Bewusst falsche Titelangabe im Beruf

  • Zitat

    Original geschrieben von Gunn
    Besser hätte man es nicht in einem Satz formulieren können.


    Ist doch wahr! Ich kenne keine Gehaltsrunden für Dipl.Ingenieure oder Dipl. Bertriebswirte -die Gehaltstreiberei findet doch eher bei den Arbeitern als bei den Akademikern statt. Als Akademiker ist man in den allermeisten Fällen gehaltsmäßig entweder der Willkür des Arbeitgebers ausgeliefert oder man muss im harten Wettbewerb standhaft bleiben und bestehen können. Eine Tariftabelle wonach ein bestimmter Dipl.-Abschluss so und soviel Stundenlohn verdienen muss(!) -kenne ICH nicht. :(


    Zitat

    Original geschrieben von Marion
    Sag mal, geht's noch? :mad:


    Was hast du denn? Ist doch wahr! Techniker sind oft an der Basis und sehen sich als die wahren Ingenieure was Wissen und Praxis angeht und sind natürlich komplexiert dass andere nur im Büro sitzen dürfen und Anweisungen geben. ;)

  • Vergessen wird oft auch, daß ein Facharbeiter Schlag 16.00 Uhr nach Hause gehen kann. Überstunden/Schichtdienste werden extra bezahlt.


    Ein angestellter Akademiker dagegen arbeitet u. U. 60 Stunden pro Woche, bekommt aber Überstunden nicht separat bezahlt. Das reduziert den effektiven Stundenlohn dann doch noch recht deutlich.


    Was ich auch interessant finde: ein Dipl.-Ing. der Elektrotechnik darf keine elektrischen Hausinstallationen (etwa in seinem eigenen Haus) abnehmen.



    Gruß


    HHFD

    Gesendet von meinem Motofone F3

  • Ihr könnt doch eine große TT-Umfrage zum Thema Studium und Gehalt starten.

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Zitat

    Original geschrieben von HHFD
    Was ich auch interessant finde: ein Dipl.-Ing. der Elektrotechnik darf keine elektrischen Hausinstallationen (etwa in seinem eigenen Haus) abnehmen.


    Ich kannte einen, der konnte nichtmal seinen Herd anschließen ohne das die Sicherung flog, von daher ...



    Zum Thema Gehalt: Akademiker heißt nicht automatisch AT, in vielen großen Unternehmen haben diese genauso eine Tarifeinstufung mit allen Vor- und Nachteilen. Im Übrigen finde ich die Diskussion schon wieder amüsant, oben das Argument das man nur mit Diplom gutes Geld verdienen kann, unten wird gejammert das man dafür auch was tun, also arbeiten, muß :D



    Aber wir schweifen ab ...



    Gruß Kai

  • Zitat

    Original geschrieben von Mozart40


    Zum Thema Gehalt: Akademiker heißt nicht automatisch AT, in vielen großen Unternehmen haben diese genauso eine Tarifeinstufung mit allen Vor- und Nachteilen.


    Naja, Tarifeinstufung heißt ja nichts anderes als dass die Putzfrau weniger als der diplomierte Ingenieur verdienen soll. Bloß, das weiß sowohl die Putzfrau als auch der Ingenieur schon vorher. Richtig verbindliche Tarifverträge für Akademiker hat man doch eigentlich nur Öffentlichen Dienst und dem naheliegende Organisationen/Firmen. In der Privatwirtschaft sind das alles Von-Bis Regelungen, also alles unverbindlich und ohne einen einklagbaren Lohn.


    Zitat

    Original geschrieben von Mozart40
    Im Übrigen finde ich die Diskussion schon wieder amüsant, oben das Argument das man nur mit Diplom gutes Geld verdienen kann, unten wird gejammert das man dafür auch was tun, also arbeiten, muß :D


    Wieso? Die Betonung lag und liegt immer noch bei "kann" im Sinne von möglich. Eine Putzfrau z.B. würde nie Bundeskanzlerin mit ca. 18.000€/Monat werden können, weil man ganz einfach für die Stelle u.a. ein Diplom haben muss. So einfach ist das. Die eine oder andere Putzfrau wäre ja vielleicht besser als die jetzige geworden -aber sie hätte das nicht gedurft. :cool:


    Und was das arbeiten angeht, so will selbstverständlich kein Akademiker faulenzen, aber er erwartet sehr wohl eine Wertschätzung seiner erbrachten Leistungen (Abitur, Studium) in Form von mehr Lohn als dem, was er für die gleiche Arbeit -ohne Studium und Abitur- bekommen würde. Das haben sich Akademiker nicht nach dem Studium ausgedacht, sondern darauf basiert im Kern jedes Bildungssytem und soll natürlich auch -mit mehr Lohn als andere- die Menschen aufmuntern sich immer mehr und weiter zu bilden. Wenn die Gesellschaft aber (alias Privatwirtschaft und Öffentlicher Dienst) nicht bereit ist mehr für einen solchen Werdegang zu bezahlen und wertzuschätzen -mein Gott, dann sollen die halt die Universitäten abschaffen und wir fangen alle als Azubis an und arbeiten uns bis zum Vorstand hoch. Ganz einfach! Das will ich aber vorher wissen und hätte auch damit kein Problem. :cool:

  • Zitat

    Richtig verbindliche Tarifverträge für Akademiker hat man doch eigentlich nur Öffentlichen Dienst und dem naheliegende Organisationen/Firmen. In der Privatwirtschaft sind das alles Von-Bis Regelungen, also alles unverbindlich und ohne einen einklagbaren Lohn.


