Immobilie zur Altersvorsorge?

  • Zitat

    Original geschrieben von jof
    Genau das ist der Punkt auf den ich aufmerksam machen wollte. Wenn Du jetzt ein Kind zeugst, kommst Du nächstes Jahr in den Genuss der (potentiellen) Förderung. Du musst nicht kinderlos bleiben.


    Wenn ich heute ein Haus kaufe und morgen ein Kind zeuge, komm ich dann ab der Geburt nächstes Jahr auch in den Genuss der Förderung? Wenn ja, fein. Wenn nein, dann finde ich es unfair.


    Zitat

    Original geschrieben von jof
    Wenn bestimmte Tage in Sachsen einfach so Feiertage sind, wäre es m.E. gerecht, dass man auch, wenn man nachträglich nach Sachsen zieht, in den Genuss der freien Tage kommt...


    Kommt man ja auch, nur halt nicht rückwirkend.

  • Ich finde das ist eine Geldverschwendung die nur Steuergeld kostet aber am Ende nichts bewirkt.


    Da wird von 8.000€ bis 20.000€ je nach Kinderzahl geschrieben, also kann man wohl fuer eine vierkoepftige Famile von so 12.000€ ausgehen.


    Aber eine Immobilie fuer eine vierkoepfige Familie wird inklusive aller Zusatzkosen kaum unter 350.000€ zu bekommen sein, eher noch teurer. Also macht das Baukindergeld hoechstens 3,4% aus.


    Das heisst die Familien die sich eh eine eigene Immobilie angeschafft haetten nehmen das das Baukindergeld gerne mit und freuen sich drueber, aber die Familien die sich keine eigene Immobilie leisten koennen, denn hilft dieses Baukindergeld auch nicht weiter.


    Wenn man das Geld lieber in Betreuungs- und Bildungsangebote investieren wuerde, koennte man mehr bewirken.

  • Zitat

    Original geschrieben von jof
    Genau das ist der Punkt auf den ich aufmerksam machen wollte. Wenn Du jetzt ein Kind zeugst, kommst Du nächstes Jahr in den Genuss der (potentiellen) Förderung. Du musst nicht kinderlos bleiben.


    Soviel die Theorie. Nur ist das Leben doch viel komplexer. Dein Beitrag klingt fast schon so, als müsse man nur in den Supermarkt gehen wenn man Nachwuchs möchte. Es gibt auch Paare, die gerne Kinder wollen, bei denen es mit dem Zeugen aber nicht klappt, die zu alt sind zum Adoptieren oder noch schlimmer, die ihr Kind vor der Geburt verlieren. Nicht jeder, der kinderlos ist, ist freiwillig kinderlos, oder ein selbstbezogener Egoist.

  • system02 wenn man Familien mit Kindern fördern will (wogegen ich ja nichts habe), was spricht dann gegen eine Förderung aller Immobilienkäufe und eine höhere Förderung für Familien mit Kindern? Damit hätte jeder die Möglichkeit den Topf in Anspruch zu nehmen und Familien werden nochmal besonders gefördert.


    Für meinen Geschmack nehmen die Wahlgeschenke langsam überhand.

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Zitat

    Original geschrieben von jdf
    Soviel die Theorie. Nur ist das Leben doch viel komplexer. Dein Beitrag klingt fast schon so, als müsse man nur in den Supermarkt gehen wenn man Nachwuchs möchte. Es gibt auch Paare, die gerne Kinder wollen, bei denen es mit dem Zeugen aber nicht klappt, die zu alt sind zum Adoptieren oder noch schlimmer, die ihr Kind vor der Geburt verlieren. Nicht jeder, der kinderlos ist, ist freiwillig kinderlos, oder ein selbstbezogener Egoist.


