehlenden Komfortbedienungen (warum kein Doubletap-to-awake?) und einem Download-Booster (WLAN plus Mobilfunk-Speed), der zwar im Shine Lite aktiviert werden kann, sonst aber in keinem anderen Modell des Herstellers. Richtig, nicht mal im Flaggschiff Idol 4S. Irgendwie fehlt mir hier die Logik…


    Doch der Reihe nach – ich möchte Euch natürlich wie gewohnt einen möglichst breitgefächerten Einblick in die Fähigkeiten des Shine Lite ermöglichen; daher findet Ihr wie gewohnt unten den Testbericht nach bekanntem Schema. Die Medien gibt’s wie immer unterhalb des Fazit zur Onlinebetrachtung bzw. zum Download.


    Viel Spaß beim Lesen!






    Spezifikationen des Alcatel Shine Lite:





    • - Abmessungen: 141,5 x 71,2 x 7,45 mm bei einem Gewicht von 156 Gramm
    • - 5“ IPS-TFT-Touchscreen mit 1280 x 720 Pixel Auflösung (HD) und 16,7 Mio. Farben
    • - 2.5D Dragontrail Glas (Front- und Rückseite) mit oleophober Beschichtung
    • - Notification LED (einfarbig: Weiß)
    • - 2G GSM Frequenzen: 850 / 900 / 1800 / 1900 MHz
    • - 3G UMTS / HSPA+ Frequenzen/Bänder: 1 / 2 / 5 / 8 (42 Mbit/s Download, 11 Mbit/s Upload)
    • - 4G LTE Frequenzen / Bänder: 1 / 3 / 7 / 2 / 20 / 28A (Cat. 4: 150 Mbit/s Download, 50 Mbit/s Upload)
    • - Android 6.0.1 Marshmallow Betriebssystem
    • - MediaTek MT6737 Quad-Core Prozessor mit 1,3 GHz Taktung, Cortex-A53 Architektur
    • - Mali-T720MP2 Grafikprozessor
    • - WiFi 802.11 b/g/n, WiFi-direct
    • - A-GPS
    • - Bluetooth 4.2
    • - 13 Megapixel Hauptkamera mit Autofokus (0,6s) und F/2.2 Blende
    • - Weitwinkel-Objektiv: 77,6°, Pixelgröße: 1,12 um, Sensorgröße: ¼
    • - Videoaufnahmefunktion: HD-Auflösung (720p) bei 30 FPS
    • - Dual-Tone LED Leuchte
    • - 5 Megapixel Frontkamera mit Selfie LED-Leuchte und 720p HD Videoaufnahmefunktionalität
    • - 3,5 mm Klinkenbuchse
    • - FM-Radio
    • - Interner Speicher: 16 GM ROM, teilweise durch Betriebssystem belegt (9,5 GB effektiv frei nutzbar)
    • - Micro SD Speicherkartenslot (bis zu 128 GB offiziell unterstützt)
    • - 2 GB RAM Arbeitsspeicher
    • - fest verbauter Li-Ion Akku mit 2.460 mAh Kapazität
    • - Fingerabdrucksensor
    • - Gyroskop, Näherungssensor, Helligkeitssensor, P/L-Sensor







    Lieferumfang:





    Alcatel setzt den positiven Trend beim Lieferumfang fort und stattet das Shine Lite nicht nur mit dem Nötigsten aus, sondern spendiert tatsächlich auch ein paar Dinge als zusätzliches Extra. Das Paket fällt zwar nicht ganz so umfangreich aus wie man es noch von den Flaggschiff-Phones der Idol 4-Serie gewohnt ist (Schutzhülle u. Displayschutzfolie); doch alleine die Tatsache dass ein Hersteller ab Werk bereits eine brauchbare Schutzhülle beilegt ist definitiv eine Erwähnung wert. Dem Feeling nach handelt es sich dabei um ein Cover aus transparentem TPU welches durchaus flexibel ist, allerdings auch nicht „labbrig“ wirkt. Finde ich klasse, zumal das Gerät ohne Nutzung der Hülle wahrscheinlich sehr schnell nicht mehr ganz so glänzend aussehen könnte (ein paar „Spuren der Zeit“ kann man am Testgerät erkennen – meine Vorgänger waren offenbar nicht ganz so behutsam bei deren Tests).




    • - 1 x Smartphone „Alcatel Shine Lite“ inkl. fest verbautem 2.460 mAh Akku
    • - USB-Kabel (gleichzeitig Ladekabel)
    • - Steckdosen-Adapter
    • - kabelgebundenes Stereo-Headset (regulär, kein In-Ear)
    • - Schutzhülle, transparent, TPU
    • - SIM-Werkzeug
    • - sowie diverse Kurzanleitungen in allen erdenklichen Sprachen, Garantienachweise sowie Merkzettel mit Service-Rufnummern







    Gehäuse, Verarbeitung und Wertigkeit:





    An dieser Stelle möchte ich Euch das Shine Lite etwas näher vorstellen; denn es hat durchaus seine Eigenheiten und Unterschiede im Vergleich zu den aktuellen Idol-Modellen aus gleichem Hause. Die Front des Geräts wird – wie bei den meisten heutigen Smartphones – vom 5“ großen Touchscreen dominiert. Im Gegensatz zu vielen anderen Geräten setzt Alcatel allerdings bei diesem Gerät auf Sensortasten unterhalb des Displays zur Navigation. Man bewegt sich hier also vom allgemeinen Trend (Onscreen-Navigationstasten) weg und entscheidet sich bewusst dafür, dem Displayinhalt durch ausgelagerte Tasten mehr Raum zu geben. Auch oberhalb des Bildschirms befinden sich einige Elemente: Neben einem mittig platzierten Lautsprecher zum Führen von Telefonaten findet der Nutzer rechts davon noch die Frontkamera sowie die Sensoren zur Regulierung der automatischen Bildschirmhelligkeit; auch die Näherungssensoren sind hier untergebracht. Links vom Lautsprecher steigt die Spannung dann etwas, denn neben der mittlerweile bekannten Status-LED (einfarbig in Weiß) hat Alcatel hier auch eine größere LED zur besseren Ausleuchtung von Selfie-Aufnahmen integriert.
    Auch die Unterseite des Shine Lite macht einen durchaus interessanten Eindruck: Mit dem Lautsprecher (rechts) und dem Mikrofon (links) sowie der mittig platzierten Mini USB-Buchse sind das zwar keine außergewöhnlichen Bestandteile eines Smartphones. Doch ich muss schon zugeben, dass die Anmutung (im leichten iPhone-Design) in Kombination mit dem Metallrahmen wirklich was her macht.
    Unspektakulärer wirkt dann hingegen die Oberseite; hier ist nämlich mit Ausnahme der 3,5 mm Klinkenbuchse und des zweiten Mikrofons nichts weiter zu finden. Wobei – doch: Zwei Plastik-Abstandshalter im Metallrahmen; die sich im Übrigen auch auf der Unterseite wiederfinden. Diese sorgen für die notwendige Unterbrechung im Metallrahmen um Sende- und Empfangsprobleme aufgrund Abschirmung des Signals auf der Metalloberfläche zu vermeiden.
    Auf der linken Seite des Shine Lite befindet sich lediglich der Schacht für die SIM- und Speicherkarte. Das Gerät kann im Übrigen nur diese Kombination aufnehmen, es handelt sich also nicht um ein Dual-SIM Gerät welches wahlweise entweder zwei SIM-Karten oder eine SIM- sowie eine Speicherkarte verkraften kann. Auf der rechten Seite findet der Nutzer dann die klassische Anordnung von Power-Taste (oben) und Lautstärkewippe (unten) wieder. Wobei…klassisch stimmt ja nicht ganz; immerhin hatten die letzten beiden Generationen der Idol-Serie den Power-Button ja auf der gegenüberliegenden Seite. Und ganz ehrlich: Kommt man vom Idol, ist das eine extreme Umgewöhnung! Wechselt man jedoch von anderen Herstellern mit „normaler“ Tastenanordnung zum Shine Lite, sollte man zumindest diesbezüglich keine Probleme bekommen.
    Schlussendlich fehlt noch die Rückseite: Diese ist – genau wie die Vorderseite – nahezu vollständig von Dragontrail-Glas umgeben; lediglich der Fingerabdruckscanner bildet hier eine Unterbrechung in der sonst planebenen Oberfläche. Moment mal – Fingerabdruckscanner? Ja, richtig: Das Shine Lite verfügt tatsächlich als erstes Alcatel-Gerät auf dem europäischen Markt über einen Fingerabdruckscanner. Den hatte zwar das Idol 4S auch schon; allerdings nur die Variante für den amerikanischen Markt (fragt mich nicht nach dem Grund – den kennt glaube ich niemand so wirklich…). Jedenfalls steht der Sensor dem Shine Lite wirklich gut und dass das Ding nicht einfach nur da ist weil es gerade „In“ ist, werde ich Euch später im Test noch genauer erläutern. Oberhalb des Scanners im linken Eck hat sich Alcatel dazu entschlossen die Kamera samt LED-Leuchte unterzubringen. Ansonsten findet man rückseitig eigentlich nur noch das Alcatel-Logo sowie die für Unibody-Geräte übliche CE-Kennzeichnung.



