Immobilie zur Altersvorsorge?

  • Ich komme mal zum eigentlichen Thema zurück.


    Immobilien können sich selbstverständlich lohnen. Egal ob selbst bewohnt oder vermietet. Aber das ist für jeden Ansichtssache. Das seht ihr hier schon an der Diskussion. Wahnsinn...


    Der TE hat aber auch gefragt, ob es sich FÜR IHN lohnt und wie es da aussieht.


    Threadersteller:


    Du hast geschrieben, dass du aus Hamburg kommst. Wenn du mir verrätst, in welchem Gebiet du arbeitest und/oder wo du etwas suchst, kann ich dir gerne Helfen und dir erzählen in wie weit es sich lohnen würde sich etwas zu kaufen. Egal ob du es selbst bewohnen möchtest oder erst einmal vermieten und später beziehen.
    Gerne auch per PN.


    Je nach Lage und Preis-/Leistung kann es auch für dich absolut Sinn machen entweder im offiziellen Stadtgebiet etwas zu erwerben oder auch im Speck-Gürtel.



    Meine persönliche Meinung zu einer selbst-genutzten Immobilie:
    Ich würde sie kaufen, wenn ich diese relativ entspannt(!) in 10-15 Jahren bezahlen kann.


    Zudem kommt dein Lebensstandard dazu. Vielleicht wird dir in diesem Fall sogar eine kleine Wohnung bis 2 Zimmer erst einmal reichen und vielleicht erwirbst du in 10/15/20 Jahren etwas anderes oder zusätzliches aufgrund von Familien- und Lebensplanungen usw.

    Signatur wieder da! Oder fehlt sie doch?

  • Zitat

    Original geschrieben von DarkEmpire64
    Meine persönliche Meinung zu einer selbst-genutzten Immobilie:
    Ich würde sie kaufen, wenn ich diese relativ entspannt(!) in 10-15 Jahren bezahlen kann.


    wow!


    Wenn ich das kann, muss ich mir um meine Altersvorsorge wohl kaum Gedanken machen...

  • Deswegen ist es auch meine persönliche Meinung.


    Wie gesagt, wenn du mehr zu meinen Fragen schreiben kannst, dann kann ich dir gerne weiter helfen. :top:

    Signatur wieder da! Oder fehlt sie doch?

  • Das ist das Dilemma mit der Altersvorsorge:


    Wer sich Riester oder erst recht eine eigene Immobilie leisten kann - der hat eh eine mehr als ausreichende Rente


    Wer schlecht verdient und im Alter keine ausreichende Rente bekommt der kann sich eine Riesterrente oder erst recht eine eigene Immobilie eh nicht leisten

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    Das ist das Dilemma mit der Altersvorsorge:


    Wer sich Riester oder erst recht eine eigene Immobilie leisten kann - der hat eh eine mehr als ausreichende Rente


    Wer schlecht verdient und im Alter keine ausreichende Rente bekommt der kann sich eine Riesterrente oder erst recht eine eigene Immobilie eh nicht leisten

    Zwischen der Unmöglichkeit zum Riestern und mehr als ausreichenden Rentenaussichten besteht dann doch ein breites Einkommensband. Und die Aussicht auf eine eigene Immobilie muss sich nichtmal notwendigerweise dieses Einkommensbandes befinden. Aber warum sollte man denn auch Äpfel und Birnen getrennt lassen, wenn einen doch niemand daran hindern kann sie zusammenzuwerfen?

    Je suis Charlie

  • Der TE war ein paar Tage nicht da und wundert sich über den Verlauf der Diskussion: Zäune, Klimageräte usw


