Immobilie zur Altersvorsorge?

  • Jeder soll ja machen, wie er es mag. Aber lustig ist es schon hier, wenn man dann Negativ-Beispiele aus dem Bekanntenkreis nennt. Dann hat man sofort 'falsche Bekannte' oder ist gar 'ahnungslos'. Im Gegenzug werden dann aber Milchmädchenrechnungen präsentiert.


    Sicherlich kann man Freude daran haben, die Fassadenrenovierung am selbstgenutzten Eigenheim selbst vorzunehmen (und z. B. den Hornbach-Helden und Obi-Topkunden markieren). Oder normale Rücklagen bei einer Eigentümergemeinschaft als sowieso-da-Geld für außerordentliche Sachverhalte gedanklich umwidmen (an der Stelle: wie finanziert man dann die normalen Sachverhalte? Annahme: durch weiteres Zuschießen in die Rücklage vielleicht? Und die zählen dann nicht als Ausgaben? Häh?).


    Klar, wenn Ihr die Instandhaltungen der Ausgabenkategorie 'Hobby' zuordnet, dann ist die Kategorie 'Eigenheimkosten' unverändert. Raffinierter Trick. So kann man es sich schön verargumentieren. Aber es bleibt wenig überzeugend.


    Und an der Stelle schließe ich mich Goyale an. Der TE soll alle Argumente kennen. Denn das ist für seinen Entscheidungsprozess hilfreich.


    Und wenn hier welche Bekannte anderer User als 'falsche Bekannte' definieren, nur, weil diese teilweise (nicht alle) bei ihren Objekten (ETW, Mehrfamilienhäusern oder Eigenheimen) derartige Erlebnisse hatten (Mietnomaden gab es da ebenso mal, auch ein toller Spass, wenn diese bei einer vorfinanzierten und polizeibegleiteten Räumung vorher noch mit einem Hammer sämtliche Fliesen, Heizungen, Küche und Parkett zerstören/demolieren), spricht das nicht für die Person. Wenn die Argumente ausgehen, wird man persönlich und geht unter die Gürtellinie, gell? Vielleicht ist jener auch mal der 'falsche Bekannte', wenn er ähnliche Dinge erlebt. Aber offenbar steht er da selbst über den Dingen. Auch eine bestimmte wie spezielle Haltung ggü. Mitmenschen, nicht wahr?

  • Zitat

    Original geschrieben von muellix Du solltest mal von deinem höchst arroganten Ton runterkommen.


    "Kack-Job", "Angestellten-Job" "Geistig nicht erfüllend" usw. deutet eine bestimmte Haltung anderen Mitmenschen ggü an, die erschreckend ist.


    Mein Kommentar war die Antwort auf einen Kommentar, in welchem sinngemäß stand, dass der Kommentator auf Arbeit Druck und den Chef im Nacken hat (was immer das genau bedeutet). Und das er im Gegensatz dazu zu hause stolz auf das Erreichte seiner Arbeit am Haus sein kann. Und das ich nichts davon halte, wenn er statt das eigentliche Problem (mieser Job) zu beheben, die Arbeit am Haus als Ersatzbefriedigung nutzt.
    Sorry, wenn meine satirische Überspitzung arrogant rüber kam.


    Hier noch 2 Dinge, welche so noch (glaube ich) gar nicht angesprochen wurden:
    Was pasiert eigentlich mit dem mit viel Liebe, viel Kosten und viel Opportunitätskosten schick gemachten Haus, wenn es zur Scheidung kommt :eek:? Das betrifft ca. 50% der Paare mit Trauschein (und sicherlich noch mehr der Paare ohne Trauschein). Diesen Fall sollte JEDER Häuslebauer mit einkalkulieren, und Vorsorge treffen. Es gibt eine Eintrittswahrscheinlichkeit von ca. 50%, dass dieses Risiko eintritt!!!


    Zwangsversteigerung: Wer glaubt, hier als Laie ein Schnäppchen machen zu können, welches die zahlreich mit zur Versteigerung anwesenden Immobilienprofis nicht selber machen (!), der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.
    Und: Es kommt auch hier gar nicht mal so selten vor, dass die bisherigen Mieter vor der Zwangsräumung alles so sehr zerstören bzw. die Bude gleich ganz abfackeln, dass sie gerade so nicht ohne Bewährung in den Knast wandern ("burn out", "Schuldunfähigkeit durch Alkohol" usw.). Und zu holen ist von solchen Straftätern sowieso nix.
    Erfahrene Immobilienprofis wissen, wie sie solche Situationen verhindern, und sie streuen zusätzlich das Risiko über viele Immobilien. Der Laie, welcher ohne Risikostreuung sein ganzes Geld in das Haus gesteckt hat, steht dann vor einem finanziellen Scherbenhaufen.