    Wir wechseln zur Verarbeitung und zur Wertigkeit des Smartphones. Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass das Shine Lite bisher das mit Abstand wertigste Smartphone von Alcatel ist, welches ich je in den Händen halten durfte. Und ja, inklusive dem Idol 4S. Man könnte jetzt meinen, dass das auch nicht ganz logisch erscheint; betrachtet man sich allerdings den Slogan des Shine Lite nochmals und realisiert dann für welche Zielgruppe das Gerät eigentlich gedacht ist, macht diese Vorgehensweise durchaus Sinn: Ein verhältnismäßig junges Publikum soll mit möglichst edel aussehenden und hochwertig verarbeiteten Geräten Selfie-Schießend durch die Gegend rennen. Da das Shine Lite – gemessen an den reinen technischen Features – nicht zu den günstigsten Geräten gehört, kann man da durchaus dann eine hochwertige und edle Verarbeitung erwarten. Und wie gesagt – das ist Alcatel auch durchaus gelungen.


    Ob nun Dragontrail-Glas oder das Pendant aus dem Hause Gorilla: In der Praxis dürfte das kaum einen Otto-Normal-Nutzer interessieren, eine 2.5D Struktur hingegen schon: Das wirkt einfach richtig edel und gefällt mir persönlich sehr gut. Umso besser, wenn diese Designsprache sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite Verwendung findet. Der Metallrahmen bildet dann das i-Tüpfelchen, denn der sieht nicht nur schick aus sondern vermittelt auch bei der Nutzung ständig ein robustes und wiederstandfähiges Gefühl. In Kombination mit der leichten Rundung möchte man das Gerät eigentlich gar nicht mehr aus den Händen geben bzw. legen. Umso schwerer fällt es, dem Gerät die vom Hersteller mitgelieferte Schutzhülle anzulegen. Die ist zwar komplett transparent sodass man zumindest die Optik weiterhin sieht – auf das hochwertige Feeling bei der Nutzung des Smartphones muss man dann allerdings größtenteils verzichten. TPU vs. Metall u. Glas – der Sieger dürfte da recht einfach zu ermitteln sein.






    Touchscreen, Bedienelemente & Bedienung:





    Der Touchscreen des Shine Lite ist wieder so ein Bauteil des Geräts, aus welchem ich nicht so wirklich schlau werde. Der Grund dafür ist relativ einfach: Es handelt sich „nur“ um einen Bildschirm mit HD-Auflösung, also 720 x 1280 Pixel. Gut – die restlichen Daten von wegen IPS-TFT Technologie, Dragontrail-Glas & Co. sind ganz nett, gehören aber heute zum absoluten Standard und stellen somit kein Alleinstellungsmerkmal mehr dar. Klar ist, dass Alcatel mit dem Shine Lite kein Hochleistungs-Smartphone auf dem Markt positionieren möchte; doch ein Display mit Full HD Auflösung dürfte es heute schon sein. Bei der praktischen Nutzung des Shine Lite erkennt man als „gewöhnlicher“ Smartphone-Nutzer jetzt nicht zwingend einen (negativen) Unterschied im Vergleich zu Geräten mit Full-HD Bildschirm. Im regulären Betrieb wird dieser sowieso kaum von Nutzern wahrgenommen. Viel mehr kommen die Unterschiede dann in spezifischen Bereichen zum Vorschein, beim Display zum Beispiel sehr deutlich beim Gaming oder auch beim Surfen im Internet bzw. beim Schreiben / Lesen von Mails.
    Zur „Verteidigung“ des Geräts muss man aber auch klar sagen: Mit einem Full HD Display hätte vermutlich der Prozessor ganz schön zu kämpfen gehabt. Dieser genehmigt sich ja so schon die ein oder andere Gedenkpause in bestimmten Situationen (bspw. beim Aufrufen der Galerie aus dem Kamera-Interface heraus); doch das fällt jetzt eher unter das Kapitel der subjektiven Wahrnehmung. Mir fällt sowas eben immer gleich auf, da ich eine Vielzahl an Geräten in den Händen hatte bzw. auch zeitgleich zum Vergleich vor Ort habe.


    Zugegeben: Das alles hört sich jetzt vielleicht etwas schlimm an – ich kann aber Entwarnung geben, denn wie gesagt: Im Alltag wird man den Unterschied nur ab und an merken und mal ehrlich: Ein HD-Display hat jetzt nicht nur Nachteile; man denke mal an den sparsameren Akku-Verbrauch.


    Nächster Unterpunkt: Bedienelemente bzw. Bedienung. Auch hier versteckt sich eine Besonderheit des Shine Lite, genau genommen nämlich in Bezug auf die Bedienelemente. Ich habe bereits eingangs erwähnt, dass das Gerät auf Onscreen-Tasten verzichtet und den Nutzer stattdessen mit nicht konfigurierbaren Sensor-Tasten unterhalb des Displays verwöhnen möchte. Leider nur ist das Konzept nicht ganz zu Ende gedacht: Warum kann man sich auf Wunsch nicht doch Onscreen-Tasten einblenden lassen, wenn zeitgleich die Sensor-Tasten deaktiviert werden? Das würde die Bedienwege auf dem Display verkürzen und so möglicherweise auch Personen eine Einhandbedienung ermöglichen, die sonst entweder umständlich umgreifen müssten oder sich auch so schwer tun und das Gerät dann gleich lieber in zwei Händen halten. Ein weiterer negativer Aspekt: Die Sensor-Tasten sind nicht dauerhaft beleuchtet. Was soll denn bitte das? Ich würde das ja noch einigermaßen verstehen, wenn sie denn wenigstens automatisch vom Helligkeitssensor angesteuert werden würden (also: Helligkeitssensor erkennt ein Umfeld mit wenig Beleuchtung und lässt die Beleuchtung der Sensor-Tasten aktiviert); doch auch das ist nicht der Fall. Stattdessen geht die Beleuchtung nach wenigen Sekunden aus und man muss umständlich ins Leere tippen und hoffen die richtige Funktion angeklickt und dann auch noch die Sensorfläche getroffen zu haben. Ebenfalls unverständlich: Das Gerät unterstützt kein „Double-Tap-to-awake“! D. h. das Gerät lässt sich nicht mittels doppeltem Tipp auf das Display wecken oder deaktivieren. Das ist besonders ärgerlich, denn einerseits sollte sowas heute einfach Standard sein; andererseits ist das beim Shine Lite tatsächlich auch extrem unpraktisch: Das Gerät muss daher für einen kurzen Blick auf detaillierte Meldungen auf dem Display entweder mittels Tastendruck (Power-Taste) aktiviert werden oder gar mittels Fingerprint komplett entsperrt werden. Beide Methoden erfordern unter Umständen das Aufnehmen des Geräts in die Hand – ein Doppeltipp wäre da praktischer.


