Der Flug wurde gestrichen - Weiteres Vorgehen?

  • Zitat

    Original geschrieben von Applied
    Könnte man sich aber nicht gerade in diesem Falle auf den Standpunkt stellen, dass es doch in der Verantwortug des Flughafens lag?


    Ist jetzt allerdings wohl nur schwerlich auf die Gluggesellschaft zu erstrecken?


    So ist es - was kann die Airline dafür wenn der Airport ein Problem hat bzw. verursacht?
    Die Airlines sind ja quasi selber "Kunden" der Flughäfen.


    mozart
    Ich würde nicht gleich mit der RS etc. anfangen - Du kannst ja erstmal bei Eurowings versuchen die Ticketkosten für den ausgefallenen Flug zurückzufordern und sehen was die sagen.


    Sollten die sich querstellen kann man immer noch schwerere Geschütze auffahren.

  • Eurowings muss für Hotel und Beförderung zum Endziel mit dem nächsten zur Verfügung stehenden Flug sorgen. Das muss kein Eurowings Flug sein, sondern irgendeiner auf dem Plätze frei sind. Da müssen sie drauf umbuchen. Verweigern sie dies, kann man sich natürlich selbst drum kümmern und hat das Recht auf Erstattung dieser Kosten.
    Flightright etc. helfen nicht, die kümmern sich nur um das Einsteigen einer pauschalen Kompensation und die gibt es in diesem Fall nicht.
    Also alle Belege zusammentragen und bei Eurowings zur Erstattung einreichen (Hotel, Taxi, Ersatzflug, Mietwagen, Verpflegung). Da sie zu Viert waren, dürfte es auch kein Problem sein Zeugen zu stellen, falls Eurowings behauptet man hätte ihnen einen früheren Rückflug als den dann selbst gebuchten angeboten. Wenn sie trotzdem nicht bezahlen wollen gehts nur über einen Anwalt.

  • Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    So ist es - was kann die Airline dafür wenn der Airport ein Problem hat bzw. verursacht?
    Die Airlines sind ja quasi selber "Kunden" der Flughäfen.

    Das ließe sich ja auf alles mögliche anwenden - die Fluggesellschaft hat das Flugzeug geleast oder dafür einen Wartungsvertrag und könnte bei Stillstand auf die fremde Verantwortlichkeit verweisen. Und so weiter, und so fort. Der Fluggast begibt sich vertraglich in die Obhut der Fluggesellschaft, womit sich diese um alles weitere zu kümmern hat. Daß ein Sicherheitskonzept durchbrochen oder von vornherein mangelhaft war, ist doch keine höhere Gewalt - genausowenig, wie die Entscheidung, wie man sich beim Eintritt verhält und noch weniger, ob man deshalb Flüge komplett ausfallen lässt. Letzteres ist ja zu nicht geringem Anteil auch eine finanzielle Entscheidung zu eigenen Gunsten, denn man könnte ja auch zum benachbarten Flughafen fliegen, hätte dort Extrakosten, müsste für den Weitertransport der Fluggäste sorgen, müsste das Flugzeug später an sein ursprüngliches Ziel überführen, pipapo. Und wenn man diesen Aufwand scheut, dann muss man die Fluggäste eben pauschal oder individuell entschädigen.

    Je suis Charlie

  • Zitat

    Original geschrieben von drueckerdruecker
    Das ließe sich ja auf alles mögliche anwenden - die Fluggesellschaft hat das Flugzeug geleast oder dafür einen Wartungsvertrag und könnte bei Stillstand auf die fremde Verantwortlichkeit verweisen. Und so weiter, und so fort.


    Eben nicht - weil u.a. in all diesen Fällen die Airline grds. eine Möglichkeit hat auf Dinge einzuwirken. Technische Defekt sind eben keine höhere Gewalt - wenn ich einen Wartungsvertrag habe und der Dienstleister bekommt den Vogel nicht in die Luft muss die Airline zahlen (ebenso wenn sie die Wartung selber macht und es einen technischen Defekt gibt).


