Immobilie zur Altersvorsorge?

  • Zitat

    Original geschrieben von Goyale



    Gern wiederhole und präzisiere ich für Dich meine Einschätzung von selbstbewohntem Eigentum:
    Wohnen im Eigentum ist ein teures Hobby, oft verbunden mit Erhöhung der Lebensqualität für Leute, welche sich das leisten können und wollen. Ein Geldsparmodell ist es so gut wie nie.


    Danke aber du hast unrecht, denn es ist ein Geldsparmodell, wenn auch nur indirekt. Und ich würde es auch nicht als Hobby bezeichnen, sondern als Perspektive, gerade fürs Alter. Zufriedenheit ist auch eine Art der Altersvorsorge, um wieder zum Thema zu kommen. Das mit der Lebensqualität können wir auch gerne noch erweitern, Stichwörter soziales Umfeld oder barrierefreies Wohnen. Wenn es um Zuschüsse geht müsste es doch klingeln, oder ?

  • Mit Zufriedenheit generierst Du aber keinen Cashflow, der Dir Erträge bringt.


    Und zum Thema Zulagen sollte man sich auch mit der nachgelagerten Besteuerung (Stichwort Wohnförderkonto) beschäftigen: http://www.finanztip.de/rieste…riester/wohnfoerderkonto/


    Der Link -welchen ich auf die Schnelle gefunden habe- enthält ein Beispiel, wie sich das WFK ansammelt (wird mit 2% zu Deinen Lasten jährlich verzinst und damit höher als heutige normale Sparanlagen) Über Google sollte man weitersuchen; es gibt hierzu kritischen Kontext.


    Diese Regelung reduziert kurzum im Alter Deinen Cashflow weiter. Deshalb sollte man da genau hinschauen.
    Und es etwas, was gerne im Beratungsgespräch schnell abgehakt wird.

  • cashflow ist temporär und von viel zu vielen Fakten abhängig die für mich jetzt noch nicht abschätzbar sind . Weisst du wieviel dein Geld in 20 oder 30 Jahren noch wert ist ? Mit Grundbesitz bin ich vielen Dingen besser bedient als mit einem vollen Geldbeutel. Im worst case könnte ich mein Eigentum z.b. auf meine Kinder umschreiben und ein lebenslanges Wohnrecht erwirken. So hat mein Nachbar auch nach seinem Bankrott seine Villa behalten

  • Zitat

    Original geschrieben von SAR Zufriedenheit ist auch eine Art der Altersvorsorge, um wieder zum Thema zu kommen.


    Man kann auch im Plattenbau und mit wenig Geld zufrieden sein, z.B. wenn alle Kumpel mit dort wohnen, und wenn man viel gemeinsam macht und sich gegenseitig hilft. Mit Altersvorsorge hat das gar nix zu tun...


    Zitat

    Original geschrieben von SAR Danke aber du hast unrecht, denn es ist ein Geldsparmodell, wenn auch nur indirekt. Und ich würde es auch nicht als Hobby bezeichnen, sondern als Perspektive, gerade fürs Alter.


    Geld wird in der Regel eben gerade nicht gespart. Und wenn man das Werkeln am Haus als seine Lebens-Perspektive im Alter ansieht, dann hat man natürlich eine Perspektive :top:.
    Andere Rentner (da kenne ich welche) lassen es sich einfach nur gut gehen, kommen in der Welt rum, und haben absolut keine Lust, die Mörtelkelle anzufassen.


    Zitat

    Original geschrieben von SAR Stichwörter soziales Umfeld oder barrierefreies Wohnen.


    Das kann man als Mieter weitaus besser erreichen, nämlich indem man immer in optimaler Lage die optimale Wohnung mietet. Im Alter kann das z.B. betreutes Wohnen sein. Da gibt es sehr schöne Wohnanlagen, und die Krankenschwester ist für den Fall der Fälle 24/7 vor Ort.


    Zitat

    Original geschrieben von SAR Wenn es um Zuschüsse geht müsste es doch klingeln, oder ?


    Danke für den Tipp, aber mit Zuschüssen kenne ich mich nicht aus. Ich kann alles selber bezahlen.

  • @SAR:


    Ähm, es ging um die negative Steuerwirkung Deiner beschriebenen Zuschüsse in dem Abschnitt Deines Lebens, wo sich die Altersvorsorge ja entfalten soll, oder? Wir sprechen ja die ganze Zeit darüber, ob eine Immobilie dafür geeignet ist, oder?


    Und nun ist der Cashflow nur noch 'temporär'? Von Fakten, die nicht abschätzbar sind?


    Sollte man aus Deiner Einschätzung nach nicht zumindest die aktuellen steuerlichen Regelungen, welche für diesen Abschnitt aus heutiger Sicht greifen (wir kennen aktuell ja keine anderen Regelungen und wissen nicht, inwieweit sich die Steuergesetzgebung an der Stelle wandelt), bei der Ausgangslage der Überlegungen berücksichtigen?


    Im Sinne von: Was bedeutet es für mich, wenn ich xxx und yyy tue, und mein Wohnförderkonto im Rentenalter dann mit aaa bewertet wird, was für mich neben anderen steuerpflichtigen Einkünften eine Steuermehrbelastung von bbb im Monat/Jahr bedeutet?


    Wenn man solche Überlegungen nicht anstrengt bzw. sich mit den steuerlichen Sachverhalten nicht auseinandersetzt, würde ich das 'Vorsorge im Blindflug' nennen.


    Deswegen empfehle ich, solche Aspekte ebenfalls zu prüfen bzw. unter die Lupe zu nehmen.

