Elektronisches Netzteil überlasten - Gefährlich?

  • Was kann passieren, wenn ein elektronisches Netzteil/Schaltnetzteil überlastet wird? Die Multi-USB-Schnellladegeräte haben ja in der Regel auch eine theoretisch höhere maximale Stromaufnahme, als ihre Netzteile hergeben.


    Was kann passieren, wenn ich zB. eine LED-Leiste mit einer rechnerischen maximalen Stromaufnahme von 3A an ein 1A Netzteil anschliesse?


    Oder mal angenommen ich fasse mehrere Einzelnetzteile von Router, Modem, Hub etc. zusammen, aber der Einschaltstrom ist unerwartet höher? Welche Gefahr droht ausser der Fehl/Nichtfunktion der angeschlossenen Verbraucher?


    Oder anders formuliert: Was wäre, wenn das Netzteil eines China-Gadgets aus Kostengründen gefälscht ist und in Wahrheit eine niedrigere Leistung als aufgedruckt besitzt. Könnte man das erkennen?


    Bei den alten Trafos, war mir die Sache klar. Die werden erst warm und irgendwann brennt was durch.

  • Re: Elektronisches Netzteil überlasten - Gefährlich?


    Zitat

    Original geschrieben von digi1 Die werden erst warm und irgendwann brennt was durch.


    So verhalten sich die Schaltnetzteile auch ausser dass es mehr Krach macht und im schlimmsten Fall dein Gerät mit beschädigt wird

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  • Re: Elektronisches Netzteil überlasten - Gefährlich?


    Zitat

    Original geschrieben von digi1 Was kann passieren, wenn ich zB. eine LED-Leiste mit einer rechnerischen maximalen Stromaufnahme von 3A an ein 1A Netzteil anschliesse?


    Wenn es ein Netzteil wäre, dass europäischen Normen entspricht, würde sich das Netzteil abschalten.


    Bei ungeprüftem China-Dreck weißt Du aber nie, was drin steckt. Ich kann nur dringend davon abraten, China-Gadgests außerhalb ihrer Spezifikationen zu betreiben.
    Speziell eine Sache wie ein Netzteil, was evtl. dauerhaft und evtl. auch in Deiner Abwesenheit am Stromnetz hängt, würde ich gar nicht ungeprüft in China kaufen.

  • Naja, ganz so schlimm, wie beschrieben, ist es häufig nicht mehr. Da die Netzteile mittlerweile eine extrem große Verbreitung haben, finden ausgereifte Chips Verwendung, die auch namhafte Hersteller verwenden. Die sind mittlerweile so billiges Massenprodukt, dass es kaum noch Preisvorteile bringt eine abgespeckte, ältere Version zu verbauen. Einsparpotential gibt's nur noch über die Haltbarkeit der verwendeten Bauteile (Stichwort Elkos)


    Grundsätzlich bricht bei Überlast die Ausgangs-Spannung zsammen, so dass bspw bei LED-Ketten diejenigen LEDs erlöschen werden, die auf Grund von Serienstreuungen eine höhere Spannung brauchen. Damit stellt sich dann nach kurzer Zeit ein Gleichgewicht von verfügbarer Leistung und 'gerade noch leuchtenden' LEDs ein. Bei einer vorhandenen Kurzschlusssicherheit, wie von goyale beschrieben, schaltet das Netzteil dagegen den Ausgang komplett ab und es leuchtet nix.


    Vom Zusammenschalten (Parallelschaltug) mehrerer Netzteile muss ich dagegen unbedingt abraten. Wegen Fertigungstoleranzen haben die Geräte niemals eine gleiche Ausgangsspannung. Dadurch ist immer ein Netzteil 'stärker' als die anderen. Das führt dazu, dass dieses Netzteil Strom in das/die anderen Netzteile abgibt. Naturgemäß gibt es keine Schutzschatung, die ein Netzteil vor solchem 'externem' Strom schützt.
    Man könnte natürlich die Netzteile über einfache Dioden voreinander schützen. Da über eine gewöhnliche Si-Gleichrichterdiode aber bereits 0,7V abfallen, würde die Ausgangsspannung bei USB bereits auf 4,3V gesenkt, was außerhalb der Spezifikation von USB läge.


    Noch eine Bemerkung zum Begriff der 'China-Gadgets' Es gibt keinen europäischen Hersteller mehr für solche Netzteile, selbst Apple & Co lassen in China produzieren. Man kann also 'Made in China' nicht grundsätzlich verteufeln, zumal vermutlich über 90% Deiner Heimelektronik dort das Licht der Welt erblickte ;)

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