Neue Wohnung /// welche technischen Lösungen im Vorfeld berücksichtigen?

  • Moin,


    ich werde im Laufe des nächsten Jahres in eine neue, große Wohnung (ca. 140 m2, 5 Zimmer) ziehen.


    Da die Wohnung vor Einzug komplett saniert wird kann ich mir technische Lösungen wie Kabel (Audio/Video) überlegen die natürlich nicht nur optisch sondern auch einen späteren technischen Vorteil bieten sollen.


    Meine Überlegungen bisher sind:


    -> LAN-Dosen in jedem Zimmer (WLAN gibts natürlich auch, aber für manche Geräte wie NAS, TV etc. bevorzuge ich einfach das LAN)
    -> Lautsprecherkabel unter Putz im Wohnzimmer für HiFi-Anlage
    -> Videokabel/Stromkabel für Beamer bereits unter Putz


    Wo ich mir unsicher bin:
    -> Lautsprecherkabel in jedes Zimmer ziehen für spätere Multiroom-Lösung?


    Ein anderes Aspekt ist natürlich etwas in Richtung Heimautomatisierung sowie Alarmanlage. Rolladen sind manuell, werden auch wahrscheinlich nicht umgerüstet. Somit bleibt das einzig wirklich relevante die Heizungssteuerung/Lichtsteuerung. KNX fällt aus Kostengründen sowie begrenzter Wohndauer (ca. 5-7 Jahre) auch weg. Was denkt ihr hier? Irgendwelche Vorschläge/Ideen?


    Ansonsten bin ich natürlich auch auf andere Ideen/Anregungen gespannt.


    Viele Grüße

  • Wenn möglich, verlege Leerrohr, was das Zeug hält. Wer weiß, was in ein paar Jahren wieder Standard ist...
    Zum Multiroom: Wie nutzt Du die Zimmer? Wohnzimmer und Küche kann ich noch nachvollziehen.
    Ich selber brauche im Schlafzimmer oder Arbeitszimmer nichts in die Richtung.
    Bad evtl., wenn es nahe der Anlage ist. Sonst nutzt man es eher nicht und ist mit nem einfachen Unterputzradio oder einer Streamingbox besser dran.

  • Bzgl. Multiboom sieht es momentan bei mir so aus:


    - Büro: Harmon Kardon Sondsticks mit Bluetooth anspielbar
    - Wohnzimmer: AV-Receiver mit Airplay
    - Schlafzimmer & Küche & Bad: Bose Soundlink Mini (Bluetooth) je nach Bedarf


    Ich vermute, dass sich das ganze wohl nicht wirklich lohnt bzw auch anders zu realisieren ist...

  • Re: Neue Wohnung /// welche technischen Lösungen im Vorfeld berücksichtigen?


    Zitat

    Original geschrieben von Dr.Beer


    Ansonsten bin ich natürlich auch auf andere Ideen/Anregungen gespannt.


    Viele Grüße


    Standard Aufputz Steckdosen mit integriertem USB Anschluss


    Habe ich mir zum testen eine für 4,99€ gekauft und möchte sie nun nicht mehr missen. Mit automatischer Abschaltung bei Nichtbenutzung und 2 Ampere um die 20€, da werde ich nach und nach das ganze Haus mit bestücken


    :top:

  • Zitat

    Original geschrieben von Bino-Man Wenn möglich, verlege Leerrohr, was das Zeug hält. Wer weiß, was in ein paar Jahren wieder Standard ist...


    +1


    Und: Ein paar Steckdosen z.B. in der PC-Ecke mehr sind besser als ein paar zu wenig, und Du ersparst Dir später die häßlichen zusätzlichen Steckdosenleisten.


    Das betrifft auch die Küche: Mikrowelle, Wasserkocher, Toaster, Kaffeemaschine, Kühlschrank, Mixer sind schon mal 6 Geräte, welche ans Stromnetz angeschlossen werden müssen.

  • Mikrowelle, Herd und Kuehlschrank werden ja eh fest in die Kuechte eingebaut. Strom brauchen sie zwar trotzdem, aber keine sichtbaren Steckdosen.


    Kaffemaschiene braucht schon fast dauerhaft eine Steckdose, dann noch 2 Steckdosen fuer den Rest sollten aber reichen. Man macht ja nie alles gleichzeitg.

  • Ich hatte vor 3,5 Jahren mit einem Handy-gesteuerten MediaCenter auf einem Mac begonnen und dann das System sukzessive um Hausautomations-Komponenten erweitert. Aus den damit gesammelten Erfahrungen würde ich folgendes zusammen fassen:


    must-have:
    sowohl Netzwerk- wie auch Stromkabel müssen sternförmig an einem Punkt zusammen gefasst werden. Für LAN ist das das Patchfeld, beim 230V-Netz müssen alle Kabel im Verteilerkasten offen auf Reihenklemmen enden. Damit hat man jederzeit die Möglichkeit, Steckdosen, Schalter, Verbraucher etc beliebig zuzuordnen. Ähnlich, wie man im Patchfeld mit Patchkabeln die jeweilige Funktion auf das jeweilige Gerät legt, verbindet man auch im Verteilerkasten die Schalter, Steckdosen und sonstigen Verbraucher wahlweise über Drahtbrücken oder intelligente Logik.