    Sieht man von diesen Mankos (die sich übrigens recht easy mittels Software-Update beheben lassen könnten!) ab, hinterlässt das Shine Lite einen normalen Eindruck – also weder besonders positiv, noch besonders negativ. Die Navigation im Menü fällt dank sehr ähnlicher Oberfläche zu anderen aktuellen Alcatel-Geräten besonders bei Kennern der Marke sehr leicht; auch totale Alcatel- oder gar Smartphone-Neueinsteiger dürften sich hier ohne größere Probleme schnell zurechtfinden. Was mir persönlich eben noch auffällt ist wirklich die Tatsache der ab und an auftretenden Gedenksekunden, selbst bei normalen Funktionen die man im Alltag öfters mal nutzt. Dazu zählt für mich neben dem Aufrufen des Kalenders auch das Öffnen des Browsers sowie diversen vom Nutzer installierten Apps (bspw. die ebay-App).
    Weg vom Gesichtspunkt der „weichen“ Bedienung (basierend auf der Software) und hin zur Bedienung über die Hardware des Smartphones: Hier bleiben eigentlich nur die drei Hardware-Tasten auf der rechten Seite des Geräts zu erwähnen, denn wirklich mehr Funktionen besitzt das Gerät ja nicht (womit man dem absoluten Trend folgt – andere Hersteller handhaben das genauso). Der Druckpunkt der Tasten fällt insgesamt sehr gut aus – trotz der Tatsache, dass ja sowohl der Rahmen als auch die Tasten vollständig aus Metall bestehen. Man hätte ja annehmen können, dass sich diese dadurch vielleicht etwas schwerfälliger drücken lassen. Doch diesbezüglich kann ich bedenkenlos Entwarnung geben. Durch die unterschiedliche Größe der beiden Tasten lässt sich deren Funktion auch recht logisch erkennen, ohne dass man zwangsweise den Blick auf das Gerät gerichtet haben muss. Positiv zu erwähnen ist hier noch, dass die Bedienung der Tasten (bzw. des Geräts im Allgemeinen) auch bei der Nutzung des mitgelieferten Covers auf dem gleichen Level bleibt. Die Tasten lassen sich weiterhin klar identifizieren und ohne große Mühe betätigen.








    Menü:





    Beim Menü orientiert sich Alcatel – erfreulicherweise – an den aktuellen Flaggschiffmodellen Idol 4 und Idol 4S. Erfreulicherweise deshalb, da mir persönlich zum einen die Optik sehr zusagt (farblich schön gestaltete Icons, dabei aber nicht zu verspielt) und gleichzeitig ein gutes Gleichgewicht zwischen Übersichtlichkeit und dem gewissen Charme herrscht. Ein separates Menü bzw. einen App Drawer muss man zur heutigen Zeit ja schon sehr zu schätzen wissen, das ist (leider!) nicht mehr selbstverständlich. Da das Shine Lite aber wie gesagt über ein separates Menü verfügt, können auf den unterschiedlichen Homescreens die wichtigsten Shortcuts selbst angelegt und angeordnet werden. Nachdem der App Drawer geöffnet wurde, offenbart sich dem Anwender eine Menüstruktur welche sich hauptsächlich vertikal orientiert. Jeweils vier Icons sind horizontal nebeneinander angeordnet, die Sortierung der Apps erfolgt dabei ausschließlich in alphabetischer Reihenfolge. Eine eigene Struktur kann der Nutzer daher nicht anlegen – genau das ist damit auch der größte Nachteil, den ich an dieser Stelle zu vermelden habe. Leider setzt sich die nicht vorhandene Individualisierbarkeit auch in anderen Punkten fort: Ganz oben im Menü befindet sich die von Google platzierte „Such“-Leiste, mit deren Hilfe der Nutzer in längeren Menüstrukturen schneller zur gewünschten App wechseln kann. Diese Leiste lässt sich nicht entfernen, wodurch Nutzer mit wenigen Anwendungen prinzipiell erst einmal Platz auf dem Display verlieren. Unnötig in die Länge gezogen wird das Menü außerdem noch durch die oberste horizontale Reihe von Apps: Diese bildet in der alphabetisch geordneten Liste nämlich die Ausnahme: Hier erscheinen nur die vier am häufigsten vom Nutzer in Anspruch genommenen Apps. Auch diese Leiste lässt sich ohne tiefere Eingriffe in das Betriebssystem (Root u. ggf. Custom ROM) nicht entfernen.


    Alternativ hat natürlich jeder Anwender die Möglichkeit, einen eigenen Launcher mit diversen Skins und ähnlichen Konfigurationsmöglichkeiten herunter zu laden und zu installieren. Ich finde das dennoch etwas schade, denn für den Nutzer der nicht allzu tief in der Materie „Android“ verwurzelt ist, mag das schon zu viel des Guten sein. Da bevorzuge ich doch die ab Werk vorhandenen Einstellungsmöglichkeiten – sofern man sie denn hat.

  • Kamera:





    Eine der wohl größten Überraschungen beim Shine Lite ist die Kamera; denn die ist gar nicht mal zu verachten was die Leistung und somit die Resultate anbelangt. Alcatel verbaut bei dem Gerät eine 13 Megapixel Kamera mit Autofokus und zusätzlichem Dual-Tone LED-Licht. Der Autofokus stellt sowohl bei guten als auch bei weniger guten Lichtverhältnissen unter zu Hilfenahme der LED recht schnell und zuverlässig scharf. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Tatsache, dass zwar mittels Tipp auf das Display der Fokus gesetzt werden kann und dieser dann auch scharf stellt – drückt man allerdings danach auf den virtuellen Auslöser auf dem Display fokussiert die Kamera nochmal neu. Also irgendwie „doppelt gemoppelt“. Doch dieses kleine Zeichen von Unsicherheit verhindert nicht, dass das Shine Lite ganz gute Fotos und Videos produziert. Zwar sind auch hier in gewissen Punkten Einschränkungen aufgrund der Hardware zu verzeichnen, allerdings sind die Ergebnisse die das Gerät auch so abliefert durchaus ernst zu nehmen. Die LED-Leuchte sorgt bei schlechten Lichtverhältnissen für eine sehr gute Ausleuchtung in nahe gelegenen Bereichen. Auch weiter entfernte Schnappschüsse im Innenbereich (bspw. vom Türrahmen in Richtung gegenüberliegende Wand) werden ausgeleuchtet, allerdings nimmt dann das Rauschen deutlich zu.
    Etwas empfindlich scheint die Kamera bei der Verarbeitung der Helligkeit zu sein, zumindest wenn sich dunkle und helle Bereiche innerhalb eines Bildes befinden. Dafür gibt’s zwar einen HDR-Modus, der trotz des langsamen Prozessors auch recht flott funktioniert (das Speichern eines Bildes dauert in etwa 3 Sekunden), einen wirklichen positiven praktischen Nutzen liefert der aber (bisher) nicht.


    Übrigens: Das Gerät verfügt auf der Front über eine 5 Megapixel Kamera welche zusätzlich durch eine LED-Leuchte unterstützt wird.





    Die Einstellungsmöglichkeiten der Frontkamera im Detail:



    • - LED-Leuchte: Ein / Aus / Automatisch
    • - Selbstauslöser: Aus / 3 Sek. / 10 Sek.
    • - Wechsel zwischen Front- und Hauptkamera
    • - Bildgröße: 5 Megapixel, 3 Megapixel, 1 Megapixel
    • - Breitbild: Vollbild, Standard (4:3)
    • - Keine Auslöseverzögerung: Ein / Aus
    • - Aufnahme über eine Geste: Ein / Aus
    • - Beauty-Aufnahme: Ein / Aus
    • - Beauty-Level
    • - Selfie-Tipps
    • - Videomodus: Bildstabilisator ein / aus
    • - Videoqualität: 1280 x 720, 640 x 480, 176 x 144
    • - Audio-Modus: Normal, Besprechung
    • - Zeitrafferintervall: Aus, 1 Sek., 1,5 Sek., 2 Sek., 2,5 Sek., 3 Sek., 5 Sek., 10 Sek.
    • - Auslöserton: Ein / Aus
    • - Speicher: Überprüfungssystem, Telefon, Speicherkarte
    • - Anti-Flimmern: Auto / Aus / 50 Hz, 60 Hz
    • - GPS Standortinformationen: Ein / Aus
    • - Panorama-Aufnahme
    • - Kombinierte Aufnahme
    • - Standard wiederherstellen