    Im Umkehrschluss ist leider auch nicht jeder der Kinder in die Welt setzt gleich ein Wohltäter an der Gesellschaft

  • Zitat

    Original geschrieben von raix
      system02 wenn man Familien mit Kindern fördern will (wogegen ich ja nichts habe), was spricht dann gegen eine Förderung aller Immobilienkäufe und eine höhere Förderung für Familien mit Kindern? Damit hätte jeder die Möglichkeit den Topf in Anspruch zu nehmen und Familien werden nochmal besonders gefördert.


    Für meinen Geschmack nehmen die Wahlgeschenke langsam überhand.

    Der einzige Weg damit sich mehr Menschen eine eigene Immobilie leisten koennen waeren hoehere Einkommen. Nicht nur fuer Familien, sondern gleich von Anfang an.


    Wer z.B. 400€ mehr netto haette, davon dann 150€ mehr ausgibt und 250€ mehr spart, der innerhalb von 15 Jahren auf 45.000€ kommen. Als Paar waeren es dann 90.000€.


    Das ist dann schon eher eine Summe die etwas bewirkt, als gerademal 8.000€ bis 20.000€ Baukindergeld.

  • Wieder mal so ein nachfrageorientierter Keynes-Quatsch.


    Höhere Einkommen ... führen kurzfristig zu Nachfrageimpulsen, die allerdings schnell verpuffen.


    Das aber zu einem hohen Preis. Sie ...


    - schwächen a la longue die Wettbewerbsfähigkeit
    - führen zu Wachstumsrückgängen
    - belasten den Arbeitsmarkt
    - führen zu steigenden Preisen
    - verstärken die ohnehin schon in vielen Regionen gut ausgebildete Blasenbildung am Immobilienmarkt
    - erhöhen die Inflation
    - bewirken in Folge ein steigenden Zinsniveau (Finanzierungen werden -nach Ablauf der Festbindungsfrist- teurer und der Tilgungsanteil kann ggf. nicht mehr auf dem Niveau gehalten werden, da höhere Gesamt-Belastungen und die Folge: Finanzierungszeit verlängert sich)
    - lassen die Lebenshaltungskosten steigen (wegen der Preisspirale)
    - belasten sukzesssive die Renten überproportional, da diese weniger stark steigen als die allgemeine Lohnentwicklung
    - und belasten dadurch vor allem Geringverdiener, da dort der Euro relativ mehr in Gewicht fällt als bei besser Verdienenden
    - führen zu steigenden Rentenbeiträgen und Sozialversicherungsausgaben
    - erhöhen die Steuerprogression (kalte Progression)


    Was soll daran also gut sein, Anja? Dass sich mehr Menschen verschulden? Langfristig geringere Reallöhne haben? Die Wettbewerbsfähigkeit belastet wird? Die Immobilienpreisblase weiter genährt wird?

  • Da hast du recht, allerdings kann man gewissen Punkten mit radikaler, systemfeindlicher Politik entgegenwirken. Das lässt sich allerdings nicht regional betreiben sondern muss global passieren. Der Punkt mit dem Wachstum wird so oder so von selbst platzen da unbegrenztes Wachstum in einem begrenzten Markt nicht möglich ist. Ich hoffe dass ich die eventuellen Massenselbstmorde diverser Macher des Systems noch miterleben werde.


    Ein Punkt an dem man aber sofort drehen könnte wäre die Bezahlung von Millionen Menschen die in Zeitarbeit feststecken. In Frankreich gibt's, wenn auch nicht sehr viel, per Gesetz mehr Geld als für festangestellte. Wären es an die 20-30%, gäbe es mehr festangestellte Menschen. Und das sind am Ende die, die aufgrund eines sicheren Jobs auch Geld ausgeben.
    Ich hoffe das war jetzt nicht allzu politisch.

