Amazon baut für den deutschen Markt bestimmte Versandzentren in Tschechien aus

  • Zitat

    Original geschrieben von handyman1981
    Was soll man da bitte noch kommentieren?


    Es hätte ja sein können, dass jemand die Meinung von Printus (welcher meint, dass die Leute bei Amazon zu wenig verdienen) teilt. Dann könnte man ja meinen, dass statt der 12€, die jemand "ausgebeutetes" bei Amazon nach 2 Jahren verdient, ein Mindestlohn von 15€ angemessen wäre.

  • Das sind meistens Lippenbekenntnisse. ;)


    Wenn die Preise aufgrund von Lohnkosten steigen würden,dann würden die meisten beim Händler XY einfach nicht mehr so großzügig einkaufen oder sich dort ganz als Kunde verabschieden.


    Bei den amerikanischen AG hatten wir zudem schon ganz andere Problemfälle in Arbeitnehmerfragen - man denke nur an die hiesige Hypermarktkette,die letztendlich ihren Rückzug angetreten ist.

  • Die Gewerkschaft verdi ruft jetzt die Kunden von Amazon offen dazu auf, Amazon zu schädigen: Kunden sollen einfach etwas für über 40€ Wert bei Amazon bestellen, und auf Kosten von Amazon (Widerruf der Bestellung) zurücksenden (http://www.amazon-verdi.de/5177).


    Diese Aktion des Aufrufes zur vorsätzlichen Schädigung eines Unternehmens wäre es eigentlich wert, vor Gericht auf Zulässigkeit geprüft zu werden. Abgesehen davon ist sie dümmlich, und schädigt die Umwelt durch die sinnlos zusätzlich transportierten Pakete.
    Ich denke aber, dass Amazon nicht auf diese mögliche Straftat reagiert, aber verdi noch weniger ernst nimmt als vorher.

  • Mittlerweile haben die echt einen Knall.

    Die Interpretation der deutschen Sprache ist schwierig, aber nicht gänzlich unmöglich, sofern man gewillt ist, sich mit dieser auseinanderzusetzen.

  • Zitat

    Original geschrieben von sin-4711
    Mittlerweile haben die echt einen Knall.


    Die Mitglieder von verdi aber auch... Die alimentieren mit ihren Beiträgen freiwillig einen zusätzlichen Overhead :eek:. Z.B. der verdi-Chef verdient hunderttausende Euro im Jahr.


    Ich bin der Meinung, dass ein amazon-Job als Packer/Picker/Stower nix dauerhaftes ist: Ist körperlich anstrengend, fördert den Geist nicht, und ist wahrscheinlich in 10 Jahren sowieso Geschichte (wenn alles automatisiert wird).
    Aber anstatt sich die Amazonies pausenlos um um Weiterbildung und einen besseren Job kümmern, zahlen einige lieber Alimente an verdi, und blasen ab und zu vor dem Werktor in die Tröte.
    Die Leute glauben scheinbar, dass sie ähnlich wie Kohlekumpel (in der Vergangenheit) den Job ewig machen können, und richten sich in dem Job ein...

  • Per se ist eine Gewerkschaft nicht schlecht, schlimm wird es nur, wenn die Oberen sich in irgendwas verrennen, was sie nicht gewinnen können und das nicht erkannt wird.


    Amazon als Einzelhändler einstufen zu wollen, will mir einfach nicht in den Kopf. Das ist eine Denkweise von vor zig Jahren, als es sowas wie Amazon oder das Internet noch nicht gab (könnte man bei Amazon in Bad Hersfeld vor Ort zB einkaufen, sähe das ganze wieder anders aus - kann man aber nicht).


    Ein Lager ist Logistik und nichts, wo ein Kunde rummarschiert und sich seine Sachen zusammensucht, aber dieses Zwanghafte rumreiten auf dieser Nichtlogik ist echt verwunderlich. Da entbehrt dieser "Vorschlag zur Vorsätzlichen Schädigung" jegdlicher Grundlage. Was hindert Verdi daran, einen Tarifabschluss im Logistikbereich zu suchen? Scheint wohl nicht medienwirksam genug zu sein.


    Amazon wird sich das wohl nicht mehr lange mit anschauen, im nächsten Jahr ist Verdi dann "besorgt, weil Amazon den Standort Deutschland im Logistikbereich aufgeben möchte", dann wird keine Rede mehr davon sein, das man das selbst herbeigeführt hat. Aber die Oberen bei Verdi dürfte das egal sein, denn a) sind sie ja nicht betroffen und b) verdienen die ja genug. Das "gemeine" Volk interessiert da weniger. Mit Sarksamus ausgedrückt, es haben ja nur ein paar Mitglieder ihren Job verloren, die anderen zehntausende interessieren da ja nicht, hätten ja in die Gewerkschaft eintreten können. :rolleyes:

    Die Interpretation der deutschen Sprache ist schwierig, aber nicht gänzlich unmöglich, sofern man gewillt ist, sich mit dieser auseinanderzusetzen.

