Immobilie zur Altersvorsorge?

  • Zitat

    Original geschrieben von xpop
    Nochmal: Was willst du in der Bauphase mit dem Architekten? Wenn du ihn brauchen solltest, ist das ein Zeichen dafür, dass er zuvor seine Arbeit nicht richtig gemacht hat. Große Eingriffe gibt's nicht mehr nach der Baugenehmigung und alles andere können Planer und Bauleiter oder man selber machen.


    Ich denke wir sehen es von unterschiedlichen Standpunkten aus. Ich arbeite oft mit Architekturbüros zusammen und kann dir berichten: Auch Architekten sind nur Menschen! Es lässt sich nicht immer alles vorhersehen, andere machen Fehler und manchmal kommt dann auch gern alles zusammen. Jedes Bauvorhaben ist im Prinzip einmalig. Selbst bei der letzten Schraube die im Haus gesetzt wird, kann noch ein Unheil passieren und dann müssen die Pläne wieder raus !


    Zur Erklärung: Für mich (als selbständiger Handwerker der eine Gewährleistung für seine Arbeiten übernehmen muss) ist der Architekt bei allen auftretenden Fragen bezüglich ausführungsweise der Arbeiten und bei Problemen damit, immer die oberste Instanz ! Wenn ein "Bauleiter" die Befugnis und die nötige Sachkenntnis besitzt, ok, natürlich auch dieser. Aber der steht wiederum in der "Hierarchie" unter dem Architekten.


    Fertighausbaufirmen arbeiten eher selten mit dem lokalen Gewerbe, die haben ihre Subunternehmerkolonnen die das für Dumpinglöhne realisieren. Da wird es mit der Gewährleistung nicht immer so genau genommen und man sichert sich im Vorfeld schon durch den niedrigeren Lohn ab. Das der Suppi eventuell baden geht, ist immer schon mit einkalkuliert. Natürlich spart man sich dadurch eine vernünftige Bauleitung. Jedes Gewerbe ist schliesslich für sich selbst verantwortlich. Die Hauptsache ist, der Auftraggeber zahlt pünktlich !


    Ich hatte mal so eine Baustelle und es war einfach nur ein Horror mitanzusehen, wie ein komplett fertiger Bau aufgrund eines Planungsfehlers wieder abgerissen wurde.

  • Zitat

    Original geschrieben von kaputer
    Ergo:
    Freund wäre für ein Fertighaus zu haben
    Du wärst für Selberbauen ohne Fertighaus zu haben


    Verstehe ich das richtig?


    Wenn ja, geht als Kompromis vllt eine Kombination aus beidem? Es gibt auch "Fertighaus"-Firmen, die Massivhäuser bauen. Oder über einen Bauträger lasst ihr schlüssigfertig bauen und zieht dann in einen Neubau ohne einen Finger krumm gemacht zu haben... Bauen heißt ja nicht immer, dass man jede frei Minute selbst auf der Baustelle arbeitet.


    Nein, das verstehst Du falsch.


    Ich finde es aber irgendwie lustig, dass die Diskussion jetzt trotzdem in Richtung Bauen statt Kaufen weitergeht, obwohl ich geschrieben habe, dass das für uns nicht in Frage kommt (warum das so ist, tut nichts zur Sache). Und kein einziger hat bisher versucht uns das Bauen wegen der Kosten auszureden, denn günstiger als Kaufen wird es ja nicht.

  • Zitat

    Original geschrieben von jof
    Selbst bauen oder mit Bauträger/Schlüsselfertig bedeutet immer Arbeit und Stress, insbesondere für 2 berufstätige. Als Laie glaubt man gar nicht, was auf dem Bau so alles schieflaufen kann oder zu welchem Unfug Bauarbeiter fähig sind. Sinnvollerweise ist man jeden 2. Tag auf der Baustelle. Abends beschäftigt man sich ohnehin mit den Details der letzten und der kommenden Tage.


    Schon die Grundstückssuche ist ein Abenteuer, und wenn man Bebauungspläne nicht lesen kann, bedarf es wieder eines Fachmanns.


    Für die TE dürfte es besser sein, ein fertiges (gerne auch neues) bzw. fast fertiges Haus zu kaufen.


    Irgendwie ist es sehr amüsant zu sehen, was sich manche Leute zusammenreimen, ohne den TE auch nur oberflächlich zukennen und ohne dass er Hinweise geliefert hat, aus denen man solche Schlüsse ziehen kann, wie Du es tust, jof.


    Nur mal am Rande: Der TE ist durchaus in der Lage Bebauungspläne zu "lesen" und auch welche zu zeichnen. Von daher werde ich die folgenden postings nicht weiter kommentieren. Aber schon lustig, wie schnell bei manchen hier die Phantasie durchgeht...

  • Die Diskussion ist ja schon lange nicht mehr "nur" auf Dich und Deine Situation bezogen, sondern ufert mal nach links, mal nach rechts aus. Wenn Du möchtest, dass Deine spezielle Situation berücksichtigt wird, kannst Du die speziellen Informationen ja liefern.


