Elektriker zugegen? Problem mit Stromleitung!

  • Im Keller meines Hauses löste vor einiger Zeit die Sicherung für die Steckdosen aus. Ich dachte mir nichts dabei und drückte sie wieder rein, doch wie ich heute feststellen musste ist sie wieder rausgeflogen. Nun habe ich beim Erneuten reindrücken der Sicherung festgestellt, das es im Bereich einer ca. 30 cm über dem Fussboden befindlichen Mehrfachsteckdose in der Wand bzw. unter den Bodenfliessen surrt/brummt, als wenn da ein Stromüberschlag oder Lichtbogen wäre. Sicherung natürlich sofort wieder rausgemacht. Danach die Doppelsteckdose geöffnet und alle Kabel aus den Steckdoseneinsätzen gezogen. Sicherung rein, aber Surren immern noch da. Hier endet jetzt mein Heimwerkerlatein und ich werde wohl einen Elektriker beauftragen. Sicherung bleibt jetzt sicherheitshalber draußen.
    Doch stellt sich mir vorab die Frage, was das sein könnte? Ich hatte seit dem Erwerb der Immobilie im Mai letzten Jahres keinerlei Probleme mit der Kellerelektrik. Die Elektroinstallation des 1994 erbauten Hauses macht auf mich einen guten Eindruck. Müssen da etwa die Kabel freigelegt werden? Es ist leider auf den ersten Blick keine Verteilerdose zu sehen (wahrscheinlich unter dem Reibeputz). Verbraucher wie Kühlschrank sind auch alle vom Netz.

    5x Vertrauensliste

  • Der Strom geht Wege die er nicht gehen sollte, aber das ist dir ja schon klar. ;)
    Ob das nun durch defekte Kabel, Feuchtigkeit, Nagetiere, Nägel, Bohrmaschinen, ..... verursacht wurde,
    ist aus der Ferne nicht feststellbar und letztendlich auch egal, da Du ja alles richtige
    in die Wege geleitet hast. Erzähl aber mal, was dabei rausgekommen ist.

  • Re: Elektriker zugegen? Problem mit Stromleitung!


    Zitat

    Original geschrieben von GeizigerHund
    Doch stellt sich mir vorab die Frage, was das sein könnte? ... Müssen da etwa die Kabel freigelegt werden? Es ist leider auf den ersten Blick keine Verteilerdose zu sehen (wahrscheinlich unter dem Reibeputz).

    Das ist leider eine weit verbreitete Unsitte, Unterputzverteiler an (später) unbekannten Stellen unter dem Putz zu verstecken. Die paar Meter Kabel, die man damit einspart machen den späteren Ärger nicht wett und machen spätere Prüfung und Fehlersuche nur unnötig aufwändig :flop:
    Auch aus diesem Grund empfehle ich als 'must-have' eine sternförmige Verkabelung
    ...allein schon deshalb, weil sich ein durchgehendes Kabel immer vollumfänglich prüfen lässt - bis hin zu Alterungs-Schwachstellen mittels Leitungsreflektionen.
    Bei unbekannten Verzweigungen bleibt nur die Sondierung des elektrischen Feldes der Einzelleiter.
    Zusammen mit der Ermittlung von Leckströmen und Isolationsprüfung lässt sich so die Fehlerstelle lokalisieren.
    Die Wand muss also nicht komplett aufgestemmt werden aber der Prüfaufwand ist ungleich höher...
    ...und der Elektriker sollte die erforderlichen Messgeräte dabei haben. Das ist leider keine Selbstverständlichkeit.
    Wenn der 'Meister Blitz' da also nur einen Phasen- und Durchgangsprüfer auspackt, ist Skepsis angesagt :apaul:


    PS: Ich tippe mal auf eine verschmorte Kabelisolierung durch thermische Überlastung in der Verteilerdose. Kommt bei Nutzung großer Verbraucher (Waschmaschine ca 2kW) häufiger vor, wenn die Kabelenden einfach nur in die Verteilerdose reingedrückt werden und sich so in unzulässiger Weise berühren.