    Zusätzlicher Platz auf den Hutschienen erlaubt beliebige Erweiterungen - egal, welche Technik später noch erfunden werden wird ;)


    Sat-Kabel habe ich schon lange nicht mehr, da TV heute über Internet kommt oder bequem von der Schüssel ins LAN gestreamt werden kann; Gleiches gilt für Audiosignale, Telefon oder Haustüranlage. Deren (Neu-) Zuordnung macht man bei Bedarf im Patchfeld.


    nice-to-have:
    LED-Beleuchtung arbeitet Prinzip-bedingt mit (zumeist) 12V Gleichstrom. Das führt dazu, dass man mit der Zeit einen ungewollten Trafo-Zoo anlegt ;)
    Ich habe daher neben dem 230V-Netz ein 12V-Netz für die Beleuchtung verlegt. Daran können auch problemlos ältere Halogen-Lampen weiter betrieben werden. Auch sonst arbeiten viele Geräte mit 12V Gleichstrom oder können über Kfz-Adapter daran betrieben werden.
    Ich nutze als optisch ansprechende Variante die britische 110V-Steckdosen für mein 12V-Netz. Die sind verpolsicher und bis 12V/10A (120Watt) in vielen Varianten handelsüblich.


    Optimierung:
    1. Beleuchtung sollte mehradrig verdrahtet werden, da so einfach Beleuchtungsszenen mit verschiedenen Lichtfarben ermöglicht werden. (warmweiss, kaltweiss oder sogar farbig)


    2. Schalter und Verbraucher sollten software-technisch zu verknüpfen sein. So kann man über einen beliebigen Schalter eine beliebige Lichtszene setzen (inkl zugehörigem Jalousiefahrweg, Temp-Anhebung der Heizung, Lüftungsventilator o.ä).
    Bei Schaltsystemen, die auch LAN-tauglich sind, kann man das dann auch über jedes Gerät mit Webbrowser machen - also bspw <alles aus> mit dem Handy beim Verlassen des Hauses oder umgekehrt.


    Bei mir erledigen das mehrere 'NET-PwrCtrl HUT' des deutschen Herstellers Anel-Elektronik


    3. Ich verlege bei großen Entfernungen Kabel mit größerem Querschnitt, um ggf auch später noch 230V-Stränge zur 12V-Versorgung umzuwidmen. (2,5 statt 1,5qmm...bei großen Lasten in großer Entfernung auch 4qmm)


    4. Zudem ist es auch kein Problem über eine Gleichstrom-Niederspannungsleitung gleichzeitig Daten zu schicken, so dass man angeschlossene Verbraucher problemlos darüber steuern, regeln oder sonstwie mit Daten versorgen kann (PoE lässt grüssen ;) ).
    Mit PowerLAN über 230V funktioniert das nicht immer so, wie man sich das wünschen würde und ist technisch viel aufwändiger (Phasenkopplung, Personenschutz usw)


    5. Das 12V-Netz wird bei mir tagsüber von einer Solarzelle gespeist, so dass der Trafo nur für Dunkelheit oder hohen Strombedarf zuständig ist.... wobei ich das allerdings eher unter Technik-Spielerei einordnen würde ;)



    Schlussbemerkung:


    Ich bin auch der Meinung, dass Wlan sparsam verwendet werden sollte. Man braucht es später, wo es nicht anders geht (mobile Geräte) oder wo man wirklich was vergessen hat ;)


    Non-open-source meide ich seit ein Firmware-Update der Hue allen anderen Systemen plötzlich 'den Stecker zog' :mad:


    Schalter und Verbraucher wird man auch in Zukunft haben und Kupfer wird auch für die Signal- und Energie-Versorgung der Zukunft taugen.


    Meine Leerrohre in den Wänden sind bis heute noch leer und daher bei umsichtiger Planung eine Fehlinvestition.

  • LAN Kabel ins Arbeitszimmer fuer Home Office und zum Wohnzimmerfernseher wuerde ich bei einer Renovierung schon machen. Aber fuer die ganzen anderen Zimmer reicht WLAN eigentlich voellig aus.


    Koaxverkabelung fuer Fernsehen find ich wichtiger, 2 Anschluesse im Wohnzimmer und jeweils 1 Anschluss in Schlafzimmer, Kinder- und Gaestezimmer oder auch Arbeitszimmer finde ich schon sinnvoll.


    Wenn ihr fuers Wohzimmer einen Beamer geplant hat macht dahin schon ein Leerrohr Sinn, so das dann Strom, HDMI und LAN reinpassen wuerde.


    *****


    All-IP Fernsehen ist afaik nur was fuer groessere Hotel oder Krankenhauesern, weil es da dann die Verkabelung einfacher macht. Aber fuer eine Privatwohnung ist das viel zu teuer.


