Umgangsformen - Telekommunikation

  • HI,


    möchte mal gern Eure Meinung hören zum Umgang mit den "Segnungen der Technik" :


    1) Telefonische Einladung zum Geburtstag per Telefon auf Anrufbeantworter gesprochen


    -> Rückmeldung per EMail mit Absage.


    Meine Meinung : Geht gar nicht. Wenn ich schon damit rechnen muss, dass jemand den Anrufbeantworter
    nur einsetzt, um die ungewüschten Anrufe trotz Anwesendheit nicht anzunehmen dann gebietet es doch
    die Höflichkeit, die Absage ebenfalls auf dem direkten Weg per Telefon zu übermitteln.


    2) Tischgespräche bei privater Feier


    Es kommt eine Frage auf - sofort wird das Smartphone aus der Tasche geholt und gegoogelt.


    Meine Meinung : Nervig bis respektlos dem Gegenüber, der vielleicht kein Smartphone hat oder aus
    Höflichkeit nicht benutzt. Genausogut könnte ich während eines Gesprächs ja auch einen Anruf entgegennehmen und meinem Gegenüber zeigen, wie unwichtig mir das gerade geführte Gespräch ist.


    3) Kantine auf der Arbeit


    Kollege bezahlt, telefoniert parallel und setzt sich an den Tisch mit "seinen" Kollegen.


    Meine Meinung : Geht gar nicht. Man kann das Telefonat in Ruhe in einer Ecke zu Ende führen und sich
    dann an den Tisch begeben - und dort dann Telefonate während des Essens auch nicht mehr annehmen.



    4) Jede Email in Sekundenschnelle beantworten müssen, egal ob man auf Dienstreise, im Urlaub oder an sonstigen Örtlichkeiten.l


    Meine Meinung : Nervt tierisch. Mittlerweile werden lieber ein paar Dutzend Emails mit der halben Firma auf dem Verteiler hin und hergeschossen als dass man sich die Arbeit macht, das eigentliche Problem zu lösen.


    Dazu kommt - gewisse Informationen nur an die Personenkreise weiterzuleiten, von denen man sich Vorteile erhofft / erwartet und andere bewusst "dumm sterben zu lassen".


    Wie ist Eure Meinung zu den genannten Fällen ??

  • Na da hast du ja Themen angeschnitten ;)


    Vorab: bist du 34 Jahre alt, wie es dein Username vermuten lässt?


    Zu deinen Fragen:


    1) Ist aus meiner Sicht nicht die feine englische Art, aber äußerst dramatisch finde ich es nicht. Ich selbst würde zwar zurückrufen, aber wenn mir jemand in dem konkreten Fall per Mail absagen würde, hätte ich damit kein Problem.


    2) Warum ist es respektlos, wenn ich nach einer Antwort via Google suche, wenn ich oder die Gruppe die Frage sonst nicht geklärt bekäme? Nur weil man dies macht, ist man doch nicht respektlos oder weniger wertschätzend. Da sollte man auch die Kirche im Dorf lassen ;)


    3) Kommt doch sehr stark auf den konkreten Sachverhalt an. Wo ich bei dir bin: wenn man ein Telefonat führen muss, dann kann man in solchen Fällen aufstehen und es an geeigneterer Stelle führen. Was aus meiner Sicht respektlos ist: bezahlen und dabei aktiv telefonieren. Wenn ich in solch einer Situation bin, dann stecke ich das Telefon kurz weg oder nehme es zumindest vom Ohr, sodass ich mit der Person an der Kasse sprechen kann.


    4) Ein sehr schwieriges Thema. Warum sollte ich nicht direkt auf eine E-Mail antworten, wenn ich gerade die Möglichkeit dazu habe? Würde ich die Mail bewusst verschieben, obwohl eine Beantwortung kein Problem wäre und von der Prio her passt, würde ich mit der Zeit des gegenüber spielen. So etwas macht man nicht! Worauf man aber, allein aufgrund seiner Verantwortung allen anderen gegenüber, zu achten hat, egal ob einfacher Angestellter oder Führungskraft,ist, dass man Mails nicht zu "unüblichen" Zeiten, sprich mitten in der Nacht oder am späten Abend an seine Kollegen/Mitarbeiter sendet. Das hat kein Stil und gehört sich nach meinem empfinden nicht.
    Bei manchen, die daheim bspw. noch ab und zu mal in die Mails schauen, könnte sonst der Druck und Gewissenskonflikt entstehen, noch auf die Mail antworten zu müssen. Daher ist es aus meiner Sicht die Pflicht jeder Führungskraft, so etwas aktiv zu unterbinden und entsprechend vorzuleben.
    Zumal man ja die Möglichkeit hat, Mails zeitverzögert zu versenden.
    Natürlich gibt es die ein oder andere Ausnahmesituation, bei der ein nächtlicher Versand unumgänglich ist. Sollte aber die Ausnahme und keine Regel sein, je nach Job.