  • Der Fehler ist mit 99%iger Sicherheit schonmal gefunden, vermutlich ist aber die Behebung dessen mit größerem Aufwand verbunden und bereitet mir schon jetzt Kopfzerbrechen.
    Es gab am Neujahrstag ein zweites Ereignis, welches ich bis gestern abend nicht mit dem Elektrikproblem in Verbindung gebracht habe, welches aber die ganze Problematik ausgelöst hat.
    Die Ölheizung ist bereits 21 Jahre alt und steht auf der to do Liste für 2016 ganz oben, es liegen bereits Angebote vom Heizungsbauer und Gasversorger vor.
    Am Abend des 1.1. wollte ich einen Strich am Öltank machen, um den Verbrauch besser abschätzen zu können. Es sind noch mehr als 4000 Liter im Tank und ich versuche natürlich eine Punktlandung vor dem Austausch der Heizung zu machen.
    Jedenfalls stand der Heizungskeller ca. 3cm hoch voll Wasser es tropfte aus dem 3bar Überdrückventil des Heizungssystems. Sofort begann ich, das Wasser aufzunehmen und auch der Notdienst des Installateurs meines Vertrauens war schnell zur Stelle und legte erstmal einen Schlauch vom Überdruckventil zum Abfluß. Grund des hohen Drucks ist ziemlich sicher ein Leck im Unterbauspeicher für die Warmwasserbereitung, welches ins Heizungssystem drückt.
    Jetzt sind Heizungskeller und Kellerraum gefliest und ich rechnete zunächst nicht mit Folgen, dieser Überschwemmung, zumal mir die Sicherung schon zum ersten Mal an Sylvester rausgeflogen ist. Aber da stand der Heizungskeller wahrscheinlich schon unbemerkt unter Wasser.
    Lange Rede, kurzer Sinn, es gibt eine 10x5cm große Öffnung am Fussboden im Heizungskeller, durch das die Heizungsrohre für den großen Heizkörper im Kellerraum geführt werden, durch welches auch eine unbekannte Menge Wasser eindringen konnte. Der Heizkörper ist zwar an der Wand gegenüber angebracht, aber wahrscheinlich hat das Wasser auch den Weg bis zu meiner Elektrik auf der anderen Kellerraumseite gefunden.
    Sicherung ist natürlich weiterhin draußen und alle Heizkörper im Keller heizen seit gestern abend auf höchster Stufe.
    Aber da nur darauf zu vertrauen, dass das Wasser nach einigen Wochen/Monaten von selbst weggetrocknet ist, ist wohl technisch nicht der richtige Weg.
    Wie würdet ihr jetzt weiter verfahren? Es werden wohl einige Fliesen hochgenommen werden müssen um zu schauen, was da passiert ist und welche Maßnahmen zu ergreifen sind. Ich habe zum Glück bei den Versicherungen nicht gespart und eine gute Wohngebäude und auch Hausratversicherung abgeschlossen.
    Welche wäre da zuständig und sollte diese vor Beauftragung des Handwerkers in Kenntnis gesetzt werden?

    5x Vertrauensliste

  • Zitat

    Original geschrieben von GeizigerHund
    Wie würdet ihr jetzt weiter verfahren? Es werden wohl einige Fliesen hochgenommen werden müssen um zu schauen, was da passiert ist und welche Maßnahmen zu ergreifen sind. Ich habe zum Glück bei den Versicherungen nicht gespart und eine gute Wohngebäude und auch Hausratversicherung abgeschlossen.
    Welche wäre da zuständig und sollte diese vor Beauftragung des Handwerkers in Kenntnis gesetzt werden?

    Ganz klar die Wohngebäudeversicherung - die sollte (entsprechende Deckung vorausgesetzt) eintreten und die Kosten für eine professionelle Trocknung übernehmen. Darüber hinaus auch die Behebung des Schadens an der Elektrik (EDIT: sofern dieser eine Folge des Wasserschadens ist).


    Die Hausratversicherung würde nur Schäden am Hausrat decken, also am beweglichen Inventar.


