EU-Roaming ab 15.6.2017: Fair Use Policy

  • Zitat

    Original geschrieben von DARKHALF
    Exakt sooo ist es ... :top:


    Dafür sind die Roaming-Großhandelspreise zu hoch. Sie sollen ab 15. Juni 2017 auf 4 Cent pro Gesprächsminute, 1 Cent pro SMS und 0,85 Cent pro Megabyte gesenkt werden. Das ist zu hoch und die Preise sollen bis 30. Juni 2022 gelten.


    Ich klaue mal von teltarif:
    Heute kostet der Verbrauch von 1 GB im EU-Ausland für den Anbieter mehr als 50 Euro netto. Gewährt ein Anbieter seien Kunden beispielsweise pro Monat 100 Minuten, 100 SMS und 100 MB Nutzung im EU-Ausland und der Kunde nutzt das Angebot aus, so liegen die Kosten für den Anbieter heute bei 12 Euro netto.


    Im kommenden Jahr würde das gleiche oben genannte Paket dann statt 12 Euro netto im Einkauf nur noch 6,35 Euro netto für den Anbieter kosten. Der in Deutschland angebotene Tarif muss jedoch ab 15. Juni 2017 im EU-Ausland ohne Aufschläge gelten.


    Das hieße, dass beispielsweise der All-Net & Surf Flex von GMX für den Provider zu einem echten Kostenrisiko werden kann. Im Preis von 6,99 Euro sind monatlich 300 Gesprächsminuten (oder SMS) und 2 GB Daten enthalten. Nutzt der Kunde diese Inklusivleistungen nun statt in Deutschland einen Monat lang in Spanien, so müssten hier nach den neuen Konditionen 17 Euro (netto) für die Datenübertragung und 12 Euro (netto) für die Telefonie in Richtung Spanien überwiesen werden. Somit entstehen dem Provider 29 Euro (netto) Kosten für einen Tarif, der den Kunden 6,99 Euro brutto kostet.


    Eine Option wäre ein weiteres Absenken der Großhandelskosten. Doch - um beim Beispiel des GMX-Tarifs zu bleiben - müssten die Kosten extrem fallen, damit die Anbieter durch Roaming ihrer Kunden nicht drauflegen. Ausgehend von 2 GB Datenvolumen und den genannten Grundkosten von 6,99 Euro brutto müsste der Daten-Großhandelspreis auf 0,029 Cent netto fallen - ohne dass der Anbieter Gewinn gemacht hat oder dass der Kunde die 300 Einheiten für Telefonie genutzt hat, die weitere Kosten verursachen. Faktisch würde das ein Abschaffen der Großhandelskonditionen bedeuten.


    vgl.: der ganze Artikel
    Da ist auch mit Mischkalkulation nicht mehr viel zu machen, wenn 1 Monat im Roaming ein Vielfaches des Grundpreises kostet. Sicher, nicht jeder Kunde ist dauerhaft im Ausland, aber die Gefahr bestünde, dass auch die schon hohen deutschen Tarife weiter steigen, damit die Kalkulation wieder aufgeht.

  • Zitat

    Original geschrieben von wolfbln
    [...]
    Das hieße, dass beispielsweise der All-Net & Surf Flex von GMX für den Provider zu einem echten Kostenrisiko werden kann. Im Preis von 6,99 Euro sind monatlich 300 Gesprächsminuten (oder SMS) und 2 GB Daten enthalten. Nutzt der Kunde diese Inklusivleistungen nun statt in Deutschland einen Monat lang in Spanien, so müssten hier nach den neuen Konditionen 17 Euro (netto) für die Datenübertragung und 12 Euro (netto) für die Telefonie in Richtung Spanien überwiesen werden. Somit entstehen dem Provider 29 Euro (netto) Kosten für einen Tarif, der den Kunden 6,99 Euro brutto kostet.


    [...]


    Nun in deinem Beispiel frisst dieser Kunde erstmal alles auf und 5-10 anderen Kunden die so gut wie nichts verbraucht haben eben auch.
    Die Frage ist irgendwann mal wieviel derartige "gefrässige" Kunden der Anbieter im Allgemeinen verkraftet bevor dieser auch an den anderen nichts mehr verdient bzw. zusetzt.
    Deshalb die Mischkalkulation.


    -bas-

    Im Norden zuhause:
    54° 47' 24.10"N, 9° 25' 45.70"E
    -------------------------------
    Vodafone Callya Smartphone Special/Fonic/T-xtra/

  • Zitat

    Original geschrieben von wolfbln
    Nutzt der Kunde diese Inklusivleistungen nun statt in Deutschland einen Monat lang in Spanien, so müssten hier nach den neuen Konditionen 17 Euro (netto) für die Datenübertragung und 12 Euro (netto) für die Telefonie in Richtung Spanien überwiesen werden. Somit entstehen dem Provider 29 Euro (netto) Kosten für einen Tarif, der den Kunden 6,99 Euro brutto kostet.


