Re: Die wahren Gründe für Telekom Hybrid
ZitatAlles anzeigenOriginal geschrieben von lisari
Hallo
1. Grund: Aus meiner Sicht dient das in den vielen Gegenden, in denen nur langsame DSL-Anschlüsse gehen als Alibi. Alle diese Gebiete, in denen Hybrid verfügbar ist, selbst wenn per Kabel nur DSL light mit 386kB verfügbar ist, gelten als "breitbandversorgt", angeblich ist ja über LTE "bis zu 50 MBit" dort verfügbar. Deswegen kann man die Gebiete als "versorgt" abhaken. Dort braucht man nicht mehr auszubauen und kann unseren Politikern vorgaukeln, das Gebiet ist doch versorgt, um dann in Ruhe in den Großstädten den VDSL-Ausbau voranzutreiben.
2. Alibi: Man kann in all diesen Gebieten, in denen wenigstens DSL light verfügbar ist, auf All-IP umstellen! Das ginge mit nur DSL light per Kabel nicht, weil man dann bei zwei Telefonaten gar nicht mehr ins Netz käme! Mit dem Hybrid kann man diese Gebiete ebenfalls auf All IP umstellen und kann dort die (offenbar inzwischen der Telekom nicht mehr "genehmen" ISDN-Anschlüsse kündigen/ersetzen).
Die meisten, die Hybrid nutzen, haben nur die Wahl zwischen Hybrid und DSL light (oder meinethalben DSL 1000 oder DSL "bis zu 2 MBit"). Man kann nicht wirklich von einer "Wahl" sprechen. Außerdem gibt es in diesen Gegenden Monopol, denn alle anderen Anbieter bieten kein Hybrid an!
Das ist Grund 3: Überall, wo die Telekom Hybrid anbietet, wird sie GENAU DESWEGEN den Ausbau per Kabel NICHT vornehmen, DAMIT sie ihr Monopol in diesen Gegenden behält, denn die anderen Anbieter können dort keine Konkurrenz machen.
4. Grund: Die "dankbaren" Hybrid-Nutzer in den Monopol-Gebieten zahlen den gleichen Preis wie andere für (V)DSL oder Glasfaser, obwohl sie per Kabel nur 386 kB haben.
Es ist mit Sicherheit viel billiger, diese eben nicht kleinen und nicht wenigen Gebiete mit LTE zu "versorgen", das kommt nämlich als "Nebenwirkung" des "normalen" LTE-Ausbaus für die Smartphone-Nutzer heraus. Damit hat man gleich noch die ungeliebten Bereiche, die man sonst teuer per Kabel erschließen müsste, gleich mit erledigt, ohne einen zusätzlichen Pfennig zu investieren, und sich sein Monopol gesichert. Die "Anforderungen" des Breitbandausbaus sind "ganz nebenbei" mit erfüllt.
Selbst wenn die Masten dann für Hybrid-Nutzer mangels Alternative komplett überbucht sind und man nur noch 5 MBit Download hat (statt der "bis zu 50 MBit"), kann die Telekom immer auf "shared medium" verweisen und braucht weder DSL noch Glasfaser auszubauen.
Sorry für den langen Beitrag, aber aus meiner Sicht sind das die Gründe für Hybrid.
Gruß
Lisa
Das stimmt doch zum großen Teil so garnicht.
Hybrid wird doch nicht nur für DSL-Light-Anschlüsse angeboten. Das gibt es auch wenn DSL-16000 und auch wenn VDSL zur Verfügung steht.
Es ist auch nicht richtig, das wenn Hybrid vor Ort verfügbar ist kein weiterer DSL/VDSL-Ausbau erfolgt. Der erfolgt halt nur dann durch den Anbieter wenn sich wirtschaftlich für ihn rechnet. Ist dies nicht der Fall wird auch ausgebaut. Da erfolgt dann der AUsbau im Rahmen der laufenden Förder-Programme von Bund und Ländern. Die Gemeinden müssen halt aktiv werden und die Mittel beantragen. Bei mir vor Ort ist auch HYbrid verfügbar. Habe diesen Tarif selbst gebucht. DSL 16000,(Stufe 2 = ca. 12 mbit/s) + Hybrid bis 50 Mbit/s. Trotzdem wird jetzt vor Ort auch VDSL ausgebaut weil die Gemeinde aktiv geworden ist und staatliche Förderprogramme beantragt hat. Bei uns in Bayern schreitet der DSL/VDSL Ausbau im ländlichen Bereich jetzt sehr gut voran, da in Bayern der Ausbau auch besser gefördert wird als dies in anderen Bundesländern der Fall ist. Die Aussage das aufgrund der angebotenen Hybrid-Tarife in den betreffenden Regionen kein weiterer DSL/VDSL-Ausbau erfolgt ist einfach falsch.