    Die Einstellungsmöglichkeiten der Hauptkamera im Detail:


    • - LED-Leuchte: Ein / Aus / Automatisch
    • - HDR: Ein / Aus
    • - Nachtmodus: Ein / Aus
    • - Wechsel zwischen Front- und Hauptkamera
    • - Bildgröße: 13 Megapixel, 10 Megapixel, 3 Megapixel, 1 Megapixel
    • - Breitbild: Vollbild, Standard (4:3)
    • - Selbstauslöser: Aus / 3 Sek. / 10 Sek.
    • - Keine Auslöseverzögerung: Ein / Aus
    • - Aufnahme über eine Geste: Ein / Aus
    • - Auto-Szenen-Erkennung: Ein / Aus
    • - Selfie-Tipps
    • - Video: Bildstabilisator ein / aus
    • - Videoqualität: 1280 x 720, 640 x 480, 480 x 320, 176 x 144
    • - Audio-Modus: Besprechung / Normal
    • -Zeitrafferintervall: Aus, 1 Sek., 1,5 Sek., 2 Sek., 2,5 Sek., 3 Sek., 5 Sek., 10 Sek.
    • - Auslöserton: Ein / Aus
    • - Speicher: Überprüfungssystem, Telefon, Speicherkarte
    • - Anti-Flimmern: Auto / Aus / 50 Hz / 60 Hz
    • - GPS Standortinformationen: Ein / Aus
    • - Panorama
    • - Kombinierte Aufnahme
    • - Standard wiederherstellen





    Videos nimmt das Shine Lite übrigens lediglich mit einer maximalen Auflösung von 1280 x 720 Pixel (HD). Hauptgrund dafür dürfte der verbaute Prozessor sein, der mit einer höheren Auflösung wohl einfach enorme Performance-Probleme bekommen hätte. Sehr schade, denn selbst wenn das Gerät ja „nur“ über ein HD-Display verfügt, hätte man für den heimischen PC oder Fernseher ja schon gerne ein Filmchen in Full HD Auflösung zur Wahl gehabt. Die Bild- und Audioqualität der produzierten Videos geht – gemessen am Preis des Geräts – in Ordnung. Das Shine Lite stellt mittels kontinuierlichem Autofokus auch während der Wiedergabe die Schärfe automatisch nach, auf Wunsch kann der Nutzer dies natürlich auch mittels manuellem Tipp auf das Display auslösen. Man sollte natürlich jetzt keine Wunder von dem Gerät erwarten, aber wie gesagt: Die Resultate gehen in Ordnung. Ihr könnt Euch wie immer selbst davon ein Bild machen; die Links zu den Beispielvideos sind am Ende des Testberichts verlinkt.








    Akku, Sprachqualität & Empfang:





    Auch beim Shine Lite geht Alcatel den Trend eines Unibody-Geräts mit fest verbautem Akku weiter. Konkret kommt bei diesem Gerät ein Akku mit einer Kapazität von 2.460 mAh zum Einsatz. Das hört sich zunächst mal nicht sonderlich viel an; man muss allerdings auch bedenken, dass das Shine Lite mit seiner technischen Ausstattung nicht zu den Flaggschiffen am Markt zählt und daher auf einen geringeren Stromverbrauch durch weniger energiehungrige (weil nicht so leistungsfähige) Hardware gehofft werden kann. Und genau dieses Bild zeichnet sich beim Shine Lite auch ab. Bei gewöhnlicher Nutzung des Geräts mit den üblichen Funktionen (Mail-Konten mit Push-Empfang, Messenger, mobiles Surfen, 3-4 Telefonaten am Tag sowie ab und an ein bisschen Gaming) stehen am Ende des Tages in etwa 50% Restkapazität auf der Anzeige. Die Displayhelligkeit wurde dabei der automatischen Helligkeitsregelung des Geräts überlassen (was übrigens auch hervorragend funktioniert). Das bedeutet, dass man also – rein von den Zahlen her betrachtet – zwei Tage ohne Steckdose auskommt. Das Problem das sich nun aber stellt ist, dass das Nutzungsverhalten bei mir bspw. ja nicht jeden Tag dasselbe ist. Wenn ich also nun am Folgetag das Gerät intensiver in Anspruch nehme (was nicht immer im Voraus planbar ist), stehe ich zwangsläufig zum Mittag ohne Akku da – und schnell mal eben aufladen funktioniert mit dem Shine Lite nicht: Das Gerät unterstützt keine Schnellladefunktion, sodass ein kompletter Ladevorgang in etwa 3 Stunden benötigt (der Ladevorgang wird gegen Ende nochmal verlangsamt um den Akku zu schonen).




    Die Sprachqualität des Geräts würde ich als „in Ordnung“ bezeichnen. Der Gesprächspartner wurde in mehreren Telefonaten von Festnetz zu Mobil als auch von Mobil zu Mobil stets klar und mit ausreichender Lautstärke am Shine Lite wahrgenommen. Lediglich beim Bewegen in lauteren Umgebungen könnte man mit dem Gerät unter Umständen Schwierigkeiten bekommen, da die Lautstärke des vorderen Lautsprechers dann an ihre Grenzen kommt. Wenn wir gerade bei Grenzen sind: Dasselbe gilt für den Freisprechmodus und den Lautsprecher an der Unterseite: Für ruhigere Umgebungen absolut ausreichend, für laute Umgebungsgeräusche oder gar zur Nutzung im PKW eher nicht zu empfehlen da 1) zu leise und 2) auf höheren Leveln der Skala nicht mehr klar verständlich durch leichtes Verzerren. Der Lautsprecher gehört wahrlich nicht zu den Stärken des Geräts – siehe nachfolgende Passage des Tests.



    Beim Empfang hat mich das Gerät nicht wirklich zu 100% überzeugt. Das Hauptproblem könnte hier in der Tat der Materialmix des Geräts sein: Ein Metallrahmen schirmt eben deutlich mehr ab, als das beispielsweise bei Polycarbonat der Fall wäre. Dazu kommt, dass sowohl die Front als auch die Rückseite mit Dragontrail-Glas bedeckt sind, was in Sachen Empfang natürlich auch nicht sonderlich förderlich ist; da helfen die insgesamt vier vorhandenen Kunststoff-Trennstreifen im Metallrahmen auch nicht wirklich weiter.
    Die Folge: In einem Gebiet in welchem ich i. d. R. immer mindestens ¾ des Empfangsbalkens im 3G Netz habe dümpelt das Shine Lite zwischen EDGE und 4G hin und her. Selbst ein Standortwechsel zu einem mit LTE versorgten Gebiet brachte keine merkliche Besserung. Immerhin: Es kam während des Tests zu keinen Verbindungsabbrüchen oder ähnlichem. Klar, EDGE vs. 3G (oder gar 4G) wirkt sich beim Surfen extrem deutlich aus; ansonsten war diese recht hohe Schwankungsbreite aber kaum auffällig. Komischerweise nicht mal beim Akku, denn dieser müsste in diesem Fall eigentlich auch verhältnismäßig stark beansprucht werden. Eventuell erfordert auch einfach nur die Visualisierung der Netzanzeige eine Anpassung – wäre nicht das erste Mal, dass Hersteller das erst im Nachhinein per Update richtigstellen bzw. verfeinern / korrigieren.

  • Media- & Musikplayer:





    Wie nahezu jedes aktuelle Smartphone kann selbstverständlich auch das Shine Lite Videos und Musikdateien abspielen. Dies geschieht wahlweise über den an der Unterseite befindlichen Lautsprecher oder aber über das mitgelieferte Stereo-Headset. Bei dem mitgelieferten Headset handelt es sich um eine kabelgebundene Variante mit normal geformten Ohr-Einsätzen; also kein In-Ear Headset. Nachteil: Das Headset kann nicht auf die Ohren des Nutzers angepasst werden, bspw. durch wechselbare Einsätze. Aber seid ganz beruhigt: Ihr verpasst nichts, wenn Ihr das Headset nicht nutzt. Die Wiedergabequalität und –lautstärke ist unterirdisch. Aus diesem Grund wurde der jetzt nachfolgende Abschnitt mit meinem eigenen Headset aus dem Hause Sennheiser getestet und ist daher nur als grobe Referenz zu verstehen. Die meisten Nutzer werden aber sowieso wohl bereits vorhandene (bessere) Headsets nutzen; daher: Tut euch was Gutes und lasst das Headset verpackt.


