ZitatOriginal geschrieben von derAL
Höhere Einkommen ... führen kurzfristig zu Nachfrageimpulsen, die allerdings schnell verpuffen.
Was soll daran also gut sein, Anja? Dass sich mehr Menschen verschulden? Langfristig geringere Reallöhne haben? Die Wettbewerbsfähigkeit belastet wird? Die Immobilienpreisblase weiter genährt wird?
Die aktuelle Situation in Deutschland ist zwar sicher für die Wirtschaft toll, vorallem die Exportwirtchaft (der Binnenwirtschaft geht es nicht so gut), aber für die Menschen ist es einfach frustrierend und demotivierend.
Vollzeit arbeiten, 1.300€ netto bekommen, 550€ für Miete und Heizkosten zahlen, 100€ Fahrtkosten zur Arbeit und nochmal 100€ für Arbeitsverpflegung ausgeben.
Damit bleiben dann noch 550€ zum Lebensunterhalt, das sind nichtmal 150€ mehr als der Hartz-Regelsatz.
Da kann ich es schon verstehen, das sich die Arbeitnehmer nicht mehr wirklich engagieren wollen, und es ihnen egal ist ob sie ihren Job behalten oder verlieren, weil sie ja rein finanziell eh noch kaum mehr was zu verlieren haben. Oder wenn es Schülern egal ob sie den Abschluss schaffen oder nicht, sondern eher davon träumen Model oder Rapper zu werden, oder sich wenn das auch nicht klappt sich versuchen als Kleinkriminelle durchzuschlagen.
Klar verdienen nicht alle Menschen schlecht, und bessere Qualifikation ermöglicht ein höheres Einkommen. Aber leider ist das Potential zur Weiterbildung oft begrenzt. Man wird kaum aus einem Fliesenleger einen Architekten oder aus einer Metzgereifachverkaeuferin eine Aerztin machen koennen. Sowas den Leuten zu versprechen waere unrealistisch.
Aber es ist heute einfach so, das man in Berufen, in denen man in den Neunzigern noch ganz vernuenftig leben konnte, heute so wenig verdient, das man eigentlich auch arbeitslos zuhause bleiben koennte.