    Also meines Wissens nach sind tarifvertragliche Regelung bei allen größeren Unternehmen doch sehr verbreitet, da fallen dann die Ingenieure genauso drunter wie die Techniker und Diplom-Betriebswirte mit FH und ohne FH.
    Wie man bei seinem Arbeitgeber eingruppiert wird, hängt ja oft nicht nur von einem Kriterium ab - das könnte man also auch ein Stück weit verhandeln.
    Ist man im AT-Bereich sollte sich die Frage erübrigt haben, da man dann meist schon mehr verdient als ein Großteil der übrigen Belegschaft.


    Arbeitet der Ingenieure bei einer kleineren Gesellschaft ohne tarifvertragliche Regelung und möchte mehr verdienen, dann muss er eben seinen Mehrwert in einer Gehaltsverhandlung herausstellen und im Zweifel den Job wechseln, weil er woanders ja eben mehr verdienen würde.


    Also alles überhaupt kein Problem - es sei denn man hat eine übersteigerte Selbsteinschätzung, was meiner Meinung nach bei den meisten der Fall ist - zumindest habe ich bisher wenig Leute getroffen, die mir ihrem Gehalt zufrieden. Ob Gehalt dann wirklich ist alles ist, steht nochmal auf einem anderen Blatt ;)

    Eine Smith & Wesson übertrumpft vier Asse

  • Zitat

    Original geschrieben von scaleon
    Wieso? Die Betonung lag und liegt immer noch bei "kann" im Sinne von möglich. Eine Putzfrau z.B. würde nie Bundeskanzlerin mit ca. 18.000€/Monat werden können, weil man ganz einfach für die Stelle u.a. ein Diplom haben muss. So einfach ist das. Die eine oder andere Putzfrau wäre ja vielleicht besser als die jetzige geworden -aber sie hätte das nicht gedurft.

    Gibt es neuerdings eine Qualifikationsanforderung an die Kanzlerschaft? Selbstredend könnte auch eine Reinigungsfachkraft Bundeskanzlerin werden, wie auch eine Diplomphysikerin zur ganz unwissenschaftlichen Berufslaviererin werden kann. Willy Brandt zum Beispiel hatte weder ein abgeschlossenes Studium vorzuweisen, noch überhaupt irgendeine Ausbildung. Joschka Fischer (Vizekanzler) hat nichtmal einen mittleren Schulabschluss. Und soweit ich weiß, hat sich an der nicht vorhandenen Qualifikationsanforderungen höchster Posten nichts geändert. Einzig und allein gewählt werden muss man. Wählen lassen kann sich ein jeder.

    Je suis Charlie

  • Zitat

    Original geschrieben von drueckerdruecker
    Gibt es neuerdings eine Qualifikationsanforderung an die Kanzlerschaft?


    Tja, du kannst es drehen und wenden wie du willst -wäre es eine Anzeige aus der Zeitung, würde ohne Diplom nichts laufen. Deine Beispiele sagen erst mal gar nichts, denn die Kandidaten haben kein übliches Auswahlverfahren durchlaufen.

  • Bundeskanzler werden per Zeitungsannonce gesucht? Das ist aber rückschrittlich. Ich hätte gedacht, dass das zumindest bei Monster etc. eingestellt wird.

  • Zitat

    Original geschrieben von scaleon
    Tja, du kannst es drehen und wenden wie du willst -wäre es eine Anzeige aus der Zeitung, würde ohne Diplom nichts laufen. ...


    Im Falle von Bundeskanzlern/-kanzlerinnen nennt sich dieses Diplom ... Parteibuch. :D


    Es gab mindestens einen Bundeskanzler der nicht promoviert hatte. Ob auch einer ohne Diplom darunter war, ist mir nicht bekannt*). Für denkbar halte ich das aber.



    *) Edit:
    Jep ... dachte ich es mir. Willi Brandt war etwa Studienabbrecher (Geschichtsstudium). Auch der diskutierte Kanzlerkandidat Martin Schulz (derzeit Präsident des Europäischen Parlaments) hätte keinen Studienabschluss - vor seiner politischen Laufbahn war er m.W. Buchhändler.


    Es ließen sich wahrscheinlich noch etliche weitere Beispiele dafür finden, dass für das Kanzleramt auch Nicht-Akademiker in Frage kommen. Also: Schlechtes Beispiel. ;)


    Persönlich halte ich das sogar für gut so ... wie auch den Umstand, dass Kanzler/Kanzlerinnen mit ihren Doktortiteln nicht "hausieren" gehen. Diese Übung bleibt Wirtschaftsgranaten/-ministern und Politikern der unteren Chargen vorbehalten. :p

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