Immobilie zur Altersvorsorge?

  • Wie kommst Du darauf, dass die Finanzierung -ausgehend von einer historischen Niedrigzinsphase- für 35 Jahre konstant bleibt?
    Ein nachhaltiger Zinsanstieg in dieser Periode vor der Zinsfortschreibung und Deine Rechnung wie Finanzierungszeitraum sehen deutlich anders aus.


    Wie kommst Du darauf, dass Du die Immobile -ausgehend von einer Phase, wo die Immobilienpreise sehr hoch sind (Stichwort Vervielfältiger/Kaufpreisfaktor)- adäquat verkaufen kannst?

  • Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    Genau das wird im Beratungsvertrag ausgeschlossen. Oder es wird vereinbart, dass alle Provisionen/Kickbacks an den Beratenen durchgerecht werden.


    Eine zahnlose Klausel, die nicht das Papier wert ist, denn man wird einen Verstoß nicht nachweisen können. Ich würde keinen Cent darauf wetten, daß keiner der sogenannten Hornorarberater nicht auch noch am Jahresende eine Prämie bekommt. Wenn ein Berater 15 Abschlüsse pro Jahr bei einem Partner macht, und für 10 erfolgreiche Abschlüsse von diesem eine Bonusauszahlung bekommt, ist eine Zuordnung der Zahlung zu einem konkreten Abschluß gar nicht möglich. Beziehungsweise gab es die Zahlung im Streitfall "für die anderen Abschlüsse", und nicht für den streitgegenständlichen. Aber wie gesagt, der Nachweis eines Verstoßes wird ohnehin nicht gelingen!


    Im übrigen müßten Finanzberater nicht umständlich ihre Leistungen feilbieten, wenn sie tatsächlich in der Lage wären, mit geringem Aufwand Vermögen zu schaffen und zu vermehren.


    Daher mache ich einen großen Bogen um diese Berufsgruppe, und bin bisher exzellent damit gefahren.


    Ich behaupte sogar, daß sogenannte Finanzberater die Ursache dafür sind, warum viele Menschen eben kein Vermögen aufbauen können.


    Wer sich windige Fonds, eine Zahnzusatz-, Glasbruch-, Hausrat- und Riesterversicherung(en!) hat andrehen lassen, der zahlt im Monat hunderte EUR für weitgehend nutzlose Dinge und baut damit das Vermögen der Anderen (nämlich der Finanzunternehmen und deren Berater), nicht aber das Eigene auf.


    Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    Sehr gern vergessen (auch von Dir) werden die Thematiken der Abschreibung und des Steuersatzes. Wer im Eigentum wohnt, kann zum einen gar keine AfA geltend machen. Und selbst wenn er es könnte, würde das bei einem Steuersatz von z.B. 30% passieren, im Gegensatz zu den ca. 50% Spitzensteuersatz gewerblicher Vermieter.


    Ein Mieter kann seine Mietkosten ebenfalls nicht absetzen. Daher spielt es keine Rolle, ob ich 1.500 EUR nicht absetzen kann und es "Miete" nenne, oder ob ich denselben Betrag ebenfalls nicht absetzen kann und "Zins + Tilgung" nenne.


    Recht hast Du in der Hinsicht, daß ein Vermieter besser dasteht als ein Eigentümer, der das Objekt selbst bewohnt. Aber beide stehen immer noch deutlich besser da als der Mieter.



    Zitat

    Original geschrieben von Filderstädter

    HHFD
    Die wenigsten können sich eine monatliche Rate von 1500 EUR + 500 EUR NK leisten, egal ob Miete oder Eigentum.


    Die Rechnung sieht bei 1.000 oder 750 EUR / Monat genauso düster für den Mieter aus.


    Zitat

    Original geschrieben von derAL
    - jetzt würde ich gerne erfahren, wieso eine hohe Inflation sich nur auf Deine Schulden auswirken soll?


    Die abzutragenden Schulden (sagen wir mal 400.000 EUR) bleiben ja auch bei Inflation kostant.


    Wenn als Extrembeispiel durch galoppierende Inflation in 20 Jahren ein Brot 4.000 EUR kostet, zahlt man das Haus mit dem Gegenwert von 100 Broten ab.


    Der Mieter zahlt allerdings - wie auch heute schon - auch bei Inflation eine monatliche Miete, die 500 Broten entspricht.


    Die Inflation wird kommen, denn wenn die EZB pro Jahr fast eine Billion EUR einfach mal so druckt, muß das System irgendwann kollabieren. Da helfen auch Negativzinsen nicht mehr.



