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Gerade den folgenden Hinweis erhalten:
Verdi hat hinsichtlich Amazon eine Aktionsseite eingerichtet:
Interessant ist abgesehen von der eventuellen Markenrechtsverletzung durch verdi ("Amazon" im Domainname), dass im Domainame zuerst Amazon steht, dann verdi. Dabei ist es ungeschriebenes Gesetz, dass man bei Auseinandersetzungen immer zuerst sich selber nennt, und danach den Gegner. Verdi hat hier etwas durcheinandergebracht...
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Zitat
Original geschrieben von drueckerdruecker
Für mich ist Amazon kein Logistiker, sondern ein Händler. Logistiker verschieben nicht eigene Ware zu eigene Ware, sondern fremde Ware zu fremden Kunden,Es handelt sich aber um die Amazon Logistik GmbH und nicht den Onlineshop Amazon S.A.R.L.
Bei Karstadt werden die im Lager auch nach Logistik Tarif bezahlt. Wo ist der Unterschied zwischen Karstadt und Amazon? Beide verkaufen Ware.Amazon Logistik bietet ihren Service auch für andere Händler an, dafür muss man nicht nur über den Marketplace verkaufen. -
Es ist rechtlich völlig egal, ob die Dienstleistungen im Lager dem Versandhandel oder der Logistik zuzurechnen ist. Amazon ist weder an den einen noch den anderen Tarifvertrag gebunden. Das wären sie erst, wenn sie Mitglied in einem Arbeitgeberverband wären der den entsprechenden Tarifvertrag verhandelt hat. Sie müssen den Mindestlohn zahlen, nicht mehr und nicht weniger.
Es geht also nur um die Überzeugungskraft der Argumente der Gewerkschaft, möglichst viele Arbeitnehmer vom Streik zu überzeugen, um irgendwann vielleicht einen Tarifvertrag durchzusetzen.
Davon abgesehen: Dass die eine Konzergesellschaft hier Dienstleistungen für die andere erbringt, macht es nicht zu einer fremden Dienstleistung. So einfach käme man aus einer Tarifbindung (wenn es sie denn gäbe) nicht raus. Dass auch für andere Händler gearbeitet wird, ist aber durchaus relevant.
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Vielleicht sollte Amazon die "Amazon Logistik GmbH" umbenennen ohne Amazon im Namen, dann versteht es auch Verdi
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Warum sollte das denn einen Unterschied machen ob das Versandlager einem Logistiker oder einem Händler gehört? Was ist für den Versandarbeiter der Unterschied von z.B. http://www.bremerversandwerk.de/Fulfillment.html , Amazon Logistik oder einem klassischen Versandhändler?
Warum fordert Verdi nicht "gleicher Lohn für gleiche Arbeit"? Warum sollen lt. Verdi Versandarbeiter bei Logistikern mit weniger Geld auskommen müssen?
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Zitat
Original geschrieben von kmak
Warum sollte das denn einen Unterschied machen ob das Versandlager einem Logistiker oder einem Händler gehört? Was ist für den Versandarbeiter der Unterschied von z.B. http://www.bremerversandwerk.de/Fulfillment.html , Amazon Logistik oder einem klassischen Versandhändler?Weil es für die Gültigkeit eines Tarifvertrags bzw. die Tarifbindung nicht auf die Art der Tätigkeit ankommt, sondern auf das Unternehmen. Die Sekretärin bei BMW wird deshalb nach Metalltarifvertrag bezahlt, die bei der Commerzbank nach Banktarif.
Darum geht es hier aber wie gesagt nicht, da Amazon ja an überhaupt keinen Tarifvertrag gebunden ist. Sie zahlen nur, wie im ersten Post ausgeführt, in Anlehnung an Tarifverträge, und zwar der Logistikbranche.
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Zitat
Original geschrieben von drueckerdruecker
Für mich ist Amazon kein Logistiker, sondern ein Händler. Logistiker verschieben nicht eigene Ware zu eigene Ware, sondern fremde Ware zu fremden Kunden, zum Beispiel Speditionen. Ansonsten wäre auch die Fleischfachverkäuferin Logistikerin, denn sie erzeugt nichts, veredelt nichts, sondern transportiert im Grunde Ware von Lager und Zwischenlager (Kühltheke) über Wägung und Verpackung zum Kunden.
"Sie transportiert und verpackt nur Ware"!?
Ist das dein Ernst? :confused:Also ich weiss ja nicht, wie's in deinem Metzger aussieht. Aber als Fleischfachverkäuferin bist du aber im Normalfall auch verantwortlich für Sachen wie
- Warenpräsentation
- Kundenberatung (und dementsprechend solltest du auch auftreten!)
- Abrechnung
- Arbeitsplatzhygiene
- Qualititätskontrolle und -verantwortung für einzelne verkaufte Waren und, ja...
- Veredelung der Waren (Schneiden, Filetieren, Würzen etc.)Das ist anforderungsmässig schon weit vom Packjob im Amazon-Lager entfernt! Wobei ich nicht sagen will, dass der Amazon-Job nicht auch belastend(er) sein kann, für manche. Aber das ist ein anderes Thema...
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Fakt ist, dass mir die Amazon Logistik GmbH noch nie irgendwas verkauft hat. Das war immer Amazon S.A.R.L. in Luxemburg (die übrigens seit kurzem in Deutschland Steuern zahlen).
Mich wundert, dass verdi nicht z.B. gegen die Ausbeutung und Scheinselbstständigkeit der hermes Paketfahrer vorgeht, und stattdessen gegen 12€ pro Stunde stichelt :flop: .
Bei uns hier kotzen übrigens die Friseusen nur noch über verdi ab: Der Tarifvertrag gilt noch eine Weile, mit angeblich 6,70€ pro Stunde. Die AG sagen " Vertrag ist Vertrag", und zahlen keinen Mindestlohn...
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Zitat
Original geschrieben von Goyale
Mich wundert, dass verdi nicht z.B. gegen die Ausbeutung und Scheinselbstständigkeit der hermes Paketfahrer vorgeht
Amazon macht das bessere Feindbild: Erstens sind die bekannter als Hermes ("Ist das nicht irgendein Pakethändler), zweitens unbarmherzige Amerikaner, drittens ohnehin böse "Steuerhinterzieher".Last but not least: Ich vermute, dass sie sich da bessere Chancen ausrechnen, zukünftige Gewerkschaftsmitglieder zu gewinnen.
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