    Man darf aber nicht vergessen, dass sich auch die Einnahmenseite ändert. Da auch die Reisenden aus allen anderen EU-Ländern keine Zuschläge zahlen müssen, werden auch diese in Deutschland nicht mehr die Daten deaktivieren. Somit erhalten die drei deutschen Netzbetreiber die Einnahmen von all diesen Gästen zu den teuren Großhandelspreisen abgerechnet.


    Wenn z.B. die Deutschen im EU-Ausland 3000 TB verbrauchen und die EU-Gäste 3000 TB in Deutschland, bringt das den deutschen Netzbetreibern in der Summe fast keine Zusatzkosten/Einnahmen, unabhängig vom Preis. Die richtigen Kosten oder Einnahmen entstehen nur für den unausgeglichenen Teil, der aber wesentlich kleiner ist als die Gesamtmenge der verbrauchten Roamingleistungen. Die Zusatzkosten, wenn es die überhaupt gibt, sind für die Netzbetreiber nicht so hoch, wie es auf den ersten Blick aussieht. Die Provider, die keine Einnahmen von den Roaminggästen erhalten, sind da natürlich schlechter als die drei Netzbetreiber und deren Marken/Töchter gestellt.

  • Zitat

    Original geschrieben von peterdoo
    Man darf aber nicht vergessen, dass sich auch die Einnahmenseite ändert. Da auch die Reisenden aus allen anderen EU-Ländern keine Zuschläge zahlen müssen, werden auch diese in Deutschland nicht mehr die Daten deaktivieren. Somit erhalten die drei deutschen Netzbetreiber die Einnahmen von all diesen Gästen zu den teuren Großhandelspreisen abgerechnet.


    Wenn z.B. die Deutschen im EU-Ausland 3000 TB verbrauchen und die EU-Gäste 3000 TB in Deutschland, bringt das den deutschen Netzbetreibern in der Summe fast keine Zusatzkosten/Einnahmen, unabhängig vom Preis. Die richtigen Kosten oder Einnahmen entstehen nur für den unausgeglichenen Teil, der aber wesentlich kleiner ist als die Gesamtmenge der verbrauchten Roamingleistungen. Die Zusatzkosten, wenn es die überhaupt gibt, sind für die Netzbetreiber nicht so hoch, wie es auf den ersten Blick aussieht. Die Provider, die keine Einnahmen von den Roaminggästen erhalten, sind da natürlich schlechter als die drei Netzbetreiber und deren Marken/Töchter gestellt.


    Das ist sicher nicht zu vernachlässigen. Allerdings gibt es typische Roamingländer wie Österreich oder die Schweiz, wo viele Deutsche hinfahren und Urlaub machen, aber eher wenige Österreicher/Schweizer (gibt ja auch weniger von denen :D ) kommen nach Deutschland und machen hier Urlaub. Somit wird sich da mal wieder ein Exportüberschuss einstellen ;)

  • Sind die Anbieter eigentlich verpflichtet im Ausland LTE/3G anzubieten? Als drastische Maßnahme könnte ein Anbieter im Ausland nur GSM anbieten oder die Bandbreite auf z.B. 512 kBit drosseln.

  • Zitat

    Original geschrieben von wolfbln
    Ich klaue mal von teltarif:
    Heute kostet der Verbrauch von 1 GB im EU-Ausland für den Anbieter mehr als 50 Euro netto. Gewährt ein Anbieter seien Kunden beispielsweise pro Monat 100 Minuten, 100 SMS und 100 MB Nutzung im EU-Ausland und der Kunde nutzt das Angebot aus, so liegen die Kosten für den Anbieter heute bei 12 Euro netto.


    Im kommenden Jahr würde das gleiche oben genannte Paket dann statt 12 Euro netto im Einkauf nur noch 6,35 Euro netto für den Anbieter kosten. Der in Deutschland angebotene Tarif muss jedoch ab 15. Juni 2017 im EU-Ausland ohne Aufschläge gelten.


    Da kann aber doch irgendwas nicht stimmen. Wie ist es AldiTalk sonst möglich ein 500 MB-Roaming-Paket für 4,99 € zu verkaufen. Das ist ja ein gezielt spezielles Roaming-Paket, so von vornherein klar ist, dass es nur im Ausland verbraucht werden kann. Der Anbieter kann bestenfalls hoffen, dass der Kunde es doch nicht komplett verbraucht, nicht aber, wie bei den 2 GB von CallYa für € 20 oder 850 MB für 9,99 €, dass der Kunde Teile davon im Inland nutzt.


    Und wie war dann die EU-Reiseflat von BASE für gerade mal € 3 mtl. Aufpreis und bis zu 5 GB möglich?


