Immobilie zur Altersvorsorge?

  • Zitat

    Original geschrieben von SAR
    Habe ich weniger Geld zur Verfügung sind öffentliche Versteigerungen wo Makler / Wiederverkäufer ausgeschlossen sind interessant. Ausserdem bieten die Städte und Gemeinden ihre Immobilien teilweise recht günstig an. Es gibt auch die Möglichkeit selbst nach leerstehenden Häusern zu suchen. Vielleicht kommt man so einem Makler zuvor, denn die machen ja im Prinzip nichts anderes als den lieben Tag lang nach günstigen Immobilien zu schauen, um sie dann mit enormen Gewinn weiterzuverkaufen. Man muss nur geduldig schauen und darf sich nicht zu fein sein zu handeln und später selbst Hand anzulegen. Es gibt nicht nur Immonet, immobilienscout24 und wie sie alle heissen...


    Ich glaube du kennst den Zustand im Münchner Umland nicht. ;)


    - Leerstehende Häuser gibt es faktisch nicht. Fragst du den Grundstückseigentümer von "Baulücken", verkauft dieser nicht "brauche gerade kein Geld" / "Ist für das Kind bestimmt" etc.


    - Gebrauchte Häuser sind so teuer wie gute Angebote für Neubauten. Merklich günstiger sind wirklich nur richtig kaputte Häuser wo man dann wirklich alles bis auf das Grundgerüst neu machen muss.


    - Gemeinden verkaufen - sofern sie überhaupt etwas haben - vornehmlich an Einheimische. Nach EU-Vorschrift müssen sie seit geraumer Zeit jede Bewerbung annehmen, allerdings geht das nach Punkte-System und die Einheimischen haben einen entsprechenden Punkte-Vorsprung. Als Auswärtiger musst du entweder bettelarm sein oder eine Größt-Familie mitbringen, wobei das selbst für Einheimische von Vorteil ist um etwas zu bekommen.


    - Es gibt einen gewissen Bereich (Lage, Größe, Preis - ich nehme mal an er will merkbar weniger als 600.000 aufbringen) an Häuser, dazu zählt auch raix´s Vorstellung, die ist überproportional überlaufen, weil das jeder will. Bleibt man darüber oder darunter sieht die Situation schon wieder etwas besser aus.


    - Das mit den Versteigerungen ist insoweit eine gute Idee aber problematisch weil man IMHO die Häuser vorher nicht begutachten kann. Keine Ahnung wie man dann weiß, was man da überhaupt kauft. Auch muss man bereits vor der Versteigerung (ich glaube) 30% des veranschlagten Preises bei Gericht hinterlegen um überhaupt bei der Versteigerung dabei sein zu können. Wenn man die Summe dann nicht zufällig als Eigenkapital auf dem Konto passend rumliegen hat, dann bleibt man da schon rein von der Abwicklung her aussen vor. Eine Bank dafür zu finden, dürfte schwierig sein...


    Es bleibt eigentlich nur: Vitamin B, sehr sehr viel Glück oder man bezahlt mehr als alle anderen. Aber gänzlich unmöglich ist es nicht.

  • Um das jetzt nochmal klar zu stellen:
    Ich jammere nicht, sondern habe lediglich die Fakten im Münchner Umland dargestellt. Danke stanglwirt für die Bestätigung!
    Wegen dieser Faktenlage ist meine Entscheidung doch längst gefallen (siehe ein paar Seiten vorher).


    Wir sind glücklich in dieser Gegend, haben beide gut bezahlte Jobs und wohnen daher lieber zur Miete hier als in einem billigen Haus in der Uckermark, Saarland, Sauerland oder Mecklenburg-Vorpommern.


    Mir geht es nur darum, dass es eben in den aktuell beliebten Gegenden nicht mehr "einfach" ist ein kleines Häuschen zu finanzieren. Man muss es sich genau überlegen und dann auch Abstriche in Kauf nehmen.

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Zitat

    Original geschrieben von jof
    Auf Versteigerungen braucht man nicht hoffen, da gibt es amtliche Schätzwerte die erreicht werden müssen, und viele Profis die wissen wie das Spiel läuft. Und bei Städten gibt es in der Tat manchmal verbilligte Grundstücke, das ist aber immer an Auflagen gebunden ( z.B. Maximaleinkommem oder mindestens 2 Kinder), und die Wohnlage ist meist weniger exklusiv.


    komischerweise haben Bekannte von uns durch genau so eine Versteigerung ein Megaschnäppchen gemacht !


    Wir haben unser Haus selbst der Stadt abgekauft und sogar noch massiv runterhandeln können. Wir sind weder sozial bedürftig noch haben wir Kinder. Die einzige Auflage bestand darin, das Geld pünktlich zu überweisen.


    Aber warum diskutiere ich das überhaupt mit dir ?

  • Klingt nicht nach begehrter Lage. Runterhandeln könnte man hier allenfalls Grundstücke direkt neben den Bahngleisen oder in Spuckweite zur Autobahn, wobei selbst da mittlerweile Grundstücke gekauft werden. :D

  • Gehobene Wohnlage. In unmittelbarer Nachbarschaft stehen Villen von Industriemagnaten und Managern. Gut, der eine ist jetzt auf Staatsurlaub .. hat wohl etwas viel spekuliert.


