Warum gibt es so viele Massaker in den USA?

  • Zitat

    Original geschrieben von hottek
    ich denke der Hauptgrund dass wir denken dass es in den USA schlimmer ist liegt daran dass wir im Hinterkopf immer Deutschland direkt mit der USA vergleichen, was allerdings falsch ist.


    Eher müßte man die USA mit der EU vergleichen. Dann kommt man sicher eher auf ähnliche Verhältnisse.


    Quatsch.

  • Zitat

    Original geschrieben von ElChefe
    Quatsch.


    warum ? Wir sehen irgendwo im TV einen Amoklauf in den USA und denken "oh in den USA ist es ganz schlimm, bei uns in Deutschland gibt es das nicht so oft" ohne die Größe und Bevölkerungszahl zu berücksichtigen.

  • Zitat

    Original geschrieben von hottek
    warum ? Wir sehen irgendwo im TV einen Amoklauf in den USA und denken "oh in den USA ist es ganz schlimm, bei uns in Deutschland gibt es das nicht so oft" ohne die Größe und Bevölkerungszahl zu berücksichtigen.


    Wie viele Amokläufe gab es in den letzten 2, 5 oder auch 10 Jahren in der EU und wie viele in den USA?

  • Zitat

    Original geschrieben von hottek
    warum ? Wir sehen irgendwo im TV einen Amoklauf in den USA und denken "oh in den USA ist es ganz schlimm, bei uns in Deutschland gibt es das nicht so oft" ohne die Größe und Bevölkerungszahl zu berücksichtigen.

    Deshalb Quatsch, weil hier auch nicht ein Viertel der amerikanischen Massaker stattfinden. Die Landesgröße kann man kaum wohl vernünftig berücksichtigen, aber wenn doch, dann müsste die weitläufigen USA weniger Probleme damit haben als das ungleich dichter besiedelte Deutschland. Wobei die Massaker gefühlt in den USA eher nicht in den Metropolen stattfinden, die dortige Mordrate gleicht das allerdings mehr als aus.


    Und weder muss man ganz Europa mit den USA vergleichen, denn zwischen der Schweiz und Russland gibt es in jeder Hinsicht riesige Unterschiede, von der mehr als zehnfachen Mordrate zwischen beiden ganz abgesehen. In Europa liegen allein Nachfolgestaaten der Sowjetunion und Albanien auf einem Niveau mit den USA, wobei Russland selbst sogar eine doppelt so hohe Mordrate hat. Selbst ein gesamteuropäischer Durchschnitt könnte so niemals das amerikanische Niveau erreichen. Europa ohne die Ex-Sowjetunion hört sogar schon bei der Hälfte des US-amerikanischen Wertes auf, die bevölkerungsreicheren EU-Staaten kommen allesamt nur auf ein Fünftel des US-Wertes.


    Da kann man gucken, wie man will - Morde, Massaker, privater Schusswaffenbesitz und alles damit Zusammenhängende sind drüben eindeutig und mit Abstand dramatischer.

    Je suis Charlie

  • Zitat


    Wäre ja mal interessant, ob die Mordrate von z.B. US-Amerikanern unter anderen Bedingungen (z.B. in Deutschland) ähnlich ist. Eine entsprechende Statistik habe ich leider nicht gefunden, aber wenn man die Kriminalstatistik mit der Bevölkerungsstatistik selber kombiniert erhält man doch schon Anhaltspunkte. Für das Jahr 2014 ergibt sich dann folgendes:*

    Überrascht hat mich die hohe Mordrate bei den Vietnamesen. So ist in ihrem Heimatland die Rate bei 3,3 pro 100000 und in Deutschland bei 9,47. Natürlich spielt hier auch der Grönlandeffekt eine Rolle.


    OT:
    Nebenbei ist mir bei der Ausländerstatistik spontan aufgefallen, dass nur bei aus Russland und der Ukraine stammende Ausländer der Frauenanteil viel größer ist als der der Männer. Auch die der Altersstruktur ist vielsagend. So ist die Zunahme ab einem Alter von etwa 15-20 Jahren zu ersehen. Wird wohl mit den vorwiegend ausgeübten Pflegediensten in Alters- und Pflegeheimen oder mit den Haushaltshilfen zusammenhängen.



    EDIT:
    *Leider hatte ich bei den Morden irrtümlich die Statistik von 2013 verwendet. Habe dies nun geändert und ergänzt.


    Quelle:
    Tabelle 62 aus der PolizeilichenKriminalstatistik 2013
    Tabelle 62 aus der PolizeilichenKriminalstatistik 2014

  • Betrifft die deutsche Statistik jetzt nur den klassischen Mord, oder sind da auch Sachen "mit Todesfolge" mit drinnen?

  • Die Mordrate ist ohnehin nur sehr bedingt als Maßstab für Todesfälle als Folge von Amokläufen geeignet. Den weitaus größten Anteil an Mordfällen bilden "Beziehungstaten" im Verwandten-/Bekanntenkreis. "Massaker" i.S. dieses Threads - also Morde an einem größeren, zuvor nicht genau bestimmten Personenkreis - folgen anderen Gesetzmäßigkeiten


    Die Mordrate ist zwar ein Indiz für die Gewaltbereitschaft der Bevölkerung im Bereich letaler Straftaten, in Bezug auf das konkrete Thema sollten wir deren Bedeutung aber nicht überbewerten.

  • Zitat

    Original geschrieben von xpop
    Betrifft die deutsche Statistik jetzt nur den klassischen Mord, oder sind da auch Sachen "mit Todesfolge" mit drinnen?


    Ohne Totschlag, ohne Verkehrstote nur der normale alltägliche Mord.
    Habe übrigens in der obrigen Tabelle irrtümlicherweise Daten von 2013 verwendet. Wurde inzwischen korrigiert.


    Quelle: Tabelle 62 aus der PolizeilichenKriminalstatistik 2014


    EDIT:
    Und wie Frank schon schrieb, ist dies nur bedingt als Maßstab zu verwenden, denn eine Verurteilung wegen Totschlags in Berlin könnte in den USA evtl. auch als Mord eingestuft werden. (und in Bayern sowieso).

  • Zitat

    Original geschrieben von pithein
    4 Marines wurden in Tennessee von einem Arabischstämmigen erschossen.
    Über die Motive kann z.Z. nur spekuliert werden.
    ....


    Das mag zwar richtig sein ... die Täter/Opfer-Konstellation bietet in meinen Augen aber zumindest einen Anschein, der als Ermittlungsansatz dienen kann.


    Das was wir gemeinhin unter "Amoklauf" verstehen, dürfte erst nachgeordnet in Betracht zu ziehen sein.


    Vielleicht sollten wir bei dieser Gelegenheit klären, was wir unter "Massaker" fassen wollen. Dem Sinn und Zweck nach bilden politisch/religiös begründete Attentate m.E. eine Sondergruppe, weil sich Täter in diesen Fällen ganz gezielt im Vorfeld mit Kriegswaffen versorgen - und das international. Aus diesem Grund würde ich auch Attentate wie in Frankreich auf die Redaktion von Charlie Hebdo außen vor lassen. Solche Taten folgen eher internationalen Strukturen und nicht nationalen Besonderheiten (wie etwa Waffengesetzen o.ä.). Ich mag mich aber auch irren ...

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