    Es gibt ja auch nur eine finanzielle Entschädigung "wenn das entsprechende Ereignis im Herrschaftsbereich der Airline zu verorten" ist. Und ein kompletter Flughafen und dessen Sicherheitsvorrichtungen liegen mit Sicherheit nicht im Herrschaftsbereich der Airline - anders dagegen ist es sehr wohl dem Herrschaftsbereich der Airline zuzurechnen wenn diese einen miesen Wartungsvertrag mit Dritten abschließt.


    Und warum sollte das keine höhere Gewalt sein? Nach Deiner Argumentation hätte Eurowings also jederzeit damit rechnen müssen, dass ein Flughafen wg. eines besonderen Umstands geschlossen wird und dann darauf auch noch in irgendeiner weise Einfluss nehmen können.

  • Nachdem heute morgen grünes Licht von der RS kam, habe ich die empfohlene Anwältin angerufen. Da ich fast die ganze nächste Woche auf Dienstreise bin, hat sie uns heute gleich noch dazwischen geschoben. Mal schauen was draus wird, ihr erfahrt es als erstes ....


    Jannis71: Die Belege hatte ich vorsorglich gleich zusammengeklaubt. Im Hotel habe ich mit einem anderen Fluggast Name und Adresse getauscht, der war "nur" mit seiner Frau unterwegs und da ist es für ihn vermutlich auch besser, jemand Fremden zu haben, der die Geschichte bestätigen kann.




    Gruß Kai

  • Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    Und ein kompletter Flughafen und dessen Sicherheitsvorrichtungen liegen mit Sicherheit nicht im Herrschaftsbereich der Airline - anders dagegen ist es sehr wohl dem Herrschaftsbereich der Airline zuzurechnen wenn diese einen miesen Wartungsvertrag mit Dritten abschließt.


    Und warum sollte das keine höhere Gewalt sein? Nach Deiner Argumentation hätte Eurowings also jederzeit damit rechnen müssen, dass ein Flughafen wg. eines besonderen Umstands geschlossen wird und dann darauf auch noch in irgendeiner weise Einfluss nehmen können.


    Die Flugzeuge, die im Kont-Bereich eingesetzt werden, fliegen am Tag 2-4 Umläufe, also z. B. 2, 3, 4 Mal nach Malle und zurück. Das sind 4-8 Flughafen-Kontakte und permanente Bewegung in einem der dichtesten Lufträume der Welt.
    Jede Airline weiß um die Verspätungen im überfüllten europäischen Luftraum, man weiß von Slots und regelmäßigen Engpässen. Airlines müssen damit rechnen, dass Runways wegen Wartungsarbeiten oder Havarien geschlossen werden, dass Gepäckbänder stehen bleiben, Softwares am Airport ausfallen, wegen schlechtem Wetter Verspätungen und Ausfälle entstehen. Man kennt auch die Flugdienstzeit-Regelungen für Besatzungen und dass es zu Problemen kommt wenn man das Tagespensum ausreizt und dann auf irgendeinem der 4, 6, 8 Flughäfen Verspätungen entstehen.
    All das, genauso wie Verschärfung von Sicherheitsmaßnahmen in Zeiten erhöhter Terrorgefahr, ist bekannt und kalkulierbar. Eine Airline kann nicht nur den Optimalfall planen und wenn der systemimmanent nicht funktioniert, auf höhere Gewalt verweisen.


    Eurowings war als Langstrecken-Billiganbieter im Lufthansa-Konzern geplant und ist dort aber auch mit Germanwings verbunden, die dutzende Maschinen für Lufthansa betreiben. Das Konzept dort ist, vordergründig preiswerte Tickets anzubieten, dafür aber keinerlei Service - und wenn doch nur gegen Gebühren für alles und jedes - zu offerieren.