  • derAL:
    Das wirkt aber unnötig empfindlich. Mit den "falschen Bekannten" ist nur eine Redewendung, die nicht dich persönlich angreifen soll.


    Der Text darüber war wichtiger und sollte zeigen, dass man durch individuelles sehr genaues Hinschauen beim Kauf einer ETW Risiken verkleinern kamn. Die Sache mit den Rücklagen hatte ich auch schon bereits erwahnt (ich hatte halt Zeit zum Tippen, da zu meinen Hobbys nicht das Werkeln an der Wohnung gehört - wohl aber das Arbeiten im Garten, genau wie mein mietender Nachbar).


    Und selbstverständlich muss bei Paaren alles geregelt sein. Der gemeinsame Kauf einer Wohnung ist ein recht extremer Schritt im Leben. Ob verheiratet oder nicht. Das wissen aber die meisten.


    Goyale: Warst du nicht schon aus dem Thread raus? :confused:

    Mit Grüßen ...

  • Goyales Arroganz sollte doch spätestens seit der FH/Uni-Diskussion bekannt sein :)


    Ich bin auch kein Freund von dem Begriff Opportunitätskosten, aber ich lege den für mich anders aus: Freizeit. Während der Hausmeister sich um den Rasen kümmert, kann ich mit dem Motorrad eine Tour machen oder in die Berge.


    Wem die Gartenarbeit gleichzeitig das liebste Hobby ist, der ist natürlich andersrum fein raus. Ich kenne sogar ETW-Besitzer die jammern, weil sie nix im Garten der Anlage machen dürfen, obwohl sie gerne wollen und Zeit hätten.

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Zitat

    Original geschrieben von raix Wem natürlich die Gartenarbeit gleichzeitig das Hobby ist, der ist natürlich andersrum fein raus. Ich kenne sogar ETW-Besitzer die jammern, weil sie nix im Garten der Anlage machen dürfen, obwohl sie gerne wollen und Zeit hätten.


    Auch aus meiner Sicht kann gerade für nicht arbeitende Menschen, wie z.B. Rentner, ein Haus und ein Garten dazu eine schöne Beschäftigung der vielen freien Zeit darstellen. Und am Haus gibt es immer was zu tun. Das kenne ich von meinem Opa, der alles selber gemacht hat.
    Aber auch der Rentner muss z.B. jederzeit 20.000€ für den Fall zurücklegen, dass die Heizung getauscht werden muss.


    Sein ehemaliger Arbeitskollege, der statt am Haus zu werkeln lieber Sonderschichten in der Firma gemacht hat, und in einer altersgerechten Mietwohnung lebt, beschäftigt sich lieber damit, Reisedeals außerhalb der Ferienzeiten zu schießen, und lebt während des Schmuddelwetters einfach mal 4 Wochen im Wellnesshotel in Gran Canaria (und vermietet gleichzeitig seine Wohnung über airb&b) :cool: .

  • Zitat

    Original geschrieben von rajenske
      derAL:
    Das wirkt aber unnötig empfindlich. Mit den "falschen Bekannten" ist nur eine Redewendung, die nicht dich persönlich angreifen soll.

    Akzeptiert. ;) :top:

  • Zitat

    Original geschrieben von Goyale



    BTW: Ich wohne selber nicht zur Miete. Aber wenn z.B. die 50m lange Hecke geschnitten werden muss, oder die Zaunsfelder gewechselt werden müssen, rufe ich jemanden an, und 2 Wochen später ist das erledigt.
    Aus dem Alter, die Hecke selber zu schneiden (Heckenschere habe ich da), dann das Geschnittene nochmal zu zerkleinern, in Müllsäcke zu stopfen und nach und nach zur Halde zu fahren, bin raus ;).


    Also wohnst du in einem Heim .. oder auf der Strasse ?
    Oben weiter hattest du ja erwähnt das Eigentum nutzlos ist, lieber im Hier und Jetzt leben u.s.w.

  • Zitat

    Original geschrieben von SAR Also wohnst du in einem Heim .. oder auf der Strasse ?


    :top:


    Zitat

    Original geschrieben von SAR Oben weiter hattest du ja erwähnt das Eigentum nutzlos ist, lieber im Hier und Jetzt leben u.s.w.


    Weiter oben ging es darum, dass sich Vorsorge oft finanziell nicht rechnet, z.B. wenn die Erträge der Vorsorge sehr wahrscheinlich unterhalb der Grundsicherung für Rentner liegen. Und es ging auch darum, dass in dieser Situation Wohneigentum finanzielle Risiken beinhaltet.


    Gern wiederhole und präzisiere ich für Dich meine Einschätzung von selbstbewohntem Eigentum:
    Wohnen im Eigentum ist ein teures Hobby, oft verbunden mit Erhöhung der Lebensqualität für Leute, welche sich das leisten können und wollen. Ein Geldsparmodell ist es so gut wie nie.

