Wie telefonieren Flüchtlinge in Deutschland? (technische Frage, keine Politik!)

  • Um mal bei der rein technischen Frage zu bleiben :


    Vor Jahren gabs an jeder Ecke in Bahnhofsnähe einen Call Shop. Irgenwann haben die NBs
    spitzbekommen, dass man über Ethno Discounter (SIM mit speziellen Auslandstarifen)
    diesen Geldfluss in andere Richtungen - nämlich in die eigene Kasse - lenken kann.


    Seit sind die Call Shops nach meiner Erinnerung stark zurück gegangen.


    Zur Zeit zahlt man bei Lyca Mobil für Anrufe nach Syrien Fest 0,06 Euro, Syrien Mobil 0,15 Euro
    zzgl. 0,15 Cent Verbindungsgebühr. Bei blau world 15 Cent/19 Cent ebenfalls zzgl. 15 Cent Verbindungsgebühr. Die Lyco Mobilkarte hab ich beim türkischen Kiosk for free in die Hand gedrückt bekommen - gleich 2 Exemplare. Registriert werden kann per Telefon oder Internet, da kann man problemlos Phantasieadressen eingeben.


    Über einen Call by Call Dienstleister im Festnetz ohne Verbindungsgebühr Fest 5,5 Cent / Mobil 8 Cent.


    Günstiger wird wohl Whats App bzw. Skype sein, setzt aber einen funktion. Internetinfrastruktur im Zielland vorraus. Glaub das stabilste in Syrien ist wohl zur Zeit das
    GSM Handynetz ? Hat jemand Erfahrungen zum Fest/Mobilfunk Netz in Syrien bzw. zur Verfügbarkeit / Stabilität von Internetverbindungen ?


    Wer stellt denn bei Freifunk den Internetzugang her bzw. bezahlt dafür ?


    In Deutschland gibts kostenloses WLAN auch bei MC Donalds etc.

  • Adresse des Erstaufnahmelagers reicht, eine Übergangsregelung hat die Bundesnetzagentur den Providern zukommen lassen. link Edit: zu spät... Wurde schon erwähnt.


    Der Markt ist gesättigt in Deutschland. link2

  • Zitat

    Original geschrieben von mondlaub24
    Wer stellt denn bei Freifunk den Internetzugang her bzw. bezahlt dafür ?


    Freifunk ist nicht kommerziell und wird von Privat-Leuten errichtet, die auch Ihre eigenen Inet-Anschlüsse dafür zur Verfügung stellen.
    Dazu wird mit einem speziellen Freifunk-Router (TP-Link mit OpenWRT) ein VPN nach Schweden aufgebaut, wo es keine Störerhaftung gibt. D.h. sämtlicher Traffic des offenen Wlans geht über Schweden (keine Speicherung oder Zurückverfolgung der IPs).
    Zusätzlich hat Freifunk e.V. Providerstatus und unterliegt ohnehin dem Providerprivileg, so dass alle Versuche zivilrechtlicher Klagen von Content-Mafia und Co ins Leere laufen. Für strafrechtliche Verfolgung von Straftaten ist die IP ohnehin nicht geeignet.


    Da man seinen eigenen Anschluss ohnehin nicht den ganzen Tag nutzt und auch selten in voller Bandbreite, merkt man natürlich gar nichts von dem freien Gastzugang. Wer möchte kann natürlich auch Zugangsprioritäten setzen...


    Ich habe bei mir zudem auch einige Nanostationen M2 Loco installiert, da die Reichweite eines einfachen Wlan nur kanpp 100m reicht. Damit versorge ich dann nicht nur eine angrenzende Gartensiedlung, die sonst überhaupt kein Inet hätte, sondern auch eine Flüchtlingsunterkunft einige 100m weiter.
    Wie schon erwähnt: Die Telekomiker hatten das in ca 6 Monaten für 30.000,- machen wollen :flop:
    Da soll sich keiner wundern, dass das mit der digitalen Dividende nicht klappt :rolleyes:


    Zitat

    In Deutschland gibts kostenloses WLAN auch bei MC Donalds etc.

    Das gibt's in vielen 'Einkaufstempeln'. Das ist was ganz anderes. Dabei surfst Du über den Server des Händlers, der so verfolgen kann, was Du in seinem Geschäft machst und wofür Du Dich interessierst. Du merkst den Unterschied, wenn Du über Dinge surfst, die der Händler auch in seinem Angebot hat. Wenn Du dann außerhalb des Geschäfts über eine neutrale Inet-Verbindung dieselben Seiten nochmal aufrufst, wirst Du Dich wundern :eek: Warum, glaubst Du, gibt's in Märkten immer so schlechten Mobilfunkempfang :apaul:


    Noch eine Bemerkung zu den Handys der Flüchtlinge:
    Wer kanpp $10.000 hat, um die Flucht nach DE zu bezahlen, war vorher in Syrien etc auch gut situiert. Die Leute kommen doch nicht aus dem Urwald, sondern hatten vor dem Krieg ähnliche wirtschaftliche Verhältnisse, wie die Europäer.... und selbstverständlich gab es in Syrien auch Apple-Geräte zu kaufen.
    Da das Handy der einzige Kontakt zur Familie ist, wird ein Flüchtling eher seine Schuhe weggeben, als das Handy...

  • Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    Freifunk ist nicht kommerziell und wird von Privat-Leuten errichtet, die auch Ihre eigenen Inet-Anschlüsse dafür zur Verfügung stellen.
    Dazu wird mit einem speziellen Freifunk-Router (TP-Link mit OpenWRT) ein VPN nach Schweden aufgebaut, wo es keine Störerhaftung gibt.


    Ok, das wusste ich noch nicht. Dann macht es mit einem Smartphone und WA Telefonie ja sinn.
    Wieviel Bandbreite braucht WA eigentlich um telefonieren zu können?

  • Zitat

    Original geschrieben von murmelchen
    Wieviel Bandbreite braucht WA eigentlich um telefonieren zu können?

    WhatsApp ist ganz normales VoIP. Das sind 0,1Mb/s.... so viele Flüchtlinge, dass meine 100Mb/s-Leitung ausgelastet würde gibt's gar nicht :D
    Problematischer ist allerdings, dass mein Richtfunk auch auf 2,4GHz arbeitet. Auf einer Hauptstrasse, die ich per Wlan überqueren muss, stehen haufenweise Mietshäuser ....und da hat JEDER seinen eigenen Router, so dass alle Kanäle vollgestopft sind :mad:
    Für das Gast-Wlan ist 2,4GHz Pflicht, da die mobilen Geräte meist nur damit arbeiten. Für die Richtfunkstrecke bekomme ich aber so kaum mehr als g-Wlan hin. Die Kanalbündelung bei n-Wlan bricht wegen Kanalverstopfung regelmäßig zusammen :apaul:


    Frage:
    Kann jemand eine preiswerte Outdoor-Bridge empfehlen, die Richtfunk über 5GHz aufbaut und vor Ort ein 2,4GHz-Gast-Netz aufspannt :confused:


    PS: Die Flüchtlinge, die ich kenne, nutzen übrigens kaum WA ....ich natürlich auch nicht (!)
    Die meisten haben Nokia-Geräte, deren VoIP-Fähigkeiten auch ich schon vor Jahren zu schätzen wusste. Da war an Honigtopf-Fallen à la Zuckerberg noch gar nicht zu denken ;)

  • Also die Flüchtlinge können bei der Telekom Prepaidkarten bekommen. Da hat die Telekom die Vorraussetzungen geschaffen.


    Whatsapp wird kaum genutzt, in deren Länder ist Viber weit verbreitet, Facebook natürlich auch.

    Apple iPhone 16 Pro Max 256GB schwarz mit Magenta Mobil XL.

  • Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    ...
    Problematischer ist allerdings, dass mein Richtfunk auch auf 2,4GHz arbeitet. Auf einer Hauptstrasse, die ich per Wlan überqueren muss, stehen haufenweise Mietshäuser ....und da hat JEDER seinen eigenen Router, so dass alle Kanäle vollgestopft sind :mad:
    ... Für die Richtfunkstrecke bekomme ich aber so kaum mehr als g-Wlan hin. Die Kanalbündelung bei n-Wlan bricht wegen Kanalverstopfung regelmäßig zusammen :apaul:...

    Ob das die Mieter in den Mietshäusern auch so sehen. Hoffe das dein EIRP an der Antenne nicht über 20dBm ansteigt, bzw. kein Mieter dir deswegen Ärger macht.

  • Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    Da man seinen eigenen Anschluss ohnehin nicht den ganzen Tag nutzt und auch selten in voller Bandbreite, merkt man natürlich gar nichts von dem freien Gastzugang. Wer möchte kann natürlich auch Zugangsprioritäten setzen...


    Ich habe bei mir zudem auch einige Nanostationen M2 Loco installiert, da die Reichweite eines einfachen Wlan nur kanpp 100m reicht. Damit versorge ich dann nicht nur eine angrenzende Gartensiedlung, die sonst überhaupt kein Inet hätte, sondern auch eine Flüchtlingsunterkunft einige 100m weiter.
    Wie schon erwähnt: Die Telekomiker hatten das in ca 6 Monaten für 30.000,- machen wollen :flop:
    Da soll sich keiner wundern, dass das mit der digitalen Dividende nicht klappt :rolleyes:


    Ich denke Freifunk oder Maxspot ist eine tolle Loesung wen der zu erwartende Datentraffic ueberschaubar bleibt. Also wen man vielleicht eine Bushaltestelle oder einen kleinen Platz versorgen kan, wo eh kaum mehr als 10-15 Leute zusammenkommen, und die dan das WLAN nur schnell fuer Facebook, Instagram oder Fahrplanauskunft nutzen, weil sie daheim oder im Hotel eh WLAN haben.


    Aber eine Fluechtlingsunterkunft mit oft mehr als 100 Fluechtlingen fuer die dan dieses WLAN der einzige Internetzugang ist, sind fuer einen normalen DSL oder DOCSIS Zugang viel zu viel.


    Da hilft nur eine dedizierte Anbindung


    *****


    Die Mobilfunknetze muesste man wohl auch erweitern wen wo eine groessere Fluechtlingsunterkunft errichtet wird und in groesserem Umfang Datendienste genutzt werden

  • Also bei der Telekom gibt es eine klare Anweisung, wie Prepaidkarte für Flüchtlinge zu registrieren sind.


    Diese Information hat der Vertrieb vorliegend, denn so makaber es klingt, es müssen ja die "Zahlen" erreicht werden. Und da der Markt gerade stagniert, sind solche "Zusatzaktivierungen" natürlich gerne gesehen.

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