    Wir beginnen beim Videoplayer: Das Shine Lite verfügt – streng genommen – eigentlich über keinen separaten Videoplayer; zumindest wird dieser nicht als eigene App im Menü geführt. Stattdessen erreicht man ihn nur, wenn man einfach die Wiedergabe eines Videos aus der Galerie heraus beginnt. Die Galerie des Geräts gliedert sich nämlich in die beiden Kategorien „Momente“ und „Alben“. Momente listet alle Aktionen pro Tag auf – egal ob es sich dabei um geschossene Bilder, Screenshots vom Display des Geräts oder auch heruntergeladene / transferierte Audio-Dateien handelt. Alben hingegen gliedert sämtliche auf dem Gerät oder der Speicherkarte vorhandenen Medien in unterschiedliche Kategorien (Kamera, Videos, Screenshots, Whats App Bilder, etc. pp). Zweite Möglichkeit gefällt mir persönlich besser; da ich mich i. d. R. ja eher am Medium als an der Aufnahmezeit orientiere.
    Nachdem also das gewünschte Video angewählt wurde, beginnt die Wiedergabe zunächst im Hochformat. Ein einfaches Drehen des Geräts ins Querformat reicht aus, um auch die Wiedergabe ins Querformat wandern zu lassen. Im Wiedergabebildschirm hat der Nutzer dann die Möglichkeit ein paar zusätzliche Dinge neben der eigentlichen Navigation (Pause/Start, Spulen funktioniert mittels der scrollbaren Timeline) einzustellen: Das Teilen des Videos, eine einfache Videobearbeitung oder auch das „Liken“ eines Videos als Favorit sind hier möglich. Das war es dann aber auch schon; denn beim Videoplayer handelt es sich de facto lediglich um die standardmäßige Google-App. Wer also auf der Suche nach einem Equalizer oder weiterführenden Einstellungen ist, muss an dieser Stelle leider enttäuscht werden. Alternativ steht natürlich wieder der Google Play Store als Quelle für Drittanbieter-Software zur Verfügung. Sehr empfehlenswert (weil gut und kostenlos) ist an dieser Stelle der VLC-Player zu erwähnen – einigen vielleicht schon als PC-Anwendung bekannt.
    Die Wiedergabe der Videos gestaltet sich relativ unspektakulär: Größere Videos benötigen teilweise einen kleinen Moment (siehe: „Gedenksekunden des Prozessors“ am Ende des Testberichts) bis sie gestartet werden; ansonsten gibt es an der Bildqualität nichts auszusetzen. Nur in Sachen Audio enttäuscht der verbaute Lautsprecher: Theoretisch wäre dieser zwar im Punkt „Lautstärke“ ausreichend; das Problem ist allerdings dass der Lautsprecher auf den obersten Stufen der Lautstärkeleiste teilweise extrem übersteuert und die Wiedergabe damit verzerrt. Da sich das absolut grauenhaft anhört ist man gezwungen, die Lautstärke recht stark zu drosseln was wiederrum dann eine zu leise Wiedergabe zur Folge hat – ein Teufelskreis. Sehr positiv lässt sich aber die Audiowiedergabe über das Sennheiser-Headset bewerten: Mehr als nur ausreichend laut (die Hälfte der Skala reicht locker aus) und ein schöner, kraftvoller Klang strömen aus den Kanälen – das stimmt dann wieder ein bisschen milde nach der Enttäuschung mit dem Lautsprecher.





    Nun zum Musikplayer: Dieser orientiert sich zu großen Teilen an der Anwendung die auch auf dem Idol 4 / Idol 4S zum Einsatz kommt. Und das ist dann nicht einfach nur ein normaler Musikplayer, sondern in der Tat gleichzeitig eine Art „mobiles DJ-Pult“. Klar, der Vergleich hinkt natürlich etwas, dennoch weist die Software diverse DJ-Funktionalitäten auf, die später auch nochmal kurz zur Sprache kommen werden. Doch zuvor soll es um die Grundfunktionen selbst gehen:
    Nach dem Start der App „Musik“ bekommt der Nutzer direkt die Musikbibliothek zu Gesicht. Hier kann in unterschiedlichen Kategorien (Titel, Alben, Interpreten, Abspiellisten sowie Genres) nach Dateien gesucht werden. Die Titel lassen sich hierbei entweder in Listenform oder als „Kachel“ anzeigen. Aufmerksamen Bildbetrachtern wird auf den Screenshots aufgefallen sein, dass jeweils recht neben dem Titel drei kleine, vertikal angeordnete Punkte zu sehen sind. Hierbei handelt es sich um Schnellzugriffe, die den jeweiligen Titeln ohne Umwege direkt zugeordnet werden können. Diese Schnellzugriffe wären: Als nächstes Abspielen, zur Abspielliste hinzufügen, Zum Ende der Warteschlange hinzufügen, Als Klingelton, Ausblenden, Löschen). Nach dem Klick auf den gewünschten Song öffnet sich ein neue Bildschirm, welcher im Hintergrund das jeweilige Album-Cover in Form einer Schallplatte darstellt. Unterhalb dieses Covers befinden sich die gewohnten Tasten zur Steuerung der Wiedergabe: Zurück, Stopp/Fortsetzen sowie Vorwärts. Links und rechts daneben befindet sich dann jeweils noch das „Like“-Icon (als Favorit markieren) sowie der Shuffle-Modus. Ganz unten in der Fußzeile des Bildschirms befindet sich die Zeitleiste, mit welcher der Nutzer innerhalb eines Titels scrollen kann. Oberhalb des Plattencovers listet das Gerät den Interpreten sowie den Titel des gegenwärtig laufenden Songs auf. Ganz oben in der Kopfzeile finden sich noch Icons zur Sperrung der Displaydrehung, eine Liste mit den im gewählten Ordner befindlichen Titeln sowie Schnellzugriffe für diverse Audio-Gimmicks. Diese gehören für mich aber zur „DJ-Funktion“, daher erfahrt Ihr weiter unten im Punkt „DJ-Funktionalität“ mehr darüber.


    Daher wären wir jetzt auch schon bei der Qualität der Wiedergabe sowie der Lautstärke. Im Headset-Modus zeichnet sich ein ähnliches Bild ab, wie wir es schon weiter oben beim Videoplayer sehen konnten: Die Wiedergabe gestaltet sich sehr kraftvoll auf hoher Qualität in Verbindung mit absolut ausreichend hoher Lautstärke. Auch hier lässt sich definitiv unterhalb der von der Software ausgegebenen Gehörschäden-Warnung hören, was natürlich sehr zu begrüßen ist. Stöpselt man jedoch das Headset ab, kommt schon gleich wieder Ernüchterung bezugnehmend auf den verbauten Lautsprecher zum Vorschein. Der wirkt einfach nicht nur schwach auf der Brust, sondern auf hohen Lautstärkestufen schlichtweg überfordert. Es scheint auch, als würde das tatsächlich an der verbauten Hardware liegen – zu kleine Öffnungen im Schutzgitter des Smartphones sind jedenfalls nicht ursächlich für diese Problematik.


    Achja – für mich unverständlich: Das Shine Lite mag ja kein Smartphone speziell für Musikliebhaber sein, aber auch beim Musikplayer zeigt sich wieder ganz deutlich, dass weder ganze noch halbe Sachen umgesetzt wurden. Das Gerät hat zwar augenscheinlich denselben Player spendiert bekommen der auch bei den beiden Flaggschiffen zum Einsatz kommt. Doch der Schein trügt – denn das Shine Lite muss gänzlich ohne Equalizer auskommen. Da stellt sich mir doch die Frage; ob man bei Alcatel an diesem Punkt die Präferenzen richtig gesetzt hat: Das Idol 4 / Idol 4S ist ein Flaggschiff-Gerät welches sich vor allem durch seinen Hang zur Audio-Wiedergabe auszeichnet, daher auch die besonders guten Lautsprecher. Das man diesem Modell dann noch einen DJ-Modus spendiert, ist nur konsequent. Doch warum bekommt ein Gerät welches in erster Linie auf junges Publikum ausgelegt ist eine DJ-Funktion, aber keinen vernünftigen Equalizer? Dabei handelt es sich um die Grundeinstellung bzw. die Individualisierbarkeit schlechthin… So muss der Nutzer eben mit dem Klangbild leben, das Smartphone und Headset in Kombination zeichnen; es sei denn man wechselt auch hier wieder auf eine Anwendung aus dem Play Store.



