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Wir hier im Osten hatte noch vor 5-7 Jahren bis zu 15 % Leerstand in den heutigen Schwarmstädten Dresden und Leipzig. Offenbar gibt es bzw. gab es in den letzten Jahren eine Wanderungsbewegung vom Land in die Stadt. Aktuell sehen wir, die wir in der Verwertungskette auf dem Bau ziemlich weit vorn stehen, eher den gegenläufigen Trend. In den Städten werden derzeit noch große Wohnanlagen realisiert, man steuert nach meinem Bauchgefühl im gehobenen bis hohen Preissegment demnächst in ein Überangebot. Gleichzeitig sehen wir in unserer Kundschaft eine Stadtflucht junger Familien, die 2 Ursachen hat.
1. wird die Stadt (Dresden, Leipzig, München) den jungen Leuten bzw. insbesondere jungen Familien zu teuer bzw. unbezahlbar
2. wird jungen Familien mit schulpflichtigen Kindern die Stadt zu bunt, deren Schulen zu schlecht, die Klassen zu voll. Man flieht bewusst auf das Land, weil dort für die Kinder, gerade für die Kinder die Welt noch deutlich einfacher ist. In Dresden und Leipzig kenne ich vom Hörensagen ausschließlich Schulklassen, die bin zum Teiler gefüllt wurden. Da dann in der Grundschule noch ein paar Problemkinder und ein paar des Deutschen nicht Mächtige und es wird schwer für das eigene Kind. Das umgehen derzeit relativ viele.
Erst haben wir in Dresden und Leipzig Kindergärten geplant und realisiert. Heute tun wir das Gleiche um Umland um diese beiden Städte.
Wir betreuen im Jahr ca. 200 Einfamilienhäuser. Aktuell 80 % im Umland und 20 % in der Stadt/am Stadtrand. Vor 3 Jahren war das noch genau anders herum.
Zu Geschosswohnungsbau sage ich nichts mehr. In Dresden versucht man sich aktuell daran, Kaltmieten bis 14,50 € im Markt zu etablieren. Selbst die Genossenschaften bauen kaum mehr unter 10.- € kalt. Diese Entwicklung und die daraus folgenden Kapitalflüsse (bei Investoren raus aus der Stadt und vielfach raus aus Deutschland) halte ich für gefährlich und krank. Aber solange alle mitlaufen und die Wohnungen tatsächlich voll werden, wird es noch eine Weile so gehen.
Die genaue Entwicklung in den einzelnen Regionen ist natuerlich realtiv schwierig vorherzusagen, denn es wird bestimmt Regionen geben die sich deutlich besser entwickeln als gedacht, aber auch Regionen die sich deutlich schlechter entwickeln werden als ehemals gedacht.
Allerdings sehe ich schon mehr Vorteile fuer Staedte als fuer das Land als Du.
Der Trend oder nennen wir es eher Zwang fuer die Familiengruendung aufs Land zu ziehen bestand eher solange wie Familien mit 3-4 Kindern ueblich waren, weil der dafuer benoetigte Wohnraum, konkret eigenes Haus, eben nur auf dem Land bezahltbar war. Aber solche Familien werden immer weniger, jedenfalls bei europaeischen Familien. Bei Migrantenfamilien sieht es natuerlich anders aus, aber bei denen zahlt ja dann meist das Sozialamt die Wohnung.
Und was die "Landidylle" betrifft, mag das Landleben schön sein solange die Kinder noch klein sind, bis etwa zur 2. Klasse. Danach, wenn die Kinder Hobbys und Vereinsaktivitaeten entwickeln wirds für die Eltern stressig, weil auf dem Land eben das "Eltern-Taxi" das einzige Verkehrsmittel ist. Und so ab der 7. Klasse wird das Landleben für die Kinder schnell zur Hölle weil in den "Wohndörfern" eben nichts los ist und man ohne eigenes Auto kaum wegkommt.
Den Migrantenanteilen den Schulen in Berlin, den Ruhrpott-Städten, Stuttgart oder München sehe ich zwar schon auch aus Problem, und auf solche Schulen würde ich Kinder auch ungerne schicken. Aber denke in Städten wie Bayreuth, Jena, Gera, etc. ist der Migrantenanteil in den Schulen noch kein so grosses Problem. Ein paar Migrantenkinder denke ich tun auch ganz gut im Bezug auf die Weltoffenheit.
Und was die Sicherheit im ÖPNV betrifft, denke ich das da mittlerweile grosse Mittelstädte bzw. kleine Grossstädte sicherer sind als kleine Provinzbahnhöfe. Denn in in Bayreuth, Jena, Gera, etc. nutzen auch viele "normale Leute", wie z.B. Studenten den ÖPNV. Das problematische Klientel wie Alkoholiker und Asylantengangs sind da relativ betrachtet eher eine Minderheit. In kleinen Provinzstädten hingegen ist der ÖPNV so schlecht, das ihn kaum "normale Leute" nutzen, sondern eben nur problematisches Klientel wie Alkoholiker und Asylantengangs.