    Ich werde mir die Beiträge nochmal in Ruhe anschauen, hab vieles jetzt nur überflogen. Gut finde ich einige der Einwände, denn genau damit will ich mich ja auseinandersetzen, eben weil ich diesbzgl. noch keine Entscheidung getroffen habe. Für mich ist es eine offene Frage mit offenem Ausgang, die ich versuche möglichst rational anzugehen. Es ist nicht so, dass ich sage ich will mir unbedingt eine Immobilie kaufen, früher wäre sowas für mich völlig undenkbar gewesen, doch die Zeiten ändern sich und die persönliche Situation auch. Was wir monatlich an Miete zahlen ist einfach nur pervers - und ich frage den user, der schrieb man müsse nur die optimale Wohnung mieten, wo es die denn in Hamburg und Umgebung noch gibt? Das hiesse für mich auch, dass sie noch bezahlbar ist bzw. dass das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt. Und dann muss man sie auch erst bekommen. Was meinst Du wie viele andere Mieter sich auch für eine solche Wohnung interessieren? Unsere schöne, überteuerte im Speckgürtel vor den Toren der Stadt haben wir auch nur über nen Makler bekommen, als wir vor 2,5 Jahren aus beruflichen Gründen in den Norden gezogen sind. Natürlich fragt man sich da, ob man das Geld nicht besser in Wohneigentum stecken sollte. Vielleicht sollte ich die Frage ändern in: Mieten oder Kaufen? (nicht nur auf die Rente bezogen)


    Nur noch ein paar Fakten, zu den Fragen der einzelnen user. Bei mir heisst es Rente mit 67 (oder noch später, wer weiss was unserer Regierung bis dahin noch einfällt), Jahrgang 1974, also noch 26 Jahre bis zur Rente mindestens. So lange wollte ich aber nicht abbezahlen. Wie richtig angemerkt wurde, man weiss nie was kommt im Leben. Wichtig ist mir eine gute ÖPNV-Anbindung, doch die gibt es hier ja durchaus, ist also nicht so das Problem. Und ich arbeite im Wechselschichtdienst, daher wird vielleicht auch klar, dass das auf Dauer in einer Mietwohnugn schwierig wird. Weil man die erforderlichen Maßnahmen, um auch tagsüber ruhig und dunkel schlafen zu können, als Mieter kaum umsetzten kann und es hier im Norden - warum auch immer - fast keine Mietwohnungen mit Außenrolläden gibt. Wir hatten bei der Wohnungssuche extra darauf geachtet, haben aber keine Wohnung gefunden, die welche hatte. Also wird momentan improvisiert (sieht aber nicht so wild aus wie auf dem Foto von dem Klimagerät ;) )

  • Mit den Preisen ist es wohl so, das dort wo die Mieten hoch sind auch die Kaufpreise hoch sind, und umgekehrt wo die Kaufpreise guenstig sind, auch die Mieten niedrig sind. Von daher ist der Unterschied meist gleich.


    Ausnahmen gibts natuerlich immer. Kleinere Universitaetsstaedte haben oft hohe Mieten aber moderate Kaufpreise, manche Tourismusorte moderate Mieten aber hohe Kaufpreise. Da kann es dann eher einen Unterschied machen.

  • Ich habe keine Zeit und Lust, den ganzen Thread mit all seinen Abschweifungen zu lesen, möchte dir aber trotzdem zum Erwerb von Wohneigentum raten, sofern du zumindest kurz- und mittelfristig nicht mehr überörtlich umziehen wirst. Zum einen gibt es im derzeitigen Kapitalmarktumfeld keine andere sinnvolle Geldanlage außer vielleicht die in Aktien, für die man aber auch Zeit und Sachverstand mitbringen muss. Zum anderen bleibt angemessenes selbst genutztes Wohneigentum dir meines Wissens auch erhalten, wenn du im Alter auf Grundsicherung angewiesen sein solltest. Sparst du hingegen in den nächsten Jahrzehnten fleißig, statt eine Wohnung abzuzahlen, muss dein Spargroschen im Alter erst aufgebraucht werden, bevor deine Rente aus Sozialleistungen aufgestockt werden kann. Ich würde mich diesbezüglich auf jeden Fall noch mal genauer informieren (lassen).

    Zitat

    Original geschrieben von jdf
    Weil man die erforderlichen Maßnahmen, um auch tagsüber ruhig und dunkel schlafen zu können, als Mieter kaum umsetzten kann und es hier im Norden - warum auch immer - fast keine Mietwohnungen mit Außenrolläden gibt. Wir hatten bei der Wohnungssuche extra darauf geachtet, haben aber keine Wohnung gefunden, die welche hatte.


