Telekom Umstellung auf "POTS"

  • Genau darum gehts ja - wenn ich nicht zu IP gezwungen werden - alles gut.


    Mit "nicht sehen" meine ich, dass ich die Technik nicht bei mir sondern auf Telekom Seite
    haben will.


    Aber momentan scheint es noch niemanden mit POTS zu geben - entweder macht es die Telekom dem Anschlussinhaber nicht bekannt oder sie setzt es noch nicht ein. Wundert mich nur, dass POTS in der HVSt drin ist und der Weg über den grauen Anschlusskasten Analog laufen soll. Aber gute - letztlich soll sich am Endpunkt nix ändern und das Ziel wäre damit erreicht.

  • Zitat

    Original geschrieben von kofferroland
    (...) dass POTS in der HVSt drin ist und der Weg über den grauen Anschlusskasten Analog laufen soll (...)


    Mich stört (und wundert) das nicht. Funktionieren soll es (weiterhin so gut wie es bisher gelaufen ist), und ausfallen soll es nicht.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Ich will es mal so sagen: an den Spezifikationen für eine Schnittstelle a/b HKZ ändert es nichts, ob sie in eine ISDN-Großanlage in einem ehemaligen Relais-Wählersaal eingebaut ist oder in eine "ich stehe hier für schnelles Internet" Plakatwand an der nächsten Kreuzung. Wenn von da wo das Endprodukt Leitungsschnittstelle erzeugt wird, die letzte Meile sogar auf eine letzte Viertelmeile verkürzt wird, ist das sogar ein kleiner Vorteil. Da will man nicht ernsthaft dem tollen 300/75er Btx nachtrauern, oder ?


    Auch in der zentralen Ortsvermittlungsstelle lief die Technik nicht ohne Spannung. Für deren Ausfall kann man in das graue Sideboard genauso schön eine USV einbauen wie einen Dieselgenerator in das Amtsgebäude. Letztendlich bringt die Dezentralisierung konzeptionell sogar mehr Ausfallsicherheit (wie geschickt man das in der Praxis umsetzt, wird sich weisen).


    Die Alternative, den Kunden ein Museumsbetriebsnetz im zentralen Amtsgebäude vorzuhalten, steht jedenfalls nicht zur Diskussion. Dort technisch überholt die Intelligenz künstlich zu konzentrieren und gewohnt weiter mit dummen Kabeln zur ersten TAE zu gehen, wäre Unfug.


    Das Teufelszeug "Zukunft" gab es in den Vermittlungsstellen schon während und vor der ISDN-Zeit. Herren mit Kaiserwilhelmbärten und Ärmelschonern, die mit Monokeln in Fraktur geschriebene "Löthkolben-Diensttvorschrifften ihrer Majestät studiren" gibt es dort schon lange nicht mehr - diesen Kehraus besorgt nicht erst die Glasfaser zum Schrank an der Ecke.

    meine Einschätzungen zu VIP-SIM-Nummern und vielen anderen TK-Themen (mit dem Schwerpunkt Beschaffung von TK-Anlagen) gab es seit November 2012 auch auf http://www.telthies.de - wegen Implementierung der DSGVO pausiert dieses Angebot

  • Na ja ich werde in den Chor der Lobpreisungen der neuen Technik sicher nicht mit einstimmen.


    Wie Recht ich mit meiner Skepsis habe sieht man allein schon am bundesweiten Angriff auf die Router der Telekom. Klar kann das auch passieren, wenn die Technik in der Vermittlungsstelle angegriffen wird - nur werde ich mich darum dann nicht kümmern brauchen !


    Gleiches Thema wie das fehlgeschlagene Update für die Apple Watch - eine Uhr, die ein Softwareupdate bekommen muss, damit sie funktioniert. Umständlicher gehts wohl wirklich nicht. Früher hat man alle paar Jahre eine Qualitätsbatterie eingesetzt und die Uhr ist einfach gelaufen und gut.


    Aber back to Topic. Laut Teltarif wird wohl POTS schon im Hintergrund installiert - ohne
    Kommunikation beim Endkunden. Ich gehe insofern davon aus, dass POTS sowohl Impulswahlverfahren als auch 56 K Modems nach wie vor unterstützt.


    Ist ja eh nur beschränkter Aufwand, den man bei der Konstruktion einer solchen POTS Karte
    zusätzlich hat. Dafür kann man die gute alte Technik wie bisher weiter versorgen.