    Dementsprechend lässt man die Fluggäste bei Problemen hängen weil das "Billig-Konzept" nicht vorsieht, dass man den Passagieren kundenfreundliche und damit ggf. kostenintensive Leistungen zukommen lässt. Bestenfalls werden die gesetzlich erforderlichen Leistungen erbracht, aber auch das manchmal nur wenn es "nachdrücklich" eingefordert wird und sich der Passagier durch die Hinhaltetaktik der Airline nicht beeindrucken lässt.


    Wenn in Köln irgendein Honk unkontrolliert durch Sicherheitsbereiche latscht kann Eurowings nichts dafür, aber dass man den Flieger anschließend gar nicht mehr nach DUB schickt, ist durchaus in der Verantwortung der Airline. Wenn es mittags zu einem Problem kommt hat Eurowings/Germanwings/Lufthansa keine Möglichkeit, im Laufe des Nachmittags und des ganzen nachfolgenden Tages eine Ersatzmaschine zu schicken??? :rolleyes: Nicht sehr glaubwürdig. Eher muss man unterstellen, dass die Sparfüchse der Airline errechnet haben, dass es billiger ist, einer handvoll Kunden, die sich nicht abwimmeln lassen, Kompensationen zu zahlen als einen Ersatzflieger einzusetzen.


    Hier wurden/werden Kunden hingehalten und da sollte man versuchen, seine Kosten und ggf. sogar eine Kompensation für den entstandenen Unbill einzufordern. Relativ frühzeitig in Eigenregie neue Flüge zu buchen, ohne etwas schriftlich zu haben von der Airline und nur nach der Aussage irgendwelcher Flughafen-Dienstleister, ist menschlich verständlich, war aber womöglich ungünstig für die eigene Rechtsposition. Letztlich eine relativ knifflige rechtliche Sache, die in beide Richtungen kippen kann.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Da gebe ich dir im nachhinein absolut recht. Aber wer will dir was schriftlich geben, wenn niemand da ist? Die ganze Zeit über war kein erkennbarer Eurowings-MA anwesend und nachdem wir unser Gepäck zurück bekommen haben, war der CheckIn lange geschlossen. Wie dem auch sei, abwarten und Tee trinken, ist nun angesagt.




    Gruß Kai

  • Das ist halt die Theorie. Dass du in der Praxis ziemlich dumm dastehst weil kein Verantwortlicher der Airline greifbar ist, ist natürlich richtig. Es wird ja auch regelmäßig so sein, dass der überraschte Fluggast im Ausland steht und sich fragt, wie er heimkommt - was dank Sprachbarriere auch noch schwer zu klären ist. Die später in Ruhe diskutierte Frage, was ist nun zur Wahrung seiner Ansprüche sinnvoll, ist in dem Moment nur bedingt im Fokus des Interesses. Und später erzählen einem dann die Schlaumeier, was man hätte tun sollen... :mad:

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Mozart40
    Ich habe mir vor Ort mal nur noch ein Foto von der Anzeigetafel mit dem gecancelten Flug gemacht und später mit anderen Betroffenen Adressen getauscht.



    Haben die anderen die Weiterreise auch selbst organisiert?
    Ist das schon bekannt?

  • Bei einer etwas größere Reisegruppe (ca. 15 Leute) hat der Reiseleiter über seine Firma den Rückflug organisiert. Die sind morgens nach Brüssel und wurden von dort mit einem gecharterter Reisebus ins Ruhrgebiet gefahren. Einige haben, wie wir, sich selbst sich den Heimflug organisert. Es waren einige dabei die über Reisebüros organiserte Reisen hatten. Bei einem Paar hat dieses zwar einen neuen Flug organisert, aber bezahlen mußten die dafür im Vorfeld auch. Ein Paar hatte abends ihr Reisebüro noch nicht erreicht und wußten beim zu Bett gehen noch gar nicht wie es weiter geht.


    Ich habe zwischen meinen zahlreichen Mails, eine E-Mail von Eurowings gefunden, das der Flug ausfällt. Den Umbuchungslink habe ich mal spaßenshalber angeklickt und Buchungsnummer und Namen eingegeben. Lt. Eurowings sind wir Mittwoch wieder heimgeflogen :D:rolleyes:




    Gruß Kai

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