Vorausschicken möchte ich, dass rechtliche Fragen nicht Bestandteil dieses Threads werden sollen. Vielmehr geht es darum, wie ein Theoretiker ein Problem praktisch angehen sollte.
Der Fall:
Gekauft wurde online ein Tablet/Tastatur-Duo. Nach Abziehen der Schutzfolie war festzustellen, das sich die Displaybeschichtung rechtsseitig zu lösen beginnt.
Die (aus meiner Sicht) rechtlich in Frage kommenden Möglichkeiten, die auch vom VK offeriert wurden:
1. Widerruf und Rückabwicklung oder
2. Einsenden des Geräts an den VK, der es an den Hersteller weiterleitet.
Ein (i.d.R. realisierbarer) Umtausch 1:1 ist momentan nicht möglich, weil das Gerät nicht am Lager ist und frühestens Ende des Monats wieder verfügbar sein wird. Die übliche Aussage für "nix genaues weiß man nicht".
Nachteil zu 1.:
Beim Kauf des Geräts für 300,- € gab es bei Inanspruchnahme einer 0%-Finanzierung eine Gutschrift von 50,- €. Das gilt aber lediglich für Neukunden.
Beim Widerruf wäre der Nachlass verloren, weil es (auch für andere Neukunden) diesen Nachlass im Moment nicht gibt. Zudem müsste der Kreditvertrag mit Kundenkarte (VISA-Karte) pp. rückabgewickelt werden. Letzteres wäre für mich grundsätzlich zwar kein Problem, aber dennoch ein ärgerlicher "Rattenschwanz".
Nachteil zu 2:
Das Gerät wird an den Hersteller weitergeleitet (da kein Ersatzgerät am Lager) und ist (voraussichtlich höchstens) 4 bis 6 Wochen lang weg. Und was bei Reklamationen herauskommen kann, dürfte hier bekannt sein.
Die anderen vom VK angebotenen Alternativen (Herstellergarantie, Bilder vom Fehler schicken und "Lösung finden") nenne ich nur der Vollständigkeit halber.
Jetzt die Frage, die auch Richter i.R. Guido Neumann früher im ÖR regelmäßig stellte:
Wie würden Sie (sich) entscheiden?
Edit:
Bei dem Gerät handelt es sich um ein Trekstor W1 Duo LTE, das noch am Ehesten meinen Vorstellungen entspricht und das ich tatsächlich gern haben würde.