  • Zitat

    Original geschrieben von sin-4711 Amazon als Einzelhändler einstufen zu wollen, will mir einfach nicht in den Kopf. Das ist eine Denkweise von vor zig Jahren, als es sowas wie Amazon oder das Internet noch nicht gab (könnte man bei Amazon in Bad Hersfeld vor Ort zB einkaufen, sähe das ganze wieder anders aus - kann man aber nicht).


    Es muss auch jemand diejenigen Arbeitnehmer, die dazu selber nicht in der Lage sind, gegenüber dem Arbeitgeber auf Augenhöhe vertreten. Fachleute verhandeln ihre Konditionen sowieso selber.


    Damit wird erreicht, dass ansonsten auf dem Arbeitsmarkt weniger wertvolle Leute zu guten Konditionen mit beschäftigt werden können. Diese Leute haben dann einen Job bzw. eine Aufgabe. Deren lebenslängliche Alimentierung aus Steuermitteln wäre volkswirtschaftlich teurer.


    Die Vertretung der nicht verhandlungsbefähigten Arbeitnehmer kann aus meiner Sicht ein Betriebsrat sein, oder von mir aus auch eine Gewerkschaft.


    Aber gerade Amazon bietet den Leuten, die z.B. nix in der Birne haben aber ansonsten gesund sind, einen Job, wo sie nach 2 Jahren 12€ die Stunde verdienen, Aktien bekommen etc.
    Es gibt niemand anderes, der in diesen Mengen ansonsten auf dem Arbeitsmarkt chancenlose Leute aufnimmt, und die Arbeitslosigkeit in den Regionen um die Logistikzentren auf unter 3% drückt.


    Verdi hätte viel zu tun, um sich z.B. für die "selbstständigen" Hermes-Paketfahrer einzusetzen, für die ausgebeuteten Bäcker/Fleischer-Angestellten etc. Da hätten sie meine volle Unterstützung.


    Stattdessen haben sie sich kürzlich mal wieder zum Vollhonk gemacht:
    Von vornherein befristet angestellte verdi-Mitglieder haben sich in den Betriebsrat wählen lassen, und dann gemeint, dass sie jetzt unbefristet angestellt sind :eek: . Das Arbeitsgericht hat den dummdreisten Unfug beendet (https://www.rbb-online.de/wirt…t-Klage-gegen-Amazon.html ).

  • Goyale,


    dein Denkfehler ist, dass es nicht primär um die Frage "12 oder 15 Euro" geht und auch nicht darum, was für einen Ungelernten angemessen ist. Wieso verdienen Hohlbirnen in der Bundesliga horrende Beträge? Die hätten, gemessen an der erforderlichen beruflichen Vorbildung, auch nur Mindestlohn verdient.


    Es geht um die Frage, welchem Tarifgebiet Amazon zuzurechnen ist - und Amazon ist ein (Online)Händler, kein Logistiker. Um diese eigentlich sonnenklare Feststellung drückt sich Amazon weil sie den Lohn vieler Mitarbeiter unter das, was die im korrekten Tarifvertrag bekommen müssten, drücken wollen. Die Diskussion ist nicht die, ob X oder Y für diese Arbeit angemessen sind. Sonst müssten Fußballclubs ihren ungelernten Kickern auch nur Mindestlohn zahlen weil sie keine Fähigkeiten vorweisen müssen außer rennen und Bälle treten.


    Missstände bei Hermes und anderswo gehören auch bekämpft, aber es ist Quatsch, Mängel in anderen Branchen als Argument zu benutzen, warum sich auch hier Leute mit zu geringem Lohn abspeisen lassen sollen.


    Auch das Argument, man schaufele sein eigenes Grab weil man Amazon zum Outsourcen nötige, ist unsinnig. Unternehmen suchen immer Wege zur Kostenreduktion und sie werden immer nur das Nötigste bezahlen und Mitarbeiter rauskicken, die entbehrlich sind. Zu glauben, irgendein abbaubarer Arbeitsplatz bliebe erhalten weil ein Mitarbeiter sich mit niedrigem Lohn zufrieden gibt, ist blauäugig. Wer so denkst hat nicht verstanden, wie ein Großunternehmen tickt. Ein Familienbetrieb arbeitet da anders und zieht ggf. jemanden mit durch, der objektiv nicht top ist, aber aus sozialen Gründen mitgeschleppt wird. Das klappt in Großkonzernen nicht so.


    Generell führt ein Sich-nicht-wehren niemals dazu, dass ein Unternehmen von sich aus eine teure Lösung zugunsten von Mitarbeitern trifft solange das keinen Vorteil für das Unternehmen bringt. Nur wer kämpft hat überhaupt eine Chance. Wer nichts tut wird dafür nicht belohnt, aber das scheinen viele hier zu glauben...

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Es geht um die Frage, welchem Tarifgebiet Amazon zuzurechnen ist - und Amazon ist ein (Online)Händler, kein Logistiker. Um diese eigentlich sonnenklare Feststellung drückt sich Amazon

    Das ist nicht so klar.
    Die Ware wird verkauft von Amazon EU S.a.r.L. (der Onlinehändler)
    Kommisioniert und verschickt wird die Ware von der Amazon Logistik GmbH (der logistiker welchen Verdi als Händler sieht) welche eine Tochtergesellschaft von Amazon EU S.a.r.L ist.

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