  • Verbindungen & Anschlüsse:





    Bei den Verbindungen und Anschlüssen hält sich das Shine Lite relativ bedeckt, wenngleich natürlich alle heut zu Tage üblichen Standards im bzw. am Gerät verbaut sind. Neben der LTE-Funktionalität der Kategorie 4 gibt es allerdings nicht unbedingt Standards, die einer separaten Erwähnung bedürfen, denn wirkliche Überraschungen im positiven Sinne darf man bei diesem Gerät – auch angesichts des Preises – nicht erwarten. Einen etwas negativen Geschmack hinterlässt die nur auf unterstem Standard vorhandene Anbindung an WiFi-Netze: Hier werden nur die Standards b/g/n unterstützt und dadurch auch nur im 2,4 GHz Netz. Das ist durchaus schade, denn vor allem wenn man seine mit dem Shine Lite geschossenen Bilder oder gedrehten Videos mobil in die Cloud laden möchte, macht sich die langsamere Anbindung doch negativ bemerkbar…das müsste zur heutigen Zeit doch definitiv auch nicht mehr sein.



    Die unterstützten Standards im Einzelnen:



    • - GSM-Frequenzen: 850 / 900 / 1800 / 1900 MHz
    • - 3G-Frequenzen: 850 / 900 / 1900 / 2100 MHz
    • - 4G-Frequenzen: 800 / 900 / 1800 / 2100 / 2600 MHz (Bänder 1 / 3 / 7 / 8 / 20 / 38)
    • - Micro SD Speicherkartenslot (offiziell bis zu 256 GB unterstützt)
    • - Single-SIM
    • - WiFi 802.11 b/g/n, Hotspot-Funktionalität
    • - Bluetooth 4.2 A2DP, LE
    • - A-GPS
    • - FM-Radio (Headset muss als Antennenkabel angestöpselt sein)
    • - Micro USB 2.0
    • - USB OTG



    Man sieht schon an der Länge der Liste, dass Alcatel hier eher auf “back to the roots” setzt. Wäre man jetzt besonders anspruchsvoll könnte man durchaus auch den fehlenden USB Typ C Anschluss bemängeln – doch wenn man bedenkt, dass bisher kein einziges in Europa erhältliches Alcatel-Gerät diesen Anschluss besitzt, relativiert sich das Ganze recht flott wieder.






    Extras:




    DJ-Funktionalität:





    Sehr verwundert war ich ehrlich gesagt über die Tatsache, dass Alcatel das Shine Lite augenscheinlich mit derselben Musik-App austattet, die bereits bei den beiden Idol 4 Modellen Anwendung findet. Warum? Nun, die beiden Idol 4 Geräte zeichnen sich ja durch ihren Faible für Musik aus. Das Shine Lite hingegen zielt mit dem edlen Äußeren und dem günstigeren Preis eher auf eine andere Zielgruppe.
    Aber gut – die Tatsache, dass dieselbe App zum Einsatz kommt ist durchaus zu begrüßen: Erstens kann diese Anwendung richtig viel (im Verhältnis zum Google Music-Player) und zweitens sieht das Ding richtig schick aus. Teile der DJ-Funktion lassen sich bereits im Hochformat des Musikplayers nutzen: Das Scratchen auf dem „Plattenteller“ sowie das Einspielen von Audio-Schnipseln mittels Shortcut.


    • - Scratchen: Funktioniert in Anbetracht des zurückhaltenden Prozessors erstaunlich gut. Kaum Verzögerungen beim Ansetzen des Fingers auf dem Plattenteller, sodass durchaus brauchbare Mix-Versionen mit etwas Übung entspringen können.
    • - Audio-Schnipsel: Zugegebenermaßen – eher ein nett gemeintes Gimmick als wirklich nützlich. Dem Nutzer stehen beim Aufrufen des Shortcuts insgesamt 12 verschiedene Sound-Files zur Verfügung, die in den laufenden Titel eingespeist werden können. Dazu zählt bspw. ein Horn, ein Pistolenschuss (für die Gaxta-Rappa unter uns ;) ) sowie diverse Zwischenrufe wie etwa „Hey DJ“ oder „Oh yeaaaah“. Wie gesagt….Gimmick eben.


    Interessant wird die DJ-Funktion tatsächlich erst, wenn das Gerät ins Querformat gedreht wird. Dann hat der Nutzer nämlich plötzlich zwei Plattenteller zur Verfügung, womit sich dann auch zwei Songs abspielen lassen. Das geschieht wahlweise einzeln oder auch parallel gemeinsam. Auch in diesem Modus sind prinzipiell alle Funktionen möglich, die man bereits im Hochformat zur Verfügung stehen hat. Komischerweise kann man in diesem Modus dann aber eine Art „Equalizer für Arme“ aktivieren: Mittels vier Frequenzbändern (Niedrig, mittel, hoch u. Lautstärke) kann der Nutzer geringen Einfluss auf die Wiedergabe nehmen. Das hat aber nicht wirklich spürbare Auswirkungen, im Falle der Lautstärke sogar negativen Effekt; denn dann kommen die Grenzen des verbauten Lautsprechers wieder deutlich zum Vorschein.
    Doch nicht nur der Equalizer ist als Zusatzoption im Querformat verfügbar. Es gibt (neben den bereits bekannten, einspielbaren Sound-Files) noch zwei weitere Optionen: „FX“ lässt insgesamt 16 Filter auf die Musik anwenden, welche dann mittels Fingerbewegung auf dem „Bedienfeld“ aktiviert und eingesetzt werden können. Weitaus interessanter ist dann der Modus „Drum Loop“. Dabei handelt es sich um insgesamt sechs verschiedene Drum-Lines, die auf die unterschiedlichen Musikstücke eingespielt werden können. Diese passen sich praktischerweise automatisch zu den bereits im Stück vorhandenen Drums an, sodass ohne großes Einwirken des Nutzers richtig fetzige Ergebnisse zu Tage kommen.


    Mit dieser Funktion sind also durchaus ein paar praktische und sinnvolle Anwendungen möglich; sodass hier auch wirklich anhörbare Ergebnisse zu Ohre kommen können. Dies erfordert allerdings etwas Übung und Zeit, die man als „Neuling“ dann in die Anwendung investieren muss. Ansonsten schlägt das Ganze nämlich ziemlich schnell in Frust um.







    Kalender:





    Bei der Kalender-App des Shine Lite geht Alcatel kein “Risiko” ein und setzt stattdessen auf die standardmäßige Google-Anwendung. Da sich bei dieser Anwendung in der letzten Zeit nichts verändert hat und ich vor kurzem das Idol 4S bei mir zum Test hatte, erlaube ich mir an dieser Stelle den Text aus dem früheren Bericht zu übernehmen. Wie gesagt – derselbe Hersteller, dieselbe App und somit keinerlei Unterschiede. Die Screenshots stammen selbstverständlich vom Shine Lite.


    Die Ansicht des Kalenders kann in verschiedenen Ansichten erfolgen: Terminübersicht, Tag, 3 Tage, Woche oder Monat. Je nachdem, welche Ansicht vom Anwender gewählt wird, wird auch der Detailgrad der eingetragenen Termine und Ereignisse visualisiert. In der Praxis bedeutet das, dass man in der Monatsübersicht zum Beispiel nur den Titel von Terminen an den jeweiligen Tagen erkennen kann. Nutzt man hingegen die Tagesansicht, wird neben dem Titel ggf. auch ein Vorschaubild sowie die hinterlegten Details des Termins direkt angezeigt.