  • Denke das kommt drauf an.


    Bei einer richtig foermlichen Geburtstagsfeier zu einem runden Geburtstag wuerde mal wohl eh Einladungskarten verschicken.


    So finde ich telefonische Einladung schon am praktikabelsten. Wenn man jemanden nicht gleich erreich wuerde ich schon noch einen zweiten und dritten Versuch machen, aber wenns dann immer noch nicht klappt, dann wuerde ich schon die Einladung einfach auf die Mailbox sprechen. Ansonsten vielleicht auch noch zur Sicherheit den Termin (aber ohne Adresse) auf Facebook posten.


    E-Mail finde ich fuer private Sachen ungeeignet. Private E-Mail Adressen werden oft nur noch einmal die Woche abgefragt.



    Zitat

    Original geschrieben von cem_kara34
    2) Tischgespräche bei privater Feier


    Es kommt eine Frage auf - sofort wird das Smartphone aus der Tasche geholt und gegoogelt.


    Meine Meinung : Nervig bis respektlos dem Gegenüber, der vielleicht kein Smartphone hat oder aus
    Höflichkeit nicht benutzt. Genausogut könnte ich während eines Gesprächs ja auch einen Anruf entgegennehmen und meinem Gegenüber zeigen, wie unwichtig mir das gerade geführte Gespräch ist.


    Auch das kommt auf die Situation an.


    Wenn man jetzt auf einer Hochzeit ist und sich mit jemanden unterhaelt den man schon Jahre nicht mehr getroffen hat macht man das natuerlich nicht.


    Aber wenn man man unter Freunden und Bekannten ist die man eh meistens mindestens jede Woche trifft, dann kann man das natuerlich machen. Waere ja dumm die Moeglichkeiten die ein Smartphone bietet nicht zu nutzen.


    Ausserdem wenn man nebenbei mit dem Smartphone etwas macht heisst das nicht das man nicht seinen Gespreachstpartner zuhoert. Das geht schon, Multitasking ist bis zu einem gewissen Grad nur eine Uebungssache. Wenn man daheim gleichzeitig am Notebook ist, Fernsehen schaut und sich noch ums Essen kuemmert dann lernt man das.



    Zitat

    Original geschrieben von cem_kara34
    3) Kantine auf der Arbeit


    Kollege bezahlt, telefoniert parallel und setzt sich an den Tisch mit "seinen" Kollegen.


    Meine Meinung : Geht gar nicht. Man kann das Telefonat in Ruhe in einer Ecke zu Ende führen und sich
    dann an den Tisch begeben - und dort dann Telefonate während des Essens auch nicht mehr annehmen.

    Sollte man natuerlich nicht dauernd machen aber solange es die Ausnahme bleibt, finde ich es schon okay. Gerade wenn es eh schon stressig ist, muss man die Zeit effizient nutzen.

  • cem_kara34 ist vor 2 Tagen -> 40 geworden.


    Ich geb zu, dass ich in solchen Dingen schon sehr konservativ bin.
    Ich hab kein Tablet und kein Smartphone - nutze Email Privat so gut wie gar nicht darum
    hab ich die Absage eine Woche nach der telefonischen Einladung gelesen.


    Klar - ich hätte mich auch auf den Hosenboden setzten und eine schriftliche Einladung verschicken können -
    okay.


    Hab eigentlich nur ne Festnetznummer und demzufolge sehr reduzierte, private Kontakte.

  • Alles Gute nachträglich ;)


    Na dann mal auf in die voll-digitale Welt mit dir :) wobei das Fluch und Segen zugleich ist ...

  • Zu 1: Ich hätte da zwar auch eher eine telefonische Absage/Zusage erwartet. Aber gut übermäßig dramatisieren würde ich es auch nicht, man kann es ja aber für sich im Hinterkopf behalten. Kommt aber eben auch drauf an wie gut man sich nun kennt oder in welchem Verhältnis man zu einander steht.


    Zu 2: Da sehe ich grundsätzlich kein Problem drin. Warum sollte man denn auch nicht nachgucken, wenn man es kann? Wofür hat man denn Smartphones ? :)


    Zu 3: Entweder bezahlen oder telefonieren aber nicht beides auf einmal. Oder man steckt das Smartphone/Telefon kurz in die Tasche. Sollte ja kein Problem darstellen.


    Zu 4: Würde schon sagen das man E-Mails zeitnah beantworten sollte, wenn es möglich ist. Aber vielleicht nicht gerade spät Abends oder Nachts...

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  • Re: Umgangsformen - Telekommunikation



    Zu 1): Wie zuvor schon jemand geschrieben hatte, würde ich in jedem Fall noch ein zweites Mal anrufen und danach erst auf den Anrufbeantworter sprechen. Eine Antwort per E-Mail würde ich dann auch als NoGo empfinden.