    Als Wohnungseigentümer ist man, was Umbauten anbelangt, allerdings auch nicht wirklich frei, weil bei allen baulichen Veränderungen wie z.B. dem Einbau von Außenrolläden die Zustimmung der anderen Eigentümer eingeholt werden muss. In der Regel ist Einstimmigkeit erforderlich, und bei größeren Anlagen ist die Gefahr groß, dass zumindest ein Spinner oder Querulant in der Eigentümergemeinschaft vertreten ist, der nicht zustimmen wird. Da darfst du also keine zu hohen Erwartungen haben.

  • Danke für den wichtigen Hinweis, kleiner nick. In der Tat muss man fast sein gesamtes Vermögen aufbrauchen, bevor man Grundsicherung im Alter bekommen kann. Man darf lediglich über ein "Taschengeld" von 2.600 Euro verfügen. Sparen macht da wirklich wenig Sinn. Als Einkommen wird auch jegliche private Vorsorge angerechnet, also nicht nur die staatliche Minirente, sondern auch private Zusatzrenten usw. Nehmen wir mal als Beispiel für die Situation des TE die Musterrechnung von Frau Schneider aus dem unten genannten link und stellen uns vor, ihr Einkommen setzt sich nicht aus gesetzlicher Rente und Witwenrente, sondern aus gesetzlicher und privater Rente zusammen (wenn auch die Höhe nicht identisch mit der des TE ist, sondern nur als Beispiel). Trotz der privaten Vorsorge, die man zu treffen versucht, bleibt also immer noch eine erheblich Versorgungslücke, die durch Grundsicherung abzudecken ist. Sicherlich ist es lobenswert, dem Staat nicht auf der Tasche liegen zu wollen, doch die Motivation zur privaten Vorsorge sinkt, je grösser der aufzubringende Betrag ist - was man tatsächlich im Alter bekommt, weiss man heute sowieso nicht, vielleicht spart man sich alles vom Munde ab und dann muss man doch ergänzend Grundsicherung beantragen. Also doch lieber eine Eigentumswohnung oder ein eigenes Häuschen. Mit niedrigeren Unterkunftskosten sieht die Rechnung schon anders aus, und vor allem ist man damit in einem viel kleineren Umfang von staatlichen Leistungen abhängig. Wünschenswert wäre es ja, man bräuchte gar nichts zusätzlich, doch bringt es auch nichts auf eine höhere Rente zu hoffen, bei der Entwicklung unserer Gesellschaft...


    http://www.bmas.de/DE/Themen/S…bei-erwerbsminderung.html

  • Sicherlich bleibt im Alter trotz Grundsicherung das selbstgenutzte kleine EFH unangetastet. Das Sozialamt bezahlt aber dann nur Kreditzinsen und Betriebskosten wie bei einer kleinen Wohnung. Und wenn alles abbezahlt ist, gibt es auch keine Kreditzinsen. Tilgung hezahlt das Amt sowieso nicht!


    Es bedeutet dann auch Aufwand, vom Amt Geld z.B.für eine teure Reparatur zu erhalten.


    Gerade bei Grundsicherung im Alter halte ich ein EFH für sinnfrei. Wer dann in einer Mietwohnung in guter Lage wohnt, braucht sich um nichts Gedanken machen, weil das Amt alles bezahlt.
    Hier ist es leider wirtschaftlich am besten, nichts zu sparen.


    Professor Rürup hat mal auf einem Vortrag, bei dem ich anwesend war, sinngemäß gesagt: "Ein selbstgenutztes EFH ist Luxus und mehr Lebensqualität für Leute, die sich das leisten können.". Er hatte auch vorgerechnet, dass das eigene EFH im Durchschnitt zur Geldanlage ungeeignet ist. Abgesehen davon ist das EFH den größten Teil der Zeit zu groß oder zu klein. Wer immer die passende Wohnung am passenden Ort mietet, spart massig Geld.


    Also: Ein selbstgenutztes EFH macht evtl. dann Sinn; wenn sicher ist, dass im nächsten Jahrzehnt kein Umzug ansteht. Und wenn im Alter Grundsicherung zu erwarten ist, wird es kompliziert.


    Und an solche Details wie altersgerechtes Wohnen denkt eh niemand vor der Rente. Blöd ist dann, wenn man dann als Pflegefall ausziehen muss.


    Wie schon empfohlen kann eine Honorarheratung bei einem studierten Finanzplaner wichtige Erkenntnisse liefern.

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