    Also da müssen die Netzbetreiber doch bessere Deals ausgehandelt haben, als diese Großhandelspreise, zumal diese Datenoptionen und das Aldi-Roaming-Paket auch in der Schweiz gilt. Da greifen die EU-Großhandelspreise ja eh nicht. Da kann es also nur durch günstige Verträge von E-Plus mit Sunrise gegangen sein. Nicht umsonst kam man in der Schweiz um's verrecken nicht in eines der anderen beiden Netze rein, nur zu Sunrise.

  • Zitat

    Original geschrieben von flensi
    Über die Mischkalkulation wie im Inland auch.
    Nicht jeder Kunde hält sich dauerhaft im Ausland auf bzw. fährt überhaupt mal weg.
    Das kann aber von gut bis Böse funktionieren oder auch nicht.


    -bas-


    Das ist richtig. Jetzt braucht der Kunde aber nichts mehr für die Datennutzung mehr zu bezahlen und das führt zu einem höheren im Ausland genutzten Datenvolumen. Dieses Szenario war bestimmt nicht Grundlage für die kalkulation. Das ist ab Juni ´17 eine neue Situation.

    Hardware: Samsung S20 Ultra 5G, Samsung Tab S6 LTE
    Tarif: Telekom Magenta Mobil XL Premium und o2 Free S

  • Zitat

    Original geschrieben von peterdoo
    Man darf aber nicht vergessen, dass sich auch die Einnahmenseite ändert. Da auch die Reisenden aus allen anderen EU-Ländern keine Zuschläge zahlen müssen, werden auch diese in Deutschland nicht mehr die Daten deaktivieren. Somit erhalten die drei deutschen Netzbetreiber die Einnahmen von all diesen Gästen zu den teuren Großhandelspreisen abgerechnet.


    Wenn z.B. die Deutschen im EU-Ausland 3000 TB verbrauchen und die EU-Gäste 3000 TB in Deutschland, bringt das den deutschen Netzbetreibern in der Summe fast keine Zusatzkosten/Einnahmen, unabhängig vom Preis. Die richtigen Kosten oder Einnahmen entstehen nur für den unausgeglichenen Teil, der aber wesentlich kleiner ist als die Gesamtmenge der verbrauchten Roamingleistungen. Die Zusatzkosten, wenn es die überhaupt gibt, sind für die Netzbetreiber nicht so hoch, wie es auf den ersten Blick aussieht. Die Provider, die keine Einnahmen von den Roaminggästen erhalten, sind da natürlich schlechter als die drei Netzbetreiber und deren Marken/Töchter gestellt.


    Ja wenn das am Ende in der diskutierten Balance ankommen würde dann ja. Aber ist das Reise- und Internetverhalten am Ende so ausgeglichen? Und ob in Zukunft die NB immer mehr Datenvolumen bei gleichbleibenden Tarifen anbieten werden wie in der Vergangenheit?

    Hardware: Samsung S20 Ultra 5G, Samsung Tab S6 LTE
    Tarif: Telekom Magenta Mobil XL Premium und o2 Free S

  • Zitat

    Original geschrieben von DARKHALF
    :D:) , Nein unbegrenzt müssen diese nicht sein... für unbegrenzte Datenvolumen können die netzbetreiber gerne 150 oder 120 €uro tarife an die verkaufen die es wollen , wie der 200€ Tarif der T-Com ,
    Aber halt Großzügige Datenpakete im 40GB ,50GB ,60GB 100GB Bereich , Tarife für 30/35/40Euro oder 150GB für ca 50 €uro ,Deutschlandweit & EU & EWG ...


    Die Datenvolumina für die Nutzung in DE und EWG / EU sind bei deinen Preisideen einfach unwirtschaftlich. Das wird nicht ohne höhere Tarife darstellbar werden, da die Nutzer bei kostenlosem Angebot das Datenvolumen im Ausland auch ausnutzen.

    Hardware: Samsung S20 Ultra 5G, Samsung Tab S6 LTE
    Tarif: Telekom Magenta Mobil XL Premium und o2 Free S

  • Zitat

    Original geschrieben von habehandy
    Sind die Anbieter eigentlich verpflichtet im Ausland LTE/3G anzubieten? Als drastische Maßnahme könnte ein Anbieter im Ausland nur GSM anbieten oder die Bandbreite auf z.B. 512 kBit drosseln.


    ;-) es gibt ja auf dem EU Markt bereits heute die ein oder andere Bedingung, die in der Konsequenz die Nutzung des gesamten Datenvolumens im Ausland faktisch ausschließt. Da wird noch mehr Kreativität kommen.

    Hardware: Samsung S20 Ultra 5G, Samsung Tab S6 LTE
    Tarif: Telekom Magenta Mobil XL Premium und o2 Free S

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