  • @ DarkEmpire64,


    hab es endlich geschafft Dir eine PN zu schreiben :-)


    @ all,


    ich bin erstaunt wie rege sich die Diskussion nach wie vor entwickelt und finde es auch gut, dass es teilweise kontrovers abläuft (solange es sachlich bleibt und nicht persönlich wird). Für mich sind auf jeden Fall viele gute Anregungen und Hinweise dabei. Ich komme nur gar nicht hinterher mit Lesen, so dass ich auch nicht auf alles antworten kann. Hoffe auf mehr Ruhe in den nächsten Tagen. Wir wollen die Entscheidung auch nicht überstürzen und uns Zeit lassen möglichst viel zu bedenken bzw. zu kalkulieren.


    Sollten noch Fragen an mich offen sein, bitte ruhig nochmal stellen, falls ich was übersehen habe.


  • Naja, das Thema war ja explizit "Altersvorsorge", darauf bezog ich mich. Und rein rechnerisch ist Eigentum im Immobilienbereich immer ein Negativergebnis, monetär betrachtet. Emotionale Werte haben mit Altersvorsorge ja eher nichts zu tun, sollten sie auch nicht, denn im Alter steigen die Kosten ja auch-allgemein und persönlich.


    Angenommen man zahlt die 74k in 10 Jahren an einen Vermieter, was bedeutet das faktisch? Nichts, denn wenn man nicht gerade auf 30qm wohnt, kriegt man dafür ja keine Wohnung. In halbwegs normaler Lage, nicht Luxusoase, zahlt man für ne nackte 100qm aus den 80ern locker minimal 120k und da ist noch nix renoviert.


    In den ersten 10 bis 15 Jahren ist man also schonmal gleich teuer bzw je nach Kaufpreis deutlich teurer dabei. Das Geld ist weg, man bekommt dafür in beiden Szenarien nur "wohnen".


    Danach kostet die Wohnung natürlich weiter. Während sich der Mieter jederzeit für moderate Aufpreise in Lage und Ausstattung verbessern kann, kann der Eigentümer in der Regel nur die Ausstattung ändern, allerdings zum Vollpreis und sofort. Der Mieter indes kann auch jederzeit downsizen, wenn es erforderlich wird.


    Auch wenn man das Eigentum nicht bewohnt, sondern vermietet, lohnt sich das auch nur über Masse an Wohnungen. Will man nämlich die erforderlichen Instandhaltungskosten klein halten, müssen sie regelmäßig erfolgen. Da bleibt dann aber vom Mietzins letzlich nur Peanuts über, für die man real keinn Blumenstrauß mehr bekommt-rechnet sich erst, wenn man professionell große Kontingente vermietet. Renoviert man nicht, dann zahlt man das Gespart im Alter beim Verkauf, denn für rotte Butzen gibts nichts, jedenfalls nichts marktübliches.


    Beim Haus ist das nicht anders. Selbst bei Neubau, so, wie man heute wohnt, will in dreissig bis vierzig Jahren keiner leben. Merken viele Senioren heute, dass sie für ihre 60er bis 80er Architektur nur noch den Grundstückspreis bekommen können, weil potentielle Käufer sowieso das Haus plätten. Die fallen dann aus allen Wolken, wenn das, wo sie über die Zeit 200k und mehr reingebuttert haben, auf dem Markt nur noch um die 70-100k bringen soll. Zumal oft genug Heiz- und Rohrsysteme auf dem Stand von anno domini sind und auch die Elektrik.


    Der Grund, warum das so ist, ust natürlich Vielschichtig, hat aber auch viel mit den Menschen zu tun. Unsere deutsche Bauweise ist viel zu teuer, wir bauen gefühlt für die Ewigkeit, aber die dauert ja bei Normalbauten im Schnitt 60 Jahre. Da täte es eigentlich auch ein Fertighaus oder die amerikanisce Holzbauweise (hat auch Nachteile, kostet aber nüscht im Vergleich).


    Zudem muss es ja immer bigger werden. Unter 200qm baut heute kaum einer mehr neu, auch bei Wohnungen muss es immer mehr Wohnfläche sein.


    Am meisten spart man, wenn man nur das nutzt, was man wirklich benötigt. Aber wer kauft so seine Wohnung oder Haus? Wenn man schon Geld ausgibt, dann kommts doch nicht mehr drauf an, wenn man dies oder das extra...


    Während man als Mieter in der Regel auf den Euro schaut und garantiert nicht über Bedarf mieten würde.


    Also wenn man rechnet, was man "spart", dann doch in den qm und Ausstattung der Mietwohnung/haus, die man sich als Mieter leistet, nicht der, die man sich leisten würde, wenn man nen Kredit aufnimmt um zu kaufen oder zu bauen.

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