Gestern um 18:30 Uhr wurde ja nun (endlich?) das 152.7 x 74.7 x 7.35 mm große und knapp 160 Gramm schwere OnePlus 3 offiziell in einem VR-Launch vorgestellt. Man konnte sich das OnePlus 3 virtuell auf einer Raumstation ansehen und im Anschluss daran auch kaufen. Die passenden Android-App vorausgesetzt. Soweit so gut.
Natürlich war ich neugierig, obwohl die Details und das Design längst bekannt waren und Presse-Sampels auch schon verfügbar.
Da ich unterwegs war, fand ich den Hinweis auf das Update der App mit 604MB eher unlustig. Nach gut 35 Minuten (über LTE/EDGE bei 220 km/h) war die App installiert. Und natürlich handelte es sich wieder mal nur um eine Aufzeichnung.
Die "Loop" genannte Station war eher simple gestrickt und man mußte sich die Infos zum OnePlus 3 ansehen um die drei für den Kauf notwendigen "Badges" zu ergattern. Danach bekamt man einen Link (per E-Mail) zum Shop von OnePlus und hatte so zwei Stunden vor offiziellem Start die Möglichkeit zum Kauf (6GB/64GB in Grau).
Für 399 Euro (ggf. plus 16,49 Euro Express-DHL) bekommt man ein solides Smartphone ohne Schnörkel. Das 5,5" AMOLED in Full-HD ist gut, hell, hat aber einen leichten Gelbstich (der mag nach ein paar weiteren Tag dann vollständig verschwinden). Die CPU vom Typ Snapdragon 820 samt Adreno 530 GPU kennt man schon vom Xiaomi Mi5, LG G5, HTC 10. Im AnTuTu komme ich auf etwa 143.000 Punkte.
Beim OnePlus 3 stehen dem Prozessor aber 6 GByte RAM zur Verfügung. Merkt man das im Benchmark? Nein! Im täglichen Einsatz? Ja, aber nur dann wenn man viele Apps gleichzeitig nutzt. Imho ist das noch nicht wirklich nötig.
Der 64 GByte große, interne und nicht erweiterbare Speicher gepaart mit USB-Type-C sorgt beim ein oder anderen sicher für Frust. Der neue Dash-Charge-Mode (mit 4 Ampere) versöhnt mich persönlich aber trotz der fehlenden microSD-Möglichkeit. So bekomme ich den 3.000 mAh starken Akku nach gut 30 Minuten auf 65%. Die Speichererweiterung funktioniert freilich nur per USB-OTG und passendem Adapter. Der Fingerabdrucksensor auf der Vorderseite ist deutlich schneller geworden. Der Akku selbst hält zwischen 6 Stunden und knapp 20 Stunden durch (je nach Nutzung). Dual-SIM mit LTE Band 20 ohne Auffälligkeiten bei Empfang und Gesprächsqualität, Lautsprecher ist aber etwas leise.
Die 16 Megapixel-Kamera auf der Rückseite bietet keinen Laser-Autofokus mehr und kann qualitativ nicht ganz mit meinem Huawei P9 oder dem Galaxy S7 mithalten. Bei Dunkelheit macht sie aber erstaunlich gute Aufnahmen. Videos werden in 4K aufgezeichnet. Leider sticht das Objektiv derutlich aus dem Gehäuse hervor. Die Verarbeitung des Metallgehäuses ist top, das Design ähnelt aber stark dem HTC M9 sowie dem OnePlus 2.
Wer ein nicht sehr auffälliges Smartphone sucht, auf QHD verzichten kann und keine microSD benötigt, der macht beim OnePlus 3 mit 399 Euro nichts falsch. Als OS kommt Android 6.0.1 und OxygenOS zum Einsatz. Cyanogen gibt es erst einmal nicht. Mehr im ausführlichen Test.