    Gut so !

  • Überlegt doch mal, was wurde vorher gemacht? Auch die digitalen Vermittlungsstellen waren vollständig kompatibel und wurden Stück für Stück recht unbemerkt umgestellt.

  • Zitat

    Original geschrieben von telthies
    Auch in der zentralen Ortsvermittlungsstelle lief die Technik nicht ohne Spannung. Für deren Ausfall kann man in das graue Sideboard genauso schön eine USV einbauen wie einen Dieselgenerator in das Amtsgebäude. Letztendlich bringt die Dezentralisierung konzeptionell sogar mehr Ausfallsicherheit (wie geschickt man das in der Praxis umsetzt, wird sich weisen).


    Ich habe jahrelang bei der Telekom in der Vermittlungstechnik gearbeitet, schon zu der guten alten Analogzeit mit den grossen Wählersäälen.


    In einer einzigen Vermittlungsstellen von den 35, die in unserem Bereich lag, war eine NEA verbaut und zwar auch nur weil die direkt in der Niederlassung war und da einiges andere auch dran hing.


    In keiner einzigen Ortsvermittlungsstelle waren Diesel-Aggregate vorhanden, sondern ausschliesslich eine USV mit Batterieraum daneben. Die hielten max. 3 Std.
    In der Zeit konnte die fahrbare NEA in Betrieb sein - die auf einem grossen LKW-Anhänger vor die Türe gestellt wurde und dann per vorhandene Einspeisepunkte das Gebäude mit Strom versorgen.


    In meiner ganzen Zeit hab ich das einmal erlebt, weil ein Trottels-Baggerfahrer das Stromkabel vor der Türe rausgerissen hat.


    Durch die Digitalisierung sind von den 35 Ortsvermittlungstellen damals bei uns 33 aufgeben worden und nur noch 3 Digital-Zentralrechner aufgebaut, alle anderen Ortsnetze wurden daran per Leitungskonzentratoren angebuden.
    Ein Grossteil der Gebäuse sind heute nicht mal mehr im Besitz der Telekom, die sind da nur noch Untermieter.

  • Ich kenne einige Vermittlungsstellen-Gebäude (vom Immobilienmarkt, da kann man bis auf ein einziges belegt verbliebenes Räumchen alles mieten) und wollte meinen Einwurf auch nicht so verstanden wissen, daß da überall Operationssaal-Notstromversorgungen in den Startblöcken mit den Hufen scharren würden.


    Sondern vielmehr so, daß es eine naive Vorstellung ist, der Umstieg auf VoIP sei nun endlich die langersehnte nächste biblische Plage, als verzögerter Y2K-Crash allen Überlebenden des Inkakalender-Überlaufes als Mahnung gesandt. Es wäre eine maßlose Glorifizierung der Analog-und-ISDN-Ära, zu glauben, daß bislang jede einzelne Stöpselklinke des Fräuleins vom Amt von der persönlichen Leibgarde ihrer kaiserlichen Majestät beschützt worden wäre. Und ebenso weltfremd, anzunehmen, daß nunmehr der Satan persönlich mitsamt den subversivsten Tücken der Technik die in unserer Galaxie aufzutreiben waren das Kommando auf der Titanic übernommen hätte.


    Ein ungeschickter Baggerfahrer bleibt ein ungeschickter Baggerfahrer, und ein durchtrenntes Kabel leitet - egal ob Kupfer oder Glasfaser - garnichts mehr, weder Nullen und Einsen mit abgerundeten Kanten noch sechseckige. Lediglich die Wirkung des Baggerfahrerungeschicks kann sogar geringer werden, je verteilter die Intelligenz im Netz ist. Sonst ändert sich (zum Leidwesen aller Verschwörungstheoretiker) praktisch N-I-C-H-T-S. Auch wenn ich persönlich mir gut vorstellen kann, daß Alfred E. Neumann an 1TR114 ein bißchen mitgeschrieben hat. Aber davon geht die Welt nicht unter. Also weder wenn es so wäre, noch davon, daß ich es mir vorstellen könnte ;-)

    meine Einschätzungen zu VIP-SIM-Nummern und vielen anderen TK-Themen (mit dem Schwerpunkt Beschaffung von TK-Anlagen) gab es seit November 2012 auch auf http://www.telthies.de - wegen Implementierung der DSGVO pausiert dieses Angebot

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