    Gruß


    HHFD

    Gesendet von meinem Motofone F3

  • Wenn Du für ein einziges Brot 4.000 EUR bezahlst, mit welchen Mitteln tilgst Du dann Deinen Kredit?
    Mal angenommen, Du schränkst Dich ein und teilst Dir ein Brot für zwei Tage ein, dann benötigst Du im Monat [ (15 x 4.000 EUR) + 1.500 EUR Rate = ] 61.500 EUR Kapital. Die weiteren Lebenshaltungskosten ignorieren wir an der Stelle. Soll ich jetzt noch anführen, dass das kaum bezahlbar ist und Dir die Bank vermutlich die Immobilie wegreißt?

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Wenn Du für ein einziges Brot 4.000 EUR bezahlst, mit welchen Mitteln tilgst Du dann Deinen Kredit?


    In einer Inflation steigen auch die Löhne, wenn auch (wie man der auch deutschen Geschichte entnehmen kann), mit etwas Verzögerung.


    Es war früher natürlich nicht so, daß ein Arbeiter weiterhin 20 Reichsmark verdiente, und ein Brot 10.000 Reichsmark kostete.


    Gruß


    HHFD

    Gesendet von meinem Motofone F3

  • Während der letzten Hyperinflation waren die Lebensverhältnisse scheinbar recht entspannt, entnehme ich Deinen Ausführungen.
    Andererseits wäre die Miete dann ja auch bezahlbar gewesen.


    Hhm ... jetzt bin ich verwirrt. In den Geschichtsbüchern stehen keine beruhigenden Dinge über diese letzte Zeit der Hyperinflation und seinen Nachwehen. Die Hyperinflation und ihre Folgen haben die Welt in den Abgrund geführt.


    Heute spricht man im Zusammenhang mit der (Hyper-)Inflation noch vom 'deutschen Reflex' auf vergangene Zeiten, sei es in Bezug auf die Geldpolitik oder anderen volkswirtschaftlich/ökonomisch korrespondierenden Themenstellungen.

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Während der letzten Hyperinflation waren die Lebensverhältnisse scheinbar recht entspannt, entnehme ich Deinen Ausführungen.
    Andererseits wäre die Miete dann ja auch bezahlbar gewesen.


    Hhm ... jetzt bin ich verwirrt. In den Geschichtsbüchern stehen keine beruhigenden Dinge über diese letzte Zeit der Hyperinflation und seinen Nachwehen. Die Hyperinflation und ihre Folgen haben die Welt in den Abgrund geführt.


    Ich habe nicht gesagt, daß es eine tolle Zeit war. Aber auch damals galt: wer Schulden hatte, stand natürlich besser da als der, der (Bank/Bar)-Vermögen hortete.


    Ersterer war seine Schulden mit einem Schlag los, der andere war plötzlich mittellos.



    Gruß


    HHFD

    Gesendet von meinem Motofone F3

  • Wer seine Finanzierung und andere Verbindlichkeiten nicht tilgen/bezahlen konnte, stand auch nicht besser da. Lediglich derjenige, der völlig unbelastete Güter hatte und die massive Verteuerung einigermaßen bewältigen konnte. Gleichwohl wurden diese auch für ihren 'Vorteil' belastet (siehe weiter unten).


    Damit fiel ein großer Teil der Immobilienbesitzer (die sich noch in der stark ausgeprägten Darlehensphase befanden) raus. Sie waren auch Verlierer der Hyperinflation. Darauf kann ich mich mit Dir verständigen.


    Für die 'Inflationsgewinner' gab es eine 'Hauszinssteuer' (in Bayern 'Geldentwertungsabgabe' genannt), Auszug Wikipedia:


    'Die Hauszinssteuer, auch als Gebäudeentschuldungssteuer bezeichnet, war eine von 1924 bis 1943 in Deutschland erhobene Ertragsteuer auf das vor Juli 1918 entstandene Wohneigentum. Basis war das „Gesetz über den Geldentwertungsausgleich bei bebauten Grundstücken“.[1]


    Die Steuer beruhte auf einem Vorschlag des Berliner Baustadtrates Martin Wagner für einen Lastenausgleich, mit dem die Eigentümer von Immobilien an den Kosten des öffentlich geförderten Wohnungsbaus nach dem Ersten Weltkrieg beteiligt werden sollten. Durch den Wertverlust von Hypotheken aufgrund der Hyperinflation bis 1923 waren Grundeigentümer zuvor praktisch vollständig entschuldet worden, während ihr Grundeigentum durch die Inflation nicht an Wert verloren hatte.'


    Daneben gab es eine neue Form der Wohnungsbauabgabe als Zuschlag auf die Hauszinssteuer und Zwangsgrundschulden auf geförderte Neubauten der Jahre 1919-23, die verzinst wurden und geplant innerhalb von 20 Jahre getilgt werden mussten.