  • Zitat

    Original geschrieben von SAR cashflow ist temporär und von viel zu vielen Fakten abhängig die für mich jetzt noch nicht abschätzbar sind . Weisst du wieviel dein Geld in 20 oder 30 Jahren noch wert ist ? Mit Grundbesitz bin ich vielen Dingen besser bedient als mit einem vollen Geldbeutel.


    Da sind wir uns sicherlich einig, dass in einer langfristigen Geldanlage das Bargeld nur einen Anteil einnehmen sollte.


    Wir hatten jedoch vorher schon erörtert, dass auch als Geldanlage die eigene Immobilie ungeeignet ist, weil andere Anlagen im Durchschnitt höhere Erträge bringen.


    Eine eigene Immobilie hat übrigens den folgenden Nachteil: Sie ist offen als Dein Eigentum ersichtlich, kann z.B. einfach mal so mit Abgaben belegt werden (Stichwort "Lastenausgleich" etc. ).


    Eine optimale Altersvorsorge beinhaltet auch immer eine Risikostreuung durch Anlage in vielen Asset-Klassen, weil sonst ein Klumpenrisiko auftritt.


    Wenn jemand genug Vermögen hat, könnte man das sinngemäß so aufteilen:
    -25% selbstbewohnte Immobilie mit der Hoffnung auf Wertzuwachs des Grundstückes
    -25% Index-Aktienfonds
    -10% physisches Gold in großen und kleinen Stückelungen (keine Zertifikate etc.), aufbewahrt dort, wo Du garantiert immer Zugriff hast, und wo das Gold nicht mit Dir als Person in Verbindung gebracht werden kann
    -10% Cash
    -zusätzlich Basisrente, Riester-Rente etc.


    Aber fast sein ganzes Geld in die selbstgenutzte Immobilie zu stecken, beinhaltet extrem hohes Risiko.


    Ich empfehle erneut, für die Planung der Altersvorsorge Honorarberatung (=Beratung gegen Honorar) in Anspruch zu nehmen. Da gibt es studierte Leute, welche Deine derzeitige Situation, und die wahrscheinliche Situation in der Zukunft aufnehmen, und fundierte Empfehlungen zur Altersvorsorge und Deckung von Risiken aussprechen. Zum Beispiel bieten das die Kollegen der Quirinbank an.

  • Goyale:


    Von einer Empfehlung im Hinblick auf die Asset-Allocation rate ich Dir persönlich ab.
    Letztlich hängt es von der individuellen Anlegerpräferenz, der Ausgangslage und von gesetzten Restriktionen ab.


    Und ob die Quirinbank dafür in besonderer Weise geeignet ist, würde ich jetzt nicht unbedingt unterschreiben. Es ist einer von vielen Anbietern. Und 'Werbung' soll hier ja explizit nicht stattfinden. Zur Orientierung gibt es für Beratungssuchende auch gute Bewertungsplattformen.


    Dass eine Finanzplanung durch einen 'Certified Financial Planner' (zertifizierter Finanzplaner) ein geeignetes Mittel sein kann, da gehe ich gerne mit, wenngleich es da mMn auch Qualitätsunterschiede gibt. Auch korrespondiert die Qualität der Beratung nicht immer mit der Höhe des Honorars.

  • derAL:
    Ich stimme Dir fast 100% zu.


    Auch darin, dass es z.B. bei einer Beratung durch einen 'Certified Financial Planner' Qualitätsunterschiede geben kann.


    Im Durchschnitt halte ich eine Honoraberatung bei einer im Bereich Altersvorsorge ausgebildeten Person aber für dramatisch besser, als die die Teilnahme an Altersvorsorge-Verkaufsgesprächen mit provisionsgetriebenen Verkäufern, oder das Verlassen auf in Foren gegebenen Ratschlägen.

  • Wenn die beratende Person 'dramatisch qualitativ besser ist ...'
    Gleichwohl kann eine kostenfreie Beratung auch 'dramatisch gut' sein.


    Mit 98% kann ich auch gut leben ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL Gleichwohl kann eine kostenfreie Beratung auch 'dramatisch gut' sein.


    Du meinst, dass jemand, der kostenlos arbeitet (z.B. ein Berater, der kostenlos berät), gut arbeitet? Ah, o.k.
    Vielleicht verwechselst Du die Begriffe "Beratung" und "Verkaufsgespräch" :) ?


    Zitat

    Original geschrieben von derAL Mit 98% kann ich auch gut leben ;)


    Das Problem ist leider, dass ein "ehrlicher Verkäufer" so selten wie ein 10-blättriges Kleeblatt ist ;). Das ist beim Fleischereifachverkäufer oder Möbelhänder relativ egal, aber bei richtig werthaltigen Dingen wie einer PKV sehr wichtig.
    Und selbst wenn Du so jemanden gefunden hast, zahlst Du das Verkaufsgespräch richtig teuer über Provisionen, Kickbacks etc.


    Ein Berater kostet zwar Geld für die Beratung, empfiehlt Dir aber ehrlich die aus seiner Sicht besten Dinge, weil er nix an Provisionen verdient. Mehr noch: Es gibt für viele Finanzprodukte (Rentenversicherung, Kreditverträge, PKV) eine Version mit eingepreister Provision für den Vertrieb über Verkäufer, und eine provisionsfreie Variante für den Vertrieb über Berater. Und die z.B. 2000€ Beratungshonorar sind dann dramatisch weniger als z.B. die 15.000€ Provision, welche man über die Jahre für die Basisrente bezahlt oder auch nicht bezahlt...

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