    Grundsätzlich unterscheidet die Anwendung zwischen drei unterschiedlichen Ereignis-Typen:


    • - Ziel
    • - Erinnerung
    • - Termin



    Bei der Anwahl von „Ziel“ bietet Google im darauffolgenden Bild die Möglichkeit, zwischen unterschiedlichen Zielen (Sport, Neues lernen, Familie und Freunde, Zeit für mich, Mein Leben organisieren) zu wählen. Nach der Auswahl der entsprechenden Kategorie werden dann noch dazu passende Vorschläge unterbreitet – man kann hier natürlich auch ein benutzerdefiniertes Ereignis anlegen. Anschließend geleitet der Assistent durch die verschiedenen Punkte, die für die Erstellung des Events nötig sind (Regelmäßigkeit, gewünschte Tageszeit, etc.). Man kann also festhalten: Bei der Kategorie „Ziel“ handelt es sich faktisch einfach nur um einen Termin-Einrichtungsassistent, der dazu recht hübsch animiert ist. Wer’s braucht…


    „Erinnerungen“ bieten eine abgespecktes Spektrum der Termine: Neben dem möglichen Titel kann hier noch die Dauer (ganztätig – ja / nein; fixe Uhrzeit) sowie die Wiederholungsfunktion festgelegt werden.


    Hinter den „Terminen“ versteckt sich dann letztlich die normale, umfangreiche Funktion vom Anlegen individueller Meetings & Co. Felder wie Titel, Dauer, Ort, Benachrichtigung, Gäste, Terminfarbe, Notiz oder auch Anhänge können hier definiert werden.

  • Radio:




    Auch ein Radio hat Alcatel dem Shine Lite spendiert. Dieses funktioniert – wie gewohnt – ausschließlich mit angeschlossenem Headset, welches während des Betriebs als Antenne fungiert. Die Wiedergabe von Titeln kann allerdings sowohl über das Headset als auch über den Lautsprecher des Smartphones erfolgen. Da das mitgelieferte Headset eine unterirdische Leistung abliefert (siehe oben), wurde auch dieser Test mit meinem eigenen Sennheiser In-Ear Headset durchgeführt.
    Die Wiedergabe über das Headset erfolgt in ausreichend hoher Lautstärke und guter Qualität. Bei Erreichen von 75% Lautstärke erscheint eine Meldung im Display des Geräts welche auf mögliche Schädigungen des Gehörs durch zu laute und dauerhafte Musik hinweist. Nett gemeint, dürfte aber beim Radio eher nicht vorkommen; denn hier ist die Lautstärke auf einem niedrigeren Level als im Betrieb mit dem Musikplayer. Nach dem ersten Einstecken des Headsets kann ein automatischer Sendersuchlauf vom Nutzer angestoßen werden. Über das Shortcut oben rechts werden dann die gescannten Sender aufgelistet – leider nur mit der jeweiligen Frequenz und ohne Sendernamen.
    Hat man dann die Wiedergabe eines Senders gestartet kann dieser mittels eines einfachen Klicks auf den Stern als Favorit (max. 6 Sender möglich) hinterlegt werden. Ein Wechsel zwischen den Favoriten-Sendern ist dann direkt im Hauptbildschirm des Radios möglich.
    Etwas schade ist die Tatsache, dass die Radio-App durchaus leicht in der Funktionalität eingeschränkt ist. Ich kenne es von anderen Modellen / Herstellern, dass man aus der Radio-Anwendung normalerweise noch Audio-Aufnahme mitschneiden kann. Das ist beim Shine Lite leider nicht möglich.


    Dennoch: Das integrierte Radio erledigt seinen Job gut – den positiven Eindruck schmälert nur das absolut grauenvolle Headset aus dem Lieferumfang. Dann lieber das Headset wegsparen, das Gerät günstiger anbieten und der Nutzer kauft sich sein eigenes Wunschprodukt bzw. nutzt ein bereits vorhandenes Headset weiter. Übrigens: Auch die Wiedergabe über den integrierten Lautsprecher geht im Radio-Modus in Ordnung: Die Lautstärke würde ich dabei allerdings eher auf dem Niveau von „befriedigend“ einordnen, die Qualität auf „gut“. Ein Verzerren bei der Wiedergabe so wie das bspw. beim Musik- oder Videoplayer oder teilweise sogar bei der Wiedergabe von Systemsounds (Klingeltöne) vorgekommen ist, ließ sich hier nicht reproduzieren.






    Fingerabdruckscanner:





    Immer mehr Smartphones haben gegenwärtig einen Fingerabdruckscanner verbaut; doch nur wenigen Nutzern ist überhaupt bekannt, wofür dieser in der Realität bereits eingesetzt werden kann. Die Fähigkeiten reichen nämlich über ein normales „Anmelden“ des Benutzers am Gerät weit hinaus; so kann mittels Fingerabdruckscanner beispielsweise schon bei ebay eingekauft werden, bei PayPal eine Zahlung verifiziert werden oder auch mittels Hinterlegung von verschiedenen Fingerabdrücken auch jeweils unterschiedliche Aktionen nach dem Entsperren ausgeführt werden. Und genau dieser letzte Punkt ist etwas, was ich beim Shine Lite bereits nach extrem kurzer Zeit sehr zu schätzen gelernt habe.
    Das „normale“ Entsperren des Geräts wird vermutlich von den meisten Nutzern mittels des Zeigefingers ausgeführt werden – das bietet sich aufgrund der Lage des Scanners und der gewöhnlichen Bedienung des Geräts einfach an. Zusätzlich hat nun aber der Nutzer die Möglichkeit noch weitere Finger als „Profil“ anzulegen und diesen dann auch direkt eine entsprechende Funktion zuweisen zu können. Für diese Aktion kann prinzipiell jede auf dem Gerät installierte Anwendung (auch Drittanbieter-Software aus dem PlayStore) genutzt werden. Das klappt in der Praxis hervorragend und genau das war auch der Hauptgrund, warum mir diese Funktion wohl so schnell ans Herz gewachsen ist: „Neue Funktion?“ … „Cool, gleich mal ausprobieren…!“ … „boah, das klappt sogar wie gedacht – richtig toll!“. Das beschreibt wohl das erste „Kennenlernen“ zwischen dem Scanner und mir recht gut.
    Ebenfalls klasse: Aktiviert man beim Shine Lite die Entsperrung mittels Fingerabdruck wird gleichzeitig um die Festlegung einer alternativen, sicheren Sperr- und Entsperrmethode gebeten. Das einfach aus dem Grund, falls der Abdruck – aus welchen Gründen auch immer – vom Scanner nicht mehr erkannt werden kann. Dann hat man noch eine Entsperrmöglichkeit ohne das Gerät direkt auf Werkszustand bringen zu müssen. Doch der eigentliche Clou der Geschichte kommt ja erst noch: Ich habe mich als Alternative für eine vierstellige PIN entschieden. Diese PIN wird nun auch abgefragt, wenn man das Gerät komplett neu startet, also bootet. Und diese Abfrage erfolgt dann sogar bevor das eigentliche Betriebssystem geladen wird – anders als das ja bei der Eingabe der regulären SIM-Karten PIN der Fall ist. Das erhöht den Sicherheitsstandard natürlich nochmal deutlich – klasse!


    Bei der alltäglichen Nutzung des Shine Lite kam es kein einziges Mal zu einer fehlerhafter „Erkennung“ des Fingerabdrucks. Der Scanner reagiert dabei relativ schnell auf den lediglich auf den Sensor aufgelegten Finger, d. h. es sind keine zusätzlichen Aktivitäten (Tastendruck oder ähnliches) vom Nutzer für die Entsperrung notwendig; was natürlich den Komfort nochmal deutlich steigert.





