Immobilie zur Altersvorsorge?

  • Guten Abend zusammen!


    Schon seit längerem denke ich über eine selbstgenutzte Immobilie zur Altersvorsorge nach und würde mich freuen eure Meinungen dazu zu erfahren. Folgendes sind die Hintergründe meiner Frage:


    1. Meine zu erwartende Rente ist viel zu gering um von ihr ohne Grundsicherung leben zu können, die Lücke ist zu gross um sie zu stopfen (trotz zusätzlich vorhandener privater RV). Daher möchte ich im Alter keine Miete mehr zahlen müssen.


    2. Unsere Miete ist jetzt schon wahnsinnig hoch, so dass man das Geld vielleicht besser in Wohneigentum stecken sollte. Natürlich sind dort die Preise auch hoch, doch günstige Mietwohnungen sind hier kaum zu bekommen. Teuer ist beides, mieten und kaufen.


    3. Nach rund 15 meist berufs-/studiumsbedingten Umzügen seit dem Auszug aus meinem Elternhaus und den unterschiedlichsten Wohnerfahrungen als Mieter von Wohnungen und auch in WGs habe ich es so satt zur Miete zu Wohnen, denn es kommt doch immer wieder was dazu. Und sei es nur der neue Nachbar, der später einzieht, und plötzlich ist es mit der Nachtruhe vorbei. Oder die exorbitante Mieterhöhung, eine Eigenbedarfskündigung, alles schon gehabt. Ich möchte einfach irgendwann mal zur Ruhe kommen.


    4. Mein Eigenkapital wird immer mehr, Zinsen gibt es kaum noch für das Gesparte und ich bin nicht so der Aktienmensch. Mich mit Geldanlage zu beschäftigen ist nicht gerade mein Hobby, und Geldausgeben irgendwie auch nicht. Da wäre eine Immobilie doch eine lohneswerte Investition, oder doch nicht?


    5. Beruflich ist bei mir seit ein paar Jahren endlich Stabilität vorhanden, die es vorher nicht gab. Da ich viel zu lange "auf studentischem Niveau" gelebt habe, mit freiberuflichen Tätigkeiten, Minijobs usw. habe ich bis heute einen sehr günstigen Lebensstandard (den hier sicher einige als niedrig ansehen werden, doch ich brauche wirklich nicht viel). Soll heissen die Miete ist zwar viel zu hoch - für die Wohnung - es bleibt aber immer noch reichlich Geld übrig am Monatsende.


    Nun warte ich gespannt auf kritische und konstruktive Antworten, vielen Dank.

  • Wenn, dann würde ich mir ein freistehendes Haus kaufen. Bei Reihenhäusern oder gar Eigentumswohnungen sind Probleme vorprogrammiert. Entweder durch nervende Nachbarn oder durch unsinnige Umbauten. Mein Bruder hat auch eine ETW und nur Probleme mit den Nachbarn. Dann will die Eigentümerversammlung dies, das und jenes. Wäre mein Fall überhaupt nicht.

  • Ich würd sagen:
    Das hängt vom Typ ab.
    Ich persönlich würde das nicht machen, bin aber auch in der glücklichen Situation irgendwann mal eine Immobilien zu erben.


    Selbst eine zu kaufen (auch mein Geld arbeitet bei der Bank zu wenig...) käme nur wie folgt in Frage:
    - betreutes wohnen = wenn ich selbst froh drum bin eine Institution zu haben die sich im Alter um mich kümmert ist dies zum einen bezahlbarer wenn einem die Wohnung gehört, zum anderen hat man dann auch die Chance eine betreute Wohnung zu bekommen (sind wohl stark nachgefragt). Dementsprechend im Vorfeld normalerweise auch immer gut vermietet und immer jemand in der Nähe dem auffallen würde wenn Wohnung vermüllt o.ä.


    - in meiner Traumstadt München = zum einen für mich immer ne Option dort mal wieder hin zu ziehen/dort nen Job zu suchen. Zum anderen potentiell immer gut und teuer vermietet = kein Leerstand und eben problemloseres nach München umziehen als wenn ich erst lange nach ner Mietwohnung suchen müsste.



