Wie telefonieren Flüchtlinge in Deutschland? (technische Frage, keine Politik!)

  • Ich frage mich, wenn man die Fernsehbilder der letzten Wochen so sieht, wie können es sich die Flüchltlinge leisten, in so vielen Ländern zu telefonieren und das Internet zu nutzen. So viele kostenlose WLAN-Hotspots gibt es doch gar nicht?
    Mit einem Vertrag in Tunesien, Lybien, Irak usw. das deutsche Handynetz zu nutzen, dürfte doch auch nicht so billig sein.


    Es gibt dazu schon einige Beiträge in unseren Medien, die aber auch viele Fragen offen lassen.


    http://www.sueddeutsche.de/pan…xusartikel-sind-1.2603717

  • Eine Datenflat kostet nicht allzu viel. Und wer sagt denn, dass sie einen Vertrag aus ihrem Heimatland nutzen? Eine deutsche Prepaid-Karte gibt es an jeder Ecke. Damit lässt sich dann doch über das Internet ganz ohne Roaminggebühren telefonieren.

  • Aber die Anrufe mit unseren Karten in nicht EU-Staaten sind doch wahnsinnig teuer (über 1 € pro Minute??) Und deutsche Prepaid-Karten müssen doch mit einer deutschen Adresse bzw. Ausweis registriert werden?

  • Zitat

    Original geschrieben von udo17
    Aber die Anrufe mit unseren Karten in nicht EU-Staaten sind doch wahnsinnig teuer (über 1 € pro Minute??) ...


    Deshalb telefoniert man über das Internet. Whatsapp-Telefonie kostet z.B. nichts. Es wird nur Inklusivvolumen von der Internetflat verbraucht. Prepaid-SIM-Karten bekommt man ohne Ausweis und wenn man unbedingt eine Adresse angeben will/muss tut es auch die vom Aufnahmelager.

  • Zitat

    Original geschrieben von skyrimimi
    ... Eine deutsche Prepaid-Karte gibt es an jeder Ecke. Damit lässt sich dann doch über das Internet ganz ohne Roaminggebühren telefonieren.

    Das ist leider nicht so problemlos möglich, da PrePaid-Karten in DE registriert werden müssen. Da Flüchtlinge anfangs wechselnde Adressen habe, die nicht mal als deutscher Wohnsitz gelten, bekommen sie häufig keine PrePaid-Karte freigeschaltet.
    Zur Erläuterung: Eine Turnhalle o.ä. ist kein geeigneter 'Wohnsitz', weil er nach deutschem Recht nicht zum Wohnen geeignet ist. Gleiches gilt auch bspw für viele Gartensparten etc.
    Wir machen das über einen Verein, der Inhaber der PrePaids ist :top:


    Braindead
    Den Freifunkern muss man wirklich mal Anerkennung zollen. Die kommen mit gespendeten Routern oder Bridges vorbei und spannen ein Netz in Null-komma-nichts auf...
    ...ich mache da übrigens jetzt auch mit, weil so nicht nur die Flüchtlingsunterkünfte, sondern gleich ganze Stadtteile mit kostenlosem Inet versorgt werden (oder manchmal sogar überhaupt erst Inet bekommen) :cool: ...ein Ausbauschub ungekannten Umfangs :top:
    BTW: Wir hatten vorher bei den Telekomikern angefragt: Für 30.000,- hätten die das in den nächsten 6 Monaten hinbekommen - toll :gpaul:

  • Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    Das ist leider nicht so problemlos möglich, da PrePaid-Karten in DE registriert werden müssen. ...


    Das ist aber auch nur in der Theorie ein Problem. In der Praxis werden bei den meisten Prepaid-Karten die Adressen überhaupt nicht überprüft oder man bekommt bei Bedarf schon vorregistrierte Karten die dann z.B. auf den Shop laufen.

  • Wenn man sich an der Tanke eine Prepaidkarte kauft kann man die mit irgendwelchen Phantasienamen registrieren. Nur Vodafone achtet zumindest darauf das Adresse und PLZ stimmen. Dann guckt man halt mal ins Telefonbuch rein und die Karte ist on Air.

  • Re: Wie telefonieren Flüchtlinge in Deutschland? (technische Frage, keine Politik!)


    Zitat

    Original geschrieben von udo17
    Ich frage mich, wenn man die Fernsehbilder der letzten Wochen so sieht, wie können es sich die Flüchltlinge leisten, in so vielen Ländern zu telefonieren und das Internet zu nutzen.

    Sie bekommen kostenlose Sim-Karten gestellt und ein Billiges Telefon. Die Sim-Karte wandert dann in das Smartphone. Die Aufladung müssen sie eigentlich selbst zahlen, holen sich aber mtl. eine neue Sim-Karte.

  • Zitat

    Original geschrieben von Braindead
    Wenn man sich an der Tanke eine Prepaidkarte kauft kann man die mit irgendwelchen Phantasienamen registrieren.

    Klappt kaum noch, da die meisten Anbieter die Adresse prüfen (müssen). Manche verschicken dann Briefe an die Adresse (z.B. LidlMobile) oder prüfen die Existenz über Schufa und Co (z.B. Eteleon).
    Welche Anbieter prüfen denn derzeit noch nicht?
    Für einen Verein ist es dagen kein Problem, auch beliebig viele SIM zu bestellen und zu aktivieren :)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!