    Fazit:





    Eins vorweg: Das Shine Lite hat es mir im Laufe des Testbetriebs tatsächlich nicht leicht gemacht. Genauer gesagt könnte das sogar die wohl schwierigste Beurteilung werden, die ich bisher treffen musste. Warum? Nun, das Gerät macht es dem potenziellen Nutzer definitiv nicht einfach. Auf der positiven Seite steht beim Shine Lite ganz klar die absolut hochwertige Verarbeitung und die edle Optik. Das Gerät könnte in Sachen Preispunkt ohne Murren auch 2-3 Level weiter oben auf der Preisliste angesetzt werden. Das würde allerdings nur klappen, wenn das Innere des Geräts dann auch zum Äußeren passt. Und genau das ist mitunter das größte Problem des Shine Lite: Alcatel spendiert dem Gerät nämlich nur Hardware die heut zu Tage maximal in der unteren Mittelklasse angesiedelt werden kann – ich persönlich würde das Gerät bei 75% der Spezifikationen sogar eher in die Einsteigerklasse platzieren. Der Flaschenhals des Geräts liegt für mich ganz klar beim verbauten MediaTek Prozessor. Dabei handelt es sich um einen Quad-Core Prozessor mit 64bit Struktur und 1,3 GHz Taktung pro Kern; im Grunde genommen also eine ähnliche Konfiguration wie man sie vom Snapdragon 410 kennt, welcher ja im kleinen Idol 3 Modell aus dem vergangenen Jahr (!) zum Einsatz kam. Und eben dieses Modell lief mit diesem Prozessor deutlich smoother und war unter anderem auch dazu in der Lage, Full HD Videos aufzunehmen. Das nur als Veranschaulichung, warum ich den Prozessor für mich persönlich als größtes Manko sehe. Dazu kommt, dass bekanntermaßen der Support bei MediaTek bzgl. künftigen Android-Updates eher zögerlich im Vergleich zu Qualcomm-SOCs ist. Auch aus diesem Grund halte ich die Nutzung von MediaTek Prozessoren für den völlig falschen Weg. Hier sollte Alcatel ganz dringend nochmal darüber nachdenken, ob man den seit 2015 durchweg positiv ausgebauten Ruf bzgl. neu vorgestellten Smartphones nun tatsächlich wieder leichtfertig aufs Spiel setzen möchte.
    Dazu kommt, dass das Gerät softwaretechnisch über Funktionen nicht verfügt, die man aber von früheren Smartphones aus dem Hause Alcatel kennt und zu schätzen weiß: Double-Tap-to Awake auf das Display: Fehlanzeige! Separater Menüpunkt für die Notification-LED: Fehlanzeige! Regelbare Beleuchtung für die Sensortasten unterhalb des Displays? Fehlanzeige! Durch den Nutzer manuell zuschaltbare OnScreen-Navigationsleiste? Fehlanzeige! Umfangreicher Equalizer im sonst 1:1 von den Idol 4 Modellen übernommenen Musikplayer? Fehlanzeige! Und ich könnte noch minutenlang so weiter machen…


    Ungeachtet dessen, ist das Shine Lite deshalb natürlich jetzt kein Gerät, welches man auf jeden Fall meiden sollte – im Gegenteil: Setzt Alcatel an den zuvor genannten (Software-) Kritikpunkten an, hat das Gerät noch enorm viel Potenzial nach oben! Wer außerdem seinen Fokus durchaus mehr in Richtung Design und guter Verarbeitung sucht und sich indes weniger aus den technischen Eigenschaften macht; der könnte mit dem Shine Lite durchaus einen zuverlässigen Partner an die Hand bekommen.


    Zusammenfassend lässt sich also sagen: Style und Verarbeitung stehen bei Euch vor aktuellster Technik? Dann solltet Ihr Euch das Shine Lite mal näher anschauen. Wie immer empfehle ich, das Gerät vor dem Kauf – wenn irgendwie möglich – zunächst live in Augenschein zu nehmen, um etwaigen Enttäuschungen bereits vorab zu entgegnen. Wobei ich mir relativ sicher bin, dass Euch das Gerät beim ersten Kontakt zunächst mal positiv überraschen wird. ;)






    Vorteile:





    • - sehr hochwertige Verarbeitung und Materialwahl: Das 2.5D Glas auf der Front und der Rückseite hinterlassen – in Verbindung mit dem umlaufenden Metallrahmen – einen sehr hochwertigen Eindruck. Das Gerät könnte aus diesen Gesichtspunkten durchaus auch ein bis zwei Preislevel höher vermutet werden, als es momentan zu erwerben ist.
    • - Fingerabdruckscanner: Das Shine Lite ist das erste Alcatel-Gerät auf dem deutschen Markt, welches über einen Fingerabdruckscanner verfügt. Umso verwunderlicher ist es, dass dieser nicht einfach „nur“ zum Entsperren des Displays genutzt werden kann (funktioniert übrigens durch einfaches Auflegen des Fingers auf den Sensor – kein zusätzlicher Tastendruck notwendig!); sondern auch Anwendungen lassen sich damit starten. Dies geschieht, in dem mehrere unterschiedliche Fingerabdrücke im Gerät eingelesen werden. Jedem Abdruck kann später eine Anwendung zugeordnet werden, die unmittelbar nach dem Auflegen des Fingers startet – klasse!
    • - Fingerabdruckscanner / Geräteschutzfunktion: Ist der Fingerabdruckscanner „aktiv“, verlangt das Gerät gleichzeitig die zusätzliche Eingabe einer PIN, um das Gerät notfalls auch damit entsperren zu können. Vorteil: Das Gerät fordert diese PIN auch unmittelbar nach dem Gerätestart an und – jetzt kommt der Clou an der Geschichte: BEVOR das Gerät überhaupt bootet und das Betriebssystem hochfährt. Damit hat man in der Tat einen sehr wirksamen Schutzmechanismus geschaffen. Ein sehr interessanter Gedanke, der mir sehr gut gefällt.
    • - Kamera: Das Shine Lite überrascht mit einer – gemessen am zu erwartenden Preis- / Leistungsverhältnis – sehr guten Kamera, welche dank des guten LED-Lichts auch in Situationen mit wenig Helligkeit durchaus brauchbare Bilder auf den Speicher bannt.




    Nachteile:





    • - Beleuchtung der Sensortasten unterhalb des Displays lässt sich nicht manuell konfigurieren und eine automatische Regelung der Beleuchtung mittels verbauten Helligkeitssensor ist seitens Alcatel nicht softwareseitig implementiert. Man tastet in schlecht beleuchteter Umgebung quasi ins Leere bzw. „auf gut Glück“.
    • - Kein „Double-Tap-to-awake“ integriert: Das Display lässt sich nicht mittels Doppeltipp aktivieren / deaktivieren. Stattdessen muss das Gerät wahlweise über die Power-Taste aktiviert oder gar komplett über den Fingerprintscanner entsperrt werden. Unpraktisch!
    • - Das Gerät genehmigt sich auch bei normaler Bedienung im Alltag gelegentlich die ein oder andere Gedenksekunde bspw. beim Aufrufen des Kalenders, des Browsers oder auch speziell der Galerie; sofern diese aus dem Kamera-Interface heraus gestartet wird.
    • - der verbaute Lautsprecher überzeugt nicht: Die Lautstärke wäre zwar prinzipiell in Ordnung, leider übersteuert dieser auf den obersten Lautstärke-Leven extrem, was eine blechernde bzw. kratzende Soundausgabe zur Folge hat
    • - das mitgelieferte Headset entspricht in Bauform und Leistung nicht mehr dem heutigen Standard: Es handelt sich um ein Headset mit „normalen“ Ohr-Einsätzen, also kein In-Ear Gerät. Somit ist der Nutzer auf eine Größe beschränkt und kann das Headset nicht nach eigenem Empfinden anpassen. Ein Positives hat das Ganze dann aber: Man verpasst nichts, denn weder bei der Qualität noch bei der Lautstärke reißt einen das Headset vom Stuhl…
    • - Videoaufnahmefunktion: Das Gerät unterstützt lediglich das Aufnehmen von Videos in HD-Auflösung. Da ich im Shine Lite in Sachen „Kamera“ dieselbe Hardware vermute, die auch im Idol 4 zum Einsatz kommt, kann diese Beschränkung eigentlich nur am verbauten Prozessor liegen – sehr schade, da absolut nicht mehr Stand der Technik.
    • - Anfälligkeit für Kratzer u. Fingerabdrücke: So schön das Gerät auch aussieht – mindestens genauso anfällig gegenüber Fingerabdrücken und Kratzern ist das Gerät leider. Mein Testgerät hatte schon die ein oder andere Blessur davongetragen; wie man vermutlich auf ein paar Bildern gut erkennen kann. Die Nutzung der – glücklicherweise – im Lieferumfang befindlichen Schutzhülle ist also dringend zu empfehlen!

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