    Du merkst:
    beide mal nicht auf den akuten Bedarf sondern eine gute Vermietung ausgelegt.


    Ansonsten hört man immer das die Lage sehr wichtig ist. Hier denke ich speziell auch daran das die Bevölkerung zurück geht = ich möchte NICHT in meiner Heimatstadt eine Immobilie kaufen weil zum einen natürlich mit der zu erbenden Immobilie ein Klumpenrisiko da wäre, zum anderen zu befürchten ist das in einer mittelgroßen Stadt die Bevölkerung langfristig zurück gehen wird = die Immobilie immer weniger Wert wird, gerade wenn man im Alter vielleicht das Geld bräuchte.

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • Meine Optimalvorstellung wäre es natürlich, die Immobilie von Anfang an selbst zu nutzen. Von daher wäre die Lage aufgrund meiner Arbeit schon vorgegeben. Es ist Hamburg und nicht irgendeine Kleinstadt, daher auch die hohen Preise.

  • Als Anlageobjekt finde ich eine Immobilie unsinnig, weil du voll auf ein Pferd setzt. Gerade der Hamburger Markt ist überhitzt.

  • Nein, es geht auch nicht um eine Geldanlage. Siehe Eingangsposting. Kurz, es geht darum im Alter nicht auf der Straße schlafen zu müssen, sondern in den eigenen vier Wänden.

  • Eines sollte man sich klar machen:


    Eine selbstgenutzte Immobilie erwirtschaftet keinen ordentlichen Ertrag.
    Anstatt Erträge aus einem wachsendem Kapitalstock zu generieren, tilgt man Kredite und zahlt dafür Zinsen an Dritte. Daneben wirft die selbstgenutzte Immobilie während des Ruhestands keine Erträge ab. Sie verbessert allenfalls den monatlichen Cashflow, weil man sich die Miete spart (deren Preisentwicklung ungewiß ist; sie kann steigen aber auch im Hinblick auf den demographischen Wandel fallen). Demgegenüber stehen allerdings in der Regel höhere Nebenkosten, Instandhaltungskosten und solidarische Kosten, an denen man fallweise beteiligt wird (Kanalerneuerung z. B.). Die Frage ist auch, ob man mit seiner Rente/Altersvorsorge /Pflegevorsorge (für die man wegen der Tilgung- und Zinsleistung des Immobilienkredits weniger Mittel hat) das Eigenheim überhaupt adäquat bewirtschaften kann. Zudem stellt sich die Frage, ob man dort altersgerecht wohnen kann und wie sich die Vermietungssituation zum Zeitpunkt X entwickeln könnte. Zuletzt sei gesagt, dass die Zinsen zwar niedrig sind, dafür aber die Immobilienpreise sehr hoch. Am Ende kann es sein, dass der Vorteil der günstigen Zinsen niedriger ist als der Wertverlust, sollte die Immobilienpreisentwicklung wieder rückläufig sein. In einigen Regionen haben sich die Preise schon deutlich erhöht. Damit einhergehend steigt auch die Blasengefahr. Und der günstige Zins, der für 10 oder 15 Jahre fest ist, kann sich bei einer neuen Konditionsfestsetzung deutlich verteuern.


    Was ich nicht möchte, ist eine Pro- oder Contra-Diskussion. Mein Kommentar dient dem Zweck, Dich für derartige Fragestellungen zu sensibilisieren. Die Meinungen hierzu sind sehr vielschichtig.

  • Wie sagte schon der clevere Vermieter: In seinen eigenen, gekauften vier Wänden wohnt man nicht; die vermietet man nur.

    Suche: aktuell nichts


    30 positiv in der "neuen" Vertrauensliste, ??x mal positiv in der "Alten"..:-)


    Insider: Die Plaaaaaattttttttforrrrrrrrmmmmmmmmmm brennt nicht mehr, sie ist abgesoffen.....!

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