Was ich an der Stelle ziemlich lustig finde, ist das 'Designverständnis ex-post' mancher User hier.
Früher wurde das Industrie-Design Apples (im Grunde genommen eine Hommage an die Industriedesign-Ikone Dieter Rams) in höchsten Tönen gelobt.
Nun ist es plötzlich langweilig.
Mir scheint es so, als outen sich hier gerade einige, dass sie von gutem Design überhaupt keine Ahnung haben.
Der Umkehrschluss lässt vermuten, dass die jahrelange 'Argumentation Design' nur eine Plattitüde war.
Kein Kenner des guten Designs würde jemals auf die Idee kommen, in ein Geschäft zu gehen und ein Rams-, Eames- oder Le Corbusier-Modell als 'mittlerweile langweilig' betiteln. Im Gegenteil. Kenner kaufen sich solche Dinge seit Jahrzehnten. Und das wird für die kommenden Jahrzehnte im Replikate-Markt auch so sein. Wo sind denn die Avantgardisten des Industrie-/Alltagsdesigns? Da ist es ziemlich leise.
Ziehen wir also ein erstes Fazit: Gutes Industriedesign ist entweder gut oder schlecht!
Beim 5/5s und nun beim 5SE wurde keine These des rationalen Industriedesigns westdeutscher Prägung im Sinne Rams verletzt:
[youtube]Xnw4twojTgM[/youtube]
[youtube]zjGqI2Lrypk[/youtube]
Auch nicht in Bezug auf Innovation:
Man muss sich das mal verinnerlichen: Bei gleicher (im Vergleich zu den Nachfolger-Produkten sogar stark limitierter) Bauform wurden viele Produktverbesserungen auf aktueller Höhe untergebracht.
Das bedeutet; Wir haben hier in Summe ein echtes gutes Industriedesign. Ein zeitloses. Ein klassisches.
Produkte also, deren Formfaktor in den nächsten Jahrzehnten in Industriedesign-Museen stehen wird.
Gutes Design ist eine Frage der Philosophie, des Stils und des guten Geschmacks und keine Frage des Zeitverlaufs.
Übertragen auf die Mode:
Die einen rennen schnelllebigen Trends hinterher.
Die anderen definieren und entwickeln einen ausdrucksstarken Stil.
Das ist mein zweites Fazit.
Zum Nachdenken ...