    In solchen Fällen immer schnellstmöglich den Schaden melden und sich die Deckungszusage einholen, denn das verhindert spätere Diskussionen bezüglich Schadenumfang und Eintrittspflicht... Gerade wenn's teuer wird geht ohne Gutachter zur genauen Schadensfeststellung nichts, und der muss den "Originalzustand" vorfinden. Letzters gilt natürlich mit der Einschränkung, dass Du eine Schadenminderungspflicht hast, d.h. Aktionen wie Wasser absaugen etc sind OK. Trotzdem ist es schwerstens zu empfehlen, so viel wie möglich zu dokumentieren (Fotos, Videos, Zeugen) - und zwar BEVOR man sich ans Absaugen oder ähnliches macht.

    Hätte der Mensch nur halb so viel Vernunft wie Verstand, dann wäre alles viel einfacher in der Welt. Linus Pauling

  • Zitat

    Original geschrieben von GeizigerHund

    Welche wäre da zuständig und sollte diese vor Beauftragung des Handwerkers in Kenntnis gesetzt werden?


    Die Wohngebäudeversicherung übernimmt die Schäden am Gebäude, dazu gehören in deinem Fall z.B Wände, Leitungen, Fliesen und die Behebung des Schadens, jedoch keine Sanierung.


    Die Hausratsversicherung übernimmt Dinge, die durch das Wasser zu schaden gekommen sind, beispielsweise gelagerte Waren, z.B. Kleidung, Spielsachen und was man sonst so im Keller stehen hat.


    Den Schaden würde ich unverzüglich melden und erst dann mit den Handwerkern sprechen!
    Es wird dann wohl eine Trockungsfirma beauftragt werden, außerdem kann man dir passende Handwerker empfehlen!

    Ich habe dem Teufel meine Seele verkauft und jetzt sind wir beide ein wenig aufgeregt...!

  • Okay, schonmal danke für die Tipps! Die Wohngebäudeversicherung hat eine 24h Hotline, da werde ich gleich mal anrufen. Fotos, habe ich keine gemacht, wollte so schnell wie möglich das unkontrollierte Austreten weiteren Wassers unterbinden und habe mich gleich an das Aufnehmen des Wassers gemacht.
    Nachdem die Heizkörper über Nacht voll aufgedreht waren habe ich mal für wenige Sekunden die Sicherung reingedrückt und das Surren ist weg. Trotzdem sollte sich das natürlich ein Fachmann ansehen.

    5x Vertrauensliste

  • Zitat

    Original geschrieben von GeizigerHund
    Nachdem die Heizkörper über Nacht voll aufgedreht waren habe ich mal für wenige Sekunden die Sicherung reingedrückt und das Surren ist weg. Trotzdem sollte sich das natürlich ein Fachmann ansehen.

    ...und vllt in Zukunft die Kabelschächte 'wassersicher' machen, denn es könnte ja auch mal einfach nur ein Eimer mit Wischwasser o.ä umfallen :cool:
    Sollte es sich erforderlich machen, die verdeckte Verteilerdose zu öffnen, wäre das auch ggf eine Gelegenheit diese mit durchgehenden Kabelsträngen überflüssig zu machen. Das normale NYM-Verlegekabel ist nämlich durchaus resistent gegen Feuchtigkeit ;)

  • und mal prüfen ob ein FI-Schutzschalter eingebaut ist wenn die Kabel so gefährlich verlegt sind sonst kann es bei einer Überschwemmung ( da fliegt eine normale Sicherung manchmal aber nicht immer ) ganz schnell übel ausgehen.

  • Bei einer Installation aus 1994 darf man eigentlich davon ausgehen, dass die Nasszellen mit FI-Schutz ausgestattet sind. Ich gehe daher davon aus, dass es sich bei der 'Sicherung', von der der TE schrieb tatsächlich um einen FI-Schutzschalter handelt. Dass über eine feucht gewordene Isolation ein Strom von mehr als 16A fliesst, wäre doch schon recht unwahrscheinlich.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!