    Den Satz "Schon die Grundstückssuche ist ein Abenteuer, und wenn man Bebauungspläne nicht lesen kann, bedarf es wieder eines Fachmanns" müsstest Du sogar bejahen können, wenn Du "vom Fach" bist. Es gibt doch immer wieder potentielle Bauherren, die nur nach Lage und Kaufpreis schauen, Verträge unterzeichnen, und sich dann wundern wenn ihnen der Architekt erklärt, dass er ihr Traumhaus auf dem Grundstück gar nicht planen kann...


    Und warum "Kaufen" generell günstiger sein soll als "bauen" musst Du mir erklären. Da kommt es doch sehr auf den Einzelfall drauf an...

  • Einerseits bin ich kein Freund des Wohnens zur Miete (=Vermögensbildung des Vermieters, Entreicherung meiner Wenigkeit, betraglich bedeutendeste und gleichzeitig subtilste Form der Umverteilung von unten nach oben), von der evtl. Eigenbedarfsproblematik und dem Horror der Wohnungssuche in immer mehr Regionen ganz zu schweigen.


    Andererseits ist, wie einer meiner Vorredner völlig zu Recht anmerkte, Immobilieneigentum etwas, was man vor dem gierigen Staat, Stichwort "Lastenausgleich" (Teuro"rettung", Invasionskosten, Verbot der Verbrennungsmotoren mit gigantischen Infrastrukturum- und -bereitstellungskosten), nicht verstecken kann.


    Also komme ich zu dem Schluss: (selbstgenutzter) Immobilienbesitz ja, aber nur in dem Maße (Wohnfläche/Finanzierungskosten), dass noch genug übrig bleibt, um es in "staatssicheres" Vermögen zu investieren. Oder so viel Immobilienvermögen haben, dass man einen "Lastenausgleich" locker wegsteckt... ;)

  • Ich möchte nicht mehr bauen wie meine Eltern und Bekannte.
    Ein Haus bzw. ein Garten wird nie 100% fertig. Entweder werden Projekte in die Zukunft verschoben, da keine Zeit, keine Lust oder kein Kapital oder alles zusammen.
    Die ersten 15 - 20 Jahre lebt es sich ja meinst ganz schön, dann fangen aber die großen Reparaturen an.
    Farbe, Heizung, Dach etc...
    Und wenn es nicht das Haus ist, ist es die Straße. Wenn die Gemeinde meint, Motte Karl braucht ne neue Straßenbeleuchtung ist man auch dabei.
    Auch wird von den meisten der gewonne Platz nie zu 100% genutzt. Fast immer gibt es tote Wohnfläche, die aber teuer bezahlt wurde. Spätestens wenn die Kinder weg sind, steht die Hütte gut leer.


    Ich sags mal so, die ersten 20 Jahre lebt es sich ganz gut, danach dreht sich das Blatt.
    Wer gerne in seiner Freizeit das Hobby Haus hat und gerne in den Baumarkt fährt und putzt und Gartenarbeit liebt...etc, der kann nochmal 10 -15 Jahre drauf rechnen.
    Wenn aber im Alter erstmal die Wehwehchen anfangen, wird ein Haus immer mehr zur Last.


    Kurz: Ein Haus, ist ein Luxus. Wer er sich leisten kann und will, und nicht nur heute, sondern auch noch morgen und übermorgen, der soll ruhig bauen.

  • Wenn es zur Last oder "unnütz" wird, dann verkauft man es nach den tollen 20 Jahren eben... und freut sich über die dann verfügbare Kohle, die man nicht versoffen oder in Luxusklamotten vergeudet hat :D

  • Zitat

    Original geschrieben von oo7x

    Auch wird von den meisten der gewonne Platz nie zu 100% genutzt. Fast immer gibt es tote Wohnfläche, die aber teuer bezahlt wurde. Spätestens wenn die Kinder weg sind, steht die Hütte gut leer..


    Die Frage die sich auftut ist, warum baut man dann nicht kleiner ? Gerade in Zeiten von steigenden Heizkosten und Grundstückspreisen wäre das ja logisch. In Holland oder auch England z.B. sind die Häuser durchschnittlich viel kleiner als hierzulande. Leben wir auf zu grossem Fuss ?

  • Viele wollen nicht das die Kinder sich ein Zimmer teilen müssen, dann noch ein zweites Bad, ein Büro, ein Gästezimmer, das summiert sich halt schnell.
    Ein Arbeitskollege von mir ist Ende 40 und bewohnt alleine ein großes freistehendes Haus. Er ist seit einer weile Single, hat das Haus lange geerbt und hat 7 oder 8 Zimmer zur Verfügung.
    Es ist für ihn Gewohnheit und er hat Spaß am renovieren usw. Für ihn käme eine Wohnung nicht in Frage, auch wenn er das Haus 10 mal nicht bräuchte und so geht es denke ich vielen.

  • Zitat

    Original geschrieben von oo7x
    Auch wird von den meisten der gewonne Platz nie zu 100% genutzt. Fast immer gibt es tote Wohnfläche, die aber teuer bezahlt wurde. Spätestens wenn die Kinder weg sind, steht die Hütte gut leer.

    Zuviel Platz gibt es eigentlich nicht, bis zu einem gewissen Grad kann man zusaetzliche Zimmer immer irgendwie nutzen. Und so koennte man auch so planen, das dann dann vielleicht nach dem Auszug der Kinder den Teil als Einliegerwohnung vermieten kann.

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