Roller gekauft, auf der Heimfahrt liegen geblieben

Hallo zusammen,

Ich habe kürzlich von privat einen Roller gekauft. Zunächst war alles in Ordnung, bis dann nach knapp 50 km das Fahrzeug anfing zu rauchen, kein Gas mehr nahm und liegen geblieben ist. Ich habe darauf hin den Verkäufer angerufen und vermute aufgrund seiner Äußerung “gekauft wie gesehen“, dass er von dem anstehenden Defekt wusste. Dazu passt auch, dass er mich danach stets weggedrückt hat.

Vermutlich dürfte es sich um einen Motorschaden handeln, so zumindest die erste Diagnose eines Freundes, der sich einigermaßen damit auskennt.

Ich schätze, dass keine Möglichkeit besteht den Kaufvertrag anzufechten, da wir einen ADAC Kaufvertrag unterschrieben haben, der eine Gewährleistung ausschließt. Oder gibt es da eventuell doch noch Hoffnung?

Schöne Grüße

Simon

PS.: mit ist inzwischen vollkommen bewusst, dass der Kauf eine sehr dumme Entscheidung war und ich ärgere mich auch über mich selbst. Von Antworten in die Richtung “selbst schuld“ und dergleichen bitte ich daher abzusehen, das bringt mich in der jetzigen Situation nicht weiter.

Zitat

Wenn das Moped als intakt verkauft wurde, um es im entsprechenden Zustand fahren zu können und nicht etwa als Ersatzteilspender auszuschlachten.

Ja, es wurde als intakt verkauft. Ich glaube, dass es der Verkäufer wusste, aufgrund der folgenden Sachverhalte:

1) er hatte sich den gleichen Roller (gleiches Baujahr, gleiches Fabrikat) nochmal gekauft, der Stand bei ihm in der Garage.

2) Der Roller geht nach knapp 50 km am gleichen Tag kaputt

-3) seine Reaktion “gekauft wie gesehen“ und das anschließende wegdrücken

4) im Motorraum fehlen Schrauben

-5) sein Hinweis ich sollte nicht schneller als 120 km/h fahren (der Roller hat eine eingetragene Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h), da der Roller längere Zeit gestanden hat.

Das sind nur halt alles keine richtigen Beweise, allerhöchstens eventuell Anscheinsbeweise.

Zitat

Original geschrieben von stanglwirt
Um welche Summe geht es denn? Letztlich wird das alles schwierig zu beweisen sein.
Schaut so aus, als hätte sich der Verkäufer aus zweimal Schrott einen halbwegs fahrbaren Roller für sich selbst gebastelt und den Rest verkauft
Wahrscheinlich hat er gemeint, dass seine Bastelei länger als 50km hält.

Der Roller lag knapp unter 1.000 €.

Ich habe gerade mit einer Anwaltskanzlei telefoniert, die sagten mir, die einzige Chance wäre der Nachweis einer arglistigen Täuschung. Als Tipp wurde mir gegeben, ich solle mal bei den Werkstätten anrufen, bei denen der Roller zuletzt repariert worden ist. Eventuell war der Roller dort zur Diagnose und der Schaden wurde da dokumentiert.

Ansonsten schaut es aber sehr schlecht aus

Ich buche das unter Lehrgeld und kaufe künftig nur noch vom Händler. Bei Autos mache ich das sowieso so, dachte nur (naiverweise) an einem Roller könnte eine Reparatur nicht so aufwendig sein. Dabei hatte ich aber auch mehr die theoretische Überlegung, wenn etwas in den nächsten Monaten kaputt gehen sollte, dass der Roller direkt defekt ist, davon war ich nicht ausgegangen...