    Und jene, die nach dem Krieg Immobilien hatten > Stichwort 'Lastenausgleichgesetz', Auszug Wikipedia:


    'Abgaben für den Lastenausgleich


    Diese Umverteilung erfolgte dadurch, dass diejenigen, denen erhebliches Vermögen verblieben war (insbesondere betraf das Immobilien), eine Lastenausgleichsabgabe zahlten. Die Höhe dieser Abgabe wurde nach der Höhe des Vermögens mit Stand vom 21. Juni 1948 berechnet. Die Abgabe belief sich auf 50 % des berechneten Vermögenswertes und konnte in bis zu 120 vierteljährlichen Raten, also verteilt auf 30 Jahre, in den Ausgleichsfonds eingezahlt werden. Zu diesem Zweck wurden eine Vermögensabgabe, eine Hypothekengewinnabgabe und eine Kreditgewinnabgabe eingeführt, die an die Finanzämter zu zahlen waren. Durch die Verteilung auf viele Jahre betrug die Belastung nur 1,67 % pro Jahr, sodass sie aus dem Ertragswert des betroffenen Vermögens geleistet werden konnte, ohne die Vermögenssubstanz angreifen zu müssen.'


    Die 1,67% Belastung war deshalb tragbar, weil (vor allem) die Wirtschaftswunderjahre einerseits die Inflation auf einem gewissen Level hielt, andererseits die Lohnentwicklung maßgeblich beeinflussten. Die Auftragslage war ja viele Jahre derart hoch, dass die BRD dafür zusätzlich Gastarbeiter anwarb.



    Diese historischen Beispiele sollen Dir und anderen aufzeigen, dass das Argument des 'Inflationsgewinns' bei tieferer Betrachtung so rosig wie dargestellt nun auch wieder nicht ist. Das Argument ist demnach 'netto' deutlich leichter als es brutto hier 'verkauft' wird. ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    Rein finanziell gesehen entstehen dadurch riesige Opportunitätskosten wegen entgangener Einnahmen für die Zeiträume, innerhalb derer man mühsam mit der Mörtelkelle am Haus stand. Wer 3 Stunden Rasen gemäht hat, hat z.B. ca. 3x20€=60€ weniger Geld in der Tasche, als wenn er arbeiten gegangen wäre.


    Auch hier hat der Mieter nur Vorteile: Anstatt dass man selber Stunden mit der Pflege des Rasens zubringt, kommt am Mietgebäude der Dienstleister mit Aufsitz-Rasenmäher vorbei, und mäht den auf die eine Wohnung entfallenden Rasenanteil in <3min, und erzeugt nur z.B. 3€ Kosten. 60€ zu 3€!!!


    Wenn man die Vorteile einer Mietwohnung, nämlich wann immer es erforderlich ist, umziehen zu können, nutzt, entstehen aber auch mieterseitig hohe Opportunitätskosten. Wer alle 2-3 Jahre beruflich bedingt oder wegen Nachwuchs umziehen muß, zahlt kräftig zu. Tagelange Suche nach einer passenden, bezahlbaren Wohnung, zahllose Besichtigungstermine, Renovierung der Altwohnung, der Umzug selbst - all dies kostet Zeit und Geld.


    Edit: Total- oder wenigstens Teilverlust bei selbst bezahlter Einbauküche, die oft nicht in der neuen Wohnung paßt, hatte ich noch vergessen.


    Allerdings ist das fast alternativlos, denn wer beruflich mobil sein muß, der kauft sicher kein Eigentum.


    Von einer durch den Umzug steigenden Miete ganz zu schweigen.


    Gruß


    HHFD

    Gesendet von meinem Motofone F3

  • Zitat

    Original geschrieben von Martin Reicher
    Schlechte Idee. Wenn man schon so ein vergleichsweise exotisches Zweischlauchgerät hat, kommen natürlich beide Schläuche aus dem Fenster damit das Zuströmen der Außenluft (als Ausgleich für das was der eine Schlauch rausbläst) weitmöglichst unterbunden wird.


    O.K., Martin. Aktuelle Konfiguration:



    Ich messe noch einmal, ob so der Kühleffekt doch größer als vorher (nur Abluftschlauch am Fenster) ist. Auf jeden Fall wird jetzt nicht mehr so viel Luft quer durch das Zimmer gezogen.


    Vorher sah es so aus:



  • Dann kann der Mieter auch weiterhin bequem seine Miete zahlen?
    Oder sogar in eine kleinere Wohnung ziehen und Kosten sparen, während der Eigentümer seinen Kredit tilgt.

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!