    Ich kann das aber auch auf andere Städte und Kreise anwenden. M oder HH ist anders , ist mir klar

  • Zitat

    Original geschrieben von SAR
    M oder HH ist anders , ist mir klar

    Deshalb ja die Frage nach der Stadt. Dass man in Pirmasens und Cuxhaven noch das ein oder andere Schnäppchen machen kann, mag sein. Als allgemeiner Tipp taugt das mit Versteigerung und Ankauf von der Stadt wohl leider kaum, wenn man wie die TE oder raix (oder ich) in einer der Top-10-Städte im Preisranking wohnt. Wenn hier bei uns ein Haus in "gehobener Wohnlage" angeboten wird, geht es sofort (binnen Stundenfrist) zum geforderten Preis weg, egal in welchem Zustand. Und dann wird es abgerissen und neu bebaut.

  • Wenn ihr jetzt über die Top 10 der höchsten Grunstückspreise diskutiert , sollte man das im Titel ândern, ich dachte hier gehts um Immobilien als Altersvorsorge im generjeellen. Nicht das sich gleich noch jemand aus NY oder Tokio meldet um sich über die Preise kaputtzulachen

  • Das stimmt. Du hast den günstigen Kauf von der Stadt allerdings im Kontext "Opel statt Porsche" vorgeschlagen und da ging es nun einmal um München und darum, dass es bei eingeschränktem Budget in einigen Gegenden schlicht nicht möglich ist, eine (passende) Immobilie zu erwerben.

  • Zitat

    Original geschrieben von jof
    Auf Versteigerungen braucht man nicht hoffen, da gibt es amtliche Schätzwerte die erreicht werden müssen, und viele Profis die wissen wie das Spiel läuft.

    Zitat

    Original geschrieben von stanglwirt
    - Das mit den Versteigerungen ist insoweit eine gute Idee aber problematisch weil man IMHO die Häuser vorher nicht begutachten kann. Keine Ahnung wie man dann weiß, was man da überhaupt kauft. Auch muss man bereits vor der Versteigerung (ich glaube) 30% des veranschlagten Preises bei Gericht hinterlegen um überhaupt bei der Versteigerung dabei sein zu können. Wenn man die Summe dann nicht zufällig als Eigenkapital auf dem Konto passend rumliegen hat, dann bleibt man da schon rein von der Abwicklung her aussen vor. Eine Bank dafür zu finden, dürfte schwierig sein...

    Amtlicherseits mittels Gutachtenbeauftragung ermittelt wird der Verkehrswert. Diesen kann man aber wohl eher als defensiv, denn als expansiv bezeichnen. Zudem liegen zwischen Gutachten und Versteigerungstermin zumindest Monate, oft auch über ein halbes Jahr. In diesen Zeiten kann sich da schon einiges nach oben bewegen und selbstverständlich kann eine Bieterschar den amtlichen Verkehrswert und auch den aktuellen Marktwert beliebig überschreiten.


    Erreicht werden muss der Verkehrswert nicht, denn ab 70% wird der Zuschlag erteilt. Zwischen 50% und 70% kann der Gläubiger einen Zuschlag verweigern, unter 50% wird er von Amts wegen nicht erteilt. Beides kann nur jeweils einmal angewandt werden. Es wird dann ein zweiter und gegebenenfalls dritter Versteigerungstermin anberaumt, wobei schließlich auch die 50%-Grenze entfällt.


    Dabei sein im Sinne von Anwesenheit kann man jederzeit. Sollte man auch auf jeden Fall mal, falls sowas eventuell infrage kommen könnte. Als Bieter muss man auch keineswegs 30% des Verkehrswertes als Sicherheit unbar hinterlegen, sondern 10%. Vielleicht wären 30% sogar besser für alle ernsthaften Interessenten, aber wenn man nichtmal 10% aufbringen kann, dann würden die Gerichte wohl eine Vielzahl Objekte in kurzem Zeitabstand wiedersehen.


    Selbst besichtigen kann man die Objekte amtlicherseits nie. Da der bisherige Besitzer auch den Gutachter nicht hereinlassen muss, wird das angesichts der angespannten Situation auch oft verweigert. Dann beschränkt sich das Gutachten auf den Außenzustand, die Baupläne, bekannte Umbauten und Renovierungen, die Lage, das Umfeld und Vergleichsobjekte. Die Ungewissenheit über den inneren Zustand führt dann aber auch zu einer Minderung des Verkehrswertes.


    Durch die relativ geringe Fallzahl ist die Auswahl infrage kommender Objekte natürlich sehr beschränkt. Das Objekt nicht selbst besichtigen zu können tut ein übriges dazu. Also sollte man entweder risikofreudig sein oder von vornherein Renovierungen hinnehmen/leistenwollen oder man muss sich auf vollständig dokumentierte Objekte beschränken. Bei denen gibt's dann natürlich auch eine größere Zahl von Interessenten.

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