Die Frage des sicheren Surfens beschäftigt mich schon lange. Allerdings hatte ich mich bisher gegen TOR entschieden, weil ich für meine persönlichen Belange wenig Nutzen entdecken konnte.
Die in diesem Punkt entscheidende Frage dürfte sein, wie der Begriff "sicher" im Kontext "sicheres Surfen" zu definieren ist. Wichtig sind mir in allererster Linie:
1. Kein Malwarebefall des eigenen Rechners und
2. kein Abfluss auf dem Rechner gespeicherter Dateien/Dateiinhalte Richtung Internet.
Zusammengefasst sind es wohl Angriffe von Außen auf meinen Rechner, die ich (bezogen auf meine Situation) als größte Gefahr einstufe. Sehe ich es richtig, dass Einrichtungen wie TOR insoweit keine oder allenfalls kaum Vorteile bieten? Jedenfalls dann nicht, wenn man selbst keine relevanten Informationen ohne (zumindest) SSL-Verschlüsselung versendet?
Davon zu unterscheiden ist natürlich die Überwachung des Internetverkehrs. Hier sähe ich Anonymisierungstools wie TOR als essentiell an. Wer also sensible persönliche Infos über gewöhnliche http-Verbindungen austauscht bzw. austauschen muss, dürfte auf ein Tool wie TOR kaum verzichten können. Oder sind TOR und Co. auch hier wenig geeignet, weil die Infos dennoch abgefangen und (dem Inhalt nach) zugeordnet werden können - auch wenn die IP verschleiert ist?
Falls TOR allein die IP-verschleierte, sänke das Bedürfnis zur TOR-Nutzung in meinen Augen noch weiter. Etwa bezogen auf Fälle der Informationsbeschaffung in Bereichen, in denen phantasiebegabte Wichtigtuer aus Ermittlerkreisen gleich den nächsten Terroristen wittern könnten.