    .:Gate 13:.
    Vor die Wahl gestellt zwischen Unordnung und Unrecht, entscheidet sich der Deutsche für das Unrecht.
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Man sollte sich auch vergegenwärtigen, daß eine Immobile in Krisenzeiten schwer bis gar nicht veräußerlich ist und - das zeigt die Geschichte - eine beliebte Beute pleitebedrohter Staaten sind. Bereits vor fünf Jahren hat die SPD einen erneuten "Lastenausgleich" ins Gespräch gebracht um drohende Staatsdefizite auszugleichen. 1952 wurden Immobilieneigentümer durch das Lastenausgleichgesetz schon einmal mit einer Einmalsteuer von bis zu 50% des Vermögenswertes belastet, die notfalls über von Amts wegen bestellte Hypotheken eingetrieben wurden.
    Und die Gefahr von ganz massiven Staatsdefiziten, die potentiell auch eine BRD an den Rand einer Pleite führen können, sind größer als je zuvor. Zu den Gründen zählen demografischer Wandel, die implizite Staatsverschuldung (nicht vorhandene staatliche Rückstellungen für Pensionen), Haftung für Euro-Rettungsfazilitäten und neuerdings "Integrationskosten".
    Ich finde es überaus riskant, sich im blinden Vertrauen auf wirtschaftliche Stabilität auf Jahrzehnte an dieses Land zu binden, besonders in Zeiten eines so massiven Linksrucks, in dessen Folge noch ganz andere Tabubrüche zu befürchten sind, als wir sie heute erleben.

  • Das Lastenausgleichgesetz war nicht das erste Mal. Schon zuvor gab es eine Pflichtkompensation (hatten wir bereits in diesem Thread).


    Gerade die Rückstellungen für Pensionen und Renten (verstärkt durch die jüngsten Entscheidungen der letzten Jahre, Mütterrente, Aufstockung etc.) dürften den Finanzierungsdruck in den kommenden Jahrzehnten enorm verstärken.


    Das kann am Ende das Tages nur bedeuten, dass neue Lasten den Druck ausgleichen müssen oder eben an anderer Stelle Leistungen gekürzt werden, welche privat (zusätzlich) abzufedern sind. So oder so: Die Lasten gerade der mittleren Einkommensgruppen werden anziehen.


    Ich sehe das Problem auf kurze Sicht an anderer Stelle:


    Wir erleben in Deutschland seit einigen Jahren enorme Preisauftriebe bei Immobilien. Einige Teilmärkte sind bereits überhitzt, in vielen Städten befindet man sich nahe am oder bereits im 'gelben Bereich' (im Sinne einer Ampel).


    'Lage, Lage, Lage' mag heute noch bedingt gelten und es gibt auch Teilmärkte, wo die Lage (noch) in Ordnung ist.


    Für den typischen Immobilienerwerber stehen jedoch meist andere (persönliche) Gründe im Vordergrund als eine objektive Investitionsentscheidung im Sinne einer Kapitalanlage. Die wenigsten machen sich darüber Gedanken, sondern verklären den Wunsch nach einem Eigenheim mit 'zwar teurer, dafür ist die Finanzierung günstig'. Andere bauen angesichts der derzeit günstigen Zinsen gar über den persönlichen Bedarf hinaus (dann machen wir halt noch ein Zimmer oder finanzieren gleich die Traumküche etc.).


    Ich persönlich sehe hier ein hohes Risikopotenzial, welches vermutlich erst von vielen erkannt wird, wenn es schlagend wird und zu spät ist. Was passiert, wenn Immobilienmärkte Luft ablassen, kann man in den Vereinigten Staaten (Subprime-Krise) aber auch am spanischen Immobilienmarkt der letzen Jahre sehen. Noch heute lecken wir die Wunden daraus über die europäische Schuldenkrise. Und was macht der deutsche Sparer aus diesen Erkenntnissen? Er kauft fleissig Immobilien, auch wenn sie immer teurer werden. Offenbar nichts aus der jüngeren Geschichte gelernt, in der die Mutter der 'großen' (nach wie vor seit 2007 noch nicht geheilten) Krise überteuerte Immobilien waren. Schon abgefahren, nicht wahr? Nächstes Jahr haben wir 10jähriges Krisenjubiläum und ich kann das Wort 'Krise' irgendwie nicht mehr hören ... ;)

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