Bandbreitenmanagement bei drei.at Österreich

  • Beim österreichischen Netzbetreiber Drei ist mir ein interessantes Konzept aufgefallen, von dem ich in Deutschland bisher noch nichts gehört habe: ein aktives Bandbreitenmanagement im Netz, das den Daten der Kunden bei Engpässen je nach Tarif unterschiedliche Priorität zuteilt.


    Das Ganze ist hier beschrieben: https://www.drei.at/portal/de/…t-lte/netzwerkmanagement/
    Kurz zusammengefasst: wenn eine Zelle ausgelastet ist, wird die Kapazität im LTE-Netz nicht mehr zu gleichen Teilen auf alle Teilnehmer der Zelle verteilt, sondern je nach Tarif bekommen manche einen größeren Anteil der gesamten Bandbreite als andere. Insbesondere werden bei hoher Auslastung Daten von Nutzern mit unbegrenztem Datenvolumen, z. B. LTE als Festnetzersatz, mit niedrigerer Priorität befördert. Dadurch soll offenbar verhindert werden, dass stationäre Nutzer das Netz für mobile Nutzer verstopfen.


    Diese Technik bietet interessante Möglichkeiten, wenn man einmal weiterdenkt. Was haltet ihr davon, sieht so die Zukunft aus?


    Eine solche Priorisierung könnte beispielsweise das nächste Differenzierungsmerkmal für teurere Tarife oder Marken werden. Kunden in teuren Tarifen bekommen sozusagen eine Überholspur im Datenstau. Wer seine Daten mit höherer Priorität übertragen möchte, muss dafür mehr bezahlen. Die freien Kapazitäten werden hingegen günstig an diejenigen verkauft, die weniger bezahlen möchten.


    Eine solche Priorisierung könnte auch eine sinnvolle Alternative zur hierzulande verbreiteten Praxis der Drosselung sein, um einen Zusammenbruch der Netze mit der Beschränkung der Datenvolumina zu verhindern. Gibt es in Zukunft vielleicht statt einem Highspeed-Datenvolumen vielleicht ein High-Priority-Datenvolumen, nach dessen Verbrauch man nur noch die ungenutzte Restkapazitäten nicht ausgelasteter Zellen nutzen kann, dies jedoch mit maximal möglicher Bandbreite? Würdet ihr das für sinnvoller / wünschenswerter halten als die derzeitige Praxis?

  • Das einzige mir bekannte (passive) relevante Unterscheidung ist in Deutschland in bei den Telekom Magenta Hybrid Geschichten, wo über LTE nur die "freie" Kapazität verwendet wird. Also haben "normale" Simkarten Vorrang. Nur dadurch bieten Sie wahrscheinlich das Produkt ohne Begrenzung an.

  • Drei bremst die Kunden in den kleineren Tarifen insgesamt mehr als das in Deutschland üblich ist. Die kleinen Wertkartentarife dürfen nicht ins LTE und haben maximal 4mbit/s Downspeed. Der liegt dafür aber auch fast immer an.

    Immer unterwegs auf Straße und Schienen mit:
    Samsung Galaxy A54 - Physische SIM: Vodafone + 1&1. // eSIM: o2 + Telekom.

    o2 VDSL mit AVM FritzBox 7590 AX /// Viele viele Test-SIM und ein im Aufbau befindliches Gerätemuseum.

  • Zitat

    Original geschrieben von lakriz
    Das einzige mir bekannte (passive) relevante Unterscheidung ist in Deutschland in bei den Telekom Magenta Hybrid Geschichten, wo über LTE nur die "freie" Kapazität verwendet wird. Also haben "normale" Simkarten Vorrang. Nur dadurch bieten Sie wahrscheinlich das Produkt ohne Begrenzung an.

    Normal sollte es aber umgekehrt sein


    Weil wer HybridDSL nutzen muss weil DSL allein zu langsam ist, wofuer ja der Anbieter verantwortlich ist und nicht der Kunde, sollte schon moeglichst immer mindestens 10 MBit/s zur Verfuegung haben, damit man sagen kan es ist ein vollwertiger Internetzugang.


    Bei Tarifen fuer Smartphone und Tabelts, wo man eh so wenig Volumen hat, das man viele Dienste garnicht oder nur ausnahmsweise mal ganz kurz nutzen kan, waere es aber voellig egal ob es 25 MBit/s oder nur 2,5 MBit/s sind.

  • Genau so ein Konzept habe ich mir schon immer gewünscht anstatt der starren Drosselungsgrenzen.
    Es leuchtet mir durchaus ein, dass man die Trafficlast irgendwie fair verteilen muss, sodass jeder mal ran kann und alle einigermaßen etwas davon haben und dass nicht ein Dauersauger die ganze Zelle verstopft. Andererseits: warum soll jemand nicht z.B. nachts dauersaugen dürfen, wenn die Zelle doch eh grad nichts zu tun hat. Auf der Autobahn wird auf den neuen elektronischen Anzeigetafeln doch auch die Geschwindigkeitsbegrenzung aufgehoben, wenn wenig Verkehr ist und bei viel Verkehr auf 100 km/h geschaltet.


    Ich halte dieses System für viel natürlicher. Es wird eben nur dann gedrosselt, bzw. in dem Fall runterpriorisiert, wenn die Zelle überlastet ist. Und wenn wieder Kapazitäten frei sind, darf wieder schneller geladen werden.
    Meine Wunschvorstellung ist ein System der kontinuierlich absinkenden Priorisierung bzw. Reihenfolge. Das heißt: es gibt keine starren MB-Grenzen mehr. Mit jedem geladenen MB rutscht man aber in der Rangfolge ein bisschen weiter runter. D.h. wer nur 30 MB geladen hat, hat deutlich Vorrang vor einem der schon 3000 MB geladen hat. Und wer 30000 MB geladen hat, wird einer der ersten sein, der bei Überlast Speedeinbußen hat. Dafür kann der aber auch ungehindert weitere 30000 MB laden, wenn die Zelle gerade genug "Luft" hat. Das ist doch nur fair.


    Und damit man dennoch weiterhin Preisunterschiede in den Tarifen haben kann, spricht ja nichts dagegen, wie 3, Tarife mit doppelter oder dreifacher Priorisierung zu verkaufen - für den entsprechenden Aufpreis. So beteiligen sich diese User dann kostenmäßig stärker am Netzausbau.

  • Zitat

    Original geschrieben von Braindead
    Würde ich nehmen anstatt der Drossel nach 500mb


    Habr Iht euch die Tarife dazu auch mal angeschaut? Da sehe ich kein unterscheid zwischen dem verfahren wie hier, da wird auch nach dem Verbrauch des Volumens auf max. 64 Kbit/s gedrosselt.

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