    Da kostet die Kopfstation um DVB-C/S auf IP umzusetzen schon mal viel Geld, und dann brauchst du entweder teure HighEnd Fernseher oder teure Linux Settop-Boxen.


    Mit Koaxverkabelung reich ein einfacher Verteilerverstaerker oder Multischalter, und kan dann guenstige Fernseher verbauen.


    Bei so 4 Fernsehern (Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinder-/Gaestezimmer, Arbeitszimmer) macht das schnell mal 2.000 Euro Unterschied. Und normales Fernsehen via DVB-C/S ueber Koax und VoD Dienste ueber WLAN funktioniert im Endeffekt genauso gut.


    *****


    Mit den anderen Sachen sehe ich es aehnlich. Es sind zwar nette Spielereien. Aber wen man das alles machn wuerde kommt man schnell auf 5.000 - 10.000 Euro von denen man dann aber relativ wenig hat.


    Das Geld lieber fuer schoene Wasserbetten, oefter neue Handys, Reisen und Freizeit ausgeben bringt einem dann doch mehr Freude als solche Spielerein.

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    All-IP Fernsehen ist afaik nur was fuer groessere Hotel oder Krankenhauesern, weil es da dann die Verkabelung einfacher macht. Aber fuer eine Privatwohnung ist das viel zu teuer.


    Da kostet die Kopfstation um DVB-C/S auf IP umzusetzen schon mal viel Geld, und dann brauchst du entweder teure HighEnd Fernseher oder teure Linux Settop-Boxen.


    Die Preise sind längst nicht mehr so hoch. Ich hatte, wie bereits erwähnt, vor 4 Jahren meine Sat-Schüssel ins LAN geholt, was schon damals für 100,- je Stream möglich war. Sat-Receiver mit anteiliger Verkabelung, Steckdosen und Switch ist da kaum preiswerter... zudem ist bei Deiner Koax-Verkabelung noch keine Aufzeichnung möglich, die mit einem bestehenden LAN natürlich kein Problem ist... von Internet-Angeboten ganz zu schweigen.
    Wenn man ohnehin ein MediaCenter betreibt, braucht man auch keine teuren Smart-TVs. Das ließe sich bereits mit RaspBerryPI realisieren, wobei ich aus optischen und technischen Gründen an meiner Mac-Version festhalte. AirPlay für alle Zimmer ist einfach praktisch, da so jedes Gerät quasi auf seine eigene Playlist/Radio/Stream etc zugreifen kann (ein 'Zuspieler'-Gerät für alle). Zudem ist es mit der Leistung eines Mac natürlich auch kein Problem, neben mehreren Musik-Clients auch gleichzeitig TV abzuspielen und die Hausautomation zu kontrolieren ;)
    Das erledigt bei mir übrigens immer noch ein 2008er MacBook Alu im HengeDock :top: Wurde wegen defektem Display damals 'umgewidmet'
    So etwas bekäme man heute gebraucht für 200...400 Euro.... (mit funktionierendem Display ;) )
    Zudem kann heute (fast) jedes Tablet/Smartphone IP-TV-Steams zeigen.

    Zitat

    Das Geld lieber fuer schoene Wasserbetten, oefter neue Handys, Reisen und Freizeit ausgeben bringt einem dann doch mehr Freude als solche Spielerein.

    Gut, dass wir beide nicht verheiratet sind :p :D :D

  • Zitat

    Original geschrieben von Gallium Gut, dass wir beide nicht verheiratet sind :p :D :D


    Anja würde Dir als Hochzeitsgeschenk zusätzlich eine _UMTS_ -Basisstation (nicht LTE) am Haus anbringen ;) .


    Zum Thema:
    Koax für TV:
    Würde ich nicht mehr verkabeln. Entweder das Signal auf kürzestem Weg ins LAN einspeisen und dort verteilen, oder (besser) gleich über das Internet fernsehen.


    Lautsprecherkabel:
    Klar kann man sauerstofffreie mundgewebte Marken-Litze mit 10mm2 Querschnitt unter Putz verlegen. Technisch besser wäre es aber, aktive Boxen zu nutzen, und über WLAN oder LAN anzusprechen. Dann werden die Eigenresonanzen der Schwingspulen der Boxen auf kürzestem Weg noch in der Box kurzgeschlossen und so bestmöglich gedämpft. Mit langer Zuleitung klappt das weniger gut.


    Ich will damit auch sagen:
    In Zukunft werden vermutlich alle Signale über IP (LAN, WLAN) verteilt. Hier noch neu Koax oder dickes Lautsprecherkabel zu verlegen, würde ich nicht machen.
    Die Verlegung von LAN in absolut jedes Zimmer inkl. jeder Abstellkammer ist Pflicht! Ob nun sternförmig, oder mit zusätzlichen Switches wäre mir egal.


    Ich kann nur nochmal zu Leerrohren raten: Wenn sowieso saniert wird, ist der zusätzliche Aufwand des Einbringens eines Leerrohres minimal. Da kannst Du später mal z.B. Glasfaser einziehen, falls das kommen sollte.

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