    2): Finde ich überhaupt nicht schlimm, da es ja dann bei einer Frage, die keiner zu beantworten weiß sogar hilfreich ist und zeigt, dass man aufmerksam zuhört.


    3): Finde ich auch anstandslos. Dann sollte man sich woanders hinstellen und das Gespräch da weiterführen.


    4): Im Urlaub muss es nicht sein, ansonsten aber vollkommen in Ordnung.

  • Die Gesellschaften entwickeln sich weiter. Man muss damit einfach leben. Früher hat man sich beim Sprechen direkt angeschaut, heute nicht mehr immer. Früher gab dieses oder jenes nicht, heute ist es anders.


    Man sieht das immer aus den Augen seiner Generation. Das ist nicht falsch, aber man soll es nicht auf andere Generationen übertragen.

    Dodge This!
    Rules of Acquisition: Free advice is seldom free. [Nov2011-Marke7000 // Nov2012- Marke 8000 // Inventar-Status seit Januar 2012-Juchu]

  • Re: Umgangsformen - Telekommunikation


    Zitat

    Original geschrieben von cem_kara34 1) Telefonische Einladung zum Geburtstag per Telefon auf Anrufbeantworter gesprochen -> Rückmeldung per EMail mit Absage. Meine Meinung : Geht gar nicht.


    Finde ich völlig unproblematisch. Besser als gar keine Rückmeldung...


    Mir sind manchmal E-Mails sogar lieber, weil ich sie schreiben und lesen kann, wann es mir passt.


    Zitat

    Original geschrieben von cem_kara34 2) Tischgespräche bei privater Feier. Es kommt eine Frage auf - sofort wird das Smartphone aus der Tasche geholt und gegoogelt. Meine Meinung : Nervig bis respektlos dem Gegenüber, der vielleicht kein Smartphone hat oder aus Höflichkeit nicht benutzt.


    Ebenfalls unproblematisch, so lange es passt. Irgendwann wird's ggf. nervig, oder für die spezielle Feier ist es ggf. unangebracht. Dann eher nicht. Aber wenn man es interessant mit einem netten Spruch verpackt, warum nicht.


    Zitat

    3) Kantine auf der Arbeit. Kollege bezahlt, telefoniert parallel und setzt sich an den Tisch mit "seinen" Kollegen.
    Meine Meinung : Geht gar nicht. Man kann das Telefonat in Ruhe in einer Ecke zu Ende führen und sich
    dann an den Tisch begeben - und dort dann Telefonate während des Essens auch nicht mehr annehmen.


    Ich handhabe das so wie Du. Essen ist essen, und Telefonieren ist telefonieren.


    Heute sehen das aber viele anders. Wenn ich z.B. während der Mittagspause das Handy aus habe, und danach anschalte kommt sofort ein Anruf (der Anrufer wurde per SMS benachrichtig, dass ich "wieder verfügbar" bin) --> "Sie hatten ja ihr Handy aus"... (Antwort von mir: "Ja, und das ganz bewusst..."


    Zitat

    4) Jede Email in Sekundenschnelle beantworten müssen, egal ob man auf Dienstreise, im Urlaub oder an sonstigen Örtlichkeiten.l


    Mach' ich nicht und erwarte es auch nicht. Wenn andere es von mir erwarten, haben sie Pech gehabt.


    Zu den Randbedingungen: ich bin älter als Du, kenne noch die Zeit ohne E-Mail und Internet bzw. die Zeiten, wo man im Büro 1...2x am Tag das Modem einschaltete um Mails abzurufen (und so 1-3x pro Woche war auch eine da).


    Ich habe ein Smartphone, lasse mir private und geschäftliche Mails dorthin schicken und nutze auch regelmäßig SMSund WhattsApp.


    Um diverse Termine zu koordinieren sind WhatsApp (privat) und Mail (geschäftlich und privat) ideal.


    Meine Meinung.


    Gruß Jörg

  • Interessant, welch unterschiedliche Meinungen es dazu gibt.



    Man mag mir unkollegiales Verhalten nachsagen, aber wenn einer am Mittagstisch anfängt zu telefonieren
    oder sein Handy rauszuholen und Whats App zu checken dann zeig ich das, in dem ich kein Wort rede.


    Ich glaube teilweise denken die dann, was ein "Depp" - und evtl. checkt derjenige gar nicht mal, warum ich das mache. Aber so eine Diskussion kann man auch nicht offen führen bzw. sagen, dass man das als
    "no go" empfindet. Das wird dann als persönlicher Angriff empfunden und das geht gleich über in eine
    Diskussion um Respekt und angegriffene Ehre.


    Ist echt schwierig. Ich seh das nicht so locker, wie man damit mit vielleicht Anfang 20zig noch umgegangen wäre.

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