Anonyme Prepaid-SIM "legalisieren"

    Hallo zusammen,


    ich bin mir ziemlich sicher, dass das schon einmal diskutiert wurde. Leider finde ich trotz erheblichen Suchaufwands keine passenden Diskussionen. Für Links bin ich dankbar. Zum Thema:


    Vor einiger Zeit habe ich für meinen Sohn eine Prepaid-Sim von congstar gekauft. Registriert wurde sie unter erfundenem Namen und Adressdaten. So wollte ich Umstände vermeiden, die bei Verlust oder Entwendung entstehen. Motto: Neue Karte, neue Nummer, weitermachen.


    Nun hat sich mein Sohn als zuverlässig erwiesen und das Handy nicht verloren. Es bietet sich an, die Nummer weiter zu verwenden und auf seinen/meinen Namen und Adresse zu registrieren, um auch spätere Portierungen oder andere Ansprüche geltend machen zu können. Leider kann ich online nur die Adressdaten ändern, aber nicht den erfunden Namen.


    Gibt es eine Möglichkeit, die Karte auf unseren Namen zu registrieren?


    Ich möchte damit im ersten Moment nicht im Congstar-Support anfragen, da ich das Thema erst setzen möchte, wenn ich den richtigen Weg kenne ;)


    Vielen Dank
    skippi

    Ohne da praktische Erfahrungen zu haben:


    Gemäß § 111 Abs. 1 S. 4 TKG ist Congstar verpflichtet, bekannt werdende Änderungen der nach § 111 Abs. 1 TKG zu erhebenden Daten zu speichern. Tun sie das nicht, ist es eine Ordnungswidrigkeit (§ 149 Nr. 29 TKG).


    Congstar könnte jetzt natürlich sagen, dass ist keine Änderung bzw. Berichtigung im Sinne der §§ 111, 149 TKG, wenn bei Vertragsschluss vom Kunden zunächst bewusst unwahre Angaben gemacht wurden. Sie könnten auch versuchen, das Vertragsverhältnis mit Hinweis auf die unwahren Angaben zu beenden. Interessanterweise sehen die Prepaid-AGB von Congstar zwar eine Verpflichtung des Kunden vor, Änderungen der persönlichen Daten mitzuteilen, aber keine Verpflichtung, bei Vertragsbeginn wahre Angaben zu machen. ;)


    Nach meinen persönlichen Erfahrungen mit Congstar werden sie damit jedenfalls komplett überfordert sein.

    Zitat

    Original geschrieben von phonefux
    Nach meinen persönlichen Erfahrungen mit Congstar werden sie damit jedenfalls komplett überfordert sein.


    Auf jeden Fall. Ihr habt euch ausgerechnet für einen den krampfigsten Anbieter überhaupt entschieden, was Inhaberwechsel o.ä. angeht. Wenn ihr weiterhin darauf Wert legt, bei Congstar zu bleiben, kauft eine neue Karte mit neuer Nummer und registriert sie korrekt. (Ich würde es mir auch zukünftig verkneifen, mir Fantasienamen auszudenken, wenn ich die Karte irgendwann doch ernsthaft einsetzen könnte.)


    Ich frage mich, ob es überhaupt möglich ist, in diesem Fall bei einem anderen Anbieter einen Inhaberwechsel zu beantragen. Muss der alte (Fantasie-)Nutzer sich auch nicht per Ausweis legitimieren?

    Zitat

    (Ich würde es mir auch zukünftig verkneifen, mir Fantasienamen auszudenken, wenn ich die Karte irgendwann doch ernsthaft einsetzen könnte.


    Die Nummer ist bisher nur in begrenztem Umfeld bekannt (engster Familienkreis), so dass man das noch steuern kann, wenn eine neue Nummer erforderlich ist. Ich finde, solange vom Gesetzgeber möglich, das Vorgehen immer noch ok und werde das ggf. beim weiteren Nachwuchs weiterhin so halten, ggf. die alte Karte für diese Fälle am Leben erhalten.


    Viele Dank für die Antworten. Insbesondere der Link war die Diskussion, die ich schon einmal gesehen hatte. Das heißt also wirklich, dass eine neue Karte notwendig wird, sobald die Nummer vom Sohn nun weitergegeben wird.


    Grüße
    skippi

    Das wäre dann offiziell ein Inhaberwechsel und der ist bei den meisten Discountern kostenpflichtig - ob bei Congstar auch habe ich nicht überprüft.
    Bei den Netzbetreibern Telekom und Vodafone war es mittels speziellem Formular und Ausweiskopie kostenlos, weiß aber auch nicht ob das noch so ist.

    Zitat

    Original geschrieben von rmol
    Das wäre dann offiziell ein Inhaberwechsel und der ist bei den meisten Discountern kostenpflichtig - ob bei Congstar auch habe ich nicht überprüft.


    Danke, das war sehr hilfreich von dir. Du könntest auch einfach mal lesen, was JHV, phonefux und ich vor dir geschrieben haben. :top:

    Zitat

    Original geschrieben von colbert
    Ich frage mich, ob es überhaupt möglich ist, in diesem Fall bei einem anderen Anbieter einen Inhaberwechsel zu beantragen. Muss der alte (Fantasie-)Nutzer sich auch nicht per Ausweis legitimieren?


    Bei BASE GO ist ein Inhaberwechsel sogar per Hotline möglich. Man muss zur Legitimation nur die PUK kennen. Den fiktiven Vorbesitzer braucht man nicht zu nennen. Alternativ geht es ähnlich einfach per Formular. Da kann man statt der Adresse des Vorbesitzers ankreuzen "Vorbesitzer unbekannt" o.ä. - dann braucht man auch dessen Unterschrift nicht. Man gibt nur seine eigenen Daten an und unterschreibt das Formular.
    Das ganze ist auch noch kostenlos. Selbst eine neue SIM-Karte bekommt man kostenlos.


    Also es gibt Anbieter, da ist das alles ganz simpel! Ich musste da nämlich selbst eine auf FAKE-Namen registrierte SIM auf mich selbst ummelden (wegen der anstehenden Migration E-Plus-->BASE wollte ich da kein unnötiges Risiko des Verlusts der SIM eingehen).


    Wenn das bei Congstar nicht so einfach geht, ist das sehr bedauerlich, man kann aber nicht verallgemeinern, dass es bei jedem Anbieter so schwer ist einen Inhaberwechsel bei fingiertem Vorbesitzer durchzuführen.

    Zitat

    Original geschrieben von surfmobile
    Also es gibt Anbieter, da ist das alles ganz simpel!


    Danke für die Erläuterung, das ist wirklich spannend - aber bei Base Go auch ganz schön gruselig. Mit ein klein wenig krimineller Energie ließe sich doch bestimmt allerhand Schabernack anstellen.

    Bei manchen Anbietern konnte man einen Inhaberwechsel auch vornehmen wenn keine Angaben zum Vorbesitzer gemacht wurden. Auf dem Formular konnte man da " Vorbesitzer unbekannt" ankreuzen. Bei Xtra ging das zum Beispiel. Ob das bei Congstar auch möglich ist kann ich jetzt auf Anhieb nicht sagen.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

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